INHALT
2
Inhalt
Kennzahlen der Flughafen-Wien-Gruppe5
Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 20207
Gesamtwirtschaftliches Umfeld10
Verkehrsentwicklung der Flughafen-Wien-Gruppe11
Verkehrsentwicklung des Flughafen Wien 202012
Verkehrsentwicklung der Flughäfen Malta und Košice16
Entgelte- und Incentive-Politik am Flughafen Wien17
Entgelte des Flughafen Malta18
Ertragslage 2020 im Überblick24
Finanzlage, Vermögens- und Kapitalstruktur28
Beteiligungen an ausländischen Flughäfen33
Finanzwirtschaftliche Steuerung und Kapitalmanagement 35
Risiken der zukünftigen Entwicklung36
Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems für den Rechnungslegungsprozess44
Nichtfinanzielle Erklärung gemäß § 267a UGB 48
Sozial- und Arbeitnehmerbelange55
Bekämpfung von Korruption und Bestechung61
Offenlegung gemäß § 243a UGB62
Konzernabschluss 2020 der Flughafen Wien AG67
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 68
INHALT
3
Konzernanhang für das Geschäftsjahr 202073
II. Grundlagen der Rechnungslegung75
III. Funktionale Darstellungswährung76
IV. Ermessensbeurteilungen und Unsicherheiten bei Schätzungen77
VI. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung82
VII. Erläuterungen zur Konzernbilanz98
VIII. Konzern Geldflussrechnung120
IX. Finanzinstrumente und Risikomanagement121
XI. Bewertungs-, Bilanzierungs- und Rechnungslegungsmethoden144
Konzernunternehmen der Flughafen Wien AG161
Beteiligungen der Flughafen Wien AG164
Wesentliche nicht beherrschende Anteile181
Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020192
Gesamtwirtschaftliches Umfeld194
Verkehrsentwicklung des Flughafen Wien 2020195
Entgelte- und Incentive-Politik am Flughafen Wien199
Finanzlage, Vermögens- und Kapitalstruktur204
Risiken der zukünftigen Entwicklung209
Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems für den Rechnungslegungsprozess217
Nichtfinanzielle Erklärung gemäß § 267a UGB 221
Sozial- und Arbeitnehmerbelange228
Bekämpfung von Korruption und Bestechung233
INHALT
4
Einzelabschluss 2020 der Flughafen Wien AG239
Bilanz der Flughafen Wien AG240
Gewinn- und Verlustrechnung der Flughafen Wien AG241
Anhang zum Jahresabschluss 2020 der Flughafen Wien Aktiengesellschaft243
Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss 2020244
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden246
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung258
Tochterunternehmen und Beteiligungen der Flughafen Wien AG265
Entwicklung der Investitionszuschüsse aus öffentlichen Mitteln269
KENNZAHLEN DER FLUGHAFEN-WIEN-GRUPPE
5
Kennzahlen der Flughafen-Wien-Gruppe
Betriebswirtschaftliche Kennzahlen
(in € Mio., ausgenommen Mitarbeiter)
2020
Veränderung
2019
2018
2017
Gesamtumsatz
333,7
-61,1%
857,6
799,7
753,2
davon Airport
133,0
-67,7%
411,7
381,7
368,2
davon Handling & Sicherheitsdienstleistungen
86,1
-48,2%
166,3
163,3
160,7
davon Retail & Properties
70,4
-56,7%
162,6
146,4
126,1
davon Malta
32,2
-67,9%
100,3
92,2
82,4
davon Sonstige Segmente
12,0
-28,2%
16,7
16,2
15,7
EBITDA
54,1
-85,9%
384,8
350,4
326,5
EBITDA-Marge (in %)1
16,2
n.a.
44,9
43,8
43,3
EBIT
-86,5
-134,3%
252,3
220,8
191,8
EBIT-Marge (in %)2
-25,9
n.a.
29,4
27,6
25,5
ROCE (in %)3
-4,9
n.a.
13,9
12,5
11,0
ROCE nach Steuern (in %)4
-3,7
n.a.
10,4
9,4
8,2
Konzernergebnis
-75,7
-143,1%
175,7
151,9
126,9
Konzernergebnis Muttergesellschaft
-72,8
-145,8%
158,9
137,3
114,7
Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit
-23,0
-106,2%
373,0
291,2
277,9
Investitionen5
79,9
-53,5%
171,8
165,7
103,6
Ertragsteuern
-25,2
-140,5%
62,2
56,4
46,5
Beschäftigte Köpfe
(Flughafen-Wien-Gruppe)6
6.541
-9,5%
7.231
6.330
5.772
Mitarbeiter Jahresdurch-schnitt (FTE) (Flughafen Wien Gruppe)7
5.452
1,2%
5.385
4.830
4.624
31.12.2020
Veränderung
31.12.2019
31.12.2018
31.12.2017
Eigenkapital
1.305,5
-5,5%
1.380,9
1.297,0
1.211,0
Eigenkapitalquote (in %)
60,1
n.a.
60,0
60,1
58,7
Nettoverschuldung
201,9
148,0%
81,4
198,2
227,0
Bilanzsumme
2.173,3
-5,5%
2.300,6
2.158,1
2.063,0
Gearing (in %)
15,5
n.a.
5,9
15,3
18,7
1) EBITDA-Marge (Earnings before Interest, Taxes, Depreciation and Amortisation) = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen / Umsatzerlöse
2) EBIT-Marge (Earnings before Interest and Taxes) = Ergebnis vor Zinsen und Steuern / Umsatzerlöse
3) ROCE vor Steuern (Return on Capital Employed before Tax) = EBIT / durchschnittliches Capital Employed
4) ROCE nach Steuern (Return on Capital Employed after Tax) = EBIT abzüglich zurechenbarer Steuern / durchschnittliches Capital Employed
5) Investitionen: immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien inklusive Rechnungskor-rekturen Vorjahre, exkl. Finanzanlagen
6) Anzahl der Köpfe (Vertragsverhältnisse) ohne Gewichtung nach Beschäftigungsgrad für die Flughafen-Wien-Gruppe im laufenden Jahr
7)Nach Beschäftigungsgrad inklusive Lehrlingen, exklusive Mitarbeitern ohne Bezug (Karenz, Bundesheer etc.), exklusive Vorständen und Geschäftsführern gewichtetes „Full-time Equivalent“ im Jahresdurchschnitt (FTE)
KENNZAHLEN DER FLUGHAFEN-WIEN-GRUPPE
6
Branchenspezifische Verkehrskennzahlen
2020
Veränderung
2019
2018
2017
Passagierentwicklung Gruppe
Flughafen Wien (in Mio.)
7,8
-75,3%
31,7
27,0
24,4
Malta Airport (in Mio.)
1,7
-76,1%
7,3
6,8
6,0
Košice Airport (in Mio.)
0,1
-82,6%
0,6
0,5
0,5
Flughafen Wien und Beteili-gungen (VIE, MLA, KSC)
9,7
-75,6%
39,5
34,4
30,9
Verkehrsentwicklung Wien
Gesamtpassagiere (in Mio.)
7,8
-75,3%
31,7
27,0
24,4
davon Transferpassagiere (in Mio.)
1,5
-79,2%
7,2
6,7
6,4
Flugbewegungen
95.880
-64,1%
266.802
241.004
224.568
MTOW (in Mio. Tonnen)8
4,0
-63,3%
10,9
9,6
8,8
Fracht (Luftfracht und Trucking; in Tonnen)
217.888
-23,2%
283.806
295.427
287.962
Sitzladefaktor (in %)9
57,4
n.a.
77,3
76,0
74,8
Börsetechnische Kennzahlen
2020
Veränderung
2019
2018
2017
Anzahl der ausgegebenen Aktien (in Mio.)
84,0
0,0%
84,0
84,0
84,0
KGV (per 31.12.)
-35,0
n.a.
20,0
21,1
24,6
Gewinn je Aktie (in €)
-0,87
n.a.
1,89
1,63
1,37
Dividende je Aktie (in €)10
0,0
n.a.
0,0
0,89
0,68
Dividendenrendite (per 31.12.; in %)
0,0
n.a.
0,0
2,58
2,02
Payout-Ratio (in % vom Jahresgewinn)
0,0
n.a.
0,0
54,5
49,8
Marktkapitalisierung (per 31.12.; in € Mio.)
2.557,8
-19,3%
3.171,0
2.898,0
2.826,6
Börsenkurs: Höchstwert (in €)
38,10
-5,9%
40,50
36,30
35,32
Börsenkurs: Tiefstwert (in €)
17,00
-50,1%
34,05
31,50
23,59
Börsenkurs: Wert per 31.12. (in €)
30,45
-19,3%
37,75
34,50
33,65
Marktgewichtung ATX Prime (per 31.12.; in %)
1,05
n.a.
1,16
1,27
0,92
Abkürzungen
Reuters
VIEV.VI
Bloomberg
FLU:AV
Nasdaq
FLU-AT
ISIN
AT0000911805
Kassamarkt
FLU
ADR
VIAAY
8) MTOW: Maximum Take off Weight (Höchstabfluggewicht) der Luftfahrzeuge
9) Sitzladefaktor: Gesamtpassagiere/angebotene Sitzplatzkapazität
10)Berichtsjahr: Vorschlag an Hauptversammlung
Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2020
DIE FLUGHAFEN-WIEN-GRUPPE
8
Die Flughafen-Wien-Gruppe
Geschäftsmodell
Die Flughafen-Wien-Gruppe (FWAG) besteht aus drei internationalen Flughäfen in
Fünf Segmente der Geschäftstätigkeit
Airport
Das Segment Airport ist für Betrieb und Instandhaltung aller Bewegungsflächen des Termi-nals, sämtlicher Anlagen und Einrichtungen zur Passagier- und Gepäckabfertigung sowie für die Sicherheitskontrollen von Personen und Handgepäck am Flughafen Wien, die Akquisition neuer Airlines und die Erweiterung des Destinationsangebots verantwortlich.
Handling & Sicherheitsdienstleistungen
Das Segment Handling & Sicherheitsdienstleistungen erbringt Servicedienstleistungen bei der Abfertigung von Luftfahrzeugen und Passagieren des Linien-, Charter und General-Avia-tion-Verkehrs. Zu diesem Segment zählen neben dem Ramp-, Cargo- und Passagier-Handling auch die Erbringung von Sicherheitsdienstleistungen, wie etwa Kontrollen von Personen und Handgepäck sowie die General Aviation und es gewährleistet kurze Umsteigezeiten, hohe Pünktlichkeit und maßgeschneiderte Angebote.
Retail & Properties
Passagiere, Parkkunden, Hotelgäste, Konferenzteilnehmer, Mitarbeiter und Abholende als „Meeters & Greeters“ sind im Segment Retail & Properties wichtige Zielgruppen. Wesent-liche Ergebnisbeiträge liefern neben dem Center Management & Hospitality mit Shopping, Gastronomie, Passagierservices (Lounges, VIP) und Werbeerlösen, auch das Parken sowie die Vermietung von Büro- und Cargo-Flächen.
Malta
Das Segment Malta umfasst neben dem Flughafen Malta (Malta International Airport plc, MIA) auch die direkt von diesem gehaltenen Beteiligungen (MIA-Gruppe). Der Flughafen Malta und seine Beteiligungen sind für den Betrieb des Flughafen Malta verantwortlich. Neben den klas-sischen Aviation-Dienstleistungen generieren die Unternehmen der MIA-Gruppe auch Erlöse im Bereich des Parkens sowie der Vermietung von Retail- und Office-Flächen.
DIE FLUGHAFEN-WIEN-GRUPPE
9
Segment Sonstige Segmente
Das Segment Sonstige Segmente umfasst verschiedene Dienstleistungen, die sowohl für andere Segmente der Flughafen-Wien-Gruppe als auch für externe Kunden erbracht werden. Diesem Segment werden jene Tochtergesellschaften zugeordnet, die Anteile an assoziierten Unternehmen und an Gemeinschaftsunternehmen im Ausland (z.B. am Flughafen Košice) halten und ansonsten keine operative Tätigkeit ausüben.
Hinweis: Bei der Summierung gerundeter Beträge und Prozentangaben können durch die Verwendung automatischer Rechenhilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten. Dies gilt auch für sonstige Angaben wie Personalstand, Verkehrszahlen etc.
GESAMTWIRTSCHAFTLICHES UMFELD
10
Gesamtwirtschaftliches Umfeld
Das makroökonomische Umfeld, insbesondere das Wirtschaftswachstum, die Währungs-relationen sowie die Entwicklung der verfügbaren Einkommen und des internationalen Han-dels, haben großen Einfluss auf die Entwicklung des Luftverkehrs. Der Flughafen Wien ist als zentraleuropäischer, internationaler Hub primär von der wirtschaftlichen Entwicklung der Eurozone betroffen und – aufgrund der geografischen Lage – insbesondere auch von jener der CEE-Region (Zentral- und Osteuropa). Das gilt auch für die Flughäfen Malta und Košice, welche zusätzlich auch durch die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in ihrer Region we-sentlich beeinflusst werden. Wichtige Faktoren für die FWAG sind zudem die ökonomische und politische Lage im Fernen, Mittleren und Nahen Osten sowie in Russland. Der Ausbruch der Coronavirus-Pandemie im Laufe des ersten Quartals 2020 hatte weltweit weitreichende Maßnahmen zur Eindämmung der weiteren Ausbreitung der Krankheit und zum Schutz der Bevölkerung zur Folge, welche zu einem massiven Einbruch der Wirtschaftsleistung und des Flugverkehrs führten. Die Weltwirtschaft ist 2020 um 4,2% geschrumpft, in der Eurozone ist die Wirtschaftsleistung um ca. 7,5%, zurückgegangen. Die Aussicht auf eine effektive und für breite Bevölkerungsgruppen verfügbare Impfung lässt jedoch auf eine graduelle Erholung hoffen. Derzeitige Prognosen gehen davon aus, dass die vor der Corona-Krise erzielte weltweite Wirtschaftsleistung wieder gegen Ende 2021 erreicht wird. (Quelle: OECD – Economic Outlook, Dezember 2020) Prognostiziert sind 2021 Wachstumsraten für die Eurozone von 3,6% und 3,3% in 2022, bei großer Prognose-Unsicherheit. (Quelle: OECD – Economic Outlook, Dezember 2020). In Österreich wird 2020 mit einem Rückgang des BIP in Höhe von 7,3% gerechnet. Eine Erholung wird erst ab dem zweiten Quartal 2021 erwartet. (Quelle: WIFO Konjunkturprogno-se, 18. Dezember 2020). Die Coronavirus-Pandemie prägt auch die Lage am Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote erreichte 10,2%, ein höherer Anstieg konnte durch die ausgedehnten Kurz-arbeitsprogramme verhindert werden. Eine Erholung wird nur langsam eintreten. Bis 2023, so die Prognosen, sinkt die Arbeitslosigkeit geringfügig auf 8,9% während die Inflation sich moderat auf 1,3% abschwächt. (Quelle: OeNB – Gesamtwirtschaftliche Prognose, Dezember 2020; WIFO – Konjunkturprognose Dezember 2020).
Entwicklung der österreichischen Tourismuswirtschaft
Die Coronavirus-Pandemie hatte auch drastische Auswirkungen auf den Tourismus in Öster-reich. Nach dem Rekordjahr 2019 sanken die Nächtigungen 2020 um 35,9%, wobei Nächtigun-gen ausländischer Gäste um 41,2% zurückgingen, inländische Nächtigungen fielen um 20,8%. Am stärksten betroffen war die Bundeshauptstadt Wien, die Nächtigungen gingen im Jahr 2020 um 74% auf 4,6 Mio. zurück (2019: 17,5 Mio.). (Quelle: Statistik Austria)
Entwicklung der österreichischen Reisetätigkeit
Auch die Reisetätigkeit der österreichischen Bevölkerung litt stark unter der Pandemie. Wäh-rend in den ersten drei Quartalen 2019 noch 16,8 Mio. Urlaubsreisen getätigt wurden, fiel dieser Wert 2020 auf 11,5 Mio., ein Minus von knapp 32%. Urlaubsreisen innerhalb Österreichs sanken im selben Zeitraum nur um 2%. Noch stärker betroffen waren Geschäftsreisen. In den ersten drei Quartalen 2020 lagen diese um 40,5% unter den Werten des Vorjahreszeitraums. (Quelle: Statistik Austria).
VERKEHRSENTWICKLUNG DER FLUGHAFEN-WIEN-GRUPPE
11
Verkehrsentwicklung der Flughafen-Wien-Gruppe
Kumulierte Verkehrsentwicklung der Flughafen-Wien-Gruppe
Verkehrskennzahlen VIE, MLA, KSC
2020
Veränderung
2019
Gesamtpassagiere
9.657.416
-75,6%
39.527.803
davon Lokalpassagiere
8.132.024
-74,7%
32.135.634
davon Transferpassagiere
1.508.810
-79,2%
7.237.646
Flugbewegungen
116.349
-64,2%
324.740
Fracht (Luftfracht und Trucking; in Tonnen)
233.680
-22,2%
300.266
Die Flughafen-Wien-Gruppe inklusive ihrer Auslandsbeteiligungen Malta Airport und Flug-hafen Košice verzeichnete 2020 aufgrund der COVID-19 Pandemie einen drastischen Rückgang von 75,6% auf 9,7 Mio. Passagiere.
VERKEHRSENTWICKLUNG DES FLUGHAFEN WIEN 2020
12
Verkehrsentwicklung des Flughafen Wien 2020
Deutliches Passagierminus (-75,3%) durch Ausbruch der Coronavirus-Pandemie
Verkehrskennzahlen
2020
Veränderung
2019
2018
Gesamtpassagiere (in Mio.)
7,8
-75,3%
31,7
27,0
davon Lokalpassagiere (in Mio.)
6,3
-74,1%
24,3
20,3
davon Transferpassagiere (in Mio.)
1,5
-79,2%
7,2
6,7
davon Transitpassagiere (in Mio.)
0,0
-89,5%
0,2
0,1
Flugbewegungen
95.880
-64,1%
266.802
241.004
MTOW (in Mio. Tonnen)
4,0
-63,3%
10,9
9,6
Fracht (Luftfracht und Trucking; in Tonnen)
217.888
-23,2%
283.806
295.427
Sitzladefaktor in %
57,4
n.a.
77,3
76,0
Anzahl der Destinationen
201
-7,4%
217
205
Anzahl der Airlines
75
-2,6%
77
74
Die weltweiten Auswirkungen der globalen COVID-19-Pandemie waren auch am Flughafen Wien deutlich spürbar. 2020 wurden insgesamt lediglich 7.812.938 Passagiere abgefertigt ein Minus von 75,3%, ein Passagierstand, der zuletzt im Jahr 1994 erreicht wurde. In den ersten zwei Monaten 2020 setzte sich die erfolgreiche Verkehrsentwicklung der Vergangenheit mit 4.111.134 Reisenden noch weiter fort, dies ist mehr als die Hälfte des Gesamtaufkommens von 2020. Ab Ende Februar begannen erste negative Effekte der Ausbreitung des Coronavirus, ab Mitte März kam es aufgrund der weltweiten Reisewarnungen für mehrere Monate nahezu zum Erliegen des Passagierverkehrs. Auch über die Sommermonate gab es durch weiterhin bestehende Reisewarnungen und sich kontinuierlich verändernde Reiserichtlinien nur eine schwache Erholung, so etwa zu Urlaubsdestinationen innerhalb Europas. Durch erneute Reiserestrik-tionen im Herbst und weitere Lockdowns in Österreich gegen Ende des Jahres, setzte sich der Einbruch bei den Passagierzahlen bis Jahresende fort. Die Zahl der Lokalpassagiere sank im Vergleich zum VJ auf 6.298.880 Fluggäste – Rückgang von 74,1%. Der Anteil am Gesamtpassa-gieraufkommen erhöhte sich um 3,8 Prozentpunkte auf 80,6%. Der Transferverkehr ging auf 1.497.946 Passagiere (minus 79,2%) zurück. Der COVID-19 Pandemie geschuldet, entwickelten sich die wesentlichen Verkehrskennzahlen ebenfalls negativ. Die Zahl der Flugbewegungen verringerte sich um 64,1% auf insgesamt 95.880 Starts und Landungen, die durchschnittliche Auslastung (Sitzladefaktor) der Linien- und Charterflüge reduzierte sich um 19,9 Prozentpunkte auf 57,4% und das Höchstabfluggewicht (MTOW) ging um 63,3% auf 3.987.681 Tonnen zurück. Das Frachtaufkommen verzeichnete dagegen einen verhältnismäßig geringeren Rückgang um 23,2% auf 217.888 Tonnen. 2020 wurde der Flughafen Wien von 75 Fluglinien angeflogen, die 201 Destinationen in 65 Ländern im Linienverkehr bedienten.
VERKEHRSENTWICKLUNG DES FLUGHAFEN WIEN 2020
13
Passagierentwicklung am Flughafen Wien
Aufkommen abfliegender Passagiere 2020 (Linie und Charter) nach Regionen
Regionen
2020
2019
Veränderung
Anteil 2020
Anteil 2019
Veränd. Anteil in %-Punkten
Westeuropa
2.801.567
10.717.728
-73,9%
72,0%
68,0%
+4,0
Osteuropa*
635.285
2.755.423
-76,9%
16,3%
17,5%
-1,1
Ferner Osten*
112.304
698.436
-83,9%
2,9%
4,4%
-1,5
Naher und Mittlerer Osten
172.979
797.495
-78,3%
4,4%
5,1%
-0,6
Nordamerika
70.087
459.377
-84,7%
1,8%
2,9%
-1,1
Afrika
96.353
333.305
-71,1%
2,5%
2,1%
+0,4
Lateinamerika
205
593
-65,4%
0,0%
0,0%
0,0
3.888.780
15.762.357
-75,3%
100,0%
100,0%
*) Abweichung zu 2019 veröffentlichten Verkehrszahlen durch Aktualiserung der Destinationszuteilung in den jeweiligen Regionen
Abgeflogene Passagiere, Entwicklung 2020 im Vergleich zu 2019 bzw. Anteil am Gesamtpassagieraufkommen 2020
Im Jahr 2020 verzeichneten alle Regionen aufgrund der COVID-19-Pandemie und der da-raus resultierenden Reiserestriktionen einen enormen Rückgang. Nach Westeuropa sank das Passagieraufkommen um 73,9% auf 2.801.567 abfliegende Passagiere. Der Anteil dieser Region am Passagieraufkommen stieg um 4,0 Prozentpunkte auf 72,0% an. In Richtung Ost-europa wurden 635.285 abfliegende Reisende abgefertigt, dies entspricht einem Rückgang von 76,9%. Der Anteil der Reisenden in diese Region ging um 1,1 Prozentpunkte auf 16,3% zurück. Der Ferne Osten verzeichnete einen Rückgang von 83,9% auf 112.304 abfliegende Passagiere. Der Anteil am Passagieraufkommen verringerte sich um 1,5 Prozentpunkte auf 2,9%. Das Passagieraufkommen in den Nahen und Mittleren Osten ist um 78,3% auf 172.979 abfliegende
VERKEHRSENTWICKLUNG DES FLUGHAFEN WIEN 2020
14
Reisende zurückgegangen. Der Anteil der Region am Gesamtpassagieraufkommen reduzierte sich um 0,6 Prozentpunkte auf 4,4%. Nach Nordamerika ging das Passagieraufkommen um 84,7% auf 70.087 abfliegende Reisende zurück. Der Marktanteil der Region verringerte sich um 1,1 Prozentpunkte auf 1,8%. Der Verkehr nach Afrika sank um 71,1% auf 96.353 abfliegende Passagiere. Der Marktanteil der Region am Gesamtpassagieraufkommen erhöhte sich um 0,4 Prozentpunkte auf 2,5%.
Entwicklung der wesentlichen Airlines am Flughafen Wien
Passagieraufkommen nach Airlines 2020
Fluglinie
2020
Veränderung
2019
Anteil 2020
Anteil 2019
Austrian
3.023.467
-77,9%
13.673.856
38,7%
43,2%
Ryanair/Lauda
1.158.848
-56,4%
2.656.939
14,8%
8,4%
Wizz Air
865.336
-58,4%
2.080.809
11,1%
6,6%
Eurowings
362.453
-84,1%
2.277.788
4,6%
7,2%
Lufthansa
228.314
-68,7%
730.061
2,9%
2,3%
easyJet
210.845
-82,9%
1.235.356
2,7%
3,9%
Turkish Airlines
205.927
-62,6%
550.309
2,6%
1,7%
SWISS
121.481
-72,7%
445.260
1,6%
1,4%
Emirates
119.630
-71,2%
415.533
1,5%
1,3%
KLM Royal Dutch Airlines
117.891
-68,9%
379.618
1,5%
1,2%
Sonstige
1.398.746
-80,6%
7.216.660
17,9%
22,8%
davon Lufthansa-Gruppe¹
3.772.787
-78,2%
17.318.078
48,3%
54,7%
davon Low-Cost Carrier2
2.509.876
-67,2%
7.663.225
32,1%
24,2%
Passagiere Gesamt
7.812.938
-75,3%
31.662.189
100,0%
100,0%
1) Lufthansa-Gruppe (100% Töchter): Austrian, Brussels, Eurowings, Lufthansa und SWISS
2) Abweichung zu Lagebericht 2019 durch Aktualisierung der LCC-Zuteilung
Austrian Airlines, nach wie vor der größte Kunde am Standort, verzeichnete aufgrund der Pandemie, im Vergleich zu den anderen stationierten Fluglinien am Standort, den größten relativen Rückgang in Höhe von 77,9%. 2020 wurden 3.023.467 Passagiere von Austrian ab-gefertigt. Der Anteil am Gesamtpassagieraufkommen ging um 4,5 Prozentpunkte auf 38,7% zurück. Der Linienverkehr wurde mit Beginn des ersten Lockdowns in Österreich von 18.3. bis einschließlich 14.6. eingestellt. Die Airline führte in diesem Zeitraum, in Zusammenarbeit mit der Regierung, zahlreiche Repatriierungsflüge für gestrandete Passagiere sowie Frachtflüge für medizinisches Equipment durch. Auch der zweitgrößte Carrier am Standort, Ryanair/Lau-da, setzte den Flugbetrieb von 16.3. bis einschließlich 23.6. aus. 2020 hat die Airline 1.158.848 (minus 56,4%) Fluggäste befördert. Trotz des Passagierrückganges konnte der Marktanteil um 6,4 Prozentpunkte auf 14,8% am Gesamtpassagieraufkommen ausgebaut werden. Wizz Air stellte aufgrund der Pandemie die Durchführung von Linienflügen von 24.3. bis inklusive 30.4. ein. Der Marktanteil am Gesamtpassagieraufkommen steigerte sich aufgrund erhöhter Kapazitäten vor Ausbruch der Pandemie im Jänner und Februar sowie der im Vergleich zur
VERKEHRSENTWICKLUNG DES FLUGHAFEN WIEN 2020
15
Konkurrenz zeitigen Wiederaufnahme Anfang Mai um 4,5 Prozentpunkte auf 11,1%. 2020 hat die Fluggesellschaft 865.336 (minus 58,4%) Reisende gezählt.
Rückgang beim Frachtaufkommen (minus 23,2%)
Der Frachtbereich konnte sich auch im Jahr 2020 mit einem durchschnittlichen Marktanteil von 94,6% gegenüber dem zweiten Cargo-Handling-Anbieter (Swissport) in einem sehr schwierigen wirtschaftlichen Gesamtumfeld behaupten. Das von der FWAG abgefertigte Frachtvolumen lag im Berichtsjahr bei 206.085 Tonnen, was einem Minus von 24,0% gegenüber 2019 entspricht. Die negative Entwicklung ist bedingt durch die zeitweise vollständige Einstellung und Aus-dünnung der Langstreckenverbindungen und die weltweit generell gedämpften Wirtschafts-aktivitäten. Die gesamte 2020 umgeschlagene Frachtmenge am Flughafen Wien (inklusive des zweiten Cargo-Handling-Anbieters) betrug 217.888 Tonnen, was ebenso einem Rückgang von 23,2% entspricht. Während es bei der abgefertigten Luftfracht im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von 27,6% auf 148.172 Tonnen gab, blieb das Trucking-Volumen mit einem Wert von 69.715 Tonnen relativ konstant (-11,8%). Innerhalb der Luftfracht konnte vor allem das Frachter-Seg-ment mit einem Wachstum von 27,9% den Rückgang der Belly-Fracht ein wenig kompensieren. Während der Export um minus 32,8% einbrach, blieb der Import mit einem Rückgang von lediglich minus 14,1% relativ stabil. Ursache hierfür war neben den importierten Hilfsgütern, vor allem dass der Flughafen Wien seine Drehscheibenfunktion nach Mittel- und Osteuropa für die Elektronik- und Automobilindustrie behaupten konnte.
VERKEHRSENTWICKLUNG DER FLUGHÄFEN MALTA UND KOŠICE
16
Verkehrsentwicklung der Flughäfen Malta und Košice
Malta (vollkonsolidiertes Tochterunternehmen)
Verkehrskennzahlen
2020
Veränderung
2019
Gesamtpassagiere (in Mio.)
1,7
-76,1%
7,3
Flugbewegungen
18.982
-63,4%
51.910
MTOW (in Mio. Tonnen)
0,7
-64,0%
2,0
Fracht (Luftfracht und Trucking; in Tonnen)
15.788
-3,9%
16.422
Noch im Jänner (+14,2%) und Februar (+17,3%) 2020 konnte ein positiver Trend im Passagier-wachstum registriert werden. Ab 21.3. bis Ende Juni 2020 verhängte die maltesische Regierung wegen der COVID-19-Pandemie ein generelles Flugverbot. In diesem Zeitraum waren ledig-lich Rückführungsflüge, humanitäre Hilfsflüge und Frachtflüge erlaubt. Im zweiten Quartal wurden 94% der 311 Rückführungsflüge von Air Malta durchgeführt. Am 1.7.2020 nahm der Flughafen Malta den Betrieb wieder auf, da das Reiseverbot für eine Reihe ausgewählter Märkte aufgehoben wurde. Mitte Juli wurden weitere Beschränkungen gelockert, sodass auch Passagiere aus Großbritannien wieder nach Malta reisen konnten. Doch aufgrund der europa-weiten Reisebeschränkungen im dritten und vierten Quartal konnte der ermutigende Trend der Sommermonate nicht fortgesetzt werden. Im Winter des Berichtjahres waren 8 Fluglinien mit minimaler Auslastung aktiv.
Košice (at-Equity-Beteiligung)
Verkehrskennzahlen
2020
Veränderung
2019
Gesamtpassagiere (in Mio.)
0,1
-82,6%
0,6
Flugbewegungen
1.487
-75,3%
6.028
MTOW (in Mio. Tonnen)
0,0
-78,7%
0,2
Fracht (Luftfracht und Trucking; in Tonnen)
5
-87,6%
38
Alle Verkehrsarten waren von der Reduktion betroffen, der stärkste Einbruch erfolgte im Charterverkehr, der geringste Rückgang war im Verkehr mit UK zu sehen. Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie waren besonders im Zeitraum Ende März bis Ende Juni 2020 durch behördlich verfügter Einstellung des Linienflugbetriebs und ab November 2020 durch Reise-beschränkungen und die daraus folgenden Verkehrsrückgänge zu bemerken. Ryanair hat kurzzeitig zwei neue Destinationen (Prag, Liverpool) aufgenommen.
ENTGELTE- UND INCENTIVE-POLITIK AM FLUGHAFEN WIEN
17
Entgelte- und Incentive-Politik am Flughafen Wien
Die Entgeltanpassungen aufgrund der Price-Cap-Formel sowie das Prozedere der Anpassun-gen für 2020 wurden durch das Flughafenentgeltegesetz (FEG) geregelt. Der Flughafen Wien bietet ein im internationalen Vergleich sehr attraktives Entgeltsystem an. Anpassungen der Entgelte erfolgten per 1.1.2020 aufgrund des zwischen Fluglinien und Oberster Zivilluftfahrt-behörde (Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie – BMK) vereinbarten und im FEG verankerten Price-Cap-Formel-Modells. Als Basis für die Berechnung des Lande-, Park- und luftseitigen Infrastrukturentgelts gilt das höchst-zulässige Abfluggewicht (MTOW) der Luftfahrzeuge, für das Fluggastentgelt, das landseitige Infrastrukturentgelt und das Sicherheitsentgelt die Zahl der Passagiere. Für die Ermittlung des Infrastrukturentgelts Betankung gilt die eingebrachte Menge an Flugzeugtreibstoff. Kon-kret errechnet sich die höchstzulässige Entgeltänderung aus der Inflationsrate, verringert um das 0,35-Fache des Verkehrswachstums. Für die Bestimmung des Verkehrswachstums wird der dreijährige Durchschnitt herangezogen, wobei die zwölf Monate jeweils vom 1.8.bis 31.7. gerechnet werden. Im Falle eines negativen Durchschnittswerts der Verkehrszahlen ist die höchstzulässige Entgeltänderung gleich der Inflationsrate. Nach den entsprechenden Konsultationen mit den Fluglinien beantragte die FWAG folgende Änderungen der Entgelte ab 1.1.2020, welche von der Obersten Zivilluftfahrtbehörde per Bescheid genehmigt wurden:
Landeentgelt, Infrastrukturentgelt Airside, Parkentgelt:
- 0,830%
Fluggastentgelt, Infrastrukturentgelt Landside, Sicherheitsentgelt:
- 1,676%
Infrastrukturentgelt Betankung:
- 1,268%
Das PRM-Entgelt (Entgelt für „Passengers with Reduced Mobility“ – Flugreisende mit einge-schränkter Mobilität) betrug unverändert € 0,46 pro abfliegendem Passagier. Das Sicherheits-entgelt betrug unter Berücksichtigung der Änderung gemäß Price-Cap-Formel im Jahr 2020 € 8,32 pro abfliegendem Passagier. Der Transfer-Incentive, welcher die Rolle des Flughafen Wien als Umsteigeflughafen stärken soll, betrug im Jahr 2020 € 12,50 pro abfliegendem Transferpas-sagier. Ergänzend wurde mit dem Volumen-Incentive das nachhaltige Passagiervolumen von Fluglinien mit einer Basis in Wien gefördert. Zudem wurde mit dem Success-Based-Incentive eine Start-Up-Hilfe zur Entwicklung von zusätzlichem Passagier-Wachstum unter gewissen Bedingungen fortgeführt. Die FWAG hat des Weiteren auch 2020 das Incentive-Programm – be-stehend aus dem Destinations- und Frequenz-Incentive sowie dem Frequenzdichte-Incentive –, welches die Rolle des Flughafen Wien als Brückenkopf zwischen West und Ost nachhaltig fördert, fortgesetzt. Aufgrund der COVID-19 Pandemie und dem damit verbundenen drasti-schen Rückgang des Luftverkehrs wird Passagierfluglinien jeweils für das Jahr 2020 der Lande-entgelt-Incentive und für das Jahr 2021 der Ramp-Up-Incentive angeboten, welche den Flug-linien die Wiederaufnahme des Flugverkehrs von und zum Flughafen Wien ermöglichen sollen.
ENTGELTE DES FLUGHAFEN MALTA
18
Entgelte des Flughafen Malta
Die Entgelte des Flughafen Malta werden nach einer Tarifordnung abgerechnet. Die Gebühren wurden im Berichtsjahr nicht angehoben. Das aktuelle Incentive-Schema, welches Rabatte bei Lande-, Park- und sonstigen Gebühren v.a. im Winterflugplan beinhaltet, steht allen Airlines gleichermaßen zur Verfügung.
UMSATZENTWICKLUNG 2020
19
Umsatzentwicklung 2020
Externe Umsätze nach Segmenten
Beträge in € Mio.
2020
Veränderung
2019
Airport
133,0
-67,7%
411,7
Handling & Sicherheitsdienstleistungen
86,1
-48,2%
166,3
Retail & Properties
70,4
-56,7%
162,6
Malta
32,2
-67,9%
100,3
Sonstige Segmente
12,0
-28,2%
16,7
Externer Konzernumsatz
333,7
-61,1%
857,6
Die aufgrund der COVID-19-Pandemie weltweit eingeführten Einreise- und Kontaktbe-schränkungen und die damit einhergehenden Flugplankürzungen sorgten für Umsatzreduktio-nen in allen Segmenten. Die Details zur Umsatzentwicklung finden sich in den nachfolgenden Kapiteln.
ENTWICKLUNG DER SEGMENTE
20
Entwicklung der Segmente
Ergebnis der Segmente 2020
in € Mio.
Airport
Handling & Sicherheits-dienstleis-tungen
Retail &
Proper-ties
Malta
Sonstige Segmente
Konzern-überleitung
Summe
Segmentumsätze
164,5
124,3
90,4
32,2
93,7
-171,5
333,7
Betriebsleistung
167,0
124,8
93,2
32,3
95,4
-171,5
341,2
Betriebsaufwand*
237,2
153,6
76,0
38,3
94,0
-171,5
427,6
EBITDA
17,1
-19,6
36,0
5,8
14,7
54,1
EBITDA-Marge in %
10,4
-15,7
39,8
18,2
15,7
16,2
EBIT
-70,2
-28,9
17,2
-6,0
1,4
-86,5
EBIT-Marge in %
-42,7
-23,2
19,1
-18,6
1,5
-25,9
*inkl. Abschreibungen, Wertminderungen sowie at Equity Ergebnisse im Segment Sonstige Segmente
Ergebnis der Segmente 2019
in € Mio.
Airport
Handling & Sicherheits-dienstleis-tungen
Retail &
Proper-ties
Malta
Sonstige Segmente
Konzern-überleitung
Summe
Segmentumsätze
445,7
248,5
177,0
100,3
139,0
-252,9
857,6
Betriebsleistung
452,2
249,0
182,1
100,3
140,5
-252,9
871,3
Betriebsaufwand*
348,3
241,7
96,5
47,9
137,5
-252,9
619,0
EBITDA
187,6
15,8
103,3
63,5
14,7
384,8
EBITDA-Marge in %
42,1
6,3
58,4
63,3
10,5
44,9
EBIT
104,0
7,3
85,6
52,4
3,0
252,3
EBIT-Marge in %
23,3
2,9
48,4
52,3
2,2
29,4
*inkl. Abschreibungen, Wertminderungen sowie at Equity Ergebnisse im Segment Sonstige Segmente
Segment Airport
Beträge in € Mio.
2020
Veränderung
2019
Aircraftbezogene Entgelte
22,3
-71,4%
78,1
Passagierbezogene Entgelte
77,9
-72,0%
277,8
Infrastrukturerlöse & Dienstleistungen
32,8
-41,2%
55,8
Umsatz Segment Airport
133,0
-67,7%
411,7
Die Erlöse aus aircraftbezogenen Entgelten sanken im Vorjahresvergleich um 71,4% auf € 22,3 Mio. (2019: € 78,1 Mio.), einhergehend mit dem Rückgang des MTOW (minus 63,3%) sowie der ab Ende März nicht verrechneten Landetarife und der gemäß Indexformel angehobenen
ENTWICKLUNG DER SEGMENTE
21
Entgelte. Mit einem Anteil von 39,9% (2019: 48,0%) leistet das Segment wie schon in den Vor-jahren den größten Beitrag zum Konzernumsatz. Die internen Umsatzerlöse reduzierten sich im Periodenvergleich u.a. durch angepasste interne Vermietungserlöse um 7,2% auf € 31,5 Mio. Die anderen Erträge reduzierten sich u.a. aufgrund geringerer aktivierter Eigenleistungen um 62,8% auf € 2,4 Mio. Der Materialaufwand erhöhte sich trotz Kostensenkungen aufgrund eines geringeren Verbrauchs an Durchlaufmaterial, Enteisungsmaterial und Treibstoffen im Perio-denvergleich um € 3,9 Mio. auf € 8,2 Mio. (2019: € 4,3 Mio.), bedingt durch höhere bezogene Leistungen für PCR Tests, denen jedoch entsprechende externe Erlöse gegenüberstehen. Die Reduktion des Personalaufwandes ist im Wesentlichen auf die ab 16.3.2020 eingeführte Kurz-arbeit und die damit einhergehenden Maßnahmen betreffend Abbau von Urlaub und Über-stunden zurückzuführen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen konnten aufgrund des mit Beginn der Pandemie eingeleiteten Kostensenkungsprogramms um 70,2% auf € 13,9 Mio. (2019: € 46,6 Mio.) reduziert werden. Das betrifft insbesondere Einsparungen bei den Instand-haltungsaufwendungen, Fremdleistungen, Marktkommunikation und sonstigen Betriebsauf-wendungen. Der interne Betriebsaufwand beläuft sich 2020 auf € 95,6 Mio. und ist im Vorjah-resvergleich einsparungsbedingt um € 67,8 Mio. gesunken. Im Segment Airport reduzierte sich demzufolge das EBITDA um 90,9% auf € 17,1 Mio. (2019: € 187,6 Mio.). Unter Berücksichtigung der Abschreibungen im Ausmaß von € 87,3 Mio. inklusive einer Sonderabschreibung in Höhe von € 7,0 Mio. (2019: € 83,7 Mio.) wurde ein Segment-EBIT in Höhe von minus € 70,2 Mio. nach plus € 104,0 Mio. im VJ erzielt.
Segment Handling & Sicherheitsdienstleistungen
Beträge in € Mio.
2020
Veränderung
2019
Vorfeldabfertigung
43,4
-56,3%
99,2
Frachtabfertigung
28,2
-17,4%
34,2
Sicherheitsdienstleistungen
3,1
-46,5%
5,8
Verkehrsabfertigung
4,4
-76,1%
18,4
General Aviation, Sonstiges
7,0
-19,2%
8,7
Umsatz Segment Handling & Sicherheitsdienstleistungen
86,1
-48,2%
166,3
Die Umsatzerlöse aus der Vorfeldabfertigung reduzierten sich aufgrund des pandemiebe-dingten Bewegungsrückgangs sowie geringerer Enteisungserlöse um 56,3% auf € 43,4 Mio. (2019: € 99,2 Mio.). Die Erlöse aus der Frachtabfertigung reduzierten sich aufgrund des Men-genrückgangs zum VJ um 17,4% auf € 28,2 Mio. (2019: € 34,2 Mio.). Der durchschnittliche Marktanteil der VIE-Abfertigung (Luftfahrzeuge/Bewegungen) beläuft sich auf 89,8% (2019: 85,0%). Die internen Umsatzerlöse reduzierten sich um 53,5% auf € 38,2 Mio. (2019: € 82,2 Mio.) aufgrund von geringeren Weiterverrechnungen von internen Leistungen (Kosteneinsparun-gen und geringere Inanspruchnahme von Konzernleistungen). Der Materialaufwand lag mit € 4,5 Mio. um 47,4% unter dem Vorjahresniveau, was auf den geringeren Verbrauch von Treib-stoffen, Enteisungsmitteln, Dienstbekleidungen und sonstigem Material zurückzuführen ist. Der Personalaufwand sank trotz geringfügig höherer durchschnittlicher Mitarbeiterzahl (plus 2 Personen auf 3.283 Mitarbeiter) um 38,9% auf € 110,5 Mio. (2019: € 180,9 Mio.). Die Reduktion ist auch in diesem Segment auf die ab 16.3.2020 eingeführte Kurzarbeit und die damit ein-hergehenden Maßnahmen betreffend Abbau von Urlaub und Überstunden zurückzuführen. Der Rückgang der sonstigen betrieblichen Aufwendungen resultiert im Wesentlichen aus
ENTWICKLUNG DER SEGMENTE
22
geringeren Aufwendungen für Fremdleistungen, Instandhaltungen, und kurzfristigen Miet-aufwendungen aufgrund des eingeleiteten Kostensenkungsprogrammes. Das EBITDA des Segments Handling & Sicherheitsdienstleistungen reduzierte sich 2020 insbesondere aufgrund der gesunkenen Umsätze auf minus € 19,6 Mio. (2019: plus € 15,8 Mio.).
Segment Retail & Properties
Beträge in € Mio.
2020
Veränderung
2019
Parkerlöse
17,6
-64,9%
50,1
Vermietung
27,3
-1,9%
27,8
Center Management & Hospitality
25,5
-69,9%
84,6
Umsatz Segment Retail & Properties
70,4
-56,7%
162,6
Die Reduktion der externen Umsatzerlöse im Segment Retail & Properties ist im Wesent-lichen auf geringere Erlöse aus dem Centermanagement & Hospitality, welche um 69,9% auf € 25,5 Mio. fielen (2019: € 84,6 Mio.), zurückzuführen. Auch die Parkerlöse von € 17,6 Mio. liegen um 64,9% bzw. € 32,5 Mio. unter dem Vorjahreswert (2019: € 50,1 Mio.). Der Anteil des Segments Retail & Properties am Konzernumsatz betrug 21,1% (2019: 19,0%). Die internen Umsatzerlöse erhöhten sich um 39,3% auf € 20,0 Mio. aufgrund interner Verrechnungen der PCR Tests, während die anderen Erträge aufgrund eines Einmaleffektes aus Grundstücksver-käufen im Vorjahr auf € 2,9 Mio. zurückgingen (2019: € 5,1 Mio.).Der Personalaufwand sank bei einem Mitarbeiterstand von 140 Personen (2019: 145 Personen) um 39,3% auf € 8,6 Mio. (2019: € 14,1 Mio.) insbesondere aufgrund der ab 16.3.2020 eingeführten Kurzarbeit. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen reduzierten sich aufgrund geringerer sonstiger Aufwendungen (Loungen), Instandhaltungen, Marktkommunikation und Fremdleistungen um 55,2% von € 17,6 Mio. auf € 7,9 Mio. Das EBITDA des Segments Retail & Properties reduzierte sich aufgrund der gesunkenen Umsatzerlöse im Geschäftsjahr 2020 von € 103,3 Mio. um 65,2% auf € 36,0 Mio. Die im Vorjahresvergleich um € 1,1 Mio. höheren Abschreibungen sind auf die Inbetriebnahme des Office Park 4 zurückzuführen. Das EBIT reduzierte sich ebenfalls um 79,9% auf € 17,2 Mio. (2019: € 85,6 Mio.). Die EBITDA-Marge betrug 39,8% (2019: 58,4%), die EBIT-Marge 19,1% (2019: 48,4%).
Segment Malta
Beträge in € Mio.
2020
Veränderung
2019
Airport
17,9
-74,8%
70,8
Retail & Property
14,0
-51,9%
29,2
Sonstiges
0,3
-11,5%
0,4
Umsatz Segment Malta
32,2
-67,9%
100,3
Die airportbezogenen Umsätze, welche Erträge aus Tarifen, Aviation-Konzessionen und PRM-Services enthalten, reduzierten sich im Periodenvergleich um 74,8% auf € 17,9 Mio. (2019: € 70,8 Mio.), was primär auch in diesem Segment auf den pandemiebedingt rückläufigen Verkehr zurückzuführen ist. Aber auch die Erlöse aus Retail-Outlets, Vermietungen inklusive VIP-Lounges und Parkerlösen zeigen einen Umsatzeinbruch von 51,9% auf € 14,0 Mio. (2019: € 29,2 Mio.). Maßnahmen zur Einsparung von Kosten beinhalten neben Gehaltsverzicht auch Einsparungen bei den operativen Kosten. Weiters wurden Unterstützungen der maltesischen Regierung von Malta in Anspruch genommen. Der Materialaufwand lag um € 1,1 Mio. unter
ENTWICKLUNG DER SEGMENTE
23
dem Vorjahresniveau von € 3,1 Mio. Die Personalaufwendungen reduzierten sich trotz eines nur gering gesunkenen Personalstands und kollektivvertraglichen Erhöhungen um 19,4% auf € 8,6 Mio. (2019: € 10,7 Mio.). Der sonstige betriebliche Aufwand konnte um 31,4% auf € 15,8 Mio. reduziert werden und setzte sich u.a. aus Aufwendungen für Sicherheitspersonal, Reinigung, PRM-Leistungen, sonstigen Fremdpersonalleistungen, EDV, Airline-Marketing und Instandhaltungen zusammen. Für 2020 verzeichnete das Segment Malta ein EBITDA von € 5,8 Mio. (2019: € 63,5 Mio.) und eine EBITDA-Marge von 18,2% nach 63,3% im Vorjahr. Nach Berücksichtigung der Abschreibungen in Höhe von € 11,8 Mio. (2019: € 11,1 Mio.) belief sich das EBIT auf minus € 6,0 Mio. (2019: plus € 52,4 Mio.), was einer EBIT-Marge von minus 18,6% entspricht (2019: 52,3%).
Segment Sonstige Segmente
Beträge in € Mio.
2020
Veränderung
2019
Ver- und Entsorgung
6,6
-26,0%
8,9
Telekommunikation und EDV
3,1
3,0%
3,0
Materialwirtschaft
0,6
-62,8%
1,5
Elektrotechnik, Sicherheitsequipment, Werkstätten (VAT)
0,4
-57,1%
1,0
Facility-Management, bauliche Instandhaltung
0,2
-67,3%
0,5
Besucherzentrum
0,1
-84,2%
0,6
GET2
0,6
-17,8%
0,8
Sonstiges
0,4
-2,5%
0,4
Umsatz Sonstige Segmente
12,0
-28,2%
16,7
Der Rückgang der externen Umsätze resultiert im Wesentlichen aus den pandemiebedingt geringeren Leistungsverrechnungen der Bereiche Ver- und Entsorgung, der Materialwirtschaft und dem Bereich Elektrotechnik, Sicherheitsequipment und Werkstätten. Die internen Erlöse reduzierten sich zum VJ um 33,2% auf € 81,7 Mio. (2019: € 122,3 Mio.). Die anderen Erträge (inkl. aktivierter Eigenleistungen) betrugen € 1,7 Mio. (2019: € 1,5 Mio.). Der Aufwand für Material und bezogene Leistungen ging im Periodenvergleich um 43,2% auf € 13,4 Mio. zurück (2019: € 23,6 Mio.), insbesondere aufgrund des geringeren Verbrauchs an Treibstoffen, Energie und sonstigem Verbrauchsmaterial. Der Personalaufwand sank kurzarbeitsbedingt bei einem durchschnittlichen Personalstand von 1.114 Mitarbeitern (2019: 1.019) um 36,0% von € 67,2 Mio. auf € 43,0 Mio. Gegenläufig wirken höhere Aufwendungen aufgrund der Vollkonsolidierung der GET2 ab 01.05.2019. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen fielen im Vergleich zum VJ von € 27,9 Mio. auf € 12,7 Mio. was auf geringere Instandhaltungen, Fremdleistungen sowie Rechts- Prüf- und Beratungskosten zurückzuführen ist. Der interne Aufwand beläuft sich auf € 10,3 Mio. und reduzierte sich um 0,6 %. Das at-Equity-Ergebnis spiegelt das operative Ergebnis der at-Equity-Beteiligungen Flughafen Košice und City Airport Train (CAT) wider. 2020 wurden negative operative Ergebnisse in Höhe von € 1,2 Mio. verzeichnet (2019: positive operative Ergebnisse € 3,2 Mio.). In Summe verzeichnete das Segment Sonstige Segmente ein EBITDA von € 14,7 Mio. (2019: € 14,7 Mio.). Nach Berücksichtigung der Abschreibungen (inkl. einer Sonderabschreibung in Höhe von € 1,0 Mio.) von € 13,4 Mio. (2019: € 11,6 Mio.) konnte ein Segment-EBIT von € 1,4 Mio. (2019: € 3,0 Mio.) erzielt werden. Die EBITDA-Marge betrug 15,7% (2019: 10,5%), die EBIT-Marge belief sich auf 1,5% (2019: 2,2%).
ERTRAGSLAGE 2020 IM ÜBERBLICK
24
Ertragslage 2020 im Überblick
Gewinn- und Verlustrechnung, Kurzfassung, in € Mio.
Konzernergebnis
2020
Veränderung
2019
Umsatzerlöse
333,7
-61,1%
857,6
Sonstige betriebliche Erträge
7,5
-45,3%
13,7
Betriebsleistung
341,2
-60,8%
871,3
Betriebsaufwand ohne Abschreibungen
-285,9
-41,6%
-489,7
At-Equity-Ergebnisse
-1,2
-137,9%
3,2
EBITDA
54,1
-85,9%
384,8
Abschreibungen inkl. Wertminderungen
-140,6
6,1%
-132,5
EBIT
-86,5
-134,3%
252,3
Finanzergebnis
-14,4
0,0%
-14,4
EBT
-100,9
-142,4%
237,9
Steuern
25,2
-140,5%
-62,2
Periodenergebnis
-75,7
-143,1%
175,7
davon Ergebnis nicht beherrschende Anteile
-3,0
-117,8%
16,8
davon Ergebnis Muttergesellschaft
-72,8
-145,8%
158,9
Gewinn je Aktie in €
-0,87
-145,8%
1,89
Die COVID-19-Pandemie sorgte für Umsatzreduktionen in allen Segmenten. Wegen der durch Urlaubsreisen bedingten Saisonalität des Flughafengeschäfts generiert die FWAG nor-malerweise im 2. und 3. Quartal die höchsten Umsätze. Diese Entwicklung spiegelt sich im Geschäftsjahr pandemiebedingt nicht wider. Die sonstigen betrieblichen Erträge reduzierten sich zum VJ um 45,3% auf € 7,5 Mio. (2019: € 13,7 Mio.). Dies ist im Wesentlichen auf geringere aktivierte Eigenleistungen für Bauprojekte und den Einmaleffekt aus einem Grundstücksver-kauf im 1.Quartal 2019 zurückzuführen. Weiters sind in den übrigen sonstigen betrieblichen Erträgen Förderungen in Höhe von € 1,7 Mio. im Zusammenhang mit dem Lockdown als Um-satzersatz dargestellt.
Betriebsaufwand 2020 um 31,5% gesenkt
Beträge in € Mio.
2020
Veränderung
2019
Materialaufwand und bezogene Leistungen
29,3
-29,0%
41,3
Personalaufwand
202,9
-37,2%
323,2
Sonstige betrieblicher Aufwand
53,7
-57,1%
125,2
Abschreibungen, Wertminderungen
140,6
6,1%
132,5
Summe Betriebsaufwand
(inkl. Abschreibungen & Wertminderungen)
426,4
-31,5%
622,2
ERTRAGSLAGE 2020 IM ÜBERBLICK
25
Der Aufwand für Material konnten insbesondere aufgrund eines geringeren Verbrauches an Treibstoffen, sonstigen Materialien und Enteisungsmitteln um insgesamt € 11,6 Mio. ge-senkt werden. Die Aufwendungen für Energie gingen um 29,7% auf € 11,5 Mio. zurück (2019: € 16,4 Mio.). Die bezogenen Leistungen erhöhten sich um € 4,5 Mio. auf € 7,8 Mio. bedingt durch Leistungen für PCR-Tests, denen jedoch entsprechende externe Erlöse gegenüberstehen. Die Reduktion des Personalaufwandes ist im Wesentlichen auf die 2020 eingeführte Kurzarbeit sowie die damit einhergehenden Maßnahmen zum Abbau von Urlauben, Überstunden und Gleitzeitguthaben zurückzuführen. Entgegengesetzt wirken kollektivvertragliche Erhöhungen ab Mai des Vorjahres und ein höherer durchschnittlicher Personalstand, der vor allem aus der Änderung des Konsolidierungskreises resultiert (Einbeziehung der GET2 in den Vollkonsolidie-rungskreis ab 01.05.2019). Die Löhne sanken im Vorjahresvergleich um 48,1% auf € 67,3 Mio. (2019: € 129,6 Mio.), die Gehälter um 44,8% auf € 61,6 Mio. (2019: € 111,5 Mio.). Die Aufwendun-gen für Abfertigungen beliefen sich auf € 13,0 Mio. (2019: € 13,5 Mio.) und der Pensionsaufwand auf € 2,8 Mio. (2019: € 3,1 Mio.). Der durchschnittliche Personalstand (FTE, Vollzeitäquivalente) des FWAG- Konzern stieg im Vorjahresvergleich, auch durch die Veränderung des Konsoli-dierungskreises, von 5.385 auf nunmehr 5.452 Mitarbeiter (plus 1,2%). Stichtagsbezogen im Vergleich zum 31. Dezember 2019 sank der Personalstand um 471 auf 5.296 Mitarbeiter (minus 8,2%). 2020 wurden am Standort Wien insgesamt rund € 79,8 Mio. an ergebniswirksamen Er-stattungsansprüchen im Wesentlichen aus Kurzarbeitsgeld erfasst. Der sonstige betriebliche Aufwand (inkl. Wertminderung/Wertaufholung auf Forderungen) konnte aufgrund von Kos-tensenkungen, sowie der aufgrund des Änderung des Konsolidierungskreises am 01.05. des Vorjahres geringeren Fremdleistungen um 57,1% auf € 53,7 Mio. (2019: € 125,2 Mio.) reduziert werden. Die wesentlichen Aufwandsreduktionen ergaben sich im Bereich der Instandhaltun-gen (minus € 28,8 Mio.), Fremdleistungen (minus € 13,9 Mio.) sowie der Fremdleistungen von Konzerngesellschaften aufgrund der Einbeziehung der GET2 in den Konsolidierungskreis ab 1.5. des Vorjahres (minus € 4,7 Mio.). Auch die Aufwendungen für Marketing und Marktkom-munikation (minus € 11,2 Mio.), der sonstige Betriebsaufwand (minus € 3,2 Mio.), die Rechts-, Prüf- und Beratungskosten (minus € 2,8 Mio.) sowie die Aufwendungen für Fahrt-, Reise- und Ausbildungskosten (minus € 2,4 Mio.) konnten gesenkt werden. Die Wertberichtigungen für Forderungen (Stufe 3) erhöhten sich pandemiebedingt um € 1,6 Mio.
At-Equity-Ergebnis
Die operativen Ergebnisse der at-Equity-Beteiligungen (Flughafen Košice und City Airport Train) reduzierten sich um € 4,4 Mio. auf minus € 1,2 Mio. (2019: plus € 3,2 Mio.). Aufgrund zahlreicher Flugausfälle wurde der Betrieb des City Airport Train (CAT) ab 19. März vorläufig eingestellt.
Konzern-EBITDA Rückgang um 85,9% auf € 54,1 Mio.
Beträge in € Mio.
2020
Veränderung
2019
Airport
17,1
-90,9%
187,6
Handling & Sicherheitsdienstleistungen
-19,6
-224,2%
15,8
Retail & Properties
36,0
-65,2%
103,3
Malta
5,8
-90,8%
63,5
Sonstige Segmente
14,7
0,4%
14,7
Konzern-EBITDA
54,1
-85,9%
384,8
ERTRAGSLAGE 2020 IM ÜBERBLICK
26
EBITDA Konzern Anteile (in %)
2020
2019
Airport
31,6
48,8
Handling & Sicherheitsdienstleistungen
-36,2
4,1
Retail & Properties
66,5
26,8
Malta
10,8
16,5
Sonstige Segmente
27,2
3,8
Konzern-EBITDA
100,0
100,0
Aufgrund der negativen Umsatzentwicklung und der erst mit Verzögerung wirksamen Kostensenkungsmaßnahmen reduzierte sich das EBITDA im Vergleich zum VJ um 85,9% von € 384,8 Mio. auf € 54,1 Mio. Die EBITDA-Marge sank von 44,9% auf 16,2%.
Planmäßige Abschreibungen und Wertminderungen von € 140,6 Mio.
Beträge in € Mio.
2020
Veränderung
2019
Investitionen langfristiges Vermögen
79,9
-53,5%
171,8
Planmäßige Abschreibungen
132,5
1,4%
130,7
Wertminderungen
8,0
n.a.
1,8
Summe Abschreibungen, Wertminderungen
140,6
6,1%
132,5
2020 wurden in Summe € 79,9 Mio. (2019: € 171,8 Mio.) in immaterielles Vermögen, Sach-anlagen sowie in als Finanzinvestition gehaltene Immobilien investiert bzw. als Anzahlung geleistet. Die größten Investitionsprojekte am Standort Wien betreffen den Terminalumbau mit € 23,0 Mio., Grundstücke mit € 2,0 Mio., Flugzeug- und Dieselschlepper mit € 1,7 Mio., Kehrblasgeräte mit € 1,6 Mio., Loungen € 3,8 Mio., den Office Park 4 mit € 2,0 Mio. Am Flugha-fen Malta wurden € 9,0 Mio. in ein Parkhaus und € 2,2 Mio. für ein Cargo- Gebäude investiert. Weitere Details sind im Konzernanhang (14) angeführt. 2020 wurden Sonderabschreibungen in Höhe von T€ 8.013,2 erfasst davon betreffen T€ 6.922,8 das Segment Airport und T€ 1.090,4 das Segment Sonstige Segmente. Aufgrund der COVID-19-Pandemie kam es zur Unterbrechung und Stilllegung von Bauprojekten und in Folge zu Anpassungen der Anschaffungs- und Her-stellkosten. Die im Dezember durchgeführten planmäßigen Werthaltigkeitstests führten zu keinen Wertminderungen von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten. Vergleiche dazu auch die Ausführungen im Konzernanhang im Kapitel V. „COVID-19-Auswirkungen“. Die durchgeführten Tests auf Werthaltigkeit führten im Berichtsjahr 2019 zur Erfassung einer Wertminderung von Anlagevermögen in der zahlungsmittelgenerierenden Einheit (CGU) „Flugplatz Vöslau“ im Gesamtausmaß von € 1,8 Mio., die im Segment Airport erfasst wurde. Nähere Informationen sind im Konzernanhang (7) angeführt.
EBIT-Rückgang um € 338,8 Mio. auf minus € 86,5 Mio.
Beträge in € Mio.
2020
Veränderung
2019
Airport
-70,2
-167,5%
104,0
Handling & Sicherheitsdienstleistungen
-28,9
n.a.%
7,3
Retail & Properties
17,2
-79,9%
85,6
Malta
-6,0
-111,4%
52,4
Sonstige Segmente
1,4
-54,8%
3,0
Konzern-EBIT
-86,5
-134,3%
252,3
ERTRAGSLAGE 2020 IM ÜBERBLICK
27
EBIT Konzern Anteile (in %)
2020
2019
Airport
81,2
41,2
Handling & Sicherheitsdienstleistungen
33,4
2,9
Retail & Properties
-19,9
33,9
Malta
6,9
20,8
Sonstige Segmente
-1,6
1,2
Konzern-EBIT
100,0
100,0
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) reduzierte sich aufgrund des Rückgangs des operativen Ergebnisses (EBITDA) und höherer Abschreibungen um € 338,8 Mio. auf minus € 86,5 Mio. (2019: plus € 252,3 Mio.). Die EBIT-Marge sank von 29,4% auf minus 25,9%.
Finanzergebnis minus € 14,4 Mio.
Beträge in € Mio.
2020
Veränderung
2019
Beteiligungsergebnis ohne at-Equity-Unternehmen
0,5
-22,4%
0,7
Zinsertrag
2,2
0,0%
2,2
Zinsaufwand
-15,7
-12,6%
-17,9
Sonstiges Finanzergebnis
-1,5
n.a.
0,6
Finanzergebnis
-14,4
0,0%
-14,4
Das Finanzergebnis befindet sich mit minus € 14,4 Mio. auf dem Niveau des Vorjahres. Das Zinsergebnis belief sich auf minus € 13,5 Mio. (2019: minus € 15,7 Mio.) und konnte im Vergleich zum VJ deutlich gesenkt werden. Das sonstige Finanzergebnis von minus € 1,5 Mio. (2019: plus € 0,6 Mio.) enthält die Bewertung von Finanzinstrumenten.
Konzern-Periodenergebnis reduzierte sich um € 251,4 Mio. auf minus € 75,7 Mio.
Das Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) der FWAG reduzierte sich um € 338,8 Mio. auf minus € 100,9 Mio. Nach Ertragsteuern von plus € 25,2 Mio. (2019: minus € 62,2 Mio.) betrug das Pe-riodenergebnis minus € 75,7 Mio. (2019: plus € 175,7 Mio.), was einer Reduktion von € 251,4 Mio. entspricht. Der den Gesellschaftern der Muttergesellschaft zustehende Periodenverlust (Vorpe-riode: Periodengewinn) beläuft sich auf minus € 72,8 Mio. (2019: plus € 158,9 Mio.). Auf die nicht beherrschenden Anteile (darin enthalten ist u.a. der anteilige Verlust der Tochtergesellschaft BTS Holding a.s. sowie der Minderheiten an den maltesischen Gesellschaften (MIA-Gruppe und MMLC) entfällt ein Ergebnis für das Geschäftsjahr 2020 von minus € 3,0 Mio. (2019: plus € 16,8 Mio.). 2020 waren durchschnittlich gewichtet 83.883.764 Aktien (2019: 83.966.504 Stück) im Umlauf. Daraus errechnet sich ein Ergebnis je Aktie von minus € 0,87 (2019: plus € 1,89). Zum Stichtag 31. Dezember 2020 hielt die FWAG 125.319 (31.12.2019: 47.939) Anteile an eigenen Aktien.
FINANZLAGE, VERMÖGENS- UND KAPITALSTRUKTUR
28
Finanzlage, Vermögens- und Kapitalstruktur
Bilanzstruktur
2020
2019
Bilanzstruktur
in € Mio.
in % der Bilanzsumme
in € Mio.
in % der Bilanzsumme
AKTIVA
Langfristiges Vermögen
1.882,6
86,6
1.999,6
86,9
Kurzfristiges Vermögen
290,7
13,4
301,1
13,1
Bilanzsumme
2.173,3
100,0
2.300,6
100,0
PASSIVA
Eigenkapital
1.305,5
60,1
1.380,9
60,0
Langfristige Schulden
535,2
24,6
572,5
24,9
Kurzfristige Schulden
332,6
15,3
347,2
15,1
Bilanzsumme
2.173,3
100,0
2.300,6
100,0
Bilanzaktiva
Das langfristige Vermögen ist im Vergleich zum 31.12.2019 um 5,8% auf € 1.882,6 Mio. gesun-ken (2019: € 1.999,6 Mio.). Die Veränderung ergibt sich aufgrund von laufenden Zugängen bei immateriellen Vermögenswerten, Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobi-lien in Höhe von € 79,9 Mio., denen Abschreibungen und Wertminderungen von € 140,6 Mio. gegenüberstehen. Die Veränderung der sonstigen Vermögenswerte ist im Wesentlichen auf Umgliederungen aufgrund des Fälligkeitsprofils von Termingeldern und neuen Veranlagungen (per Saldo minus € 50,0 Mio.) zurückzuführen. In Summe reduzierte sich damit der Anteil des langfristigen Vermögens am Gesamtvermögen auf 86,6% (2019: 86,9%). Die Sachanlagen stellen mit einem Buchwert von € 1.469,0 Mio. (2019: € 1.530,3 Mio.) die größte Position des langfristigen Vermögens dar: Hier stehen Investitionen (Zugänge) in Höhe von € 73,0 Mio., Um-buchungen von € 2,4 Mio. und Umgliederungen in als zum Verkauf stehende Vermögenswerte von € 3,8 Mio. den planmäßigen Abschreibungen in Höhe von € 119,7 Mio., Wertminderungen von € 8,0 Mio. sowie den Buchwertabgängen von € 0,4 Mio. gegenüber. Der Buchwert der Grundstücke und Bauten reduzierten sich um 4,7% von € 1.030,6 Mio. (2019) auf € 981,8 Mio. Neben Investitionen von € 8,3 Mio. wurden Abschreibungen von € 59,7 Mio. erfasst und Um-buchungen aus fertiggestellten Projekten von € 6,6 Mio. vorgenommen. Die Buchwertabgänge betrugen in dieser Position € 0,3 Mio., die Umgliederungen in als zum Verkauf stehende Ver-mögenswerte € 3,8 Mio. Der Posten „Technische Anlagen und Maschinen“ mit einem Buchwert von € 229,0 Mio. zum 31.12.2020 reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr um 10,5% (2019: € 255,7 Mio.). Einerseits wurden Investitionen und Umbuchungen von fertiggestellten Projek-ten in Höhe von € 7,7 Mio. erfasst und andererseits Abschreibungen in Höhe von € 34,4 Mio. verzeichnet. Die Position „Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung“ nahm im Vor-jahresvergleich um 3,3% auf € 119,3 Mio. (2019: € 115,5 Mio.) zu. Die geleisteten Anzahlungen
FINANZLAGE, VERMÖGENS- UND KAPITALSTRUKTUR
29
und in Bau befindlichen Projekte verzeichneten einen Anstieg des Buchwerts durch laufende Bauprojekte am Standort Wien und Malta um € 10,4 Mio. auf € 138,9 Mio. (2019: € 128,5 Mio.) Die Umbuchungen aus fertiggestellten Projekten belaufen sich auf € 14,0 Mio. und reduzieren diesen Posten. Eine Wertminderung bezüglich des Pier Osts in Höhe von € 6,9 Mio. wurde erfasst. Details sind in Anhangangabe (7) ersichtlich. Der Buchwert der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien reduzierte sich im Vergleich zum VJ um 2,2% und betrug zum Jahres-ende € 174,8 Mio. (2019: € 178,7 Mio.). Den planmäßigen Abschreibungen von € 7,0 Mio. stehen Umbuchungen in das Sachanlagevermögen in Höhe von € 0,9 Mio. sowie Investitionen und geleistete Anzahlungen, im Wesentlichen betreffend den Office Park 4, in Höhe von € 4,0 Mio. entgegen. Der Bilanzansatz der Beteiligungen an Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, reduzierte sich um 6,2% von € 43,7 Mio. auf € 41,0 Mio. Dies ist einerseits auf Ausschüttungen von € 1,5 Mio. und andererseits auf die operativ negativen Ergebnisse dieser Beteiligungen von € 1,2 Mio. zurückzuführen. Die langfristigen sonstigen Vermögenswerte nahmen von € 80,7 Mio. auf € 31,3 Mio. ab. Die Eigenkapitaltitel des langfristigen Vermögens reduzierten sich im Wesentlichen durch die Bewertung der Finanzinstrumente von € 4,6 Mio. auf € 3,9 Mio. Aufgrund des Fälligkeitsprofils der Termingelder reduzierten sich die sonstigen Forderungen im Zusammenhang mit Veranlagungen von € 75,2 Mio. auf € 25,2 Mio. Das kurz-fristige Vermögen reduzierte sich zum VJ um 3,4% auf € 290,7 Mio. (2019: € 301,1 Mio.). Während die kurzfristigen Termineinlagen um € 35,0 Mio. und die Netto-Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aufgrund des starken Umsatzrückganges im Periodenvergleich stichtagsbezo-gen um € 51,1 Mio. auf € 17,4 Mio. (31.12.2019: € 68,4 Mio.) sanken, erhöhten sich die sonstigen Forderungen, was im Wesentlichen auf nicht ausbezahlten Forderungen aus Kurzarbeitsbei-hilfen zurückzuführen ist, um € 12,5 Mio. auf € 29,7 Mio. Der Buchwert der Wertpapiere zum 31.12.2020 reduzierte sich durch die Marktwertbewertung bestehender Veranlagungen in Höhe von minus € 1,5 Mio. sowie durch den Verkauf von zwei Wertpapieren um € 31,8 Mio. auf € 26,9 Mio. (2019: € 58,7 Mio.). Der Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläqui-valenten nahm zum 31.12.2020 auf € 173,1 Mio. zu (2019: € 84,8 Mio.).
Bilanzpassiva
Das Eigenkapital reduzierte sich seit dem Jahresultimo in Summe um 5,5% auf € 1.305,5 Mio. (2019: € 1.380,9 Mio.). Einerseits wurden das laufende Periodenergebnis (inkl. nicht beherr-schende Anteile) in Höhe von minus € 75,7 Mio., anderseits auch versicherungsmathematische Gewinne aus der Neubewertung von leistungsorientierten Plänen in Höhe von € 3,6 Mio. und Abwertungen von Finanzinstrumenten (FVOCI) in Höhe von € 0,5 Mio. erfasst. Weiters wurden 2020 um € 2,7 Mio. eigene Anteile erworben. Im Geschäftsjahr wurde keine Dividende ausgeschüttet. Der Bilanzgewinn 2019 wurde auf neue Rechnung vorgetragen. Die Eigenkapi-talquote liegt bei 60,1% (VJ: 60,0%). Die nicht beherrschenden Anteile betreffen die restlichen Anteilseigner des Flughafen Malta (Malta International Airport plc), der Malta Mediterranean Link Consortium Limited (MMLC) sowie der slowakischen Tochtergesellschaft BTS Holding a.s. Sie veränderten sich durch das laufende Jahresergebnis der Tochtergesellschaften sowie der vorgenommenen Ausschüttungen. Der Buchwert der nicht beherrschenden Anteile betrug € 101,6 Mio. (2019: € 104,6 Mio.). Die Reduzierung der langfristigen Schulden um 6,5% von € 572,5 Mio. auf € 535,2 Mio. resultiert primär aus der Umgliederungen von Finanzverbind-lichkeiten aufgrund des Fälligkeitsprofils sowie der Auflösung von passiven latenten Steuern. Die langfristigen Rückstellungen reduzierten sich v.a. durch die laufende Bewertung (inkl. Aktualisierung von versicherungsmathematischen Parametern) von langfristigen Personal-rückstellungen von € 175,0 Mio. auf € 170,3 Mio. Die übrigen langfristigen Verbindlichkeiten erhöhten sich um € 1,2 Mio. auf € 29,8 Mio. Die kurzfristigen Schulden reduzierten sich um
FINANZLAGE, VERMÖGENS- UND KAPITALSTRUKTUR
30
€ 14,6 Mio. auf € 332,6 Mio. Der Anstieg der kurzfristigen Finanz- und Leasingverbindlichkeiten um € 117,0 Mio. auf € 142,4 Mio. ist im Wesentlichen auf die Aufnahme von neuen kurzfristigen Krediten zurückzuführen. Die Lieferantenverbindlichkeiten reduzierten sich stichtagsbezogen um € 18,8 Mio. auf € 26,6 Mio. Die kurzfristigen Rückstellungen sanken um € 101,1 Mio. auf € 111,4 Mio. Die Reduktion ist u.a. auf die Gutschrift von Incentives des Vorjahres zurückzu-führen sowie auf den Abbau von Urlauben. Die Steuerrückstellung beläuft sich auf € 0,4 Mio. (2019: € 11,4 Mio.).
Finanzkennzahlen
2020
Veränderung
2019
Buchmäßiges Eigenkapital in € Mio.
1.305,5
-5,5%
1.380,9
Eigenkapitalquote in %
60,1
n.a.
60,0
Nettoverschuldung in € Mio.
-201,9
148,0%
-81,4
Gearing in %
15,5
n.a.
5,9
Working Capital in € Mio.
-103,3
-36,5%
-177,1
Anlagenintensität in %
85,4
n.a.
83,6
GELDFLUSSRECHNUNG
31
Geldflussrechnung
in € Mio.
2020
Veränderung
2019
Flüssige Mittel per 1.1.
84,8
181,7
30,1
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
-23,0
-106,2
373,0
Cashflow aus Investitionsaktivitäten
22,5
-112,8
-176,1
Cashflow aus Finanzierungsaktivitäten
88,8
-162,4
-142,3
Endbestand der flüssigen Mittel
173,1
104,2
84,8
Free Cashflow
-0,5
-100,2
196,9
Der Netto-Geldfluss aus laufender Geschäftstätigkeit belief sich 2020 auf minus € 23,0 Mio. nach plus € 373,0 Mio. im VJ. Das operative Ergebnis (EBT zuzüglich Abschreibungen, ab-züglich Bewertung von Finanzinstrumenten) reduzierte sich um € 328,6 Mio. auf € 41,2 Mio. (2019: € 369,8 Mio.). 2020 verzeichnete der FWAG-Konzern einen Abbau der Forderungen in Höhe von € 28,1 Mio. (2019: Aufbau in Höhe von 0,2 Mio.). Die Passiva reduzierten sich um € 99,4 Mio. (2019: Aufbau in Höhe von € 75,6 Mio.), was im Wesentlichen aus den Anfang 2020 gutgeschriebenen Incentives des VJ resultiert. Ertragsteuerzahlungen betrugen plus € 5,5 Mio. (Rückzahlungen), im VJ wurden € 69,8 Mio. bezahlt. Der Netto-Geldfluss aus der Investitions-tätigkeit belief sich auf plus € 22,5 Mio. nach VJ minus € 176,1 Mio. Während 2020 € 99,2 Mio. für Investitionsprojekte (inkl. Finanzanlagen) ausbezahlt wurden, erfolgten im VJ Auszahlungen von € 177,1 Mio. Weiters wurden 2020 € 0,7 Mio. in kurz- und langfristige Veranlagungen (Ter-mineinlagen) investiert (2019: € 110,7 Mio.). 2019 wurden € 30,0 Mio. in Wertpapiere investiert. Dem stehen Einzahlungen aus abgelaufenen Termineinlagen in Höhe von € 85,7 Mio. (2019: € 106,1 Mio.) gegenüber. 2020 konnten durch den Verkauf von Finanzanlagen (Wertpapiere) € 30,3 Mio. lukriert werden. Aus Anlagenabgängen, va. einem Grundstücksverkauf, wurden Erträge von € 6,1 Mio. (2019: € 5,3 Mio.) lukriert. Der Free-Cashflow (Netto-Geldfluss aus laufen-der Geschäftstätigkeit plus Netto-Geldfluss aus der Investitionstätigkeit) beläuft sich daher auf minus € 0,5 Mio. (2019: plus € 196,9 Mio.). Der Netto-Geldfluss aus der Finanzierungstätigkeit von plus € 88,8 Mio. (2019: minus € 142,3 Mio.) ist auf Veränderungen von Finanzverbindlich-keiten (Tilgungen abzüglich Aufnahmen) von plus € 91,9 Mio. (2019: minus € 57,0 Mio.) zurück-zuführen. Aufgrund der COVID-19-Pandemie wurden € 117,0 Mio. an kurzfristigen Krediten aufgenommen. 2019 erfolgten Dividendenausschüttungen in Höhe von € 83,1 Mio. (davon € 74,8 Mio. für Anteilseigner der Flughafen Wien AG und € 8,3 Mio. an nicht beherrschende An-teilseigner). Der Erwerb von eigenen Anteilen beläuft sich auf € 2,7 Mio. (2019: € 1,8 Mio.). Der Finanzmittelbestand betrug zum 31. 12. 2020 € 173,1 Mio. nach € 84,8 Mio. zum VJ.
INVESTITIONEN
32
Investitionen
Beträge in € Mio.
2020
Veränderung
2019
Immaterielles Anlagevermögen
3,0
-8,1%
3,3
Sachanlagevermögen inkl. als Finanzinvesti-tion gehaltener Immobilien
76,9
-54,3%
168,5
Von den erfolgten Investitionen in das langfristige Vermögen entfallen € 76,9 Mio. auf Sach-anlagevermögen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien sowie € 3,0 Mio. auf imma-terielle Vermögenswerte. Die Zugänge des langfristigen Vermögens 2020 bzw. 2019 sind im Konzernanhang (Anhangerläuterung (14)) beschrieben.
BETEILIGUNGEN AN AUSLÄNDISCHEN FLUGHÄFEN
33
Beteiligungen an ausländischen Flughäfen
Der Flughafen-Wien-Konzern (FWAG) war im Jahr 2020 an zwei internationalen Flughäfen beteiligt, am Flughafen Malta (vollkonsolidiertes Tochterunternehmen) hielt die FWAG per 31.12.2020 durchgerechnet einen Anteil von 48,44% der Aktien: 40% der Aktien besitzt die Malta Mediterranean Link Consortium Limited (MMLC), an der die FWAG seit Ende des ersten Quartals 2016 einen Anteil von 95,85% hält, 10,1% besitzt die FWAG direkt (über VIE (Malta) Limited), 20% hält die maltesische Regierung. Die restlichen Aktien sind an der Börse in Malta gelistet. Am Flughafen Košice (at-Equity-Beteiligung) ist die FWAG indirekt mit 66% beteiligt, trotzdem wird diese Gesellschaft gemeinschaftlich geführt, da wesentliche Unternehmens-entscheidungen gemeinsam mit den Mitgesellschaftern zu treffen sind.
FINANZINSTRUMENTE
34
Finanzinstrumente
Die eingesetzten Finanzinstrumente werden im Konzernanhang (Anhangerläuterungen (36) und (37)) erörtert.
FINANZWIRTSCHAFTLICHE STEUERUNG UND KAPITALMANAGEMENT
35
Finanzwirtschaftliche Steuerung und Kapitalmanagement
Die finanzwirtschaftliche Steuerung der FWAG erfolgt mithilfe eines Kennzahlensystems, das auf ausgewählten, eng aufeinander abgestimmten Kenngrößen basiert. Diese Steuerungsgrö-ßen definieren das Spannungsfeld zwischen Wachstum, Rentabilität und finanzieller Sicher-heit, in dem sich die FWAG bei der Verfolgung ihres obersten Unternehmensziels „profitables Wachstum“ bewegt. Hohe Profitabilität ist das erklärte langfristige Ziel der Unternehmens-führung. Die Abschreibungen beeinflussen die Ertragskennzahlen der FWAG erheblich. Das EBITDA, das dem Betriebsergebnis zuzüglich Abschreibungen und Wertminderungen abzüglich Wertaufholungen entspricht, ist eine wesentliche Erfolgsgröße, ebenso wie die EBITDA-Marge. 2020 wird eine EBITDA-Marge pandemiebedingt von 16,2% (2019: 44,9%) ausgewiesen. Die Ent-wicklung der operativen und finanziellen Kennzahlen sind aufgrund des deutlich rückläufigen Verkehrsaufkommens negativ aber nicht bestandsgefährdend. Weiters hat die Optimierung der Finanzstruktur hohe Priorität. Gemessen wird die solide Basis der Finanzierung mithilfe der Kennzahl Gearing (Verschuldungsgrad), die das Verhältnis der Nettoverschuldung zum buch-mäßigen Eigenkapital ausdrückt. Das mittelfristige Ziel des Unternehmens ist es, die Relation Net-Debt / EBITDA auf höchstens das 2,5 fache zu begrenzen. Zum Stichtag 31.12.2020 betrug das Verhältnis 3,7 (2019: 0,2) und erhöhte sich pandemiebedingt aufgrund des gesunkenen EBITDA und der Aufnahme von kurzfristigen Barvorlagen. Die Finanz- und Leasingverbindlich-keiten erhöhten sich um € 92,0 Mio., im Wesentlichen durch die Aufnahme von kurzfristigen Barvorlagen, dem stehen planmäßige Tilgungen gegenüber. Die liquiden Mittel betrugen zum 31. Dezember 2020 € 173,1 Mio. (2019: € 84,8 Mio.). Veranlagungen in der Höhe von € 45,9 Mio. (2019: € 131,0 Mio.) sind in den kurz- bzw. langfristigen Vermögenswerten ausgewiesen. Die Wertpapiere belaufen sich auf € 26,9 Mio. nach € 58,7 Mio. zum 31. Dezember 2019. Die Net-toverschuldung unter Berücksichtigung dieser Veranlagungen beträgt € 201,9 Mio. (2019: € 81,4 Mio.). Bei einem buchmäßigen Eigenkapital von € 1.305,5 Mio. (2019: € 1.380,9 Mio.) resultiert daraus ein Gearing von 15,5% (2019: 5,9%). Ergänzend betreffend Liquidität und Going Concern wird auf das Kapitel V „COVID-19 Auswirkungen“ im Anhang verwiesen. Zur Beurteilung der Rentabilität dient neben der EBITDA-Marge vor allem die Eigenkapitalrendite (Return on Equity after Tax – ROE). Zusätzlich werden die Kennzahl ROCE (Return on Capital Employed) sowie der Cashflow zur Steuerung des Konzerns herangezogen.
Rentabilitätskennzahlen in % bzw. € Mio.
2020
2019
1) EBITDA-Marge (Earnings before Interest, Taxes, Depreciation and Amortisation) = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen / Umsatzerlöse
2) EBIT-Marge (Earnings before Interest and Taxes) = Ergebnis vor Zinsen und Steuern / Umsatzerlöse
3) ROE (Return on Equity) = Periodenergebnis / durchschnittliches Eigenkapital
4) ROCE vor Steuern (Return on Capital Employed before Tax) = EBIT / durchschnittliches Capital Employed(Capital Employed = langfristiges Vermögen, Vorräte, Forderungen und sonstige Vermögenswerte inkl. Termineinlagen abzüglich kurzfristiger Rückstellungen und Verbindlichkeiten)
EBITDA-Marge1
16,2
44,9
EBIT-Marge2
-25,9
29,4
ROE3
-5,6
13,1
ROCE vor Steuern4
-4,9
13,9
ROCE nach Steuern
-3,7
10,4
Free Cashflow in € Mio.
-0,5
196,9
RISIKEN DER ZUKÜNFTIGEN ENTWICKLUNG
36
Risiken der zukünftigen Entwicklung
Risikomanagementsystem
Die FWAG verfügt über ein Risikomanagementsystem, das alle relevanten Aspekte identifiziert, analysiert, bewertet sowie im Rahmen geeigneter Maßnahmen behandelt. Dieses System ist in der folgenden Grafik wiedergegeben:
Quelle: adaptiert aus Denk, Exner-Merkelt, Ruthner (2008): Corporate Risk Management
Das Risikomanagementsystem beruht einheitlich für die gesamte Gruppe auf dem COSO (Committee of Sponsoring Organisations of the Treadway Commission) „Standard for En-terprise Risk Management“. umgesetzt in einer eigenen Richtlinie. Der Flughafen Malta hat eine eigene Richtlinie zum Risikomanagement erlassen, die auf den eingangs erwähnten gruppenweit einheitlichen Standards aufbaut und im strategischen Controlling angesiedelt ist. Dieses koordiniert zentral alle Risikomanagementaktivitäten. Die Risikoverantwortlichen und Risikobeauftragten in den Bereichen und den verbundenen Unternehmen sind für die Um-setzung verantwortlich. Der Risikomanagementzyklus, bestehend aus Risikoidentifikation, Risikobewertung und -aggregation, Risikosteuerung und Maßnahmenzuordnung sowie der abschließenden Berichterstattung, wird effizient durchlaufen. Die Dokumentation des gesam-ten Risikomanagementsystems erfolgt mit Hilfe der Prozess- und Risikomanagementsoft-ware, die als zentrale Datenbank für sämtliche identifizierten Risiken und damit verbundenen Maßnahmen zur Verfügung steht. Das interne Kontrollsystem (IKS) nimmt Risikoagenden zur Sicherstellung der Zuverlässigkeit der betrieblichen Berichterstattung, der Einhaltung der damit verbundenen Gesetze und Vorschriften sowie des Schutzes des Vermögens der Flughafen-Wien-Gruppe wahr. Daneben prüft die Revisionsabteilung die Geschäftsgebarung und die Organisationsabläufe regelmäßig auf ihre Ordnungsmäßigkeit, Sicherheit und Zweck-mäßigkeit. Die bestehenden Systeme werden laufend evaluiert und weiterentwickelt. Ergänzt wird das Risikomanagement um ein konzernweites Innovationsmanagement, das dazu dient, rechtzeitig neue Ertragspotenziale in allen Unternehmensbereichen zu erkennen und zur Marktreife zu entwickeln. Weitere Informationen sind im nachfolgenden Textteil zu finden.
RISIKEN DER ZUKÜNFTIGEN ENTWICKLUNG
37
Gesamtwirtschaftliche, politische und rechtliche Risiken
Der Geschäftsverlauf wird wesentlich von der weltweiten, europäischen und regionalen Entwicklung des Luftverkehrs beeinflusst, die ihrerseits maßgeblich von der gesamtwirt-schaftlichen Entwicklung abhängt. Konjunkturelle Schwankungen bzw. eine nachhaltige Verlangsamung des Wirtschaftswachstums können daher einen maßgeblichen Einfluss auf den Geschäftsverlauf des Unternehmens haben, die Gesamtrisikoposition des FWAG-Konzerns hat sich aufgrund der Coronavirus-Pandemie und des dadurch verursachten Wirtschaftsein-bruchs deutlich verändert. Unsicherheiten im geopolitischen Bereich bestehen weiterhin im Hinblick auf die politischen Beziehungen zwischen der EU und Russland und die verhängten Sanktionen, mit geringen Auswirkungen auf die FWAG. 2020 wurde der Austritt Großbri-tanniens aus der EU vollzogen. Eine Übergangsfrist bis 31. 12.2020 wurde vereinbart, um ein Handelsabkommen zwischen Großbritannien und der EU zu erzielen, welches am 30.12.2020 unterschrieben wurde. Bis zur Ratifizierung durch das Europäische Parlament trat das Ab-kommen am 1.1.2021 vorläufig in Kraft. Für den Luftverkehr räumen sich die beiden Vertrags-parteien in dem Abkommen umfassende Verkehrsrechte ein, nämlich die ersten vier Freiheiten der Luftfahrt. Die fünfte Freiheit (d.h.: Start- oder Endpunkt einer Reise muss im Vertragsland liegen, Zwischenlandungen sind möglich) kann zusätzlich in bilateralen Abkommen mit den einzelnen Mitgliedstaaten eingeräumt werden, Kabotage (Erbringen von Transportleistungen durch ein nicht im Vertragsland angesiedeltes Unternehmen) wird jedoch dezidiert ausge-schlossen. Für den Flughafen Wien sind durch das Abkommen keine negativen Einflüsse zu erwarten. Transitflüge, die unter die fünfte Freiheit fallen, haben keine große Relevanz für den Flughafen Wien und können rasch und unkompliziert mittels bilateralem Abkommen ge-währt werden. Das Recht auf Kabotage innerhalb der EU ist mit dem Abkommen nur Airlines mit Sitz und Eigentümerschaft im EU-Raum vorbehalten. Britische Airlines können dies nun nur durch Gründung von Tochtergesellschaften in der EU erlangen, wie z.B. easyJet bereits 2017 mit Gründung der easyJet Europe in Österreich. Eine höhere Relevanz mit negativem Einfluss hat der Austritt möglicherweise für den Flughafen Malta. Großbritannien hatte 2020 einen Anteil von 19,6% am Passagieraufkommen. Dadurch könnten sich kurzfristig negative Effekte auf das Verkehrsaufkommen ergeben, durch das nun beschlossene Abkommen ist dieses Risiko aber deutlich minimiert worden, da Malta als Feriendestination hauptsächlich vom Point-to-Point Verkehr lebt. Politische Spannungen bzw. terroristische Bedrohungen in einzelnen Ländern und Regionen haben negative Auswirkungen auf die Buchungslage für die entsprechenden Tourismusdestinationen. In der Vergangenheit war jedoch zu beobachten, dass derartige Rückgänge nur kurzfristiger Natur waren bzw. durch andere Destinationen kompensiert wurden. Nachteilige Umsatzeffekte sind im Duty-free Geschäft möglich, falls Passagiere von Non-EU-Destinationen auf Ziele innerhalb des Binnenmarktes ausweichen. Für die Evaluierung der Bodenverkehrsdienste (BVD)-Richtlinie wurde im Februar 2019 eine Road-map veröffentlicht, die die Evaluierung voraussichtlich bis 2021 vorsieht. Der Ausgang dieser Bewertung ist derzeit noch offen. Eine weitere Zunahme der Anzahl an Handling-Agents in den zugangsbeschränkten Bodenabfertigungsdiensten würde den Wettbewerbs- und Preisdruck am Markt weiter verschärfen. Seit 2012 ist die Luftfahrt in das System des „European Union Emissions Trading System“ (EU ETS) einbezogen, deren Kosten dürften in den kommenden Jahren jedoch deutlich steigen. Dies könnte zur Folge haben, dass der Flugverkehr im euro-päischen Kontext teurer wird. Sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene steht derzeit der Klimaschutz stark im Fokus. Auf EU-Ebene stellt die Europäische Kommission ihre Arbeit unter den Schwerpunkt „European Green Deal“. Angekündigt wird ferner ein eigenes „Climate Law“, welches sich derzeit noch im Gesetzgebungsprozess befindet, dieses legt Maß-
RISIKEN DER ZUKÜNFTIGEN ENTWICKLUNG
38
nahmen und Ziele für die Mitgliedsstaaten zur Reduktion der Emissionen fest. Diese Ziele müssen dann von den Mitgliedsstaaten in nationaler Gesetzgebung umgesetzt werden. 2020 hat der Europäische Rat ein neues Emissionsreduktionsziel für 2030 gebilligt. Die Treibhaus-gasemissionen sollen bis 2030 intern netto um mindestens 55% im Vergleich zu 1990 reduziert werden, eine deutliche Verschärfung der bisherigen Ziele von 40%. Die Auswirkungen dieser Beschlüsse auf den Luftverkehr können derzeit noch nicht abschließend abgeschätzt werden. Es ist jedoch davon auszugehen, dass es insgesamt zu einer Verteuerung von CO2-Emissionen kommen wird, was sich – abhängig von der Preiselastizität der Nachfrage – möglicherweise dämpfend auf das Wachstum der Marktnachfrage auswirken wird. Der Flughafen Wien hat, im Rahmen der Initiative der ACI Europe, dazu entschlossen, bis 2050 seine CO2-Emmissionen auf null zu reduzieren. Die ACI Europe hält sich bei ihren Zielen an den „European Green Deal“ der Klimaneutralität im Jahr 2050 anstrebt. In Österreich hat die Bundesregierung in ihrem Regierungsprogramm eine ökosoziale Steuerreform angekündigt. Die Erhöhung der Ticket-steuer für die Kurz- und Mittelstrecke wurde bereits mit 1.9.2020 umgesetzt. Weiters können Änderungen von behördlichen Auflagen oder anderen relevanten gesetzlichen Grundlagen negativen Einfluss auf das Unternehmensergebnis nehmen. Hinsichtlich der zulässigen Flug-betriebszeiten bzw. der bestehenden Nachtflugregelung erwartet die FWAG keine Veränderung der aktuellen Regelung.
Die Nichteinhaltung rechtlicher Anforderungen (Compliance) kann Haftungen der Geschäfts-führung bzw. des Vorstands nach sich ziehen. Die Einhaltung der entsprechenden Vorschriften wird daher durch unternehmensinterne Richtlinien, die die Umsetzung der Emittenten-Com-pliance-Verordnung (ECV) sowie der Market Abuse Regulation (MAR) sicherstellen, gewähr-leistet. In der FWAG wurden zur Vermeidung einer missbräuchlichen Verwendung oder Weiter-gabe von Insiderinformationen die dafür notwendigen Vertraulichkeitsbereiche eingerichtet.
Markt- und Wettbewerbsrisiken
Die Coronavirus-Pandemie ist die größte Krise seit Bestehen der kommerziellen Luftfahrt, mit weitreichenden Folgen für die am Flughafen Wien tätigen Fluglinien. Der europäische Flugverkehr kam 2020 monatelang effektiv zum Stillstand. Eine Situation, die für viele Airlines existenzbedrohend ist. Weltweit gesehen rechnet der Branchenverband IATA (International Air Transportation Association) für 2020 mit einem Rückgang von 60,5% bei der Anzahl der abgeflogenen Passagiere. Eine verfügbare und wirksame Impfung sowie ein umfangreiches Testangebot sollen 2021 zu einer Erholung führen, ein Passagiervolumen im Ausmaß von rund 50% des Niveaus vor der Corona-Krise wird prognostiziert. Der Luftgüterverkehr hat während der Coronavirus-Pandemie die globalen Versorgungs- und Lieferketten unterstützt und hat dadurch weniger stark unter der Krise gelitten. 2020 wird von einem Rückgang von -11,5% ausgegangen, gemessen an Fracht- und Post-Tonnenkilometern. 2021 soll bereits wieder das Niveau von 2019 erreicht werden (+13,1%). (Quelle: IATA Economic Performance of Airline Industry 11/2020).
Derzeit ist davon auszugehen, dass das Verkehrsaufkommen aus dem Jahr 2019 erst wieder mittelfristig erreicht werden kann. Die Erfahrungen aus bisherigen Krisen wie 9/11 (2001), die Finanzkrise in 2008/2009 oder auch frühere Pandemien wie SARS (2003) zeigen allerdings, dass der Flugverkehr generell eine hohe Resilienz aufweist und sich nach Einbrüchen inner-halb weniger Jahre wieder vollständig erholt. Auch das Segment der Low-Cost-Carrier (LCC) ist stark von dem herausfordernden Branchenumfeld betroffen. Level Europe, die Low-Cost Tochter der IAG, musste im Juni 2020 Konkurs anmelden und auch die von Wien aus operie-rende Ryanair Tochter Laudamotion musste Restrukturierungsmaßnahmen durchlaufen, um die Krise zu überstehen. Nach langwierigen Verhandlungen konnte der geplante Rückzug aus
RISIKEN DER ZUKÜNFTIGEN ENTWICKLUNG
39
Wien verhindert werden, die Airline wird ihre Basis in Wien aber deutlich verringern, statt 16 Flugzeugen werden vorerst nur mehr 10 in Wien stationiert. Dies ist ein positives Zeichen für die Bekenntnis zum Standort Wien, die Entwicklung wird jedoch weiterhin genau beobachtet, da Low-Cost-Carrier grundsätzlich flexibler in der Stationierung ihrer Fluggeräte sind. Des Weiteren wurde die Laudamotion GmbH in Wien geschlossen und alle Assets an die neue Ry-anair Tochter Lauda Europe Ltd. in Malta übertragen. Wie sich die Wettbewerbssituation am Flughafen Wien nach der Coronavirus-Pandemie präsentiert, kann zum derzeitigen Zeitpunkt nicht abgeschätzt werden. Austrian Airlines ist mit einem Anteil von 38,7% (2019: 43,2%) am gesamten Passagieraufkommen am Standort Wien der größte Kunde der FWAG. Die strategi-sche Ausrichtung der Austrian Airlines und ihre nachhaltige Entwicklung als leistungsstarker Netzwerk-Carrier beeinflussen den Geschäftserfolg der FWAG maßgeblich und werden daher von den zuständigen Geschäftsbereichen kontinuierlich beobachtet und analysiert. Auch Austrian wurde schwer von der Coronavirus-Pandemie getroffen. Der Fortbestand der Airline konnte nur mit Hilfe eines staatlich unterstützen Rettungspaketes in der Höhe von insgesamt 600 Mio. Euro gewährleistet werden. Anfang Juli 2020 wurde der von der Republik geleistete Zuschuss in der Höhe von 150 Mio. Euro von der EU bewilligt. Weitere 150 Mio. Euro leistet die Lufthansa als Eigenkapitalzuschuss und 300 Mio. Euro werden durch einen Bankkredit aufgebracht (mit Haftungsübernahme im Ausmaß von 90% durch die Republik). Seitens der österreichischen Bundesregierung wurde das Paket an Bedingungen bzw. Auflagen mit Fokus auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit geknüpft. Insgesamt sind das Rettungspaket und die Re-strukturierungsmaßnahmen ein positives Zeichen für den Fortbestand der Austrian und auch für das Vertrauen, das die Lufthansa in ihre Tochtergesellschaft setzt. Das Rettungspaket hilft, das Wiener Luftfahrt-Drehkreuz nach Zentral- und Osteuropa sowie die Langstrecke langfristig abzusichern. Unwägbarkeiten bleiben allerdings hinsichtlich der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung und insbesondere hinsichtlich zukünftiger Investitionsentscheidungen des Mut-terkonzerns Lufthansa bestehen. Die notwendige Erneuerung der Langstrecke der AUA könnte durch die krisenbedingte Belastung der freien Finanzmittel des Mutterkonzerns Lufthansa zumindest zeitlich nach hinten verschoben werden. Das hätte negative Auswirkungen auf die Anzahl der angebotenen Destinationen in der Langstrecke und würde die Passagierent-wicklung am Flughafen Wien negativ beeinflussen.
In der unmittelbaren Catchment Area des Flughafen Wien werden insbesondere die Ent-wicklungen am Flughafen Bratislava als relevant erachtet und genau beobachtet. Die auslän-dischen Flughafenbeteiligungen in Malta (vollkonsolidiert) und Košice (at-Equity-Konsolidie-rung) unterliegen ebenfalls den oben genannten branchenspezifischen Risiken, wobei jeweils zusätzliche standortspezifische Herausforderungen und Marktrisiken zu berücksichtigen sind. Der Flughafen Malta ist als klassische Feriendestination sehr stark von der Coronavirus-Pande-mie betroffen. Wie bei den meisten europäischen Flughäfen kam der Verkehr ab ca. Mitte März 2020 quasi komplett zum Erliegen. Der Flughafen Malta öffnete ab 1. Juli wieder für Reisende aus den meisten europäischen Ländern. Auch der Home Carrier Air Malta (Marktanteil 2020: 29,5%) nahm den Flugbetrieb mit 1. Juli wieder auf. Wie in allen europäischen Ländern blieb der Flugverkehr in den Sommermonaten jedoch auch hier deutlich unter dem Vorjahresniveau, und nahm im Verlauf der zweiten Jahreshälfte stetig ab. Insgesamt wurden am Flughafen Malta 2020 im Vergleich zum Vorjahr nur 23,9% der Passagiere abgefertigt. Wie sich die Coronavirus-Pandemie auf die ohnehin schwierige wirtschaftliche Situation der Air Malta auswirkt bleibt abzuwarten. Die Wahrscheinlichkeit einer weitreichenden Neuausrichtung der Airline hat sich durch die Krise jedoch erhöht.
Ein Ausfall der Airline hätte kurzfristig negative Auswirkungen auf das Passagieraufkommen und damit auf das Unternehmensergebnis des Flughafen Malta. Mittel- und langfristig ist jedoch davon auszugehen, dass neue oder bereits am Standort vertretene Airlines ihre Kapazi-
RISIKEN DER ZUKÜNFTIGEN ENTWICKLUNG
40
täten aufstocken und die bestehende Nachfrage bedienen würden. Der Flughafen Košice ist ebenfalls stark von der Coronavirus-Pandemie betroffen. So konnten 2020 nur 17,4% des Passa-gieraufkommens vom Vorjahr erreicht werden. Zwar wurde im Oktober eine neue Route nach Liverpool aufgenommen, der Verkehr kam aber über weite Strecken des Jahres, wie in allen europäischen Ländern, fast komplett zum Erliegen. Im Rahmen von betriebswirtschaftlichen Optimierungs- und Restrukturierungsmaßnahmen von Airlines besteht immer das Risiko, dass Verbindungen von und zu Regionalflughäfen gestrichen bzw. ausgedünnt werden. Die Corona-virus-Pandemie hat dieses Risiko nun noch vergrößert. Wie sich die Situation am Flughafen Košice nach der Krise präsentiert, kann derzeit nicht abgeschätzt werden.
Die Coronavirus-Pandemie stellt so wie die gesamte Flugbranche auch den Bereich Ab-fertigungsdienste vor große Herausforderungen. Die hohe Wettbewerbsintensität zwischen den Airlines erhöht seit Jahren den Preisdruck auf vorgelagerte Dienstleister. Die durch die Krise sinkenden Volumen werden den Margendruck nur noch verstärken. Der Rückgang der Flugzeugbewegungen führt tendenziell auch zu einer Reduktion der Arbeitsproduktivität, da Skaleneffekte nur in einem geringeren Ausmaß realisiert werden können. Aufgrund der seit Jahren herausfordernden Situation wurden jedoch schon 2018 eine Vielzahl an Maßnahmen zur Steigerung der Effizienz der Arbeitsabläufe entlang der gesamten Wertschöpfungskette erarbeitet, die 2019 Schritt für Schritt erfolgreich umgesetzt wurden und zu einer nachhal-tigen Steigerung der Produktivität führen. Auch 2020 ist der Bereich Abfertigungsdienste Marktführer im Ramp-Handling sowie auch in der Frachtabfertigung. Das Risiko von Markt-anteilsverlusten ist durch das Bestehen von langfristigen Dienstleistungsverträgen mit den wichtigsten Key Accounts (Austrian Airlines, Wizz, Ryanair/Lauda und Lufthansa) und hohe Qualitätsstandards abgesichert. Auch der Cargo Bereich ist mit einem Minus von 23,2% gegen-über dem Vorjahr stark von der Coronavirus-Pandemie betroffen, wenngleich die Rückgänge in diesem Bereich vor allem durch den stärkeren Einsatz von Frachtflugzeugen doch deutlich geringer ausfallen. Allerdings stellt auch in der Fracht die Möglichkeit einer länger andauern-den Rezession einen Unsicherheitsfaktor dar. Aktuellen Schätzungen der IATA zufolge wird der weltweite Frachtmarkt 2021 wieder zulegen, allerdings ist diese Prognose mit großer Unsicher-heit behaftet. (Quelle: IATA Economic Performance of Airline Industry 11/2020). Voraussetzung für ein Wachstum ist eine großflächige Wiederaufnahme von Passagierflugverbindungen, um Belly Fracht (transportierte Fracht in Passagierflugzeugen) wieder vermehrt einsetzen zu können. Auch wenn Flugbewegungen und Frachtaufkommen in den kommenden Perioden wachsen, wird es Jahre dauern, bis das Vorkrisenniveau wieder erreicht wird. Im Lichte dessen wird auch zukünftig der Schwerpunkt auf der Steigerung der Produktivität liegen. Positiv in allen Bereichen wirkt sich der Einsatz größerer Flugzeuge auf die Erlöse des Geschäftsbereichs Abfertigungsdienste aus.
Im Retail-&-Properties-Bereich vermietet die FWAG Gebäude und Flächen, die primär von Unternehmen genutzt werden, deren Geschäftsentwicklung von jener des Luftverkehrs ab-hängig ist (Retailer, Fluggesellschaften, etc.). Damit unterliegt dieser Bereich nicht nur den allgemeinen Risiken des Immobilienmarktes, sondern auch den Risiken der Veränderung des Passagieraufkommens bzw. der Veränderung der Kaufkraft der Passagiere, etwa im Zusam-menhang mit der Abwertung der jeweiligen Heimatwährung gegenüber dem Euro (Währungs-risiken). Dies hat aufgrund von umsatzabhängigen Vertragskomponenten Auswirkungen auf die Ertragssituation der FWAG im Retail- und Immobilienbereich.
Auch der Retail-&-Properties-Bereich ist von der Coronavirus-Pandemie stark betroffen. Die durch die geringe Auslastung bedingten Terminalsperren belasten das Ergebnis durch den ver-minderten Bestandszins, und es konnten auch nicht alle Mieter gehalten werden. Kurzfristig ist somit auch bei einem graduellen Anstieg der Passagierzahlen mit geringeren Auslastungen der vermieteten Flächen zu rechnen. Langfristig geht der Flughafen Wien aber davon aus, dass die Auslastung wieder das Niveau vor der Krise erreicht.
RISIKEN DER ZUKÜNFTIGEN ENTWICKLUNG
41
Finanz- und Investitionsrisiken
Das Treasury der FWAG ist für ein effizientes Zinsänderungs- und Marktrisikomanagement zuständig und überprüft die entsprechenden Risikopositionen regelmäßig im Rahmen des Risikocontrollings. Der sukzessive Abbau der variablen Finanzverbindlichkeiten hat die poten-ziellen Auswirkungen einer Zinsänderung auf die FWAG bereits deutlich reduziert. Der be-stehende EIB-Kreditvertrag enthält Bedingungen zu Haftungen qualifizierter Garantinnen. Nach Abschluss eines neuen Avalkreditvertrags haften nunmehr drei Kreditinstitute gegenüber der EIB als Garantinnen für den Kreditrestbetrag, aktuell € 275 Mio. Der Zinssatz ist auf die Restlaufzeit fixiert. Detaillierte Angaben über finanzwirtschaftliche Risiken wie Liquiditäts-risiken, Ausfallrisiken sowie Zinsänderungs- und Währungsrisiken sowie die verwendeten Finanzinstrumente, um diesen Risiken zu begegnen, finden sich im Konzernanhang unter Anhangerläuterung (37). Die bereits oben angesprochenen allgemeinen bzw. spezifischen Marktrisiken sowie länderspezifische, politische und regulatorische Risiken in Malta und der Slowakei können die mittelfristige Planung der Beteiligungen am Flughafen Malta bzw. Košice negativ beeinflussen und zu Wertminderungen von Vermögen, Firmenwerten bzw. Beteili-gungsansätzen führen. Investitionsprojekte der FWAG unterliegen unterschiedlichen Risiken hinsichtlich Lieferantenausfällen, Baukostensteigerungen oder Veränderungen in der Planung, die zu Mehrkosten führen können. Bereits in der Vorprojektphase erfolgt daher eine ausführ-liche Risikobewertung des jeweiligen Investitionsprojekts. Sofern von den Projektbeteiligten spezielle Risiken erkannt werden (z.B. kontaminiertes Erdreich), werden diese im Rahmen der entsprechenden Vor- und Nachkalkulation berücksichtigt. Die einzuhaltenden Vorschriften bezüglich Projektorganisation, Prüf- und Freigabeschritten im Rahmen der Abwicklung von Bauprojekten wurden von der FWAG in einem eigenen Bauhandbuch (BHB) als verbindliche Konzernanweisung festgelegt. Sämtliche Investitionsprojekte erfolgen unter Berücksichtigung des prognostizierten Verkehrsaufkommens. Die derzeitige Krise durch die Coronavirus-Pande-mie führte dazu, dass eine Vielzahl der Investitionsprojekte im Zuge des umfangreichen Spar-programms verschoben wurden. Der Fokus liegt gegenwärtig auf dem Überstehen der Krise, danach wird das Investitionsprogramm neu bewertet. Der Bau der „Parallelpiste 11R/29L“ (3. Piste) stellt ein Schlüsselprojekt für die langfristigen Entwicklungs- und Wachstumspotenziale der FWAG dar, ist höchstgerichtlich und somit unanfechtbar genehmigt und wird weiterhin mit Nachdruck verfolgt. Allerdings wird sich als Folge der Pandemie und der heute abschätzbaren Passagierentwicklung, das Erreichen der Kapazitätsgrenzen im bestehenden 2-Pisten System deutlich hinter das Jahr 2025 verschieben. Sämtliche Bewertungen von Vermögenswerten erfolgten unter der Prämisse des Fortbestehens der Drehscheibenfunktion des Flughafen Wien als Ost-West-Hub.
Operative Risiken
Die Verkehrsentwicklung wird überdies von überregionalen und externen Einflussfaktoren wie Terror, Krieg oder sonstigen latenten Risiken (Pandemien, Luftraumsperren aufgrund von Naturereignissen, Streiks, etc.) beeinflusst. Lokale Schadensrisiken, wie etwa Feuer, Naturge-walten, Unfälle oder Terror am Standort, sowie der Diebstahl bzw. die Beschädigung von Ver-mögenswerten stellen ebenfalls Risiken aus dem operativen Betrieb dar. Mit entsprechenden Sicherheits- und Brandschutzmaßnahmen bzw. Notfallplänen sowie mit hohen Sicherheits-standards leistet der Flughafen Wien eine wichtige Vorsorge für derartige Vorkommnisse. Diese Risiken sind durch angemessenen Versicherungsschutz abgedeckt (Luftfahrt-Haft-pflichtversicherung, Terror-Haftpflichtversicherung, etc.). Da der Flughafen Wien eine kritische Funktion als zentraler Infrastrukturversorger und Rückgrat der internationalen Vernetzung
RISIKEN DER ZUKÜNFTIGEN ENTWICKLUNG
42
im gesamten osteuropäischen Raum wahrnimmt, werden besonders hohe Ansprüche an die Verfügbarkeit, die Zuverlässigkeit, die Qualität sowie die Datensicherheit der eingesetzten IKT-Systeme (Informations- und Kommunikationstechnologie) gestellt. Durch die Einbindung des Risikomanagements in die Planungsprozesse können Risiken bei IKT-Projekten frühzeitig identifiziert, analysiert wie auch bewertet und bei Bedarf entsprechende Maßnahmen zur Reduzierung des Risikos eingeleitet werden. Zu den wesentlichsten operativen IKT-Risiken zählen mögliche Ausfälle zentraler IKT-Infrastruktureinrichtungen und -services, die Beein-trächtigung der Grundversorgung bzw. die Zerstörung von zentraler IKT-Infrastruktur sowie ein möglicher Verlust von sensiblen Daten. Für sämtliche betriebskritische IKT-Systeme, wie beispielsweise das Kernsystem des Flughafen Wiens „mach2“ oder das ERP-System (Enterprise Resource Planning) SAP, stehen Überwachungssysteme sowie Notfallprozeduren nach ak-tuellem Stand der Technik zur Verfügung, wodurch eine frühzeitige Erkennung, Analyse und Bewältigung von Vorfällen möglich ist und somit ein hoher Grad an Zuverlässigkeit erreicht werden kann. Aufgrund des geschäftlichen Erfordernisses werden IKT-Systeme in der Regel redundant und, wo nötig, hochverfügbar implementiert, sodass ein Ausfall von einzelnen Komponenten die Verfügbarkeit der Gesamtsysteme nicht gefährdet. Bei der Basisinfrastruktur (Strom-, Wärme- und Kälteversorgung, Wasser und Abwasser) bestehen Risiken hinsichtlich der Verfügbarkeit zentraler Systeme. In diesem Bereich wurden und werden kontinuierlich Maßnahmen entwickelt, um größtmögliche Ausfallsicherheit zu erreichen (z.B. Ringleitungen).
Aufgrund der erforderlichen Verlagerung von Mitarbeitern und Geschäftsprozessen ins Home-Office wurden zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen wie z.B. Multifaktor Authentifizie-rung und tiefgehendes Monitoring von Sicherheitsvorfällen am Flughafen Wien implementiert, um weiterhin ein hohes Maß an IT-Sicherheit für das Unternehmen zu garantieren. Auch am Malta International Airport sind Pläne für Notfallmaßnahmen, Krisen- sowie betriebliches Kontinuitätsmanagement in Kraft gesetzt. Diese werden regelmäßig überprüft und aktua-lisiert, um sicherzustellen, dass schnell und effektiv auf Störungen des operativen Betriebs reagiert werden kann. Die FWAG ist sich der hohen Bedeutung motivierter und engagierter Mitarbeiter bei der Erreichung der Unternehmensziele bewusst. Um dem durch Fluktuation drohenden Know-how-Verlust entgegenzuwirken, werden deshalb zahlreiche Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung gesetzt. Darüber hinaus werden zahlreiche Maßnahmen zur Erhöhung der Arbeitssicherheit und zur Minimierung von krankheitsbedingten Ausfällen umgesetzt.
Gesamtrisikobeurteilung
Die Gesamtbewertung der Risikosituation der FWAG lässt trotz der erheblichen Herausfor-derungen durch die Coronavirus-Pandemie keine bestandsgefährdenden Risiken erkennen, weshalb der Fortbestand des Unternehmens auch zukünftig gesichert ist. Die FWAG verfügt über ausreichend Mittel, um die Krise zu überstehen.
INNOVATIONSMANAGEMENT
43
Innovationsmanagement
Als modernes und zukunftsgerichtetes Unternehmen sind das Forcieren von Innovation und das Nutzen von Chancen für die FWAG von zentraler Bedeutung. Als Bereitsteller kritischer Inf-rastruktur und Dienstleister in vielfältigen Geschäftssegmenten gibt es zahlreiche Beweggrün-de für bzw. Anforderungen an ein zeitgemäßes Innovationsmanagement im Konzern. Speziell in Zeiten von Krisen entsteht ein hoher Druck nach neuartigen Lösungsansätzen, welche durch Unternehmen mit hohen Innovationskapazitäten vorteilhaft genutzt werden können. 2020 konnte die Partnerschaft mit der weltweit renommierten Innovationsplattform „Plug and Play“ vertieft und erste erfolgreiche Projekte umgesetzt werden. Die innovative Zusammenarbeit führte auch dazu, dass die FWAG mit dem begehrten „TRAVEL GLOBAL INNOVATION AWARD 2020“ von „Plug and Play“ ausgezeichnet wurde. Mit diesem Preis werden Unternehmen ge-würdigt, die außergewöhnliches Engagement bei der Einbindung von Technologie-Startups für die Entwicklung digitaler Innovationen zeigen. Im Berichtsjahr wurden durch das Inno-vationsmanagement zahlreiche Projekte initiiert und begleitet: So wurde mit den COVID-19 Tests im Health Center Vienna Airport bereits Anfang Mai ein Angebot geschaffen, welches weltweit zu diesem Zeitpunkt einzigartig war (was auch zu einer breiten internationalen Be-richterstattung führte) und durch welches bis zum Jahresende weit über 100.000 Kundinnen und Kunden auf das Vorhandensein einer Viruserkrankung mit SARS-CoV-2 getestet werden konnten. Darüber hinaus wurden durch die Inbetriebnahme des Office Park 4 vielverspre-chende Angebote im Bereich des Co-Working Space sowie des Conferencing geschaffen, die in Österreich ihresgleichen suchen. Durch die enge Zusammenarbeit mit Technologie-Start-ups konnten zudem große Schritte in Zukunftsthemen wie „Chatbots“ oder „Robotic Process Automation“ gemacht werden.
Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems für den Rechnungslegungsprozess
44
Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems für den Rechnungslegungsprozess
Der Vorstand ist gemäß § 82 AktG für die Einrichtung und Ausgestaltung eines den Anforderun-gen des Unternehmens entsprechenden internen Kontroll- und Risikomanagementsystems in Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess verantwortlich. Nachfolgend wird dargestellt, wie der Vorstand der FWAG dieser gesetzlichen Anforderung nachkommt. In Beteiligungsgesell-schaften ist die jeweilige Geschäftsführung für die Einrichtung und Ausgestaltung eines den Anforderungen des jeweiligen Unternehmens entsprechenden internen Kontroll- und Risiko-managementsystems in Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess sowie für die Einhaltung der in diesem Zusammenhang bestehenden konzernweiten Richtlinien und Vorschriften in letzter Instanz verantwortlich. Die Auswirkungen der seit Mitte März 2020 geltenden Kurz-arbeit in der Flughafen Wien AG mit einer Reduktion der Arbeitszeit auf bis zu 10% sowie der Umstellung zahlreicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens auf Home-Office auf das interne Kontrollsystem (IKS) wurden geprüft und entsprechende Anpassungen – vor allem technischer Art – vorgenommen.
Merkmale des internen Kontrollsystems der FWAG
Die Ausgestaltung des IKS der FWAG wurde in einem Regelwerk schriftlich festgelegt. Die Ziele des internen Kontrollsystems der FWAG sind die Sicherstellung der Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung sowie die Einhaltung der damit in Zusammenhang stehenden Gesetze und Vorschriften. Das IKS im weiteren Sinne umfasst außerdem die Sicherung des Vermögens sowie die Sicherstellung der Vollständigkeit der Leistungserfassung und -abrechnung. Für die Beschreibung der wesentlichen Merkmale wird die Struktur des international anerkannten COSO-Modells (Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission) he-rangezogen. Demnach umfasst ein internes Kontrollsystem die nachfolgend beschriebenen Komponenten: Kontrollumfeld, Risikobeurteilung, Kontrollmaßnahmen, Information und Kommunikation sowie Überwachung. Dabei werden finanz- und rechnungslegungsrelevante Risiken der Gesellschaft erfasst, bewertet und mit entsprechenden Kontrollen versehen. Die Dokumentation des Kontrollsystems erfolgt in einer Standardsoftware, die die Möglichkeit bietet, Risiken und Kontrollen prozessbezogen in Zusammenhang zu setzen.
Kontrollumfeld
Die Unternehmenskultur des Managements und der Mitarbeiter prägt das Kontrollumfeld der FWAG grundlegend. Das Unternehmen arbeitet aktiv an der Verbesserung der Kommuni-kation und der Vermittlung von Grundwerten, um Ethik und Integrität im Unternehmen und im Umgang mit anderen sicherzustellen. Einen wesentlichen Beitrag dazu leistet der selbst auferlegte Verhaltenskodex der FWAG, in dem die Regeln für die Gewährung und Annahme von Geschenken und Einladungen festgelegt werden. Die Implementierung des internen
Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems für den Rechnungslegungsprozess
45
Kontrollsystems in Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess ist in internen Richtlinien und Vorschriften festgelegt. Die Verantwortlichkeiten wurden an die Anforderungen des Unter-nehmens angepasst, um ein zufriedenstellendes Kontrollumfeld zu gewährleisten.
Risikobeurteilung
Der Fokus wird dabei auf jene Risiken gelegt, die als wesentlich zu betrachten sind. Die Wesent-lichkeit ergibt sich aus einer Kombination aus Eintrittswahrscheinlichkeit und potenzieller Aus-wirkung (Schadenshöhe). Für die letztgenannte Größe wird der Konzern- und Jahresabschluss als Kernkriterium herangezogen. Für die Bestimmung der Eintrittswahrscheinlichkeit wird seit 2019 ein erweitertes Bewertungsmodell mit einer Reihe von qualitativen Aspekten auf Basis eines gewichteten Scoring-Modells verwendet. Berücksichtigt werden unter anderem Aspekte wie die Komplexität und der Automatisierungsgrad von Prozessen oder das Vorhandensein von spezifischen organisatorischen Sicherungsmaßnahmen. Die Ergebnisse dieser erweiter-ten Risikobeurteilung dienen als Basis für die Planung der Wirksamkeitsprüfungen durch die Interne Revision. Bei der Erstellung des Konzern- und Jahresabschlusses müssen punktuell Einschätzungen über zukünftige Entwicklungen vorgenommen werden. Dadurch entsteht das immanente Risiko, dass die zukünftige geschäftliche Entwicklung von diesen Planungs-prämissen abweicht. Dies trifft insbesondere auf die folgenden Sachverhalte bzw. Posten des Konzernabschlusses zu: Sozialkapital, Ausgang von Rechtsstreitigkeiten, Einbringlichkeit von Forderungen, drohende Verluste aus schwebenden Geschäften sowie Werthaltigkeit von Be-teiligungen und Sachanlagen (siehe dazu Konzernanhang IV. „Ermessensbeurteilungen und Unsicherheiten bei Schätzungen“).
Kontrollmaßnahmen
Kontrollmaßnahmen werden von Führungskräften und beauftragten Personen zeitnah und begleitend zu den Rechnungslegungsprozessen durchgeführt. Dadurch wird potenziellen Feh-lern oder Abweichungen in der Finanzberichterstattung vorgebeugt bzw. werden sie entdeckt und korrigiert. Die Kontrollmaßnahmen reichen von der Abweichungsanalyse der Geschäfts-ergebnisse durch das Management und das Controlling bis hin zur spezifischen Überleitung von Konten und zur Analyse der laufenden Prozesse im Rechnungswesen. Kontrollmaßnahmen in Bezug auf die IT-Sicherheit stellen einen Eckpfeiler des internen Kontrollsystems dar. So unterliegen sensible Tätigkeiten einer restriktiven Vergabe von IT-Berechtigungen. Für Rech-nungslegung und Finanzberichterstattung werden die ERP-Software SAP (inkl. SAP-BPC) und PC Konsol verwendet. Die Funktionsfähigkeit des Rechnungslegungssystems wird u.a. durch automatisierte IT-Kontrollen gewährleistet.
Information und Kommunikation
Richtlinien und Vorschriften hinsichtlich der Finanzberichterstattung werden vom Manage-ment regelmäßig aktualisiert und über das Intranet oder interne Aushänge an alle betroffenen Mitarbeiter kommuniziert.
Überwachung
Die laufende unternehmensweite Überwachung obliegt dem Management, dem Controlling, der Revision sowie dem Aufsichtsrat. Überdies sind die jeweiligen Bereichs- und Abteilungslei-ter für die Überwachung der entsprechenden Bereiche zuständig. Für die definierten Kontrollen
Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems für den Rechnungslegungsprozess
46
sind verantwortliche Personen festgelegt. Die Kontrollen werden jährlich von der internen Revision auf ihre Wirksamkeit hin überprüft. Dabei wird sowohl die operative Effektivität (Durchführung der Kontrolle wie definiert) als auch die Designeffektivität (ist Treffsicherheit bzw. Angemessenheit der Kontrolle insbesondere in Hinblick auf das Risiko gegeben) überprüft und bewertet. Die Ergebnisse aus dieser Wirksamkeitsbeurteilung dienen im Rahmen der jährlich stattfindenden IKS-Reviews mit den Organisationseinheiten und Beteiligungsgesell-schaften der Flughafen-Wien-Gruppe als Grundlage für permanente Systemoptimierungen im Sinne eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses. Die Ergebnisse der Überwachungs-tätigkeiten sowie die Entwicklungen des IKS werden dem Prüfungsausschuss bzw. dem Auf-sichtsrat berichtet.
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG
47
Forschung und Entwicklung
Der Servicebereich Informationssysteme ist zentraler, interner Dienstleister in puncto Infor-mations- und Kommunikationstechnologie (IKT). Er betreibt alle IKT-Systeme, die in den ver-schiedenen Unternehmensbereichen zum Einsatz kommen. Es werden laufend Optimierungen der IKT-Systeme und -Prozesse durchgeführt.
Im Jahr 2020 wurden u.a. folgende Themen fertiggestellt bzw. umgesetzt:
Beladungsplanung Technologie-Upgrade
Das für die Beladungsplanung von Flugzeugen verwendete System ist eine Eigenentwicklung und wurde einer Überarbeitung unterzogen, um den Benutzern neue Funktionen und state-of-the-art Benutzer-Oberflächen zur Verfügung zu stellen. Im Jahr 2020 wurde die Modernisierung des Moduls für Loadsheeting Agents abgeschlossen.
Flightplan Automatisierung
Die bislang manuellen Flugplanspeicherungsprozesse wurden durch ein neues, automati-siertes Flugplanungssystem abgelöst. In Zeiten von Saisonflugplanwechseln fiel ein großer, manueller Arbeitsaufwand an, der somit reduziert werden konnten.
Sicherheitskontrolle 4.0
Um die Sicherheit und den Komfort für Passagiere zu erhöhen sowie gleichzeitig den dafür ein-gesetzten Personalaufwand gleich belassen zu können, wurde eine neuartige Sicherheitskon-trolle konzipiert bzw. ein Grobentwurf erstellt. Hierfür wurde bereits ein Patent angemeldet.
Chatbot
Um die Akzeptanz von Informationsbereitstellung mit interaktiven, maschinellen Lösungen zu validieren, wurde für das Gesundheitszentrum ein Pilotprojekt mit Auskünften zu Covid-Tests durchgeführt. Dieses wurde später so erweitert, dass auch im Terminal aktuelle Informationen zu den Covid-Maßnahmen und den Gastro- und Shoppinganbietern per Chatbot verfügbar waren.
Insgesamt wurden 2020 Kosten in Höhe von € 0,6 Mio. (2019: € 1,7 Mio.) für die Entwicklung und Einführung von neuen Systemen erfasst.
NICHTFINANZIELLE ERKLÄRUNG GEMÄß § 267A UGB
48
Nichtfinanzielle Erklärung gemäß § 267a UGB
Nachhaltigkeit ist für das Management und für die Mitarbeiter der Flughafen Wien AG von herausragender Bedeutung. Der schonende Umgang mit Ressourcen, Verantwortung für das Umland und dessen Bürger, seinen Stakeholdern, darunter Passagiere, Mitarbeiter, Partner, und Kunden, ist Teil der Unternehmenskultur. Die FWAG bekennt sich vorbehaltlos zu ihrer ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Verantwortung. Ein wichtiges Anliegen ist es dabei, die vielfältigen Ziele balanciert zu verfolgen und an der nachhaltigen Entwicklung so-wohl des Unternehmens als auch der Region aktiv mitzuwirken. Nähere Informationen zum Geschäftsmodell der FWAG sind im Kapitel „Die Flughafen-Wien-Gruppe“ zu Beginn des Lage-berichts angeführt. Risiken, die Auswirkungen auf den Geschäftsverlauf und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren haben könnten, sind im Kapitel „Risiken der zukünftigen Entwicklung“ des Lageberichts beschrieben. Der Flughafen Wien veröffentlicht regelmäßig einen Nach-haltigkeitsbericht. Die Kennzahlen und Daten des Nachhaltigkeitsberichts werden unter www.viennaairport.com/nachhaltigkeitsberichteinmal jährlich Ende Mai auf den neuesten Stand gebracht. Der derzeit publizierte Nachhaltigkeitsbericht 2017 berichtet über die Jahre 2015 bis 2017 sowie über die künftigen Nachhaltigkeitsziele. Er entspricht den Standards der Global Reporting Initiative (GRI-Standards) und erreichte die Anwendungsebene „In Accor-dance Core“ und bezieht zudem die branchenspezifischen Zusatzindikatoren für Flughafen-betreiber mit ein. Der Bericht wurde extern vom TÜV Süd geprüft. Üblicherweise wird der Nachhaltigkeitsbericht alle drei Jahre publiziert. Die Publikation des nächsten umfassenden Nachhaltigkeitsberichts, der über die Jahre 2018 bis 2021 berichten wird, ist aufgrund der Co-ronavirus-Pandemie und der daraus resultierenden Einschränkungen und Sparmaßnahmen erst für den Sommer 2022 geplant.Die Berichte über Nachhaltigkeitskonzepte gibt es auch für die Flughäfen Malta und Košice. Der Nachhaltigkeitsbericht des Flughafen Malta wird auf der Website (www.maltairport.com) veröffentlicht.
NICHTFINANZIELLE ERKLÄRUNG GEMÄß § 267A UGB
49
Wesentliche nichtfinanzielle Leistungsindikatoren
Die wesentlichen Nachhaltigkeitsaspekte des Unternehmens wurden in einem Prozess, der sowohl Mitarbeiter als auch relevante, externe Stakeholder umfasst, definiert. Dies geschah unter anderem im Rahmen der regelmäßigen Stakeholder Kommunikation wie z. B. dem Dia-logforum oder in regelmäßigen Kundenbefragungen. Zusätzlich wurde eine Umfrage, die die relevanten Stakeholder mit einbezog, durchgeführt. Diese Wesentlichkeitsmatrix ist Grundlage für den Nachhaltigkeitsbericht.
Die Wesentlichkeitsmatrix umfasst 24 Themen, die in folgenden Überkategorien zusammen-gefasst werden (können):
Umweltbelange
Sozial- und Arbeitnehmerbelange
Achtung der Menschenrechte
Bekämpfung von Korruption und Bestechung
Die Wesentlichkeitsmatrix der Flughafen Wien AG
Unternehmen & Management
Kunden (Passagiere, Airlines)
Umwelt, Energie & Klimaschutz
Mitarbeiter
Dialog & gesellschaftliches Engagement
Luftemissionen & -immissionen
Dialog mit den Umlandgemeinden
Kundenservice & -zufriedenheit
Attraktivität als Arbeitgeber
Nachhaltige Standortentwicklung
Flughafen-Security
Lärm
Barrierefreiheit
Attraktivität für Investoren
Datenschutz
Sicherheit im Flugverkehr (Saftey)
Nachhaltiges Bauen
Aus- & Weiterbildung
Wirtschaftliche Impulse für Region
Dauerhafte Wertsteigerung
Energie & Mobilität
Klimaschutz
Sponsoring & gesell-schaftliches Engagement
Compliance & Governance
Nachhaltige Beschaffung
Abfall & Abwasser
Natur & Ressourcenschutz
Chancengleichheit
Arbeitssicherheit & Gesundheitsschutz
Wirtschaftliche Handha-bung der Finanzmittel
NICHTFINANZIELLE ERKLÄRUNG GEMÄß § 267A UGB
50
Nachhaltigkeitsmanagement
Um das Ziel „Nachhaltigkeit“ kontinuierlich zu verfolgen und als wichtigen Bestandteil der Unternehmenstätigkeit zu verankern, hat der Flughafen Wien ein Nachhaltigkeitsprogramm definiert, aus dem sich Ziele und Maßnahmen ableiten, die laufend überprüft und weiter-entwickelt werden. Das verantwortliche Team ist für die Koordinierung und Umsetzung der Nachhaltigkeitsagenden zuständig. Ausdruck findet die Nachhaltigkeitsstrategie in den vier Unternehmenswerten:
Kundenorientierung:
„Die Bedürfnisse unserer Kunden zu erfüllen, ist unsere oberste Priorität. Wir begreifen uns als Dienstleister und begegnen unseren Kunden freundlich, respektvoll und mit Verständnis für ihre individuellen Wünsche. Fairer Umgang und ehrliche Kommunikation mit unseren Kunden und Geschäftspartnern ist uns ein Anliegen. Dabei überlassen wir aber nichts dem Zufall und setzen mit unserem Compliance System hohe Standards.“
Professionalität:
„Höchste Professionalität und Engagement kennzeichnen unsere Arbeit. Wir sind stolz darauf, unsere Aufgaben genau, zuverlässig sowie auf Sicherheit bedacht zu erfüllen und integrieren neue Technologien und Verfahren in unsere Prozesse, um uns weiter zu verbessern. Als „Profis“ managen wir die unterschiedlichen Aspekte der Nachhaltigkeit und gehen mit aktuellen Her-ausforderungen professionell um. Wir setzen Nachhaltigkeitsziele und berichten regelmäßig über unsere Fortschritte. Etwa beim Klimaschutz, wo wir mit der Airport Carbon Accreditation neue Wege gehen, oder beim Thema Sicherheit, wo unser Security-Konzept für einen gefahr-losen Flughafenbetrieb sorgt.“
Wirtschaftlichkeit:
„Wir gehen mit unseren wirtschaftlichen und natürlichen Ressourcen sowie mit Energie spar-sam, effizient und verantwortungsbewusst um. Wir verstehen uns als Wirtschaftsmotor der Region und wollen durch eine überlegte Standortentwicklung hin zur „Airport City“ fördernde Akzente setzen. Dabei steht ein intensiver Dialog mit unseren Stakeholdern im Vordergrund, denn wir wollen gemeinsam eine nachhaltige (Regional-) Entwicklung gestalten.“
Respekt:
„Wir begegnen einander mit Vertrauen und Ehrlichkeit und sehen Fehler als Ansporn, besser zu werden. Wir haben Respekt vor Meinung und Leistung anderer und unterstützen einander gegenseitig. Die Mitarbeiter der Flughafen Wien AG sind in ihrer Diversität ein Erfolgsfaktor unseres Unternehmens, den wir pflegen und ausbauen wollen. Daher wollen wir noch mehr Anstrengungen für ein attraktives Arbeitsumfeld, Chancengleichheit und interessante Karrie-remöglichkeiten unternehmen.“
UMWELTBELANGE
51
Umweltbelange
Die FWAG bekennt sich zu einem schonenden und bewussten Umgang mit der Umwelt und verpflichtet sich über die Einhaltung aller umweltrelevanten Gesetze, Verordnungen, binden-den Vereinbarungen und behördlichen Auflagen hinaus zur kontinuierlichen Minimierung der negativen ökologischen Auswirkungen ihres Geschäftsbetriebs. Die FWAG hat sich vor allem zum Ziel gesetzt, ihren Energieverbrauch weiter zu senken, die Auswirkungen der Lärmemis-sionen zu mindern und den dem Flughafen Wien anzurechnenden CO2- Ausstoß weiter zu senken und mittelfristig CO2-neutral zu werden. Der Flughafen Wien hat ein umfassendes und systematisches Energie- und Umweltmanagementsystem (kurz UMS) eingerichtet und unter-zieht sich der Umweltprüfung nach der ISO-Norm 14001 sowie nach dem „Eco-Management and Audit Scheme“ (EMAS), mit dem die Europäische Union Umweltmanagementsystemen die weltweit höchsten Anforderungen auferlegt. Die erstmalige Eintragung der FWAG in das EMAS-Register fand 2015 statt. Das Zertifikat hat eine Gültigkeit von drei Jahren und wird nach Abhaltung eines externen Re-Zertifizierungs-Audits erneuert ausgestellt. Dazwischen überprü-fen jährliche Überwachungs-Audits die Erreichung der gesetzten Ziele und die Einhaltung der festgelegten Regeln. Nach der Re-Zertifizierung 2018 fanden 2019 und 2020 externe Überwa-chungsaudits statt. 2021 ist wieder ein Re-Zertifizierungsaudit geplant. Zudem erfüllt der Flug-hafen mit EMAS die Anforderungen des Energieeffizienzgesetzes. Im Rahmen des UMS werden Umweltaspekte und deren Auswirkungen erfasst, relevante Themen identifiziert und mittels Nutzwertanalyse bewertet. Weiters werden Umweltpolitik, Ziele und Maßnahmen festgelegt und sowohl deren Fortschritt als auch die Performance des gesamten Systems anhand von festgelegten Kennzahlen, jährlichen Managementreviews sowie im Rahmen von internen und externen Audits regelmäßig überprüft. Das UMS stellt auch die Rechtskonformität des Betriebs in Bezug auf geltendes Umweltrecht sicher. Dazu werden alle umweltrelevanten Vorschriften (Gesetze, Verordnungen, Bescheide) identifiziert, in einer Umweltrechtsdatenbank erfasst und die daraus entstehenden Verpflichtungen umgesetzt und überprüft. Die Verantwortung für die erfolgreiche Umsetzung des UMS liegt beim Vorstand und bei den Führungskräften entspre-chend der Linienorganisation der Flughafen-Wien-Gruppe. Der Umweltmanager, angesiedelt im Geschäftsbereich „Operations“, Abteilung „Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement“, ko-ordiniert und steuert alle internen und externen Aktivitäten im Bereich Umweltschutz. Dabei wird er von einem Umweltteam unterstützt, das sich wiederum aus Themenverantwortlichen der verschiedenen Unternehmensbereiche zusammensetzt. Der Flughafen Wien konnte sich seit 2015 in allen wesentlichen Umweltaspekten deutlich verbessern. Der Gesamtenergiever-brauch der FWAG konnte im Zeitraum 2015 bis 2020 um 62.800 Mwh reduziert werden, das entspricht einem Minus von rund 34%. Darüber hinaus wurden 2020 weitere € 0,5 Mio. (2019: € 0,9 Mio.) für den Umweltschutz aufgewendet (ausgenommen Lärmschutzprogramm). Im Fokus standen dabei die Reduktion von Schadstoff- und Lärmemissionen, sowie der Ausbau von BIM und Akternativenergie.
Energieeffizienzprogramm
Die Flughafen-Wien-Gruppe hat ein Energieeffizienzprogramm implementiert und bereits zahlreiche Projekte umgesetzt. Die fünf Photovoltaik-Anlagen am Standort Flughafen Wien haben eine Peakleistung von rund 2.000 kWp, wodurch im Jahr 2020 ein jährlicher Ertrag von über 2,0 Mio. kWh generiert werden konnte. Außerdem werden in 2021 zusätzlich Solarmo-dule auf den Dächern der Parkhäuser 3 und 8 mit einer Gesamt-Peakleistung von 1.150 kWp angebracht. Damit vergrößern sich die Solarflächen am Wiener Airport um etwa die Hälfte auf
UMWELTBELANGE
52
rund 16.000m². Die Umrüstung von konventionellen Leuchtmitteln auf die energieeffizientere LED Technologie wird laufend fortgesetzt. Der Flughafen Malta setzt ebenfalls Photovoltaik-anlagen zur Stromerzeugung ein und hat auf LED Beleuchtung umgestellt. Die Erweiterung der Photovoltaik-Anlagen ist nur eine von vielen Maßnahmen im Rahmen des energieeffizien-ten Umweltmanagements am Flughafen Wien. So wird die E- Flotte mit aktuell mehr als 380 E-Fahrzeugen laufend ausgebaut. Ein weiterer Fokus liegt auf der nachhaltigen Bauweise für künftige Gebäude wie dem Office Park 4 sowie der Energieoptimierung bestehender Bauten mittels der eigens entwickelten Smart City Steuerungssoftware. Nicht zuletzt werden dienst-liche Flüge der FWAG-Mitarbeiter durch den Kauf von CO2-Zertifikaten kompensiert.
Smart Airport City
Um den Verbrauch von Strom, sowie von Kälte und Wärme zu optimieren, hat die Flughafen Wien AG mit der Technischen Universität Wien 2017 ein Entwicklungsprojekt gestartet, womit ein Prototyp einer computergestützten „virtuellen Stadt“ entsteht, mit dem der Verbrauch an elektrischer Energie, Kälte oder Wärme simuliert und in der Folge optimiert werden kann. Darauf aufbauend werden Szenarien zur Instandhaltung, Verbesserung und Erweiterung der Smart Airport City erstellt, um Kapazitäten zu optimieren und eine bestmögliche Verbrauchs-steuerung zu erreichen.
Eröffnung des Office Park 4
Der Office Park 4 wurde nach rund zweieinhalb Jahren Bauzeit im September 2020 eröffnet. Das Gebäude bietet Raum für rund 2.500 Beschäftigte. Der neue Office Park besticht durch flexible Arbeitsbereiche, vielfältige Co-Working Angebote und topmoderne Eventflächen. Bei der Planung wurde besonders auf Energieeffizienz Bedacht genommen. Hierbei flossen auch erste Erkenntnisse der Smart Airport City ein. Der Energieverbrauch liegt bei weniger als einem Drittel im Vergleich zu konventionellen Büros. Die zu etwa 60 Prozent transparente Fassaden-fläche lässt viel Tageslicht in die Räumlichkeiten des Office Park 4 und berücksichtigt durch ihre spezielle Formung gleichzeitig den Wind, der das Gebäude umströmt. Vorzeigecharakter hat der Office Park 4 in Hinblick auf seine nachhaltige Bauweise. Eine große Rolle spielt der Einsatz der Geothermie – das Kühlen und Heizen mit thermischer Energie. Außerdem befindet sich auf dem Dach des Office Park 4 eine Photovoltaikanlage für die optimale Nutzung von nachhaltigen Energiequellen. Der Office Park 4 wurde noch vor seiner Fertigstellung von der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI) mit dem Platin-Vorzertifikat ausgezeichnet.
Fluglärmmanagement
Europaweit gelten der Straßen- und Schienenverkehr als Hauptverursacher von Lärmbe-lastung, gefolgt vom Flugverkehr. Die Hauptlärmquellen an Flughäfen bilden Starts und Landungen, Bodenlärm wie Rollbewegungen oder Triebwerksprobeläufe. Das Bundesumge-bungslärmschutzgesetz regelt die Schwellenwerte in Zusammenhang mit Fluglärm, die zum Schutz der ansässigen Bevölkerung nicht überschritten werden dürfen – nämlich ein Tag-Abend-Nacht-Lärmindex von 65 dB. Das Engagement des Flughafen Wien geht aber deutlich über diese gesetzlichen Vorgaben hinaus: So umfasst etwa das Lärmschutzprogramm des Flughafens das Tag-Schutzgebiet mit einem äquivalenten Dauerschallpegel von über 54 dB, das Nacht-Schutzgebiet beginnt bereits bei einem Dauerschallpegel von über 45 dB.
UMWELTBELANGE
53
Lärmschutz
Das 2005 im Mediationsvertrag vereinbarte Lärmschutzprogramm des Flughafen Wien hat den Schutz der Gesundheit und die Erhöhung der Lebensqualität der Menschen, die nahe am Flughafen leben, zum Ziel. Ab einem Dauerschallpegel über 54 dB am Tag und über 45 dB in der Nacht übernimmt der Flughafen 50% bis 100% der Kosten für Lärmschutzmaßnahmen, etwa für den Einbau von Lärmschutzfenstern und -türen. Bis Ende 2020 wurde auf diese Weise für 6.306 Objekte ein bauphysikalisches Gutachten erstellt und für 2.975 Objekte ein optimaler Lärmschutz hergestellt. Ein positiver Nebeneffekt: Durch bessere Gebäudedämmung und weniger Heizkosten, konnte in den betroffenen Gebieten der CO2-Ausstoß um ca. 1.300 Tonnen pro Jahr reduziert werden.
Emissionen und Klimaschutz
Der Betrieb eines Flughafens, vor allem die Flugzeugabfertigung und der landseitige Verkehr, trägt, wenn auch zu einem geringen Teil, zu den allgemeinen Luftemissionen bei. Im Bereich des Flughafens werden im Rahmen der Luftgütemessung und die Erstellung einer jährlichen CO2-Bilanz alle Emissionen lückenlos erfasst. Gemeinsam mit den Fluglinien werden laufend Maßnahmen und Programme entwickelt, um den Schadstoffausstoß konsequent zu mini-mieren. Mithilfe einer CO2-Emissionsbilanz beteiligt sich der Flughafen Wien auch an dem vom Airports Council International Europe (ACI Europe) geführten Programm ACAS (Airport Carbon Accreditation System, www.airportcarbonaccreditation.org). Der Flughafen Wien wurde bereits im Jahr 2013 Level 1 zertifiziert, 2015 erfolgte der Aufstieg zum Level 2 und im Oktober 2016 wurde erstmalig die Level-3-Zertifizierung erreicht. Die Flughafen Wien AG hat im Berichtsjahr die Level-3-Zertifizierung beibehalten können. Diese Zertifizierung sieht eine Reduktion der CO2-Emissionen am Standort unter verstärkter Einbeziehung sämtlicher am Standort Flughafen ansässigen Unternehmen vor. Um diesen Level 3 zu erreichen, mussten alle am Standort ansässigen Unternehmen in Maßnahmen zur CO2-Reduzierung eingebunden werden. Trotz weiteren mittelfristigen Wachstums will der Flughafen Wien bis 2030 CO2-Neu-tralität erreichen. Um dieses Ziel zu erreichen, wird konsequent am Umweltprogramm ge-arbeitet. Um seine CO2-Emissionen besser identifizieren zu können, trat auch der Flughafen Malta im Jahr 2016 dem ACI Airport Carbon Accreditation Programm bei und begann sich auf die Level 2 Zertifizierung vorzubereiten. Dazu wird ein detaillierter Ziel- und Maßnahmenplan erarbeitet, um die CO2-Emissionen weiter zu reduzieren. Der Flughafen Malta hat sich das Ziel gesetzt bis 2050 CO2-Neutralität zu erreichen.
Abfall
Abfälle, die nicht vermieden werden können, werden fachgerecht getrennt und je nach Mög-lichkeit einer Wiederverwendung oder einem Recycling zugeführt. Die Gesamtmenge Abfall betrug im Jahr 2020 am Flughafen Wien 1.754 Tonnen (2019: 4.299 Tonnen). 2016 konnte am Flughafen Malta die Überwachung des Abfallmanagements und die Berichterstattung mit einem neuen Auftragnehmer verbessert werden. Die Gesamtmenge in 2020 betrug rund 567 Tonnen (2019: rund 1.276 Tonnen).
Wasserverbrauch
Die Wasserversorgung des Flughafen Wien erfolgt durch vier flughafeneigene Brunnen. Der Wasserverbrauch der Flughafen-Wien-Gruppe ohne Kunden fiel 2020 im Vergleich zu 2019 um rund 139.575 m³ auf 306.548 m³. Rechnet man die Kunden hinzu, sank der Verbrauch aufgrund
UMWELTBELANGE
54
der geringeren Passagieranzahl im Jahr 2020 um rund 34%. Der Flughafen Malta ist durch seine Lage von geringeren Niederschlagsmengen geprägt, wodurch ein bewusstes Umgehen mit Wasser essentiell ist. Neben gesammelten Regenwasser und Grundwasser werden fehlende Kapazitäten zugekauft. Im Geschäftsjahr 2020 wurde, aufgrund der geringeren Passagier-zahlen, der Wasserverbrauch um 37,8% reduziert.
Nachhaltige Beschaffung
Die nachhaltige bzw. ökologische Beschaffung, also der Einkauf von umweltfreundlichen Produkten und Leistungen, bei deren Herstellung bzw. Erbringung auch soziale Standards eingehalten werden, ist ein wichtiges Unternehmensziel. Ebenso wird hier die Regionalität berücksichtigt.
In Österreich wurde unter Federführung des Umweltministeriums der „Nationale Aktions-plan für nachhaltige Beschaffung“ (kurz: NaBe-Aktionsplan) ins Leben gerufen. Auf diese Weise werden nachhaltige Kriterien beim Beschaffungsvorgang berücksichtigt und der NaBe-Ak-tionsplan gemeinsam umgesetzt. Der Aktionsplan wird seit Herbst 2010 in der Bundesbe-schaffung GmbH (kurz BBG) umgesetzt. Auch die Beschaffungen der Flughafen-Wien-Gruppe erfolgten zum Teil über die BBG. Zudem unterliegt der Flughafen Wien teilweise den Vorgaben des Bundesvergabegesetzes.
Die größten Lieferanten in Bezug auf den Bestellwert sind den Sektoren Bau, Erdölverarbei-tung, Metallverarbeitung, Spezialfahrzeuge, Technologie und unterschiedlichen Dienstleistun-gen wie etwa IT oder Airport Handling zuzuordnen. Gemessen an dem Bestellwert stammt der größte Teil der Auftragnehmer dabei aus der unmittelbaren Region des Flughafens: Rund 80% der 35 größten Lieferanten kommen aus Wien und Niederösterreich, 2% aus anderen öster-reichischen Bundesländern und der verbleibende Rest überwiegend aus Europa.
Ausgewählte Kennzahlen
Standort Flughafen Wien
2020
Veränderung
2019
Passagiere
PAX
7.812.938
-75,3%
31.662.189
Verbrauch elektrische Energie
MWh
66.583
-27,5%
91.855
Wärmeverbrauch
MWh
37.405
-24,2%
49.329
Kälteverbrauch
MWh
16.812
-45,7%
30.967
Treibstoffverbrauch
MWh
17.734
-50,9%
36.093
Gesamtenergiebedarf
MWh
121.722
-31,3%
177.277
Gesamtenergiebedarf erneuerbare Energiequellen
MWh
66.583
-27,5%
91.855
Anteil erneuerbarer Energie am Gesamtenergiebedarf
%
54,7
n.a.
51,8
Wasserverbrauch
m3
306.548
-31,3%
446.123
Abwasseranfall
m3
188.592
-46,2%
350.386
Gesamtmenge Abfall
t
1.754
-59,2%
4.299
Standort Flughafen Malta
2020
Veränderung
2019
Passagiere
PAX
1.748.050
-76,1%
7.310.289
Verbrauch elektrische Energie
MWh
9.483
-30,5%
13.638
Treibstoffverbrauch
MWh
597
-32,4%
883
Gesamtenergiebedarf
MWh
10.080
-30,6%
14.521
Gesamtenergiebedarf erneuerbare Energiequellen
MWh
2.106
116,7%
972
Anteil erneuerbarer Energie am Gesamtenergiebedarf
%
20,9
n.a.
6,7
Wasserverbrauch
m3
103.593,0
-37,8%
166.446,0
Gesamtmenge Abfall
t
567,2
-55,5%
1.275,7
SOZIAL- UND ARBEITNEHMERBELANGE
55
Sozial- und Arbeitnehmerbelange
Der durchschnittliche Mitarbeiterstand (FTE) der Flughafen-Wien-Gruppe (vollkonsolidierte Unternehmen) 2020 ist von 5.385 auf 5.452 (plus 1,2%) gestiegen. Die Zahl der Beschäftigten nach Köpfen liegt bei 6.541, eine Reduktion gegenüber dem Vorjahr von 10,8%. Stichtagsbe-zogen waren zum 31.12.2020 5.296 Mitarbeiter in der Flughafen-Wien-Gruppe beschäftigt und somit um 471 Mitarbeiter weniger als im VJ (5.767 Mitarbeiter).
Durchschnitt Mitarbeiter nach Segmenten (FTE)
2020
Veränderung
20191
Airport
453
1,1%
449
Handling & Sicherheitsdienstleistungen2
3.242
-0,1%
3.246
Retail & Properties
97
-4,2%
101
Malta
356
-6,0%
379
Sonstige Segmente
1.088
9,1%
996
Verwaltung
216
1,3%
214
Gesamtanzahl
5.452
1,2%
5.385
1) angepasst
2) inkl. LION
Gerade in Zeiten der Krise sind die Mitarbeiter eine zentrale Ressource, da ihr Erfolg als Dienstleistungsunternehmen entscheidend von der fachlichen Kompetenz, Erfahrung sowie dem Engagement und Einsatz jedes einzelnen Mitarbeiters abhängt. Im März des Jahres stand das Unternehmen vor der wohl größten Veränderung und gleichzeitig auch größten Heraus-forderung in seiner Geschichte. Anfang März beschloss die Regierung erste Landeverbote für Luftfahrzeuge aus COVID-19 Risikogebieten. Mitte März wurde die Einreise stark reglemen-tiert und kurz darauf verzeichnete die Flughafen Wien Gruppe einen Passagierrückgang von 70 – 80%. Bereits mit 16. März startete die von Vorstand und Betriebsrat verhandelte Corona-Kurzarbeit und neben der Aufrechterhaltung des noch vorhandenen Flugbetriebs stand auch die Umsetzung von Home-Office, wo möglich. Als Basis der Kurzarbeit diente die COVID-19 Sozialpartnervereinbarung. In der Kurzarbeit I wurden auf betrieblicher Ebene höhere Pro-zentsätze vereinbart (gesetzliche Regelung 90%-85%-80%; betriebliche Regelung 90%). In der Kurzarbeit II (ab 1.10.) wurde die Bezahlung auf 85% bzw. 90% reduziert. Die Verhandlungen für 2021 zur Umsetzung der ausschließlich gesetzlichen Rahmenbedingungen sind im Dezember abgeschlossen worden. Im Schnitt betrug im Zeitraum zwischen März 2020 und Dezember 2020 die Ersatzquote 50% bzw. die Leistungsquote 32%. Durch die Kurzarbeit sind Dienstver-hältnisse gesichert, es wird einem Know-how-Verlust entgegengewirkt.
Aus- und Weiterbildung
Aufgrund der Kurzarbeit und der wirtschaftlichen Situation wurden die Aufwendungen für die Aus- und Weiterbildung 2020 fast vollständig zurückgefahren. In Summe wurden nur € 108.000 aufgewendet. Die Lehrlingsausbildung wurde – im Rahmen der Kurzarbeit – aufrechterhalten. Im November wurden 13 neue Lehrlinge aufgenommen und damit ein deutliches Zeichen für einen positiven Blick in die Zukunft gesetzt. Im Herbst wurden als Personalentwicklungs-maßnahme in allen Unternehmensbereichen Mitarbeitergespräche gestartet, um mit allen Beschäftigten die aktuelle wirtschaftliche Lage und die persönliche Situation zu besprechen.
SOZIAL- UND ARBEITNEHMERBELANGE
56
Erfolgsabhängige Entlohnung für Führungskräfte
Das Gehalt der Vorstandsmitglieder sowie der Mitarbeiter der ersten und zweiten Manage-mentebene beinhaltet eine erfolgsabhängige Komponente. Die Höhe dieser variablen Ver-gütungen wird durch qualitative und quantitative Ziele bestimmt.
Mitarbeiterstiftung
Bereits vor 20 Jahren wurde von der Flughafen Wien AG eine unabhängige Mitarbeiterbeteili-gungs-Privatstiftung gegründet, die 10% der Aktien der Flughafen Wien AG hält und den Ertrag aus der Dividendenausschüttung dieser Beteiligung an die Mitarbeiter auszahlt. Im Jahr 2020 kam für 2019 kein Dividendenertrag zur Ausschüttung.
Arbeitsstiftung
Die „offene Arbeitsstiftung Steyr“ kümmert sich um die zielorientierte Begleitung bei der beruflichen Reintegration von Arbeitnehmern, die in wirtschaftlich schwierigen Zeiten oder aus gesundheitlichen Gründen ihr Dienstverhältnis einvernehmlich lösen. Die Flughafen Wien AG ist seit Jahren Mitglied dieser Stiftung. Im Jahr 2020 traten 5 Mitarbeiter der Stiftung bei.
Vorsorgemaßnahmen – betriebliche Pensionskasse und Vorsorgekasse
Für alle Mitarbeiter der Flughafen Wien AG mit Eintritt vor 1.11.2014 werden als Ergänzung zur gesetzlichen Pensionsversicherung und zu einer eventuellen privaten Altersversorgung vom Unternehmen 2,5% eines Monatsbezugs je Mitarbeiter an eine betriebliche Pensionskasse über-wiesen. Zudem wird jedem Mitarbeiter die Möglichkeit geboten, mit einem Betrag in gleicher Höhe selbst Vorsorge für die Zukunft zu treffen. Bei einem Abschluss zusätzlicher Unfall- und Krankenversicherungen werden die Mitarbeiter ebenfalls durch Zuschüsse unterstützt. Seit 1.1.2018 liegt die Gestionierung der Mitarbeitervorsorgekasse bei der Niederösterreichischen Vorsorgekasse (NÖVK).
Mitarbeitern des Flughafen Malta werden leistungsorientierte Altersversorgungszuschüsse aufgrund von kollektivvertraglichen Vereinbarungen gewährt.
Freiwillige Sozialleistungen
Mit freiwilligen Sozialleistungen steigert die Flughafen Wien AG die Motivation und Unter-nehmensidentifikation ihrer Mitarbeiter. So wird ein kostenloser Werksverkehr mit dem City Airport Train (CAT) sowie mit Bussen nach Wien und in die Umlandgemeinden angeboten, die Essensversorgung für die Mitarbeiter finanziell unterstützt, sowie mit dem Vienna Airport Health Center eine weitreichende fachärztliche Versorgung mit rascher Terminverfügbarkeit für die Mitarbeiter sichergestellt.
Beruf und Familie
Die Familienfreundlichkeit des Unternehmens ist für eine ausgewogene Work-Life-Balance von entscheidender Bedeutung. Den Kindern aller Mitarbeiter der am Standort Wien ansässigen
SOZIAL- UND ARBEITNEHMERBELANGE
57
Unternehmen steht ein Kindergarten auf dem Gelände des Flughafen Wien zur Verfügung. Die großzügigen und flexiblen Öffnungszeiten ermöglichen auch Mitarbeitern im Schichtdienst eine verlässliche Betreuung ihrer Kinder ab dem Krabbelalter. Die Schwerpunkte des pädago-gischen Angebots liegen auf Bilingualität, Bewegung und gesunder Ernährung. 2020 wurden Hilfestellungen zu Home-Schooling, Pflege von Angehörigen und Arbeiten im Home-Office im Rahmen des Schwerpunkts „familienfreundliches Unternehmen“ in dieser herausfordernden Zeit angeboten.
Gesundheit und Arbeitssicherheit – Präventivdienste
Nach der unerfreulichen Entwicklung der Arbeitsunfälle 2019, wurden die eingeleiteten Prä-ventiv-Maßnahmen zur Reduktion der Unfälle Anfang 2020 fortgeführt. Die Maßnahmen und die rückläufige Verkehrsentwicklung infolge der Coronavirus-Pandemie, die ab Mitte März deutlich spürbar war, hat auch die Anzahl der Unfälle deutlich reduziert.
Die Pandemie hat darüber hinaus den Fokus der Präventivdienste von den ursprünglich geplanten Tätigkeiten wie Schulungen, Begehungen, Lehrlingswoche, BGF-Projekte etc. verlagert. Insbesondere die Arbeitsmedizin war hinsichtlich Corona-Schutzmaßnahmen, Mitwirkung im Krisenstab und Bereitstellung medizinischer Expertise gefordert. Home-Of-fice, Kurzarbeit und angepasste Bautätigkeiten dominierten die Beratungstätigkeiten der Sicherheitsfachkräfte.
Im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung konnten trotz der veränderten Rah-menbedingungen konzernweite Impfaktionen gegen Masern, FSME und Influenza durchge-führt werden. Die Führungskräfte wurden laufend in Form von „Handlungsanweisungen für das Arbeiten am Flughafen aufgrund von Corona“ über Maßnahmen zum persönlichen Schutz und zum Schutz aller Mitarbeiter informiert.
Standort Wien
2020
Veränderung
2019
2018
Meldepflichtige Arbeitsunfälle
71
-56,7%
164
131
1.000 MA-Quote
14,0
-53,2%
29,9
29,3
Diversität
Diversität stellt für die Flughafen Wien AG ein zentrales Thema dar. Deren Bedeutung für den Flughafen Wien zeigt alleine schon die Tatsache, dass derzeit unter den Mitarbeitern der Flug-hafen Wien AG und ihren Tochterunternehmen 65 Nationalitäten vertreten sind, die 11 unter-schiedlichen Religionsbekenntnissen angehören. Dass alle Dienstleistungsprozesse trotz dieser großen kulturellen Vielfalt reibungslos verlaufen, liegt vor allem an den umfassenden Schulungsmaßnahmen, die die Integration und das Aufgabenverständnis erleichtern.
Frauenförderung
Der Frauenanteil innerhalb der Flughafen-Wien-Gruppe lag 2020 bei rund 26%. Zurückzuführen ist diese niedrige Quote auf die speziellen, branchenspezifischen Tätigkeiten am Flughafen Wien – zwei Drittel der am Flughafen tätigen Mitarbeiter verrichten schwere körperliche Arbeit. Um den Flughafen Wien auch für Frauen als Arbeitgeber attraktiver zu machen, werden vor allem Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie gesetzt, aber auch entsprechen-de Karrieremöglichkeiten geschaffen. Klares Ziel des Unternehmens ist es, den Frauenanteil – insbesondere in Führungspositionen – auszubauen. Über alle vier Führungsebenen beläuft
SOZIAL- UND ARBEITNEHMERBELANGE
58
sich die Frauenquote in der Flughafen Wien AG derzeit auf 13,2%. Chancengleichheit und Gleichbehandlung am Arbeitsplatz sind in der Flughafen-Wien-Gruppe Grundvoraussetzung. Die Frauenquote der Kapitalvertreter im Aufsichtsrat der Flughafen Wien AG beträgt 22%.
Flexible Arbeitszeitmodelle
Mit flexiblen und individuellen Arbeitszeitmodellen werden die Bedürfnisse der Mitarbeiter bestmöglich berücksichtigt. Vor allem in den kaufmännischen Bereichen kommen verstärkt Gleitzeitmodelle zum Einsatz. Ergänzend wurde für alle Mitarbeiter die Möglichkeit geschaffen, Gehaltsbestandteile (z.B. Anerkennungszahlung für Dienstjubiläen) als Freizeit zu konsumie-ren. Darüber hinaus werden Bildungsteilzeit- bzw. Bildungskarenzmodelle und Sabbatical sowie mobiles Arbeiten angeboten.
Ältere Arbeitnehmer
Viele Mitarbeiter sind permanent hohen körperlichen Belastungen ausgesetzt. Maßnahmen zur Ermöglichung innerbetrieblicher Mobilität und das Angebot geeigneter Arbeitsplätze für diese Mitarbeitergruppe werden im Rahmen des Karriere- und Entwicklungs-Center (KEC) ein-gesetzt. So hat das KEC in den letzten beiden Jahren den unternehmensinternen Wechsel von insgesamt 33 älteren Dienstnehmern aus dem mit schwerer körperlicher Arbeit verbundenen Vorfeld-Bereich in eine neue gesundheitsschonendere Aufgabe im Terminalbereich koordiniert. An der Weiterentwicklung des KEC aufgrund der derzeitigen Krise wird intensiv mit dem Ziel gearbeitet, Mitarbeiter intern für zukünftig andere Aufgaben zu qualifizieren.
Menschen mit besonderen Bedürfnissen
Der Flughafen Wien arbeitet gemeinsam mit neun Hilfsorganisationen, Verbänden und Ins-titutionen intensiv an der kontinuierlichen Verbesserung der Barrierefreiheit. Zu den Schwer-punkten Ausstattung, Leitsystem, Lifte, Treppen, Parkierung und Toiletten wurden gemeinsam Einzelmaßnahmen erarbeitet und umgesetzt.
SOZIAL- UND ARBEITNEHMERBELANGE
59
Ausgewählte Kennzahlen
Mitarbeiter am Standort Wien*
2020
Veränderung
2019
Personalstand (Durchschnitt, FTE)
5.063
1,6%
4.983
davon Arbeiter
3.440
1,3%
3.397
davon Angestellte
1.623
2,3%
1.586
Personalstand (Stichtag, FTE)
4.936
-7,6%
5.341
davon Arbeiter
3.331
-8,4%
3.638
davon Angestellte
1.605
-5,8%
1.703
Personalstand (Köpfe)
6.182
-9,2%
6.805
Lehrlinge (Durchschnitt)
50
-3,9%
52
Durchschnittsalter in Jahren
40,6
3,0%
39,4
Betriebszugehörigkeit in Jahren
9,6
12,6%
8,5
Anteil Frauen in %
26
-3,6%
27
Aufwendungen für Weiterbildung in T€
504
-64,6%
1.422
Meldepflichtige Arbeitsunfälle
71
-56,7%
164
*) ohne CAT, Malta, LION
Mitarbeiter am Standort Malta
2020
Veränderung
2019
Personalstand (Durchschnitt, FTE)
356
-6,0%
379
Personalstand (Stichtag, FTE)
329
-14,7%
386
Durchschnittsalter in Jahren*
39
1,3%
39
Betriebszugehörigkeit in Jahren*
11
6,8%
10,3
Anteil Frauen in %*
35,2
-0,9%
35,5
Aufwendungen für Weiterbildung in T€*
108
-58,3%
259
Meldepflichtige Arbeitsunfälle*
6
-40,0%
10
*) vorläufige Werte
ACHTUNG DER MENSCHENRECHTE
60
Achtung der Menschenrechte
Das Unternehmen bekennt sich zur Einhaltung und Achtung der Menschenrechte. Die Flugha-fen Wien AG und ihre verbundenen Unternehmen haben keine Geschäftsstandorte in Ländern mit geringem Menschenrechtsverständnis, sondern ausschließlich innerhalb der Europäischen Union. Als Infrastruktur- und Dienstleistungsanbieter bezieht die Flughafen Wien AG auch lediglich fertige Endprodukte von ihren Lieferanten und hat keinen Einfluss auf deren Liefer-kette. Der neben den Unternehmenswerten herrschende Code of Conduct enthält wesentliche Grundsätze über die Interaktion aller Mitarbeiter mit internen und externen Partnern. Da das Vertrauen von Kunden, Aktionären, Mitarbeitern und der Öffentlichkeit wesentliche Auswir-kungen auf die Leistung der Flughafen-Wien-Gruppe hat, ist die Integrität ein wesentlicher Eckpfeiler innerhalb des Unternehmens.
BEKÄMPFUNG VON KORRUPTION UND BESTECHUNG
61
Bekämpfung von Korruption und Bestechung
Das Unternehmen kommuniziert an alle Mitarbeiter aktiv die Unternehmensziele durch klare Regelungen und regelmäßige Schulungen. Die Vermittlung von Grundwerten, wie Moral, Ethik und Integrität im Unternehmen sowie der respektvolle Umgang untereinander ist dabei von größter Wichtigkeit. Richtschnur dafür ist der Verhaltenskodex der FWAG. Seit Herbst 2015 ist eine „Whistleblower Hotline“ aktiv. Organisatorisch sorgt das Generalsekretariat für die not-wendige Unterstützung und ein rechtskonformes Verhalten. Der Leiter ist gleichzeitig oberster konzernweiter Compliance Officer. Er sorgt auch für die Schulung der betroffenen Mitarbeiter und informiert in internen Workshops über aktuelle gesetzliche Neuerungen etwa im Bereich des Korruptionsstrafrechts. Die FWAG unterliegt als Sektorenauftraggeber bei Beschaffungen teilweise den Regeln des Bundesvergabegesetzes. Dabei wurden auch Vorkehrungen imple-mentiert, die Korruption im Ansatz vermeiden sollen. Dies wird durch die Aktivitäten des zentralen Einkaufs und des zentralen Controllings sowie durch die konsequente Umsetzung des Vieraugenprinzips unterstützt.
Emittenten Compliance
Die Verpflichtungen die sich aus der Marktmissbrauchsverordnung der Europäischen Union und dem darauf beruhenden Börsegesetz ergeben, wurden vom Flughafen Wien in einer unter-nehmensinternen Richtlinie umgesetzt. Zur Vermeidung einer missbräuchlichen Verwendung oder Weitergabe von Insiderinformationen wurden interne Vertraulichkeitsbereiche eingerich-tet. Erfasst werden alle im In- und Ausland tätigen Mitarbeiter und Organe der Flughafen Wien AG, aber auch externe Leistungserbringer, die potenziellen Zugang zu Insiderinformationen erhalten. Zur laufenden Überwachung wurden organisatorische Maßnahmen und Kontroll-mechanismen implementiert. So erhält jeder Mitarbeiter, der in einem compliance-relevanten Bereich arbeitet, eine persönliche Schulung, wie er mit vertraulichen Informationen umzuge-hen hat. Um die Sensibilität für die „Emittenten Compliance“ auch im restlichen Unternehmen zu erhöhen, werden alle Mitarbeiter im Intranet und in Artikeln in der hauseigenen Mitarbei-terzeitung über dieses Thema informiert. Am Flughafen Malta werden ebenfalls die lokalen börsegesetzlichen Regelungen sowie europäische Verordnungen umgesetzt und überwacht. Dazu dienen interne Richtlinien, die neben den gesetzlichen Bestimmungen auch allgemeine Verhaltensregeln umfassen.
OFFENLEGUNG GEMÄß § 243A UGB
62
Offenlegung gemäß § 243a UGB
1. Grundkapital und Aktienstückelung
Das voll eingezahlte Grundkapital der Flughafen Wien AG beträgt € 152.670.000 und ist nach dem Aktiensplit vom 27. Juni 2016 in 84.000.000 auf Inhaber lautende Stückaktien geteilt, welche in einer Sammelurkunde bei der Oesterreichischen Kontrollbank verbrieft sind. Alle Aktien haben die gleichen Rechte und Pflichten („one share – one vote“).
Weitere Details zur Satzung bzw. Aktie sind auf der Website der Flughafen Wien AG unter www.viennaairport.comabrufbar.
2. Kapitalbeteiligungen an der Gesellschaft über 10%
Die Airports Group Europe S.à. r.l. hält 39,8% der Aktien. Die Stadt Wien und das Land Nieder-österreich halten jeweils 20,0%, die Flughafen Wien Mitarbeiterbeteiligung Privatstiftung hält 10,0% am Grundkapital der Flughafen Wien AG. Der Gesellschaft sind keine weiteren Aktionäre mit Beteiligungen am Kapital von zumindest 10,0% bekannt.
3. Syndikatsvereinbarung
40% der Aktien werden von den zwei Aktionären, dem Bundesland Niederösterreich (über die NÖ Landes-Beteiligungsholding GmbH) und der Stadt Wien (über die Wien Holding GmbH), in einem Syndikat gehalten. Der Syndikatsvertrag sieht die einheitliche Ausübung der Stimmrech-te in der Hauptversammlung sowie wechselseitige Übernahmerechte im Falle einer entgelt-lichen Übertragung der syndizierten Beteiligungen an Dritte vor. Änderungen des Syndikats-vertrags, die Auflösung des Syndikats und Beschlüsse auf Aufnahme neuer Syndikatspartner bedürfen der Einstimmigkeit.
4. Aktien mit besonderen Kontrollrechten
Der Gesellschaft ist nicht bekannt, dass Inhaber von Aktien über besondere Kontrollrechte verfügen.
5. Stimmrechtskontrolle bei Kapitalbeteiligung der Mitarbeiter
Die Stimmrechte der von der Flughafen Wien Mitarbeiterbeteiligung Privatstiftung gehalte-nen Aktien werden durch den Stiftungsvorstand ausgeübt. Bestellung und Abberufung des Stiftungsvorstands bedürfen der Zustimmung des Beirats der Flughafen Wien Mitarbeiter-beteiligung Privatstiftung. Über die Zustimmung wird im Beirat mit einfacher Mehrheit be-schlossen. Der Beirat besteht aus fünf Mitgliedern und ist paritätisch von je zwei Vertretern der Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite besetzt. Diese vier Beiratsmitglieder wählen einstimmig eine weitere Person zum Vorsitzenden des Beirats.
OFFENLEGUNG GEMÄß § 243A UGB
63
6. Bestellung und Abberufung von Mitgliedern des Vorstands und Aufsichtsrats
Entsprechend dem Corporate Governance Kodex ist gemäß Satzung eine Bestellung zum Vor-standsmitglied letztmalig in dem Kalenderjahr möglich, in dem der Kandidat das 65. Lebens-jahr vollendet. Eine Wahl in den Aufsichtsrat kann letztmalig in dem Kalenderjahr erfolgen, in dem der Kandidat das 70. Lebensjahr vollendet. Darüber hinaus bestehen keine sich nicht unmittelbar aus dem Gesetz ergebenden Bestimmungen über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie über die Änderung der Satzung der Gesellschaft.
7. Aktienrückkauf und genehmigtes Kapital
Der Vorstand der Flughafen Wien AG hat von der Ermächtigung der ordentlichen Hauptver-sammlung vom 3. Mai 2019 zum Aktienrückkauf Gebrauch gemacht, gemäß § 65 Abs. 1 Z 8 AktG bis zu 840.000 Stück auf Inhaber lautende Aktien, dies entspricht bis zu 1% des Grundkapitals, zu einem Preis von € 30,00 bis € 38,00 im Zeitraum von 4. November 2019 bis 30. Juni 2020 zurückzukaufen. Im Berichtsjahr wurden 77.380 Aktien im Betrag von € 2.727.369,40 erworben. Das Rückkaufprogramm wurde am 29. Mai 2020 vorzeitig beendet.
8. Kontrollwechsel
Das Darlehen der EIB (European Investment Bank) in Höhe von € 400,0 Mio. (derzeit aus-haftend mit € 275,0 Mio.) wurde unter der sogenannten „Change of Control“-Klausel abge-schlossen. Im Falle eines eingetretenen, bevorstehenden oder begründet als bevorstehend angenommenen Kontrollwechsels (gemäß nachstehender Definition) können diese Finanz-verbindlichkeiten vorzeitig fällig werden und damit verbundene Sicherheiten wegfallen, so-fern Grund zu der Annahme besteht, dass diese Änderung eine nachteilige Auswirkung auf die zukünftige Erfüllung der Finanzverbindlichkeit hat oder haben kann und nicht innerhalb eines bestimmten Zeitraums seitens der Flughafen Wien AG zusätzliche, für die Vertrags-partner akzeptable Sicherheiten zugunsten der jeweiligen Vertragspartner bestellt werden. Kontrollwechsel ist hierbei definiert als ein Ereignis, das dazu führt, dass (i) das Bundesland Niederösterreich und die Stadt Wien gemeinsam unmittelbar oder mittelbar weniger als 40% der stimmberechtigten Aktien an der Flughafen Wien AG halten oder (ii) eine natürliche oder juristische Person, die derzeit nicht die Kontrolle über die Flughafen Wien AG ausübt, die Kon-trolle (d. h. entweder direkt oder indirekt, über Anteilsbesitz, wirtschaftliche Umstände oder anderswie und entweder allein oder gemeinsam mit Dritten (i) das Innehaben von mehr als 50% der stimmberechtigten Aktien an der Flughafen Wien AG oder (ii) das Recht, die Mehrheit der Mitglieder der Entscheidungsorgane der Flughafen Wien AG zu benennen bzw. einen be-herrschenden Einfluss auf diese auszuüben) über die Flughafen Wien AG erlangt.
9. Entschädigungsvereinbarungen bei öffentlichem Übernahmeangebot
Es gibt keine Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Gesellschaft und ihren Vor-stands- und Aufsichtsratsmitgliedern oder Arbeitnehmern für den Fall eines öffentlichen Übernahmeangebots.
CORPORATE GOVERNANCE
64
Corporate Governance
Der konsolidierte Corporate-Governance-Bericht gemäß § 267b UGB für das Geschäftsjahr 2020 ist auf der Website der Flughafen Wien AG unter www.viennaairport.comveröffentlicht.
NACHTRAGSBERICHT
65
Nachtragsbericht
Verkehrsentwicklung Jänner 2021
Inklusive der Beteiligungen Malta Airport und Flughafen Košice verzeichnete die Flughafen-Wien-Gruppe im Jänner 2021 einen Rückgang der Passagiere um 90,5%.
Verkehrsentwicklung am Flughafen Wien
Die Anzahl der abgefertigten Passagiere am Flughafen Wien reduzierte sich im Jänner 2021 um 90,5% auf 198.295 Fluggäste. Bei den Transferpassagieren verzeichnete der Flughafen Wien im Jänner 2021 ein Minus von 88,9% auf 47.366 gegenüber dem Jänner 2020. Die Anzahl der Lokal-passagiere sank im selben Zeitraum um 91,1% auf 148.310. Das Frachtaufkommen ging leicht um 3,1% auf 19.735 umgeschlagene Tonnen zurück. Die Flugbewegungen reduzierten sich um 80,9%, das Höchstabfluggewicht (Maximum Take-off Weight/MTOW) um 78,6%.
Verkehrsentwicklung am Flughafen Malta und Flughafen Košice
Das Passagierminus im Jänner 2021 für den Flughafen Malta beläuft sich auf 90,7%. Am Flug-hafen Košice ging das Passagieraufkommen um 87,3% zurück.
Entgelte 2021 am Flughafen Wien
Per 1. Jänner 2021 wurden die Entgelte gemäß der im Flughafenentgeltegesetz (FEG) festge-setzten Indexformel wie folgt geändert:
Landeentgelt, Infrastrukturentgelt Airside, Parkentgelt:+1,45%
Fluggastentgelt, Infrastrukturentgelt Landside, Sicherheitsentgelt:+1,45%
Infrastrukturentgelt Betankung:+1,45%
Das PRM-Entgelt blieb mit € 0,46 pro abfliegenden Passagier unverändert.
Das Sicherheitsentgelt beträgt im Jahr 2021 unter Berücksichtigung der Änderung gemäß Price-Cap-Formel € 8,44 pro abfliegendem Passagier.
PROGNOSEBERICHT
66
Prognosebericht
Prognose für Passagierentwicklung: Rund 15,9 Mio. Passagiere in der Flughafen-Wien-Gruppe und rund 12,5 Mio. Passagiere am Standort Wien erwartet.
2021 wird einen Aufschwung bringen, bleibt aber herausfordernd: Während sich aus heutiger Sicht die ersten drei bis sechs Monate noch schwach entwickeln werden, ist ab Sommer und im zweiten Halbjahr ein deutlicher Anstieg bei den Passagieren zu erwarten. Für den Stand-ort Wien erwartet der Flughafen Wien rund 12,5 Mio. Reisende im Gesamtjahr 2021 und für die Flughafen-Wien-Gruppe (inkl. Beteiligungen) rund 15,9 Mio. Reisende. Wesentlich dafür werden aber eine möglichst rasche großflächige Durchimpfung und international einheitliche Reisebestimmungen sein.
Finanzausblick 2021:
Die Flughafen Wien Gruppe verfügt über eine solide wirtschaftliche Basis und plant, 2021 wie-der aus der Verlustzone zu kommen, die Liquidität ist für alle vorhersehbaren Krisen-Szenarien ausreichend gesichert. Für das Geschäftsjahr 2021 werden aus heutiger Sicht ein Umsatz von € 430 Mio., ein positives EBITDA von € 150 Mio. und ein leicht positives Jahresergebnis von € 4 Mio. erwartet. Die Nettoverschuldung des Unternehmens wird voraussichtlich auf rund € 100 Mio. sinken. Die Investitionen werden bei rund € 62 Mio. liegen.
Schwechat, 11. März 2021
Der Vorstand
Dr. Günther Ofner
Vorstandsmitglied, CFO
Mag. Julian Jäger
Vorstandsmitglied, COO
Konzernabschluss 2020 der Flughafen Wien AG
KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
68
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
vom 1.1. bis 31.12.2020
in T€
Anhang
2020
2019
Umsatzerlöse
(1)
Sonstige betriebliche Erträge
(2)
Betriebsleistung
Aufwendungen für Material und bezogene Leistungen
(3)
-
-
Personalaufwand
(4)
-
-
Sonstige betriebliche Aufwendungen
(5)
-
-
Wertminderungen/Wertaufholung auf Forderungen
(5) (36)
-
Anteilige Periodenergebnisse at-Equity-Unternehmen
(6)
-
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibugen (EBITDA)
Planmäßige Abschreibungen
(7)
-
-
Wertminderungen
(7)
-
-
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)
-
Beteiligungsergebnis ohne at-Equity-Unternehmen
(8)
Zinsertrag
(9)
Zinsaufwand
(9)
-
-
Sonstiges Finanzergebnis
(10)
-
Finanzergebnis
-
-
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT)
-
Ertragsteuern
(11)
-
Periodenergebnis
-
Davon entfallend auf:
Gesellschafter der Muttergesellschaft
-
Nicht beherrschende Anteile
-
Im Umlauf befindliche Aktien (gewichteter Durchschnitt in Stück)
(12)
83.883.764
83.996.504
Ergebnis je Aktie (in €, verwässert = unverwässert)
-
KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG
69
Konzern-Gesamtergebnisrechnung
vom 1.1. bis 31.12.2020
in T€
Anhang
2020
2019
Periodenergebnis
-
Sonstiges Ergebnis aus Posten, die in künftigen Perioden nicht in die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden
Neubewertungen aus leistungsorientierten Plänen
(25)
-
Zum Marktwert erfolgsneutral bewertete Eigenkapitalinstrumente
(25)
-
-
Darauf entfallende latente Steuern
(31)
-
Sonstiges Ergebnis
-
Gesamtergebnis
-
Davon entfallend auf:
Gesellschafter der Muttergesellschaft
-
Nicht beherrschende Anteile
-
KONZERN-BILANZ
70
Konzern-Bilanz
zum 31.12.2020
in T€
Anhang
31.12.2020
31.12.2019
AKTIVA
Langfristiges Vermögen
Immaterielle Vermögenswerte
(13)
Sachanlagen
(14)
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
(15)
Beteiligungen an at-Equity-bilanzierten Unternehmen
(16)
Sonstige Vermögenswerte
(17)
Kurzfristiges Vermögen
Vorräte
(18)
Wertpapiere
(19)
Zum Verkauf stehende Vermögenswerte
(20)
Forderungen und sonstige Vermögenswerte
(21)
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
(22)
Summe Aktiva
PASSIVA
Eigenkapital
Grundkapital
(23)
Kapitalrücklagen
(24)
Sonstige Rücklagen
(25)
-
-
Einbehaltene Ergebnisse
(26)
Den Gesellschaftern der Muttergesellschaft zurechenbar
Nicht beherrschende Anteile
(27)
Langfristige Schulden
Rückstellungen
(28)
Finanz- und Leasingverbindlichkeiten
(29)
Übrige Verbindlichkeiten
(30)
Latente Steuern
(31)
Kurzfristige Schulden
Steuerrückstellungen
(32)
Übrige Rückstellungen
(32)
Finanz- und Leasingverbindlichkeiten
(29)
Lieferantenverbindlichkeiten
(33)
Übrige Verbindlichkeiten
(34)
Summe Passiva
KONZERN-GELDFLUSSRECHNUNG
71
Konzern-Geldflussrechnung
vom 1.1. bis 31.12.2020
in T€
Anhang
2020
2019
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT)
-
+/-
Abschreibungen / Zuschreibungen
(7)
+
Wertminderungen
(7)
+/-
Bewertung beizulegender Zeitwert Finanzinstrumente
(10)
-
+/-
Anteilige Periodenergebnisse at-Equity-Unternehmen
(6)
-
+
Dividendenausschüttungen at-Equity-Unternehmen
(16)
+
Verluste / - Gewinne aus dem Abgang von Vermögenswerten
(2) (5) (10)
-
-
-
Auflösung von Investitionszuschüssen aus öffentlichen Mitteln
(2)
-
-
+/-
Sonstige zahlungsunwirksame Vorgänge
+
Zins- und Dividendenergebnis
(8) (9)
+
Erhaltene Dividenden
(35)
+
Erhaltene Zinsen
(35)
-
Bezahlte Zinsen
(35)
-
-
-
Erhöhung / + Senkung Vorräte
(18)
-
-
Erhöhung / + Senkung Forderungen
(17) (21)
-
+
Erhöhung / - Senkung Rückstellungen
(28) (32)
-
+
Erhöhung / - Senkung Verbindlichkeiten
(30) (33) (34) (35)
-
Netto-Geldfluss aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
-28.427,5
442.870,4
-
Zahlungen für Ertragsteuern
(11) (31) (32)
-
Netto-Geldfluss aus laufender Geschäftstätigkeit
-
+
Einzahlungen aus Anlagenabgang (ohne Finanzanlagen)
+
Einzahlungen aus Finanzanlagenabgang
-
Auszahlungen für Anlagenzugang (ohne Finanzanlagen)
(13) (14) (15) (35)
-
-
-
Auszahlungen für Finanzanlagenzugang
(17)
-
-
+
Einzahlungen aus nicht rückzahlbaren Zuschüssen
+
Einzahlungen aus Abgang von kurz- und langfristigen Veranlagungen
(17) (21)
-
Auszahlungen für kurz- und langfristige Veranlagungen und Wertpapiere
(17) (19) (21)
-
-
Netto-Geldfluss aus der Investitionstätigkeit
-
-
Dividendenausschüttung an Flughafen Wien AG Anteilseigner
(23)
-
-
Dividendenausschüttung an nicht beherrschende Anteilseigner
(27)
-
-
-
Erwerb von eigenen Anteilen
(25)
-
-
+
Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten
(29)
-
Auszahlungen aus der Tilgung von Finanzverbindlichkeiten
(29)
-
-
-
Auszahlungen aus der Tilgung von Leasingverbindlichkeiten
(29)
-
-
Netto-Geldfluss aus der Finanzierungstätigkeit
-
Veränderung des Finanzmittelbestandes
+
Finanzmittelbestand aus Konsolidierungskreisänderungen
+
Finanzmittelbestand am Beginn der Periode
(22)
Finanzmittelbestand am Ende der Periode
ENTWICKLUNG DES KONZERN-EIGENKAPITALS
72
Neubewertungen von Plänen den Gesellschaftern der Muttergesellschaft zurechenbar
in T€
An-hang
Grundkapital
Kapital-rücklagen
Rücklage ausZeitwertänderungen Eigenkapitalinstrumente
Neube-wertung imma-terielles Vermögen
Neubewer-tungen von Plänen
Währungs-umrech-nungs-rück-lage
Eigene Anteile
Summe sonstige Rücklagen
Einbe-haltene Ergebnisse
Gesamt
Nicht beherrschen-de Anteile
Gesamt
Stand zum 1.1.2019
-
-
Marktwertbewertung von Eigenkapitalinstrumenten
(25)
-
-
-
-
Neubewertungen aus leistungsorientierten Plänen
(25)
-
-
-
-
-
Sonstiges Ergebnis
-
-
-
-
-
-
Periodenergebnis
Gesamtergebnis
-
-
-
Auflösung Neubewertungsrücklage
(25)
-
-
Erwerb eigner Anteile
(25)
-
-
-
-
Dotierung Kapitalrück-lagen (Erwerb eigene Anteile)
(24)
-
Dividendenausschüttung
(23)
-
-
-
-
Stand zum 31.12.2019
-
-
-
Stand zum 1.1.2020
-
-
-
Marktwertbewertung von Eigenkapitalinstrumenten
(25)
-
-
-
-
Neubewertungen aus leistungsorientierten Plänen
(25)
Sonstiges Ergebnis
-
Periodenergebnis
-
-
-
-
Gesamtergebnis
-
-
-
-
-
Auflösung Neubewertungsrücklage
(25)
-
-
Erwerb eigner Anteile
(25)
-
-
-
-
Dotierung Kapitalrück-lagen (Erwerb eigene Anteile)
(24)
-
Dividendenausschüttung
(23)
-
-
Stand zum 31.12.2020
-
-
-
Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals
vom 1.1. bis 31.12.2020
Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2020
I. UNTERNEHMEN
74
I. Unternehmen
Angaben zum berichtenden Unternehmen
Die
Betriebsgenehmigungen
Die wesentlichen Betriebsgenehmigungen der FWAG betreffen folgende: Das Bundesmi-nisterium für Verkehr und verstaatlichte Betriebe hat am 27. März 1955 gemäß § 7 des Luft-verkehrsgesetzes vom 21. August 1936 der Flughafen Wien Betriebsgesellschaft m.b.H. die Genehmigung zur Anlegung und zum Betrieb des für den allgemeinen Verkehr bestimmten Flughafen Wien-Schwechat sowie für die Piste 11/29 erteilt. Am 15. September 1977 wurde vom Bundesministerium für Verkehr gemäß § 78 Abs. 2 LFG, BGBl. Nr. 253/1957 die Benützungsbe-willigung für die Instrumentenpiste 16/34 samt Rollwegen und Befeuerungsanlagen erteilt. Im Jahr 2017 wurde der Flughafen Wien vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie gemäß den Anforderungen der EU (VO) 139/2014 zertifiziert. Am 14.12.2017 wurde die bis auf Widerruf gültige Zertifizierungsurkunde dafür ausgestellt. Die EU Zertifizierung von europäischen Verkehrsflughäfen dient zur Schaffung und Aufrechterhaltung eines einheit-lichen, hohen Niveaus der Sicherheit der Zivilluftfahrt in Europa. Das Tochterunternehmen Malta International Airport p.l.c. (MIA) ist für den Betrieb und die Entwicklung des Flughafen Malta verantwortlich. MIA erhielt beginnend ab Juli 2002 eine 65jährige Konzession für den Betrieb des Flughafens.
II. GRUNDLAGEN DER RECHNUNGSLEGUNG
75
II. Grundlagen der Rechnungslegung
Die Erstellung des Konzernabschlusses der Flughafen Wien AG zum 31.12.2020 erfolgte in Über-einstimmung mit IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und § 245a UGB.
Das GJ entspricht dem Kalenderjahr. Beim Bilanzausweis wird zwischen lang- und kurz-fristigen Vermögenswerten und Schulden unterschieden, die im Anhang teilweise detailliert nach ihrer Fristigkeit ausgewiesen werden. Die Darstellung der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt nach dem Gesamtkostenverfahren. Einzelheiten zu den Rechnungslegungsmethoden finden sich in den Anhangangaben (44) – (48), hinsichtlich der COVID-19 Pandemie in Kapitel V. Der Konzernabschluss wurde unter den Bewertungsprämissen der Unternehmensfortfüh-rung (going concern) aufgestellt. Auf Basis der aktuellen Unternehmensplanung, ausreichend vorhanderner Liquidität und getroffener Finanzierungsmaßnahmen sieht der Vorstand der Ge-sellschaft die Liquidität des Konzerns für mindestens die nächsten zwölf Monate als gesichert an. Siehe dazu auch Kapitel V „COVID-19 Auswirkungen“ .
III. FUNKTIONALE DARSTELLUNGSWÄHRUNG
76
III. Funktionale Darstellungswährung
Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt. Alle Beträge werden zum Zwecke der Über-sichtlichkeit grundsätzlich in Tausend Euro (T€) ausgewiesen. Bei der Summierung gerundeter Beträge und Prozentangaben können durch die Verwendung automatischer Rechenhilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten. Dies gilt auch für sonstige Angaben wie Personalstand, Verkehrszahlen, etc.
IV. ERMESSENSBEURTEILUNGEN UND UNSICHERHEITEN BEI SCHÄTZUNGEN
77
IV. Ermessensbeurteilungen und Unsicherheiten bei Schätzungen
Die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im Konzernabschluss ist von Er-messensbeurteilungen bezüglich Ansatz- und Bewertungsmethoden sowie von Annahmen und Schätzungen durch das Management abhängig. Die sich tatsächlich ergebenden Beträge können von den Schätzungen abweichen. Die nachstehend angeführten Schätzungen und An-nahmen sowie die mit den gewählten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden verbundenen Unsicherheiten sind bedeutend für das Verständnis diesbezüglicher Risiken der Finanzbericht-erstattung sowie der möglichen Auswirkungen auf künftige Konzernabschlüsse.
Werthaltigkeit von Vermögenswerten
Bei Überprüfung der Werthaltigkeit von Konzessionen und Rechten (Buchwert in Höhe von T€ 138.090,2, VJ: T€ 137.602,3), Firmenwerten (Buchwert in Höhe von T€ 28.461,8, VJ: T€ 28.461,8), Vermögenswerten des Sachanlagevermögens (Buchwert in Höhe von T€ 1.469.019,6, VJ: T€ 1.530.346,5), als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien (Buchwert in Höhe von T€ 174.763,9, VJ: T€ 178.729,5) sowie langfristigen anderen Vermögenswerten (Buchwert in Höhe von T€ 72.297,0, VJ: T€ 124.430,5) inklusive Anteilen an at-Equity-bilanzier-ten Unternehmen (Buchwert: T€ 40.992,1, VJ: T€ 43.706,9) werden Schätzungen hinsichtlich Ursache, Zeitpunkt und Höhe einer Wertminderung/Wertaufholung vorgenommen. Eine Wertminderung/Wertaufholung beruht auf einer Vielzahl von Faktoren. Grundsätzlich wer-den Änderungen der gegenwärtigen Wettbewerbsbedingungen, Erwartungen bezüglich des Passagierwachstums, Änderung der Kapitalkosten, Änderungen der künftigen Verfügbarkeit von Finanzierungsmitteln, technologische Veralterung, die Einstellung von Dienstleistungen, aktuelle Wiederbeschaffungskosten, bei vergleichbaren Transaktionen gezahlte Kaufpreise und sonstige das Umfeld betreffende Änderungen, die auf eine Wertminderung/Wertaufholung hindeuten, berücksichtigt. Die Einschätzung, ob eine Wertminderung/Wertaufholung ein-getreten ist, ist folglich von der Beurteilung durch das Management abhängig und beruht in hohem Maße auf dessen Einschätzung künftiger Entwicklungsaussichten.
Nutzungsdauern und Periodenabgrenzung
Bei Überprüfung der Nutzungsdauern von Vermögenswerten des immateriellen Vermögens, des Sachanlagevermögens und der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien werden jähr-lich Schätzungen hinsichtlich der wirtschaftlichen Nutzungsdauer (Restnutzungsdauer) vorge-nommen, daraus können Verkürzungen oder Verlängerungen der Nutzungsdauern resultieren. Zufolge laufender Bauvorhaben und diesbezüglicher Prüfungserfordernisse sind bei der Bestim-mung der Anschaffungs- und Herstellungskosten von Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien hinsichtlich der Periodenabgrenzung Einschätzungen zu treffen.
IV. ERMESSENSBEURTEILUNGEN UND UNSICHERHEITEN BEI SCHÄTZUNGEN
78
Forderungswertberichtigungen
FWAG-Konzern bildete Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie auf sonstige Forderungen in Bezug auf erwartete Verluste aus Forderungsausfällen und bildete Wertberichtigungen der Stufe 2 („Life Time Expected Credit Loss“) in Höhe von T€ 376,4 (31.12.2019: T€ 229,4) sowie Wertberichtigungen der Stufe 3 („Credit Impairment“) in Höhe von T€ 6.572,5 (31.12.2019: T€ 7.222,7). Den Wertberichtigungen aufgrund erwarteter Kreditverluste bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie bei Vertragsvermögenswerten liegen Schlüsselannahmen bei der Ermittlung der gewichteten durchschnittlichen Verlustrate vor. Diese sind im Kapitel Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden beschrieben und betreffen u.a. die Anhangsangaben (21) und (36).
Sozialkapitalrückstellungen
Der Bewertung der bestehenden Vorsorgen für Abfertigungen, Pensionen und Jubiläums-gelder mit einem Buchwert in Höhe von insgesamt T€ 144.335,9 (VJ: T€ 152.599,7) sowie für Altersteilzeit mit einem Buchwert von T€ 21.547,0 (VJ: T€ 21.417,4) liegen Annahmen betreffend Abzinsungssatz, Pensionsantrittsalter, Lebenserwartung, Fluktuationswahrscheinlichkeiten sowie künftige Gehalts- und Pensionserhöhungen und Invalidisierungswahrscheinlichkeiten zugrunde.
Sonstige Rückstellungen
Ansatz und Bewertung der Rückstellungen aus anhängigen Rechtsstreitigkeiten und Pro-zessen oder anderen ausstehenden Verpflichtungen aus Vergleichs-, Schiedsgerichts- oder staatlichen Verfahren in Höhe von T€ 573,8 (VJ: T€ 100,5) sind in erheblichem Umfang mit Einschätzungen durch das Management im Einzelfall verbunden, vor allem bezüglich der Be-urteilung der Wahrscheinlichkeit eines Erfolges bzw. Misserfolges, bzw. die Quantifizierung der möglichen Höhe der Zahlungsverpflichtung. Deshalb können die tatsächlichen Verluste von den ursprünglichen Schätzungen und damit vom Rückstellungsbetrag abweichen.
Latente Steuern
Ertragsteuern sind für jede Steuerrechtsordnung zu berechnen, in der der Konzern tätig ist. Dabei ist für jedes Besteuerungssubjekt die erwartete tatsächliche Ertragsteuer zu berechnen. Die temporären Differenzen zwischen unterschiedlichen Wertansätzen bestimmter Bilanz-posten im Konzernabschluss und im steuerrechtlichen Abschluss sind zu beurteilen. Aktive latente Steuern in Höhe von T€ 32.658,3 (VJ: T€ 31.322,7) werden in dem Maße angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass sie genutzt werden können. Die Nutzung aktiver latenter Steuern hängt von der Möglichkeit ab, im Rahmen der jeweiligen Steuerrechtsordnung ausreichendes zu versteuerndes Einkommen zu erzielen, dafür sind verschiedene Faktoren heranzuziehen, wie zum Beispiel die Ertragslage der Vergangenheit, operative Planungen oder Steuerpla-nungsstrategien. Weichen die tatsächlichen Ergebnisse von diesen Schätzungen ab oder sind diese Schätzungen in künftigen Perioden anzupassen, könnte dies nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben, diesfalls sind die angesetzten aktiven latenten Steuern erfolgswirksam auszubuchen.
IV. ERMESSENSBEURTEILUNGEN UND UNSICHERHEITEN BEI SCHÄTZUNGEN
79
Dienstleistungskonzessionsvereinbarungen
Die Flughafen-Malta-Gruppe (Teilkonzern des FWAG-Konzerns) betreibt ihre kommerziellen und betrieblichen Tätigkeiten im Rahmen einer 2002 gewährten Konzession, sie fällt aufgrund des hohen Grads an nicht regulierten Aktivitäten nicht unter den Anwendungsbereich von IFRIC 12.
Bestimmung von beizulegenden Zeitwerten
Eine Reihe von Rechnungslegungsvorschriften verlangen die Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte für finanzielle und nicht finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten. Bei der Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte verwendet der Konzern soweit wie möglich am Markt beobachtbare Daten. Die Bemessung der beizulegenden Zeitwerte sind im Kapitel Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden ersichtlich und betreffen u.a. Anhangangabe (36).
COVID-19 (Werthaltigkeit, Unternehmensfortführung)
Aufgrund der derzeit unabsehbaren Folgen der COVID-19 Pandemie unterliegen die Schätzun-gen und Ermessensentscheidungen einer erhöhten Unsicherheit. Hinsichtlich der Werthaltig-keit von Vermögenswerten und der Unternehmensfortführung wird auf die Ausführungen in Kapitel V verwiesen.
V. COVID-19 AUSWIRKUNGEN
80
V. COVID-19 Auswirkungen
Der Ausbruch der COVID-19 Pandemie löste eine globale Wirtschaftskrise aus, mit der Folge massiver Einschränkungen des Flugverkehrs. Die operativen Prozesse an den Flughäfen muss-ten auf die neuen Anforderungen an Hygiene und Sicherheit adaptiert werden, um den Flug-betrieb wieder hochzufahren. Die weiteren Auswirkungen der Pandemie auf die Luftverkehrs-industrie sind derzeit noch nicht absehbar. Es ist jedoch zu erwarten, dass es pandemiebedingt trotz der Inanspruchnahme von staatlichen Hilfsmaßnahmen und eingeleiteter Gegenmaß-nahmen (Kostensenkungsprogramme und Finanzierungsmaßnahmen), wesentliche negative Auswirkungen auf die Ertragslage und alle finanziellen Kennzahlen des FWAG -Konzerns geben wird, die aber nicht bestandsgefährdend sind. Daraus resultiert auch, dass Schätzungen und Ermessensentscheidungen einer erhöhten Unsicherheit unterliegen.
Umsatzerlöse, Kosten und Aufwendungen
Die Auswirkung der Pandemie zeigen sich unmittelbar im Rückgang der Umsatzerlöse, die im Jahresvergleich um über 61 % eingebrochen sind. Der Umsatzrückgang betrifft alle Seg-mente. Im Konzern wurden daher zahlreiche Maßnahmen gesetzt, um den Umsatzverlust zu kompensieren. Dazu zählt insbesondere ein umfassendes Kosteneinsparungs-. und Liquidi-tätssicherungsprogramm. Seit Anfang April wird nur der Terminal 3 zur Passagierabfertigung genutzt, betrieblich nicht zwingend notwendige Sachausgaben wurden gestrichen, geplante Investitionen stark reduziert (Office Park 4 und Terminal 2 werden fertiggestellt andere wesent-liche Bauvorhaben wurden vorerst verschoben). Weiters wurden staatliche Erleichterungs- und Unterstützungsmaßnahmen in Anspruch genommen. Insgesamt konnte der Betriebsauf-wand (Material-, Personal-, sonstiger betrieblicher Aufwand) um über 41 % oder € 203,8 Mio. reduziert werden.
Erleichterungs- und Unterstützungs-maßnahmen (Beihilfen der öffentlichen Hand)
Der FWAG-Konzern hat im Berichtszeitraum staatliche Unterstützungsmaßnahmen in An-spruch genommen, vor allem ab 16.3.2020 am Standort Wien die Kurzarbeit. Auch am Stand-ort Malta wurden von der Regierung für jeden Vollzeitbeschäftigten des Flughafens Malta ein fixer Förderbetrag pro Monat gewährt. Derzeit bereitet der FWAG-Konzern die Beantragungen der Fixkostenzuschüsse für die Flughafen Wien AG und einige Tochterunternehmen vor. Im vorliegenden Konzernabschluss wurde keine Aktivierung hieraus vorgenommen. Zuschüsse, die an keine Gegenleistung geknüpft sind und die mit hinreichender Sicherheit gewährt wer-den bzw. auf welche ein Rechtsanspruch besteht, wurden als sonstige Forderung aktiviert, soweit die Voraussetzungen dafür erfüllt sind. Zuschüsse zur Aufwandsabdeckung wurden in der jeweiligen Aufwandsposition saldiert dargestellt. Im GJ 2020 wurden am Standort Wien insgesamt rund € 79,8 Mio. ergebniswirksam im Wesentlichen aus Kurzarbeitsgeld erfasst, weitere ergebniswirksame Erstattungsansprüche wurden als Umsatzersatz während des Lockdowns im November und Dezember in Höhe von € 1,7 Mio. gewährt und in den sonstigen betrieblichen Erträgen dargestellt. Weiters wurden auch die steuerlichen Verluste des GJ 2020 auf vergangen Geschäftsjahre mit positiven steuerlichen Ergebnissen rückgetragen (steuer-licher Verlustrücktrag).
V. COVID-19 AUSWIRKUNGEN
81
Forderungsabschreibungen
Aufgrund eines höheren erwarteten Kreditrisikos hat der FWAG-Konzern die Gruppenwertbe-richtigungen für noch nicht fällige Forderungen an Kunden erhöht. Einzelwertberichtigun-gen wurden im GJ 2020 vorgenommen und werden in den entsprechenden Anhangangaben dargestellt.
Werthaltigkeitsprüfung
Die FWAG hat bezüglich Wertminderungsprüfung die COVID-19 Pandemie als triggering event identifiziert. Die Analyse externer und interner Quellen sowie die Aktualisierung der erwarte-ten Netto-Zahlungsströme zeigen, dass die erwartete wirtschaftliche Leistung in der Zukunft gegeben sein wird, weil auch bei den aktualisierten Annahmen der Kurz- und Langfristplanung sowie der aktualisierten gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten (Weighted Average Cost of Capital „WACC“) die beizulegenden Zeitwerte abzüglich Verkaufskosten der zahlungs-mittelgenerierenden Einheiten jeweils höher sind, als deren Buchwerte, also zum 31.12.2020 kein Wertminderungsbedarf der langfristigen Vermögenswerte vorlag.
Kennzahlen
Die Entwicklung der operativen und finanziellen Kennzahlen sind aufgrund des deutlich rück-läufigen Verkehrsaufkommens negativ aber nicht bestandsgefährdend.
Liquidität und Going Concern
Der FWAG-Konzern weist zum 31.12.2020 einen Jahresfehlbetrag von T€ 75.746,1 sowie einen operativen Cash Flow von minus T€ 22.957,1 aus und verfügt im Zeitpunkt der Aufstellung des Abschlusses über finanzielle Mittel in Höhe von T€ 245.912,8, die aus Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, sonstigen hochliquiden Vermögenswerten (Wertpapiere und Termineinlagen) bestehen. Weiters stehen nicht in Anspruch genommene Kreditlinien bereit. Aufgrund der pandemiebedingten Unsicherheit geht die aktuelle Planung für das GJ 2021 von mehreren Szenarien aus, je nach Härtegrad der angenommenen Beschränkungen. Keines der Szenarien lässt eine Bestandsgefährdung des Unternehmens erkennen. Das Kosteneinspa-rungsprogramm wird weitergeführt, alle stattlichen Unterstützungsmassnahmen werden, sofern möglich, wahrgenommen. Der Konzernabschluss wurde daher unter der Annahme der Unternehmensfortführung aufgestellt und enthält keine Anpassungen der Buchwerte und Klassifizierungen von Vermögenswerten, Schulden und ausgewiesenen Aufwendungen, die gegebenenfalls notwendig wären, wenn die Annahme der Unternehmensfortführung nicht angemessen wäre.
VI. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
82
VI. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
Segmentberichterstattung zu den 5 Segmenten
Nach IFRS 8 orientiert sich die Segmentberichterstattung an der internen Berichterstattung des Konzerns. Beim FWAG-Konzern stellen die Geschäftsbereiche der FWAG sowie die einzel-nen Tochtergesellschaften und Beteiligungen an at-Equity-bilanzierten Unternehmen die Geschäftssegmente dar, die zu den Berichtssegmenten Airport, Handling & Sicherheitsdienst-leistungen, Retail & Properties, Malta und Sonstige Segmente zusammengefasst werden. Die Steuerung der Unternehmensgruppe erfolgt anhand der Berichterstattungen zur Erfolgs-rechnung, zu Investitionen und Personalangaben der jeweiligen Bereiche der FWAG sowie der Umsätze, EBITDAs, EBITs, der vorgesehenen Investitionen und Personalzahlen der einzelnen Tochtergesellschaften. Pro Segment werden die Umsatzströme weiter unterteilt.
Airport
Im Segment Airport werden der Geschäftsbereich Operations der FWAG sowie die Tochter-gesellschaften, die Flughafendienste in Österreich erbringen, zu einem berichtspflichtigen Geschäftssegment zusammengefasst, es erbringt die klassischen Dienstleistungen eines Flughafenbetreibers. Es umfasst den Betrieb und die Betreuung aller Bewegungsflächen, der Terminals sowie sämtlicher Anlagen und Einrichtungen zur Passagier- und Gepäckabfertigung. Die Entgelte dieser Leistungen sind großteils tariflichen Einschränkungen unterworfen. Weiters erbringt der Bereich Leistungen zur Aufrechterhaltung des Flugplatzbetriebs, zur Behebung von Notfällen und Störungen sowie zur Gewährleistung der Sicherheit.
Handling & Sicherheitsdienstleistungen
Im Segment Handling & Sicherheitsdienstleistungen werden der Geschäftsbereich Abferti-gungsdienste der Flughafen Wien AG sowie die Tochtergesellschaften, die Dienstleistungen dieses Segments erbringen, zusammengefasst. Es erbringt Servicedienstleistungen bei der Abfertigung von Luftfahrzeugen und Passagieren des Linien- und Charterverkehrs sowie bei der Abfertigung von Luftfahrzeugen und Passagieren der General Aviation und der Sicherheits-kontrolle von Personen und Handgepäck.
Retail & Properties
Im Segment Retail & Properties werden die Geschäftsbereiche Immobilien- und Centerma-nagement der Flughafen Wien AG sowie die Tochtergesellschaften, die Dienstleistungen dieses Segments erbringen, zusammengefasst, es stellt Dienstleistungen rund um den Flughafen-betrieb wie Center Management & Hospitality (Shopping, Gastronomie), Passagierservices (VIP, Loungen) und Parken bereit, wie auch die Entwicklung und Vermarktung von Immobilien.
VI. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
83
Malta
Das Segment Malta umfasst neben dem Flughafen Malta (Malta International Airport p.l.c., MIA) auch die direkt von diesem gehaltenen Beteiligungen (im Folgenden: MIA-Gruppe). Der Flughafen Malta und seine Beteiligungen sind für den Betrieb des Flughafen Malta verant-wortlich. Neben den klassischen Aviation-Dienstleistungen generieren die Unternehmen der MIA-Gruppe auch Erlöse aus Parken sowie der Vermietung von Retail- und Office-Flächen. Das Handling ist outgesourced.
Sonstige Segmente
Jene Geschäftssegmente, welche selbst nicht berichtspflichtig sind und die nicht mit den berichtspflichtigen Segmenten zusammengefasst werden, sind in Einklang mit IFRS 8.16 in dem Berichtssegment Sonstige Segmente zusammengefasst, das betrifft die verschiedensten Dienstleistungen einzelner Geschäftsbereiche der FWAG sowie einzelner Tochtergesellschaf-ten, also die Erbringung technischer Dienstleistungen und Reparaturen, Leistungen im Bereich der Ver- und Entsorgung, im Bereich der Telekommunikation und Informatik, der Elektrome-chanik und Haustechnik, der Errichtung und Wartung von Infrastruktur sowie Baumanage-ment- und Beratungsleistungen. Weiters werden diesem Segment die nicht berichtspflichtigen, nach der at-Equity-Methode bilanzierten Anteile sowie Beteiligungsholdinggesellschaften, die keine operative Tätigkeit ausüben, zugeordnet.
Erläuterungen zu den ausgewiesenen Werten
Die Bewertungsansätze für die Konzern-Segmentberichterstattung entsprechen den im IFRS-Konzernabschluss verwendeten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden. Der FWAG-Konzern beurteilt die Leistung der Segmente u. a. anhand des EBITDA bzw. EBIT (nach Berücksichtigung von Overheadkosten). Die Abschreibungen werden getrennt nach planmäßigen Abschrei-bungen und Wertminderungen (bzw. Wertaufholungen) ausgewiesen und resultieren aus den dem jeweiligen Unternehmensbereich zugeordneten Vermögenswerten. Die Umsätze und Vorleistungen zwischen den Segmenten werden zu marktorientierten Standardverrech-nungssätzen bzw. Preisen, welche sich an den Selbstkosten orientieren, verrechnet. Andere Positionen wie Finanzergebnis oder Steueraufwand je operatives Segment werden bei den Segmentinformationen nicht angegeben, da die interne Berichterstattung nur die Positionen bis einschließlich das EBIT umfasst und diese anderen Positionen zentral überwacht werden. Segmentvermögen und -schulden umfassen alle Vermögenswerte und Schulden, die der be-trieblichen Sphäre zuzuordnen sind, dazu zählen immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen, Beteiligungen an at-Equity-bilanzierten Unternehmen sowie Vorräte. Der FWAG-Konzern weist keine Segment-schulden für jedes berichtete operative Segment aus, da diese Schulden zentral überwacht werden. Das Segmentvermögen enthält nicht jene Vermögenswerte, die in der Überleitung des Segmentvermögens auf das Konzernvermögen als „Sonstiges (nicht zuordenbar)“ dargestellt werden, dieses besteht im Wesentlichen aus den sonstigen finanziellen Vermögenswerten, den Wertpapieren des kurzfristigen Vermögens, den Forderungen gegenüber dem Finanzamt, den sonstigen Forderungen und Vermögenswerten, den Abgrenzungsposten sowie den Zahlungs-mitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, ausgenommen Vermögenswerte der MIA-Grup-pe. Die Segmentinvestitionen beinhalten die Zugänge zu immateriellen Vermögenswerten, Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien unter Berücksichtigung von Rechnungskorrekturen. Die Informationen über geografische Bereiche enthalten überdies Informationen über die von externen Kunden erzielten Erträge sowie die Beträge der langfris-
VI. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
84
tigen Vermögenswerte. Bei der Zuordnung der Vermögenswerte und Erträge zu geografischen Bereichen wird auf den Standort der Einheit abgestellt (Tochterunternehmen), die diese Er-träge erzielt bzw. diese Vermögenswerte besitzt. Die Anzahl der Mitarbeiter auf Segmentebene wird auf Basis der durchschnittlichen Zahl der Arbeitnehmer im Geschäftsjahr gewichtet nach Beschäftigungsgrad ermittelt.
Änderungen im GJ 2020
Im GJ 2020 kam es gegenüber GJ 2019 zu keinen Änderungen in der Segementbericht-erstattung.
Änderungen im GJ 2019:
Die Segmentberichterstattung wurde an die neue Berichtsstruktur angepasst. Die Passagier Services (Lounges, VIP-Services) werden nun gebündelt dem Segment Retail & Properties zugeordnet. Die Vergleichsangaben wurden entsprechend angepasst (IFRS 8.29). Die FWAG Entwicklungsgebiet West GmbH (EGW) erwirbt, entwickelt und vermietet Liegenschaften und Immobilien aller Art, sie wurde als vollkonsolidiert und dem Segment Retail & Properties zugeordnet. Die VIE Shops Entwicklungs- und Betriebsges.m.b.H (SHOP) plant, entwickelt und vermarktet Geschäfte, sie wurde vollkonsolidiert und dem Segment Retail & Properties zugeordnet. Die „GetService“-Flughafen-Sicherheits- und Servicedienst GmbH (GET2) erbringt Dienstleistungen des Bewachungsgewerbes, Personalbereitstellung, Reinigungsdienstleistun-gen und Schneeräumung, sie wurde vollkonsolidiert und dem Segment Sonstige Segmente zugeordnet.
VI. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
85
Segmentangaben 2020
in T€
Airport
Handling & Sicherheits-dienstleistungen
Retail &
Properties
Malta
Sonstige
Segmente
Konzern
Externe Segmentumsätze
133.044,7
86.110,3
70.365,5
32.197,5
11.955,1
333.673,2
davon Erlöse aus Kundenverträgen
123.033,4
82.589,3
25.064,1
32.192,6
2.450,6
Interne Segmentumsätze
31.489,9
38.238,6
20.031,7
0,0
81.719,0
Segmentumsätze
164.534,6
124.348,9
90.397,2
32.197,5
93.674,1
Externe sonstige betriebliche Erträge
423,6
382,9
2.128,3
92,7
975,9
4.003,3
Interne sonstige betriebliche Erträge1
2.012,5
61,9
723,8
0,0
701,6
3.499,8
Betriebsleistung
166.970,7
124.793,6
93.249,2
32.290,2
95.351,6
Material und sonstige bezogene Leistungen
8.237,0
4.456,8
1.221,6
2.012,4
13.411,4
29.339,3
Personalaufwand
32.101,4
110.504,6
8.579,4
8.648,6
43.048,5
202.882,5
Sonstige Aufwendungen und Wertberichtigungen
13.894,5
3.407,0
7.902,0
15.781,0
12.673,3
53.657,7
davon Wertberichtigung auf Forderungen2
752,1
499,0
184,3
52,4
74,9
Anteilige Periodenergebnisse at-Equity-Unternehmen
-1.203,3
-1.203,3
Interner Aufwand
95.631,8
25.992,4
39.562,8
0,0
10.292,2
Segment EBITDA
17.106,1
-19.567,2
35.983,5
5.848,2
14.722,9
54.093,5
Wertminderungen
6.922,8
1.090,4
8.013,2
Planmäßige Abschreibungen
80.400,4
9.283,0
18.759,5
11.844,8
12.261,7
132.549,5
Segmentabschreibungen
87.323,2
9.283,0
18.759,5
11.844,8
13.352,1
140.562,6
Segment EBIT
-70.217,1
-28.850,3
17.224,0
-5.996,6
1.370,9
-86.469,1
Segmentinvestitionen3
37.317,3
7.899,2
13.021,9
16.294,8
5.406,9
79.940,1
Segmentvermögen
1.061.107,7
71.258,9
319.385,7
360.779,0
101.830,8
1.914.362,0
davon Buchwerte der nach der at-Equity-Methode bilanzierten Unternehmen
40.992,1
Sonstiges (nicht zuordenbar)
258.955,1
Konzernvermögen
2.173.317,1
Segmentmitarbeiter (Durchschnitt inkl. Verwaltung)
560
3.283
140
356
1.114
5.452
1) betrifft aktivierte Eigenleistungen
2) exklusive Ausbuchung von Forderungsausfällen
3) inklusive Rechnungskorrekturen, exklusive Finanzanlagen
VI. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
86
Segmentangaben 2019
in T€
Airport
Handling & Sicherheits-dienstleistungen
Retail &
Properties
Malta
Sonstige
Segmente
Konzern
Externe Segmentumsätze
411.746,3
166.299,6
162.597,5
100.312,3
16.661,5
857.617,1
davon Erlöse aus Kundenverträgen
387.810,2
162.129,0
69.605,8
79.569,1
16.656,1
Interne Segmentumsätze
33.927,3
82.204,6
14.381,3
0,0
122.346,7
Segmentumsätze
445.673,6
248.504,3
176.978,8
100.312,3
139.008,1
Externe sonstige betriebliche Erträge
1.680,7
122,6
3.815,9
0,0
409,9
6.029,2
Interne sonstige betriebliche Erträge1
4.873,0
363,9
1.320,6
0,0
1.122,3
7.679,8
Betriebsleistung
452.227,3
248.990,8
182.115,3
100.312,3
140.540,3
Material und sonstige bezogene Leistungen
4.293,2
8.469,2
1.833,5
3.102,8
23.595,3
41.294,0
Personalaufwand
50.205,8
180.883,9
14.141,6
10.727,0
67.245,1
323.203,6
Sonstige Aufwendungen und Wertberichtigungen
46.627,5
10.073,4
17.619,8
22.996,5
27.866,7
125.183,9
davon Wertberichtigung auf Forderungen2
-104,0
-30,1
-36,0
166,6
-19,0
-22,3
Anteilige Periodenergebnisse at-Equity-Unternehmen
3.178,1
3.178,1
Interner Aufwand
163.453,1
33.811,7
45.245,9
0,0
10.349,3
Segment EBITDA
187.647,7
15.752,6
103.274,6
63.486,0
14.662,0
384.822,8
Wertminderungen
1.821,0
1.821,0
Planmäßige Abschreibungen
81.868,8
8.492,0
17.663,1
11.052,1
11.626,8
130.702,7
Segmentabschreibungen
83.689,8
8.492,0
17.663,1
11.052,1
11.626,8
132.523,7
Segment EBIT
103.958,0
7.260,6
85.611,4
52.433,9
3.035,2
252.299,1
Segmentinvestitionen3
87.233,5
10.542,3
38.836,8
19.869,9
15.309,0
171.791,5
Segmentvermögen
1.132.436,8
79.379,4
332.181,4
373.244,9
113.450,3
2.030.692,8
davon Buchwerte der nach der at-Equity-Methode bilanzierten Unternehmen
43.706,9
Sonstiges (nicht zuordenbar)
269.947,4
Konzernvermögen
2.300.640,1
Segmentmitarbeiter (Durchschnitt inkl. Verwaltung)
562
3.281
145
379
1.019
5.385
1) betrifft aktivierte Eigenleistungen
2) exklusive Ausbuchung von Forderungsausfällen
3) inklusive Rechnungskorrekturen, exklusive Finanzanlagen
VI. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
87
Überleitung des Segmentvermögens zum Konzernvermögen
in T€
31.12.2020
31.12.2019
Vermögenswerte je Segment
Airport
1.061.107,7
1.132.436,8
Handling & Sicherheitsdienstleistungen
71.258,9
79.379,4
Retail & Properties
319.385,7
332.181,4
Malta
360.779,0
373.244,9
Sonstige Segmente
101.830,8
113.450,3
Summe der Vermögenswerte der berichteten Segmente
1.914.362,0
2.030.692,8
Sonstiges (nicht zuordenbares) Vermögen1
Sonstige langfristige Vermögenswerte
29.962,0
80.722,3
Wertpapiere
26.900,6
58.709,9
Forderungen an Finanzamt
9.714,8
6.202,0
Sonstige kurzfristige Forderungen und Vermögenswerte
27.022,8
14.947,8
Abgrenzungsposten
18.302,5
52.757,4
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
147.052,6
56.608,0
Summe nicht zuordenbar
258.955,1
269.947,4
Konzernvermögen
2.173.317,1
2.300.640,1
1) ausgenommen Vermögenswerte der MIA-Gruppe
Angaben 2020 nach Regionen
in T€
Österreich
Malta
Slowakei
Konzern
Außenumsätze
301.475,7
32.197,5
0,0
333.673,2
Langfristiges Vermögen
1.528.236,0
320.889,5
33.507,0
1.882.632,5
Angaben 2019 nach Regionen
in T€
Österreich
Malta
Slowakei
Konzern
Außenumsätze
757.304,9
100.312,3
0,0
857.617,1
Langfristiges Vermögen
1.648.751,6
315.097,9
35.721,1
1.999.570,6
Im Vermögen der Region Slowakei ist die von der vollkonsolidierten Tochtergesellschaft gehaltene Beteiligung enthalten. Auf die Beteiligungen am Flughafen Košice entfällt im Ge-schäftsjahr 2020 ein Beteiligungsergebnis aus at-Equity-Unternehmen in Höhe von minus € 0,7 Mio. (VJ: € 1,7 Mio.).
Informationen über Hauptkunden
Der FWAG-Konzern hat mit dem Hauptkunden Lufthansa Group in allen Segmenten insgesamt Erlöse von € 96,0 Mio. (VJ: € 317,8 Mio.) erzielt.
VI. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
88
(1.2) Umsatzerlöse und Erlöse aus Kundenverträgen
Der FWAG-Konzern erwirtschaftet im Wesentlichen Umsatzerlöse im Aviation-Bereich, aus der typischen Geschäftstätigkeit des Flughafens wie z.B. Verkehrsentgelten, Bodenabfer-tigung und Konzessionen, im Non-Aviation-Bereich aus der Vermietung von Flächen (inkl. Umsatzabgaben) und sonstige Umsatzerlöse. Die Umsatzerlöse werden ohne Umsatzsteuer und sonstige bei den Kunden erhobene und an die Steuerbehörden zu entrichtende Steuern ausgewiesen. Eine detaillierte Beschreibung der Erlöse aus Kundenverträgen findet sich im Kapitel Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden.
Aufteilung der Umsatzerlöse nach Erlösen aus Kundenverträgen und andere Umsatzerlöse
Der FWAG-Konzern erzielt Erlöse aus Kundenverträgen (im Wesentlichen aus dem Aviation Bereich sowie die sonstigen Umsatzerlöse des Non-Aviation Bereiches) sowie andere Um-satzerlöse. Die anderen Umsatzerlöse betreffen Mieteinnahmen aus als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien (siehe dazu auch Anhangangabe (15)) sowie andere Erlöse aus der Vermietung von Flächen.
2020 in T€
Airport
Handling & Sicherheits-dienst-leistungen
Retail & Properties
Malta
Sonstige Segmente
Konzern
Erlöse aus Kunden-verträgen
123.033,4
82.589,3
25.064,1
22.693,0
11.950,2
265.329,9
Andere Umsatzerlöse
10.011,3
3.521,1
45.301,4
9.504,5
4,9
68.343,2
Externe Segment-umsätze
133.044,7
86.110,3
70.365,5
32.197,5
11.955,1
333.673,2
2019 in T€
Airport
Handling & Sicherheits-dienst-leistungen
Retail & Properties
Malta
Sonstige Segmente
Konzern
Erlöse aus Kunden-verträgen
387.810,2
162.129,0
69.605,8
79.569,1
16.656,1
715.770,2
Andere Umsatzerlöse
23.936,1
4.170,6
92.991,7
20.743,2
5,4
141.846,9
Externe Segment-umsätze
411.746,3
166.299,6
162.597,5
100.312,3
16.661,5
857.617,1
VI. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
89
Aufteilung der Umsatzerlöse nach Aviation und Non-Aviation
2020 in T€
Airport
Handling & Sicherheits-dienst-leistungen
Retail & Properties
Malta
Sonstige Segmente
Konzern
Aviation
113.343,2
78.169,1
0,0
17.855,5
0,0
209.367,8
Non-Avia-tion
19.701,5
7.941,2
70.365,5
14.342,0
11.955,1
124.305,3
Externe Segment-umsätze
133.044,7
86.110,3
70.365,5
32.197,5
11.955,1
333.673,2
2019 in T€
Airport
Handling & Sicherheits-dienst-leistungen
Retail & Properties
Malta
Sonstige Segmente
Konzern
Aviation
400.557,1
154.075,8
0,0
70.790,6
0,0
625.423,5
Non-Avia-tion
11.189,1
12.223,8
162.597,5
29.521,7
16.661,5
232.193,6
Externe Segment-umsätze
411.746,3
166.299,6
162.597,5
100.312,3
16.661,5
857.617,1
Aufteilung der Umsatzerlöse nach geografischen Gebieten
2020 in T€
Airport
Handling & Sicherheits-dienst-leistungen
Retail & Properties
Malta
Sonstige Segmente
Konzern
Österreich
133.044,7
86.110,3
70.365,5
0,0
11.955,1
301.475,7
Malta
0,0
0,0
0,0
32.197,5
0,0
32.197,5
Externe Segment-umsätze
133.044,7
86.110,3
70.365,5
32.197,5
11.955,1
333.673,2
2019 in T€
Airport
Handling & Sicherheits-dienst-leistungen
Retail & Properties
Malta
Sonstige Segmente
Konzern
Österreich
411.746,3
166.299,6
162.597,5
0,0
16.661,5
757.304,9
Malta
0,0
0,0
0,0
100.312,3
0,0
100.312,3
Externe Segment-umsätze
411.746,3
166.299,6
162.597,5
100.312,3
16.661,5
857.617,1
VI. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
90
Umsatz im Segment Airport
in € Mio.
2020
V. in %
2019
Aircraftbezogene Entgelte
22,3
-71,4
78,1
Passagierbezogene Entgelte
77,9
-72,0
277,8
Infrastrukturerlöse & Dienstleistungen
32,8
-41,2
55,8
Umsatz Segment Airport (extern)
133,0
-67,7
411,7
davon Aviation
113,3
400,6
davon Non-Aviation
19,7
11,2
Umsatz im Segment Handling & Sicherheitsdienstleistungen
in € Mio.
2020
V. in %
2019
Vorfeldabfertigung
43,4
-56,3
99,2
Frachtabfertigung
28,2
-17,4
34,2
Sicherheitsdienstleistungen
3,1
-46,5
5,8
Verkehrsabfertigung
4,4
-76,1
18,4
General Aviation, Sonstiges
7,0
-19,2
8,7
Umsatz Segment Handling & Sicher-heitsdienstleistungen (extern)
86,1
-48,2
166,3
davon Aviation
78,2
154,1
davon Non-Aviation
7,9
12,2
Umsatz im Segment Retail & Properties
in € Mio.
2020
V. in %
2019
Parkerträge
17,6
-64,9
50,1
Vermietung
27,3
-1,9
27,8
Center Management & Hospitality
25,5
-69,9
84,6
Umsatz Segment Retail & Properties (extern)
70,4
-56,7
162,6
davon Aviation
0,0
0,0
davon Non-Aviation
70,4
162,6
Umsatz im Segment Malta
in € Mio.
2020
V. in %
2019
Airport
17,9
-74,8
70,8
Retail & Properties
14,0
-51,9
29,2
Sonstige
0,3
-11,5
0,4
Umsatz Segment Malta (extern)
32,2
-67,9
100,3
davon Aviation
17,9
70,8
davon Non-Aviation
14,3
29,5
VI. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
91
Umsatz im Segment Sonstige Segmente
in € Mio.
2020
V. in %
2019
Ver- und Entsorgung
6,6
-26,0
8,9
Telekommunikation und EDV
3,1
3,0
3,0
Materialwirtschaft
0,6
-62,8
1,5
Elektrotechnik, Sicherheitsequipment, Werkstätten (VAT)
0,4
-57,1
1,0
Facilitymanagement, bauliche Instandhaltung
0,2
-67,3
0,5
Besucherwelt
0,1
-84,2
0,6
„GetService“-Flughafen-Sicherheits- und Servicedienst GmbH
0,6
-17,8
0,8
Sonstiges
0,4
-2,5
0,4
Umsatz Sonstige Segmente (extern)
12,0
-28,2
16,7
davon Aviation
0,0
0,0
davon Non-Aviation
12,0
16,7
Vertragssalden
Die folgende Tabelle gibt Auskunft über Forderungen aus Kundenverträgen:
in T€
Anhang
31.12.2020
31.12.2019
Forderungen aus Kundenverträgen, die in Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen enthalten sind
(21)
11.252,4
63.633,1
Leistungsverpflichtungen
Der Umsatz wird auf Grundlage der in einem Vertrag mit einem Kunden festgelegten Gegen-leistung gemessen. Der Konzern erfasst Erlöse, wenn er die Verfügungsgewalt über ein Gut oder eine Dienstleistung an einen Kunden überträgt. Die folgende Tabelle gibt Auskunft über Art und Zeitpunkt der Erfüllung von Leistungsverpflichtungen aus Kundenverträgen, ein-schließlich wesentlicher Zahlungsbedingungen. Die Grundsätze zur Erlösrealisierung sowie die Rechnungslegungsmethoden sind in den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden ersichtlich.
Art des Produktes / der Dienstleistung
Art und Zeitpunkt der Erfül-lung der Leistungsverpflich-tung, einschließlich wesent-licher Zahlungsbedingungen
Erlösrealisierung nach IFRS 151
Verkehrsentgelte (genehmi-gungspflichtige Entgelte)
Rechnungen über Leistungen aus Verkehrsentgelten werden zweiwöchentlich erstellt und sind in der Regel innerhalb von 8 bis 30 Tagen zahlbar.
Die Umsatzerlöse werden mit erbrachter Dienstleistung sofort realisiert bzw. falls die Rechnung noch nicht erstellt ist dementsprechend abgegrenzt.
Bodenverkehrsdienste
(nicht genehmigungspflichti-ge Entgelte)
Rechnungen über Leistungen der Bodenverkehrsdienste wer-den zweiwöchentlich erstellt und sind in der Regel innerhalb von 8 bis 30 Tagen zahlbar.
Die Umsatzerlöse werden mit erbrachter Dienstleistung sofort realisiert bzw. falls die Rechnung noch nicht erstellt ist dementsprechend abgegrenzt.
VI. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
92
Erlöse aus Konzessionen
Rechnungen über Konzes-sionserlöse werden monatlich erstellt und sind in der Regel innerhalb von 30 Tagen zahlbar.
Die Umsatzerlöse werden mit erbrachter Dienstleistung sofort realisiert bzw. falls die Rechnung noch nicht erstellt ist dementsprechend abgegrenzt.
Sonstige Erlöse aus:
Loungen
Rechnungen über Lounge-leistungen werden monatlich erstellt und sind in der Regel innerhalb von 14 Tagen zahlbar bzw. sind sofort bei Eintritt bar zahlbar.
Die Umsatzerlöse werden mit erbrachter Dienstleistung sofort realisiert bzw. falls die Rechnung noch nicht erstellt ist dementsprechend abgegrenzt.
Sicherheit & Bewachung
Ver- und Entsorgung
EDV
Elektrotechnik
Werkstätten
Materialwirtschaft
Facility-Management
bauliche Instandhaltung
Rechnungen über diese ande-ren sonstigen Leistungen und Produkte werden monatlich erstellt und sind in der Regel innerhalb von 14 Tagen zahl-bar. Betreffend Verkauf von Produkten (zB. der Werkstät-ten) erhalten die Kunden sofort Verfügungsgewalt, wenn die Güter aus dem Lager entnom-men werden.
Die Umsatzerlöse werden mit erbrachter Dienstleistung sofort realisiert bzw. falls die Rechnung noch nicht erstellt ist dementsprechend abgegrenzt. Die Realisierung der Umsatz-erlöse aus dem Verkauf von Gütern erfolgt mit Ausgabe an den Kunden.
1) die Aufteilung des Transaktionspreises auf die Leistungsverpflichtungen ist den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zu entnehmen
(2) Sonstige betriebliche Erträge
in T€
2020
2019
Aktivierte Eigenleistungen
3.499,8
7.679,8
Erträge aus dem Abgang von Sachanlagen
788,0
3.468,8
Erträge aus der Auflösung von Investitions-zuschüssen aus öffentlichen Mitteln
240,2
172,9
Gewährung von Rechten
634,3
1.285,6
Erträge aus Versicherungsleistungen
57,6
505,5
Lockdown Umsatzersatz
1.704,7
0,0
Übrige
578,5
596,4
7.503,2
13.708,9
In den übrigen sonstigen betrieblichen Erträgen sind Förderungen in Höhe von € 1,7 Mio. im Zusammenhang mit dem Lockdown im November und Dezember 2020 als Umsatzersatz erfasst.
(3) Aufwendungen für Material und bezogene Leistungen
in T€
2020
2019
Material
9.992,3
21.546,3
Energie
11.524,1
16.384,5
Bezogene Leistungen
7.822,9
3.363,2
29.339,3
41.294,0
VI. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
93
(4) Personalaufwand
in T€
2020
2019
Löhne
115.225,0
129.566,3
Löhne Kurzarbeitsbeihilfen
-47.938,7
0,0
Gehälter
93.473,6
111.479,0
Gehälter Kurzarbeitsbeihilfen
-31.882,3
0,0
Aufwendungen für Abfertigungen
13.009,1
13.512,4
davon Beiträge an die Mitarbeitervorsorgekasse
2.580,2
2.605,9
Aufwendungen für Altersversorgung
2.757,9
3.053,7
davon Beiträge an Pensionskassen
2.593,6
2.733,4
Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Abgaben und Beiträge
57.311,0
62.631,3
Andere Personalaufwendungen
927,0
2.960,8
202.882,5
323.203,6
Im Personalaufwand wurden am Standort Wien insgesamt € 79,8 Mio. an ergebniswirk-samen Erstattungsansprüchen im Wesentlichen aus Kurzarbeitsgeld erfasst. Davon betreffen die Löhne € 47,9 Mio. und die Gehälter € 31,9 Mio.
(5) Sonstige betriebliche Aufwendungen und Wertaufholungen/Wertminderung auf Forderungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
in T€
2020
2019
Sonstige Steuern (nicht vom Einkommen und Ertrag)
489,3
644,7
Instandhaltungen
13.396,1
42.178,7
Fremdleistungen Dritte
13.594,5
27.479,1
Fremdleistungen Konzernunternehmen1
5,7
4.672,5
Beratungsaufwand
3.136,6
5.902,4
Marketing und Marktkommunikation
5.753,4
16.941,2
Post- und Telekommunikationsaufwand
1.434,1
1.578,2
Miet- und Pachtaufwendungen2
2.521,9
2.705,8
Versicherungsaufwendungen
2.733,2
2.677,3
Reisen und Ausbildung
820,3
3.239,0
Schadensfälle
784,1
997,2
Forderungsausfälle3
30,6
32,7
Verluste aus dem Abgang von Sachanlagen
334,3
238,1
Kursdifferenzen, Spesen des Geldverkehrs
524,8
693,4
Andere betriebliche Aufwendungen
6.536,2
15.226,1
52.095,0
125.206,2
1) ab 01. Mai 2019 Vollkonsolidierung der Get2
2) Siehe Anhangangabe (38).
3) Vollständige Ausbuchung von Forderungen
VI. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
94
Instandhaltungen beinhalten die Instandhaltungsaufwendungen für Gebäude, Anlagen und Geräte sowie die Wartung der EDV-Anlagen, Pisten, Vorfelder, Rollwege und Parkhäuser. Fremdleistungen setzen sich im Wesentlichen aus der Abgeltung von Leistungen im Rahmen des „Baggage Reconciliation System“, aus Gepäckdiensten, aus den Kosten der Abwasser- und Müllentsorgung, aus Reinigungsleistungen, IT-Leistungen sowie aus zugekauften Personal-kapazitäten für die Tochtergesellschaft Vienna Airport Technik GmbH sowie den Malta Inter-national Airport p.l.c. zusammen. „Beratungsaufwand“ umfasst neben Anwalts-, Rechts- und Notariatshonoraren sowie Honoraren für Steuerberater und Abschlussprüfer überwiegend Aufwendungen für sonstige Beratungsleistungen. Der Aufwand Marketing und Marktkommu-nikation resultiert aus Marketingmaßnahmen, Kooperationen mit Airlines sowie klassischer Öffentlichkeitsarbeit. Miet- und Pachtaufwendungen betreffen Aufwendungen für kurzfristige Leasingverhältnisse, Aufwendungen für Leasingverhältnisse über einen Vermögenswert von geringem Wert sowie Aufwendungen, die nicht unter IFRS 16 fallen. Diese Aufwendungen sind in Anhangangabe (38) detailliert aufgeschlüsselt.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden vom Abschlussprüfer folgende Leistungen erbracht:
in T€
2020
2019
Abschlussprüfung
231,7
215,1
Andere Bestätigungsleistungen
11,3
11,3
Sonstige Leistungen
40,6
23,0
283,5
249,3
Wertaufholungen/Wertminderungen auf Forderungen
in T€
2020
2019
Wertaufholungen/Wertminderungen auf Forderungen1
1.562,7
-22,3
1.562,7
-22,3
1 minus stellt eine Wertaufholung dar
Nähere Erläuterungen sind in der Anhangangabe (36) ersichtlich.
(6) Ergebnis der at-Equity-bilanzierten Unternehmen
Die at-Equity-Ergebnisse werden aufgrund des operativen Charakters der in den Konzernab-schluss des FWAG-Konzern at-Equity einbezogenen Gesellschaften innerhalb des operativen Ergebnisses (EBIT) ausgewiesen.
in T€
2020
2019
Anteilige Periodenergebnisse
-1.203,3
3.178,1
-1.203,3
3.178,1
Der kumulierte Gesamtbetrag der nicht erfassten Verluste beträgt wie im Vorjahr T€ 0,0. Zusammenfassende Finanzinformationen über assoziierte Unternehmen und Gemeinschafts-unternehmen sind der Anlage 2 „Beteiligungen“ zum Anhang zu entnehmen.
VI. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
95
(7) Abschreibungen und Wertminderungen
in T€
2020
2019
Abschreibungen immaterielle Vermögenswerte
Planmäßige Abschreibungen
5.865,5
5.589,6
Abschreibungen Sachanlagen
Planmäßige Abschreibungen
119.674,9
119.300,1
Abschreibungen auf als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
Planmäßige Abschreibungen
7.009,1
5.813,0
Summe planmäßige Abschreibungen
132.549,5
130.702,7
Wertminderungen und Sonderabschreibungen von Sachanlagen
Wertminderung CGU „Flugplatz Vöslau“
0,0
1.821,0
Sonderabschreibung Segment Airport
6.922,8
0,0
Sonderabschreibung Segment Sonstige
1.090,4
0,0
Summe Wertminderungen und Sonderabschreibungen
8.013,2
1.821,0
Die planmäßigen Abschreibungen enthalten im Geschäftsjahr 2020 Abschreibungen aus Nutzungsrechten in Höhe von T€ 2.754,9 (VJ: T€ 2.778,2).
Im GJ 2020 wurden Sonderabschreibungen in Höhe von T€ 8.013,2 erfasst, davon betreffen T€ 6.922,8 das Segment Airport und T€ 1.090,4 das Segment Sonstige Segmente. Aufgrund der COVID-19 Pandemie kam es zur Unterbrechungen und vorübergehenden Stilllegung von Bau-projekten und in Folge zur Wertberichtigung der Buchwerte, da der künftige Nutzen aufgrund technischer Veralterung der Planungsleistungen im Zeitpunkt der Fortsetzung des Projektes derzeit als nicht gegeben zu beurteilen ist. Die im Dezember durchgeführten Werthaltigkeits-tests führten zu keinen Wertminderungen von Sachanlagen und immateriellen Vermögens-werten. Vergleiche dazu auch die Ausführungen im Kapitel V. „COVID-19 Auswirkungen“.
Die im GJ 2019 durchgeführten Tests auf Werthaltigkeit führten zur Erfassung von Wert-minderungen („Impairment“) in der zahlungsmittelgenerierenden Einheit „Flugplatz Vöslau“ im Gesamtausmaß von T€ 1.821,0. Der erzielbare Betrag für die betreffende zahlungsmittel-generierende Einheit wurde anhand des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Verkaufskosten ermittelt und beläuft sich auf T€ 2.796,2. Diese Wertminderung ergibt sich aufgrund der in der Prognoserechnung verarbeiteten aktuellen Einschätzung der mittelfristigen Markt-, Kosten- und Preisentwicklung. Die Wertminderung der zahlungsmittelgenerierenden „Flugplatz Vöslau“ ist dem Segment Airport zugeordnet.
Bewertungstechnik und Inputfaktoren
Der beizulegende Zeitwert wird auf Basis eines Bewertungsmodells berechnet, das auf nicht beobachtbaren Inputfaktoren beruht (Stufe 3). Das Modell berücksichtigt den Barwert der Netto-Cashflows, die die Vermögenswerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheit auf Basis von Markterwartungen erzeugen, unter Einbeziehung der erwarteten Verkehrsentwicklung am Standort sowie der Auslastung und der erzielbaren Mieterlöse für die der zahlungsmittel-generierenden Einheit zugeordneten Einstellhangar und Immobilien. Die erwarteten Netto-Cashflows werden mit einem WACC („Weighted Average Cost of Capital“) der Peer Group der FWAG-Konzern abgezinst. Grundlage für die Netto-Cashflows bilden die Werte aus der Bud-getierung 2020. Wesentliche nicht beobachtbare Inputfaktoren für die CGU „Flugplatz Vöslau“ sind Preissteigerungen bei der Vermietung von Einstellhangar und Büroräumen in Höhe des
VI. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
96
erwarteten VPI von 1,7% bis 1,8% p.a., Auslastungsquote bei Einstellhangar und vermietbaren Büroräumen 100%,Compound Annual Growth Rate (CAGR) der Flugbewegungen in Höhe von 2,0% p.a., Wachstumsrate in der ewigen Rente in Höhe von 0,0%, Steuersatz in Höhe von 25,0%, WACC nach Steuern in Höhe 5,3%. Folgende Veränderungen der nicht beobachtbaren Inputfaktoren würden zu einer wesentlichen Erhöhung (Senkung) des beizulegenden Zeitwerts führen: Steigende (sinkende) Vermietungserlöse pro m², höhere (niedrigere) Belegungsrate, Reduktion (Erhöhung) des Diskontierungszinssatzes (WACC), Veränderung des Verkehrs-wachstums (Flugbewegungen), höhere (niedrigere) Wachstumsrate in der ewigen Rente.
(8) Beteiligungsergebnis ohne at-Equity-Unternehmen
in T€
2020
2019
Erträge aus sonstigen Beteiligungen
220,7
439,6
Dividenden aus Wertpapieren und Beteiligungen sonstiger Unternehmen (FVOCI1)
317,8
254,5
538,5
694,1
Erläuterung der Bewertungskategorien:
1) FVOCI = Zeitwert erfolgsneutral (Fair Value through Other Comprehensive Income)
(9) Zinsergebnis
in T€
2020
2019
Zinsen und ähnliche Erträge
2.229,2
2.229,6
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
-15.690,4
-17.945,9
-13.461,2
-15.716,3
In den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen sind Zinsaufwendungen aus Leasingverbind-lichkeiten in Höhe von T€ 2.166,8 (VJ : T€ 2.158,1) enthalten.
(10) Sonstiges Finanzergebnis
in T€
2020
2019
Bewertung Schuldtitel (FVPL1)
-1.512,6
585,5
-1.512,6
585,5
Erläuterung der Bewertungskategorien:
1) FVPL = Zeitwert erfolgswirksam (Fair Value through Profit and Loss)
(11) Ertragsteuern
in T€
2020
2019
Ertrag / Aufwand für (laufende) Ertragsteuern
-15.333,4
68.434,8
Veränderung latente Steuern
-9.824,8
-6.273,1
-25.158,2
62.161,7
Der Steuerertrag (VJ: Steueraufwand) 2020 von T€ 25.158,2 (VJ: T€ 62.161,7) ist um T€ 67,9 (VJ: T€ 2.696,1) niedriger (VJ: höher) als der rechnerische Steuerertrag (VJ: Steueraufwand) von
VI. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
97
T€ 25.226,1 (VJ: T€ 59.465,6 ), der sich unter Anwendung des Steuersatzes von 25% auf den Ver-lust (VJ: Gewinn) vor Ertragsteuern minus T€ 100.904,4 (VJ: plus T€ 237.862,4) ergeben würde.
Die Ursachen für den Unterschied zwischen rechnerischem und ausgewiesenem Steuer-ertrag (VJ: Steueraufwand) im Konzern stellen sich wie folgt dar:
Steuerüberleitungsrechnung
in T€
2020
2019
Ergebnis vor Ertragsteuern
-100.904,4
237.862,4
Rechnerische Ertragsteuer
-25.226,1
59.465,6
Anpassung an ausländische Steuersätze
-540,4
5.169,5
At-Equity-Bewertung
300,8
-794,5
Beteiligungserträge (steuerfrei)
-79,5
-63,6
Ansatz / Verwendung aktiver latenter Steuern auf Verlustvorträge
128,6
97,8
Sonstige und permanente Differenzen
-199,8
-6,8
Ertragsteueraufwand der Periode
-25.616,3
63.868,0
Aperiodischer Steueraufwand / Steuerertrag
458,0
-1.706,3
Ausgewiesener Ertragsteueraufwand
-25.158,2
62.161,7
Effektivsteuersatz
24,9%
26,1%
Die Unterschiede zwischen den Wertansätzen in der Steuer- und in der IFRS-Bilanz so-wie die zum Bilanzstichtag bestehenden Verlustvorträge wirken sich auf die in der Bilanz ausgewiesenen latenten Steuerabgrenzungen aus. Nähere Erläuterungen dazu siehe Anhangerläuterung (31).
Der FWAG-Konzern hat auch die Möglichkeit des Verlustrücktrags in Anspruch genommen. Durch Bildung einer COVID-19 Rücklage in der Veranlagung 2019 konnte die Steuerrückstellung der Steuergruppe für 2019 aufgelöst und die Vorauszahlungen für 2019 herabgesetzt werden. Da die laufenden steuerlichen Verluste höher als die gebildete COVID-19 Rücklage waren wer-den diese zusätzlich in der Veranlagung 2019 berücksichtigt werden.
Die Flughafen Wien AG ist seit 2005 Gruppenträger einer Steuergruppe gemäß § 9 KStG. Vom Gruppenträger werden an die Gruppenmitglieder die von diesen verursachten Körperschaft-steuerbeträge mittels Steuerumlagen belastet bzw. (im Verlustfall) gutgeschrieben.
(12) Ergebnis je Aktie
Die Berechnung des unverwässerten Ergebnisses je Aktie basiert auf dem den Stammaktionä-ren zurechenbaren Gewinn bzw. Verlust und einem gewichteten Durchschnitt der im Umlauf gewesenen Stammaktien, das verwässerte Ergebnis ergibt sich ebenso nach Bereinigung um alle Verwässerungseffekte potenzieller Stimmrechte. Im GJ 2020 waren durchschnittlich ge-wichtet 83.883.764 (VJ: 83.996.504) Aktien im Umlauf. Daraus ergibt sich ein Ergebnis je Aktie (unverwässert = verwässert) von minus € 0,87 für das Geschäftsjahr 2020 sowie von € 1,89 für das VJ.
in T€
2020
2019
Ausgegebene Aktien 1. Jänner
84.000.000
84.000.000
Auswirkung eigene Aktien
-116.236
-3.496
Gewichteter Durchschnitt 31. Dezember
83.883.764
83.996.504
VII. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ
98
VII. Erläuterungen zur Konzernbilanz
Langfristiges Vermögen
(13) Immaterielle Vermögenswerte
Entwicklung vom 1.1. bis 31.12.2020
in T€
Konzessionen und Rechte
Firmenwert „Real Estate Parken“
Firmenwert „Malta“
Gesamt
Nettobuchwert zum 1.1.2020
137.602,3
54,2
28.407,6
166.064,1
Zugänge
2.999,2
0,0
0,0
2.999,2
Umbuchungen
3.354,2
0,0
0,0
3.354,2
Abgänge
0,0
0,0
0,0
0,0
Abschreibungen
-5.865,5
0,0
0,0
-5.865,5
Nettobuchwert zum 31.12.2020
138.090,2
54,2
28.407,6
166.552,1
Stand zum 31.12.2020
Anschaffungskosten
218.414,8
54,2
28.407,6
246.876,6
Kumulierte Abschreibungen
-80.324,5
0,0
0,0
-80.324,5
Nettobuchwert
138.090,2
54,2
28.407,6
166.552,1
Entwicklung vom 1.1. bis 31.12.2019
in T€
Konzessionen und Rechte
Firmenwert „Real Estate Parken“
Firmenwert „Malta“
Gesamt
Nettobuchwert zum 1.1.2019
127.212,5
54,2
28.407,6
155.674,3
IFRS 16 Anpassungen
10.747,0
0,0
0,0
10.747,0
Angepasster Nettobuchwert zum 1.1.2019
137.959,5
54,2
28.407,6
166.421,3
Zugänge
3.263,4
0,0
0,0
3.263,4
Umbuchungen
1.981,0
0,0
0,0
1.981,0
Abgänge
-11,9
0,0
0,0
-11,9
Abschreibungen
-5.589,6
0,0
0,0
-5.589,6
Nettobuchwert zum 31.12.2019
137.602,3
54,2
28.407,6
166.064,1
Stand zum 31.12.2019
Anschaffungskosten
212.251,7
54,2
28.407,6
240.713,5
Kumulierte Abschreibungen
-74.649,4
0,0
0,0
-74.649,4
Nettobuchwert
137.602,3
54,2
28.407,6
166.064,1
VII. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ
99
Der Posten „Konzessionen und Rechte“ enthält zum 31.12.2020 eine Konzession zum Betrieb des Flughafen Malta mit einem Buchwert in Höhe von T€ 112.841,8 (VJ: T€ 115.281,6) und einer Restlaufzeit von rund 45 Jahren. Weiters sind zum 31.12.2020 Nutzungsrechte (IFRS 16) betref-fend dieser Konzession mit einem Buchwert in Höhe von T€ 10.303,8 (VJ: T€ 10.525,4) enthalten. Die Entwicklung der Nutzungsrechte ist in Anhangangabe (38) ersichtlich. Die wesentlichen Zugänge bzw. Umbuchungen des GJ betreffen zugekaufte Software. 2020 wurden Ausgaben in Höhe von T€ 610,8 (VJ: T€ 1.698,4) für die Forschung und Entwicklung einzelner Programm-module der Flughafenbetriebssoftware als Aufwand erfasst.
Überprüfung von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten mit einem Geschäfts- oder Firmenwert
Im laufenden Geschäftsjahr wurde ein Werthaltigkeitstest für eine zahlungsmittelgenerierende Einheit durchgeführt, welche einen Firmenwert enthält. Der zahlungsmittelgenerierenden Einheit „Malta“ ist ein Firmenwert in Höhe von T€ 28.407,6 (VJ: T€ 28.407,6) zugeordnet.
Bewertungstechnik und Inputfaktoren:
Der erzielbare Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheit „Malta“ basiert auf dem beizu-legenden Zeitwert abzüglich der Kosten der Veräußerung, der durch diskontierte Cashflows geschätzt wurde. Die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert wurde basierend auf den In-putfaktoren der verwendeten Bewertungstechniken als ein beizulegender Zeitwert der Stufe 3 eingeordnet. Die erwarteten Netto-Cashflows werden mit einem WACC („Weighted Average Cost of Capital“) der Peer Group des FWAG-Konzern unter Berücksichtigung einer Länderrisiko-prämie für Malta abgezinst. Grundlage für die Netto-Cashflows bilden die Werte aus der Bud-getierung 2021 (VJ: Budgetierung 2020) und die Planungsrechnungen des Konzerncontrollings.
Wesentliche Inputfaktoren der CGU „Malta“: Wachstumsrate im Grobplanungszeitraum (bis 2067) in Höhe von 0,5% (VJ: 0,5%), Steuersatz in Höhe von 35% (VJ: 35%), WACC nach Steuern in Höhe von 6,3 % (VJ: 5,5%) Die Berechnung des beizulegenden Zeitwerts beruht auf spezifischen Cashflow-Prognosen für fünf Jahre (Detailplanungszeitraum) und einer auf das letzte Jahr des Detailplanungszeitraums aufsetzenden weiterführenden Zahlungsreihe mit einer jährlichen Wachstumsrate von 0,5% (VJ: 0,5%) bis zum Ende der Konzession im Juli 2067 (Grobplanungs-zeitraum). Das geplante EBITDA wird auf Basis der allgemeinen Markterwartungen hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung der Luftfahrt im Allgemeinen und der Verkehrsentwicklung am Flughafen Malta im Besonderen geschätzt. Die Wachstumsprognose für die Umsatzerlöse er-folgt unter Berücksichtigung der Mengen- und Preisentwicklung der vergangenen Jahre sowie der erwartbaren markt- und preisseitigen Wachstumsdynamik in den nächsten fünf Jahren.
Folgende Veränderungen der wesentlichen Inputfaktoren würden zu einer Erhöhung (Sen-kung) des beizulegenden Zeitwerts führen: Reduktion (Erhöhung) des Diskontierungszinssat-zes (WACC), höhere (niedrigere) Wachstumsrate im Grobplanungszeitraum. Der geschätzte erzielbare Ertrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheit „Malta“ übersteigt deren Buchwert um annähernd € 109 Mio. (VJ: € 266 Mio.). Eine vom Management für mögliche gehaltene Änderung des für die Berechnung des Fair Value less Costs of Disposal angesetzten Diskontie-rungszinssatzes (WACC) in einer Bandbreite zwischen 6,3% plus 1% und 6,3% minus 1% bzw. der Wachstumsrate im Grobplanungszeitraum in einer Bandbreite zwischen 0,5% plus 1% und 0,5% minus 1% hätte folgende Auswirkungen auf die Überdeckung des Buchwertes.
VII. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ
100
Sensitivitäten des Fair Value less Costs of Disposal abzüglich Buchwert für unterschiedliche Ausprägungen der Planungsparameter WACC und Wachstumsrate im Grobplanungszeitraum
2020
Wachstumsrate p.a.
In € Mio.
-0,50%
0,50%
1,50%
WACC
5,30%
125
195
282
6,30%
56
109
176
7,30%
2
43
94
2019
Wachstumsrate p.a.
In € Mio.
-0,50%
0,50%
1,50%
WACC
4,50%
286
385
514
5,50%
191
266
362
6,50%
117
174
246
(14) Sachanlagen
Entwicklung vom 1.1. bis 31.12.2020
in T€
Grund-stücke und Bauten
Technische Anlagenund Maschinen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts-ausstattung
Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau
Gesamt
Nettobuchwert zum 1.1.2020
1.030.641,6
255.709,8
115.506,3
128.488,7
1.530.346,5
Zugänge1
8.336,2
4.339,9
28.906,6
31.386,4
72.969,1
Umbuchungen
6.632,5
3.356,2
1.601,5
-14.016,2
-2.425,9
Umgliederung in als zum Verkauf stehende Vermögenswerte
-3.772,2
0,0
0,0
0,0
-3.772,2
Abgänge
-300,5
-25,1
-84,3
0,0
-409,9
Abschreibungen
-59.717,2
-34.397,2
-25.560,6
0,0
-119.674,9
Wertminderungen
0,0
0,0
-1.090,4
-6.922,8
-8.013,2
Nettobuchwert zum 31.12.2020
981.820,4
228.983,7
119.279,3
138.936,2
1.469.019,6
Stand zum 31.12.2020
Anschaffungskosten
1.851.427,0
934.574,5
377.464,9
145.859,0
3.309.325,4
Kumulierte Abschreibungen
-869.606,6
-705.590,8
-258.185,7
-6.922,8
-1.840.305,8
Nettobuchwert
981.820,4
228.983,7
119.279,3
138.936,2
1.469.019,6
1) In den Zugängen sind Rechnungskorrekturen in Höhe von € 1,1 Mio. als negative Zugänge enthalten.
VII. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ
101
Im Sachanlagevermögen befinden sich Nutzungsrechte in Höhe von T€ 79.012,8 (VJ:T€ 81.539,2) in Zusammenhang mit Leasingobjekten, die nicht die Definition einer als Finanzinvestition gehaltenen Immobilie erfüllen. Die Entwicklung ist in Anhangangabe (38) ersichtlich.
Entwicklung vom 1.1. bis 31.12.2019
in T€
Grund-stücke und Bauten
Technische Anlagenund Maschinen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts-ausstattung
Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau
Gesamt
Nettobuchwert zum 1.1.2019
1.002.693,8
262.507,0
103.002,1
80.709,5
1.448.912,4
IFRS 16 Anpassungen
58.289,7
0,0
562,6
0,0
58.852,2
Angepasster Netto-buchwert zum 1.1.2019
1.060.983,5
262.507,0
103.564,7
80.709,5
1.507.764,6
Änderungen Konsolidierungskreis
0,0
0,0
1.183,2
0,0
1.183,2
Zugänge1
27.558,7
26.432,6
34.174,4
54.987,7
143.153,5
Umbuchungen
4.206,4
2.907,5
797,3
-7.208,5
702,7
Abgänge
-1.088,5
-160,9
-86,9
0,0
-1.336,3
Abschreibungen
-61.018,6
-34.155,2
-24.126,3
0,0
-119.300,1
Wertminderungen
0,0
-1.821,0
0,0
0,0
-1.821,0
Nettobuchwert zum 31.12.2019
1.030.641,6
255.709,8
115.506,3
128.488,7
1.530.346,5
Stand zum 31.12.2019
Anschaffungskosten
1.842.680,9
928.165,8
357.266,6
128.488,7
3.256.602,0
Kumulierte Abschreibungen
-812.039,4
-672.455,9
-241.760,2
0,0
-1.726.255,5
Nettobuchwert
1.030.641,6
255.709,8
115.506,3
128.488,7
1.530.346,5
1) In den Zugängen sind Rechnungskorrekturen in Höhe von € 0,2 Mio. als negative Zugänge enthalten.
Hinsichtlich der Angaben zu den im GJ 2020 erfassten Wertminderungen / Sonderabschrei-bungen siehe Anhangerläuterung (7).
Im GJ 2020 wurden keine Fremdkapitalzinsen aktiviert (VJ: T€ 0,0).
VII. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ
102
Die größten Zugänge zu den Sachanlagen, den immateriellen Vermögenswerten und den als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien in den Geschäftsjahren 2020 und 2019 werden nachstehend angeführt:
2020:
Im Segment Airport in T€
2020
Terminalumbau
22.986,8
Loungen
3.772,3
Grundstücke
1.959,3
Kehrblasgeräte
1.603,2
Rollgasse 34
1.220,6
Erneuerung Rollbahn
1.209,5
Gepäckabzugslinie
1.157,2
Boardingtüren
420,7
Im Segment Handling & Sicherheitsdienstleistungen in T€
2020
Spezialfahrzeuge, Hebe- und Ladefahrzeuge
2.546,9
Flugzeugschlepper, Dieselschlepper
1.664,0
Pkw, Autobusse, Kleinbusse, Vans, Lieferwagen
1.530,8
Startaggregate, Arbeitstreppen, Einsteigtreppen
1.374,6
Im Segment Retail & Properties in T€
2020
Office Park 4
1.947,4
Erweiterung Speditionsgebäude
1.770,5
Verbindungsbrücke Parkhaus
1.270,3
Mieterausbau Coworking / Conferencing Office Park 4
1.186,5
Außenanlagen Office Park 4
516,6
Werbefläche Verbindungsbrücke Parkhaus
486,6
Ausstattung Coworking/Conferencing Office Park 4
461,9
Im Segment Malta in T€
2020
Parkhaus
9.010,1
Cargo Gebäude
2.170,5
Im Segment Sonstige Segmente in T€
2020
Software
3.026,2
Datenverarbeitungsmaschinen
2.036,3
Kältemaschine
847,5
Trafostation
329,3
VII. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ
103
2019:
Im Segment Airport in T€
2019
Terminalumbau
37.714,5
Vorfeld West
12.286,3
Hangar 8 und 9
11.366,6
Grundstücke
5.655,7
Rollwege
5.285,4
Schengen Busgates
2.821,8
Kehrblasgeräte Piste
1.603,2
Im Segment Handling & Sicherheitsdienstleistungen in T€
2019
Pkw, Autobusse, Kleinbusse, Vans, Lieferwagen
2.704,2
Arbeitstreppen und Startaggregate
1.907,3
Flugzeug-, und Elektroschlepper
1.382,5
Enteisungsgeräte
965,2
Förderanlagen
818,1
Im Segment Retail & Properties in T€
2019
Office Park 4
24.732,8
Hubschrauberhangar
2.725,8
Grundstücke
2.390,2
Verbindungsbrücke Parkhaus
1.174,0
Im Segment Malta in T€
2019
Parkhaus
6.851,0
HBS CT Scanners
2.371,8
Rollwege
1.282,9
Im Segment Sonstige Segmente in T€
2019
Datenverarbeitungsmaschinen
6.098,4
Software
2.395,0
HNS-Anlagen
1.421,4
Installationskanäle
1.030,4
VII. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ
104
(15) Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
Entwicklung vom 1.1. bis 31.12.2020
in T€
Als Finanzinves-tition gehaltene Immobilien
Geleistete An-zahlungen und Anlagen in Bau
Gesamt
Nettobuchwert zum 1.1.2020
118.841,2
59.888,3
178.729,5
Zugänge
1.629,5
2.342,4
3.971,8
Umbuchungen
61.302,3
-62.230,7
-928,4
Abschreibungen
-7.009,1
0,0
-7.009,1
Nettobuchwert zum 31.12.2020
174.763,9
0,0
174.763,9
Stand zum 31.12.2020
Anschaffungskosten
266.465,9
0,0
266.465,9
Kumulierte Abschreibungen
-91.702,0
0,0
-91.702,0
Nettobuchwert
174.763,9
0,0
174.763,9
Entwicklung vom 1.1. bis 31.12.2019
in T€
Als Finanzinves-tition gehaltene Immobilien
Geleistete An-zahlungen und Anlagen in Bau
Gesamt
Nettobuchwert zum 1.1.2019
126.484,1
35.014,7
161.498,8
IFRS 16 Anpassungen
341,5
0,0
341,5
Angepasster Nettobuchwert zum 1.1.2019
126.825,5
35.014,7
161.840,3
Zugänge
501,0
24.873,6
25.374,6
Umbuchungen
-2.672,4
0,0
-2.672,4
Abschreibungen
-5.813,0
0,0
-5.813,0
Nettobuchwert zum 31.12.2019
118.841,2
59.888,3
178.729,5
Stand zum 31.12.2019
Anschaffungskosten
204.042,1
59.888,3
263.930,4
Kumulierte Abschreibungen
-85.200,9
0,0
-85.200,9
Nettobuchwert
118.841,2
59.888,3
178.729,5
Die als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien betreffen Gebäude und Grundstücke, die überwiegend zur Erzielung von Mieteinnahmen gehalten werden:
in T€
2020
2019
Mieteinnahmen
17.044,3
17.523,0
Betriebliche Aufwendungen für vermietete Immobilien
6.622,6
6.911,5
Betriebliche Aufwendungen für nicht vermietete Immobilien
1.157,2
186,4
In den als Finanzinvestitionen gehalten Immobilien sind Nutzungsrechte (IFRS 16) mit einem Buchwert in Höhe von T€ 327,5 (VJ: T€ 334,5) zum 31.12.2020 enthalten. Die Entwicklung ist in Anhangangabe (38) ersichtlich.
VII. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ
105
Beizulegender Zeitwert:
Zum Bilanzstichtag beträgt der beizulegende Zeitwert der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien T€ 199.559,5 (VJ: T€ 214.275,4).
Bewertungstechnik und Inputfaktoren
Der beizulegende Zeitwert wird auf Basis eines Bewertungsmodells berechnet, das auf nicht beobachtbaren Inputfaktoren beruht (Stufe 3). Das Modell berücksichtigt den Barwert der Netto-Cashflows, die die Immobilien auf Basis von Markterwartungen erzeugen, unter Ein-beziehung der erwarteten Mietpreissteigerungen, Umsiedlungen, Belegungsraten und aller der Immobilie zuzuordnenden Kosten. Die erwarteten Netto-Cashflows werden mit einem WACC der Peer Group des FWAG-Konzerns abgezinst. Grundlage für die Netto-Cashflows bilden die Werte aus der Budgetierung 2021 (VJ: Budgetierung 2020) und die langfristigen Planungsrechnungen des Konzerncontrollings. Wesentliche nicht beobachtbare Inputfakto-ren: Mietpreissteigerungen je nach Art des Objektes in Höhe von 0,0% bis 2,0% (VJ: 0,0% bis 2,0%), Belegungsraten für 2021 von 50% bis 100%, gewichteter Durchschnitt: 82% (VJ: 0,0% bis 100%, gewichteter Durchschnitt: 95%), Wachstumsrate in der ewigen Rente in Höhe von 0% (VJ: 0,0%), Steuersatz in Höhe von 25% bis 35% (VJ: 25,0% bis 35,0%), WACC nach Steuern in Höhe von 3,2% bis 6,2% (VJ: 3,4% bis 4,7 %). Folgende Veränderungen der nicht beobachtbaren Inputfaktoren würden zu einer wesentlichen Erhöhung (Senkung) des beizulegenden Zeitwerts führen: Steigende (sinkende) Vermietungserlöse pro m². Höhere (niedrigere) Belegungsrate, Reduktion (Erhöhung) des Diskontierungszinssatzes (WACC), höhere (niedrigere) Wachstums-rate in der ewigen Rente.
(16) Beteiligungen an at-Equity-bilanzierten Unternehmen
Entwicklung vom 1.1. bis 31.12.
in T€
2020
2019
Nettobuchwert zum 1.1.
43.706,9
42.909,2
Anteilige Periodenergebnisse
-1.203,3
3.178,1
Konsolidierungskreisänderungen
0,0
-286,5
Dividendenausschüttung
-1.511,5
-2.093,9
Nettobuchwert zum 31.12.
40.992,1
43.706,9
Zusammenfassende Finanzinformationen über assoziierte Unternehmen und Gemein-schaftsunternehmen sind der Anlage 2 „Beteiligungen“ zum Anhang zu entnehmen. Details siehe unter Anhangerläuterung (6).
VII. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ
106
(17) Sonstige Vermögenswerte
in T€
31.12.2020
31.12.2019
Ausgereichte Darlehen und Forderungen (AC1)
2.179,6
908,3
davon Mitarbeitern gewährte Darlehen
134,5
175,9
davon sonstige ausgereichte Darlehen und Forderungen
2.045,1
732,4
Forderungen aus Veranlagungen und Termineinlagen (AC1)
25.220,0
75.220,0
Eigenkapitaltitel (FVOCI2)
3.905,3
4.595,3
davon Anteile an nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen
1,2
1,2
davon sonstige Beteiligungen
65,9
65,9
davon Wertpapiere
3.838,2
4.528,2
31.304,8
80.723,5
Erläuterung der Bewertungskategorien:
1) AC = fortgeführte Anschaffungskosten (Amortised Cost)
2) FVOCI = Zeitwert erfolgsneutral (Fair Value through Other Comprehensive Income)
Die ausgereichten Darlehen und Forderungenbeinhalten ein Darlehen an die Société Internationale Télécommunications Aéronautiques SC in Höhe von T€ 90,2 (VJ: T€ 112,5) und Mitarbeitern gewährte Darlehen in Höhe von T€ 134,5 (VJ: T€ 175,9), eine Forderung auf Ge-währung eines Förderzuschusses aus den Mitteln der Umweltförderung des Bundes über T€ 63,3 (VJ: T€ 69,9), eine sonstige Ausleihung an den Betriebsrat der Flughafen Wien AG in Höhe von T€ 550,0 (VJ: T€ 550,0) sowie eine sonstige langfristige Forderung in Höhe von T€ 1.341,7 (VJ: T€ 0,0).
Forderungen aus Veranlagungen und Termineinlagenbestehen in Höhe von T€ 25.220,0 (VJ: T€ 75.220,0). Der durchschnittliche Zinssatz für die Termineinlagen liegt bei 0,29% (VJ: 0,31%).
Die Eigenkapitaltitelbetreffen längerfristig strategisch gehaltene Wertpapiere (u.a. an der CEESEG AG) in Höhe von T€ 3.838,2 (VJ: T€ 4.528,2) sowie Anteile an nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen und sonstige Beteiligungen in Höhe von T€ 67,1 (VJ: T€ 67,1), die wegen ihrer derzeitigen materiellen Unwesentlichkeit nicht in den Konzernabschluss ein-bezogen werden.
Kurzfristige Vermögenswerte
(18) Vorräte
in T€
31.12.2020
31.12.2019
Hilfs- und Betriebsstoffe
5.947,4
6.201,5
5.947,4
6.201,5
Die Hilfs- und Betriebsstoffe umfassen insbesondere Enteisungsmittel, Treibstoffe, Ersatz-teile und sonstiges Material für den Flughafenbetrieb. Zum Bilanzstichtag sind wie im VJ keine Vorräte zum Nettoveräußerungspreis bewertet.
VII. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ
107
(19) Wertpapiere
in T€
31.12.2020
31.12.2019
Fonds (FVPL2)
0,0
30.826,5
Schuldtitel (AC1)
4.982,7
4.982,7
Schuldtitel (FVPL2)
21.917,9
22.900,7
26.900,6
58.709,9
Erläuterung der Bewertungskategorien:
1) AC = fortgeführte Anschaffungskosten (Amortised Cost)
2) FVPL = Zeitwert erfolgswirksam (Fair Value through Profit and Loss)
Bei dem Schuldtitel (FVPL) handelt es sich um eine Ergänzungskapitalobligation.
(20) Zum Verkauf stehende Vermögenswerte
in T€
31.12.2020
31.12.2019
Zum Verkauf stehende Vermögenswerte
3.772,2
0,0
3.772,2
0,0
Zum 31.12.2020 wurden mehrere Grundstücke und ein Gebäude mit einem Buchwert in Höhe von insgesamt T€ 3.772,2 in der Position „Zum Verkauf stehende Vermögenswerte“ nach IFRS 5 ausgewiesen. Sowohl die Grundstücke als auch das Gebäude stehen im Zusammenhang mit vorgesehenen Veräußerungen für ein Gewerbegebiet im Umland und ist dem Segment Retail & Properties zugeordnet. Die Vermögenswerte sind zum niedrigeren Wert aus ihrem Buch-wert und ihrem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten angesetzt. Es sind keine Wertminderungsaufwendungen entstanden. Die Bilanzierung gemäß IFRS 5 führte zum 31.12.2020 zu keiner Erfassung von Gewinnen oder Verlusten. Zum 31.12.2019 wurden kein Ver-mögenswert als „zum Verkauf stehender Vermögenswert“ eingestuft.
(21) Forderungen und sonstige Vermögenswerte
in T€
31.12.2020
31.12.2019
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen netto (AC1)
17.203,3
68.134,8
Forderungen gegenüber at-Equity-bilanzierten Unternehmen (AC1)
177,0
297,4
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte (AC1)
28.307,8
14.455,6
Sonstige Forderungen aus Veranlagungen und Termineinlagen (AC1)
20.692,4
55.738,5
Vorausbezahlte Incentive (AC1)
1.387,5
2.787,5
Forderungen an Finanzamt²
9.714,8
6.202,0
Abgrenzungsposten²
3.481,8
3.759,3
80.964,5
151.375,2
Erläuterung der Bewertungskategorien:
1) AC = fortgeführte Anschaffungskosten (Amortised Cost)
2) Kein Finanzinstrument
Zahlungsziele der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen liegen in der Regel zwischen 8 und 30 Tagen und werden als kurzfristig eingestuft. Einzelheiten zu den Wertminderungs-methoden des Konzerns sind in den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden ersichtlich, die Entwicklung der Wertberichtigung in Anhangangabe (36).
VII. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ
108
Forderungen gegenüber dem Finanzamt betreffen Forderungen aus Körperschaftsteuer sowie Vorsteuerguthaben, die mit Verbindlichkeiten für Lohn- und Gehaltsabgaben saldiert werden.
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte beinhalten kurzfristige Veranlagungen (Ter-mineinlagen) mit einer Bindungsdauer von mehr als drei Monaten in Höhe von T€ 20.692,4 (VJ: T€ 55.738,5). Der durchschnittliche Zinssatz für die Veranlagung liegt bei 0,49% (VJ: 0,30%). Die Termineinlagen enthalten Veranlagungen in fremden Währungen in Höhe von TUSD 850,4 (VJ: TUSD 829,4). Weiters sind in den sonstigen Forderungen noch nicht erstattete Ansprüche aus staatlichen Unterstützungsmaßnahmen aktiviert.
(22) Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
in T€
31.12.2020
31.12.2019
Kassenbestand
233,1
338,5
Schecks
5,6
6,5
Guthaben bei Kreditinstituten
172.861,2
84.438,0
173.099,9
84.782,9
Die Bindungsdauer sämtlicher kurzfristiger Veranlagungen betrug zum Zeitpunkt der Ver-anlagung höchstens drei Monate. Der durchschnittliche Zinssatz bei den Guthaben bei ös-terreichischen Kreditinstituten lag zum 31.12.2020 bei 0,11% (VJ: 0,00%). Die Buchwerte der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente entsprechen ihrem beizulegenden Zeitwert.
Eigenkapital
(23) Grundkapital
Das voll eingezahlte Grundkapital der FWAG beträgt T€ 152.670,0 und ist geteilt in 84.000.000 Stück (VJ: 84.000.000 Stück) auf Inhaber lautende nennwertlose stimm- und gewinnberechtigte Stückaktien, welche in einer Sammelurkunde bei der Oesterreichischen Kontrollbank verbrieft sind. Alle Aktien haben die gleichen Rechte und Pflichten („one share – one vote“). Zum Bilanzstichtag 31.12.2020 befanden sich 83.883.764 (VJ: 83.952.061) Aktien in Umlauf. Am 31.12.2020 hielt die FWAG 125.319 (VJ: 47.939) eigene Anteile des Unternehmens. Das in der Gewinn- und Verlustrechnung angegebene Ergebnis je Aktie wird mittels Division des auf die Gesellschafter der Muttergesellschaft entfallenden Periodenergebnisses durch die gewichtete Anzahl der im Geschäftsjahr im Umlauf befindlichen Aktien errechnet. Das unver-wässerte Ergebnis je Aktie entspricht dem verwässerten Ergebnis je Aktie. Durch den Beschluss der Hauptversammlung wurde der im Jahresabschluss 2019 ausgewiesene Bilanzgewinn zur Gänze auf neue Rechnung vorgetragen. Der Vorstand der Flughafen Wien AG schlägt vor, den Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2020 nach UGB von € 44.805.409,69 auf neue Rechnung vorzutragen.
(24) Kapitalrücklagen
Das bei der im Geschäftsjahr 1992 durchgeführten Emission erzielte Agio von T€ 92.221,8 und das in der Berichtsperiode 1995 bei der Grundkapitalaufstockung erzielte Agio von T€ 25.435,5 sowie einer Zuführung in Höhe von T€ 140,6 im Geschäftsjahr 2020 (VJ: T€ 87,1) aufgrund des
VII. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ
109
Ankaufes von eigenen Aktien stellen die Kapitalrücklagen des Konzerns dar und entsprechen jenen des Einzelabschlusses der Flughafen Wien AG.
(25) Sonstige Rücklagen
Die Entwicklung der sonstigen Rücklagen ist in der Entwicklung des Konzerneigenkapitals dargestellt und gliedert sich in folgende Komponenten:
Rücklage aus Zeitwertänderungen von Eigenkapitalinstrumenten (FVOCI): Der Konzern erfasst Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts bestimmter Investitionen in Eigenkapitalinstumente im sonstigen Ergebnis, wie im Kapitel XI. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden erläutert. Diese Veränderungen werden in der FVOCI-Rücklage im Eigenkapital kumuliert. Der Konzern überträgt Beträge aus dieser Rücklage in die Gewinn-rücklagen, wenn die entsprechenden Eigenkapitalinstrumente ausgebucht werden.
Neubewertung immaterielles Vermögen:Neubewertungsrücklage aus der anteiligen Aufwertung um die stillen Reserven der im Erstkonsolidierungszeitpunkt (2006) gehaltenen Altanteile an MMLC und MIA-Gruppe gem. IFRS 3.59 (2004).
Neubewertungen aus leistungsorientierten Plänen:Versicherungsmathematische Gewinne oder Verluste aus erfahrungsbedingten Anpassungen und Änderungen von ver-sicherungsmathematischen Annahmen werden bei den Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen in der Periode, in der sie anfallen, im sonstigen Ergebnis erfasst.
Währungsumrechnungsrücklage: Die Währungsumrechnungsrücklage umfasst alle Umrechnungsdifferenzen, die aus der Umrechnung der funktionalen Währung des Jahres-abschlusses von ausländischen Tochterunternehmen entstehen.
Rücklage für eigene Anteile: Die Rücklage für die eigenen Anteile des Unternehmens um-fasst die Anschaffungskosten der vom Konzern gehaltenen Anteile des Unternehmens. Am 31.12.2020 hielt der FWAG-Konzern 125.319 (VJ: 47.939) Anteile des Unternehmens.
(26) Einbehaltene Ergebnisse
Die einbehaltenen Ergebnisse umfassen die innerhalb des Konzerns erwirtschafteten Gewinne und Verluste, die um Gewinnausschüttungen vermindert wurden, ausschüttbar an die Ak-tionäre ist jener Betrag, der im Einzelabschluss der FWAG als „Bilanzgewinn“ zum 31.12.2020 ausgewiesen ist.
(27) Nicht beherrschende Anteile
Die nicht beherrschenden Anteile umfassen die Fremdanteile am Eigenkapital der konsolidier-ten Tochtergesellschaften. Die nicht beherrschenden Anteile an der Malta Mediterranean Link Consortium Limited (MMLC) betragen zum Bilanzstichtag 4,15% (VJ: 4,15%) sowie an Malta International Airport p.l.c. und seinen Tochterunternehmen (MIA-Gruppe) durchgerechnet 51,56% (VJ: durchgerechnet 51,56%). Die nicht beherrschenden Anteile an der slowakischen Tochtergesellschaft BTS Holding a.s. betreffen die Anteile des Mitgesellschafters Raiffeisen-Invest-Gesellschaft m.b.H. Die Entwicklung der Anteile anderer Gesellschafter ist in der Ent-wicklung des Konzerneigenkapitals dargestellt. Zu den Angaben für wesentliche nicht beherr-schende Anteile siehe Anlage 3 zum Anhang.
VII. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ
110
Langfristige Schulden
(28) Langfristige Rückstellungen
in T€
31.12.2020
31.12.2019
Abfertigungen
92.257,0
98.701,0
Pensionen
16.862,3
17.327,4
Jubiläumsgelder
35.216,5
36.571,3
Altersteilzeit
21.547,0
21.417,4
Sonstige übrige Rückstellungen
4.410,6
995,9
170.293,5
175.013,0
Leistungsorientierte Abfertigungspläne österreichischer Konzerngesellschaften
Mitarbeiter, die vor dem 1.1.2003 eingetreten sind, erhalten aufgrund gesetzlicher und kollek-tivvertraglicher Verpflichtungen im Kündigungsfall bzw. zum Pensionsantritt eine Abfertigung, die sich nach der Anzahl der im Unternehmen geleisteten Dienstjahre und der Höhe des Be-zugs zum Zeitpunkt des Ausscheidens bemisst. Für nach dem 31.12.2002 beginnende Dienst-verhältnisse besteht kein Anspruch auf eine gesetzliche Abfertigung gegen den Arbeitgeber, sondern es wird die Abfertigungsverpflichtung durch die laufende Entrichtung von Beiträgen des Dienstgebers an eine Mitarbeitervorsorgekasse abgegolten. Darüber hinaus bestehen für diese Dienstnehmer (Arbeiter: Eintritte bis 30.6.2014; Angestellte: Eintritte bis 31.10.2014) kollektivvertragliche Abfertigungsverpflichtungen, für die Rückstellungen gebildet werden. Dieser leistungsorientierte Plan belastet den FWAG-Konzern mit versicherungsmathemati-schen Risiken wie beispielsweise dem Zinsrisiko. Versicherungsmathematische Annahmen: Die zugrunde liegenden versicherungsmathematischen Annahmen sind dem Kapitel „XI. Be-wertungs-, Bilanzierungs- und Rechnungslegungsmethoden“ zu entnehmen.
Entwicklung der Rückstellung für Abfertigungen
in T€
2020
2019
Bilanzierte Rückstellung zum 1.1. = Barwert (DBO) der Verpflichtungen
98.701,0
91.405,9
Änderungen Konsolidierungskreis
0,0
139,9
Erfolgswirksam im Gewinn oder Verlust erfasster Aufwand
5.657,9
6.012,5
Erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfassteversicherungsmathematische Gewinne (-) / Verluste (+)
-5.103,0
7.543,5
davon aus finanziellen Annahmen
-4.464,8
6.735,1
davon aus demografischen Annahmen
0,0
0,0
davon aus erfahrungsbedingten Annahmen
-638,2
808,4
Abfertigungszahlungen
-6.998,8
-6.400,8
Bilanzierte Rückstellung zum 31.12. = Barwert (DBO)
der Verpflichtungen
92.257,0
98.701,0
VII. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ
111
Zum Bilanzstichtag betragen die kumulierten erfolgsneutral erfassten versicherungsma-thematischen Differenzen (nach Abzug darauf entfallender latenter Steuern) für die Rück-stellungen für Abfertigungen T€ -30.599,7 (VJ: T€ -34.426,9). Der Personalaufwand enthält:
in T€
2020
2019
Dienstzeitaufwand
5.073,6
4.840,9
Zinsaufwand
584,3
1.171,6
Im Personalaufwand erfasster Abfertigungsaufwand1
5.657,9
6.012,5
1) ohne freiwillige Abfertigungen
Die erwarteten Zahlungen aus Abfertigungsverpflichtungen im kommenden GJ betragen T€ 6.513,50 (VJ: T€ 6.496,3). Fälligkeitsprofil der Zusagen: Am 31.12.2020 lag die gewichtete durchschnittliche Restlaufzeit der leistungsorientierten Verpflichtung bei 9,8 Jahren (VJ: 10,4 Jahre). Sensitivitätsanalysen:Die folgenden versicherungsmathematischen Annahmen zur Be-rechnung der leistungsorientierten Verpflichtung werden als erheblich erachtet, Veränderung würden diese wie folgt beeinflussen:
Veränderung der leistungsorientierten Verpflichtung (DBO) aus Abfertigungen in T€
Erhöhung
(+1%)
Minderung
(-1%)
Abzinsungssatz
-8.293,6
9.715,4
Zukünftige Lohn- oder Gehaltssteigerung
8.872,8
-7.770,3
Leistungsorientierte Pensionspläne
Leistungsorientierte Pensionspläne österreichischer Konzerngesellschaften:Die FWAG gewährt einigen wenigen ehemaligen Führungskräften aufgrund individueller Vereinbarungen leistungsorientierte Pensionszuschüsse. Für diese Zusagen besteht zum Stichtag (sowie zum Vorjahresstichtag) kein Planvermögen. Mitarbeiter, die vor dem 1.9.1986 eingetreten sind, hatten aufgrund von Betriebsvereinbarungen Anspruch auf leistungsorientierte Altersversor-gungszuschüsse. Diese waren von der Betriebszugehörigkeit und dem Letztbezug abhängig. Im Herbst 2001 wurde den aktiven Dienstnehmern angeboten, sich zum 31. 12. 2000 abfinden zu lassen und in ein beitragsorientiertes Pensionskassenmodell ohne Nachschussverpflichtung zu wechseln. 588 Dienstnehmer nahmen dieses Angebot an. Einige Pensionisten nahmen die angebotene Abfindung nicht an und haben weiter Anspruch auf Pensionszahlungen.
Leistungsorientierte Pensionspläne maltesischer Konzerngesellschaften: Der Flugha-fen Malta gewährt aufgrund der Rentenverordnung „Pensions Ordinance (Cap 93)“ einzelnen aktiven Mitarbeitern, welche dem öffentlichen Sektor vor 15.1.1979 beigetreten sind und von der Gesellschaft übernommen worden sind, Pensionszuschüsse. Zum Bilanzstichtag besteht für diese Verpflichtung wie im Vorjahr kein Planvermögen. Mitarbeitern des Flughafen Malta werden weiters leistungsorientierte Altersversorgungszuschüsse aufgrund von kollektivver-traglichen Vereinbarungen gewährt. Diese leistungsorientierten Pläne belasten den FWAG-Konzern mit versicherungsmathematischen Risiken wie Langlebigkeitsrisiko oder Zinsrisiko. Versicherungsmathematische Annahmen: Die zugrunde liegenden versicherungsmathemati-schen Annahmen sind dem Kapitel „XI. Bewertungs-, Bilanzierungs- und Rechnungslegungs-methoden“ zu entnehmen.
VII. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ
112
Beitragsorientierte Pensionspläne österreichischer Konzerngesellschaften
Nur für Arbeitnehmer mit Eintrittsdatum zwischen dem 1.9.1986 und dem 1.11.2014 hat die FWAG eine Betriebsvereinbarung über eine beitragsorientierte Alters-, Invaliditäts- und Hin-terbliebenenversorgung in einer Pensionskasse abgeschlossen und leistet für sämtliche in die Pensionskasse einbezogenen Mitarbeiter während aufrechten Dienstverhältnisses Beiträge von 2,5% des Monatsgrundbezugs. Zusätzlich kann der Dienstnehmer selbst Eigenbeiträge leisten. Aus Arbeitgeberbeiträgen erworbene Anwartschaften werden nach Ablauf von 5 Jah-ren ab Beginn des Beitragszeitraumes an die Pensionskasse übertragen. Nach weiteren fünf Jahren sind diese Beiträge für die Mitarbeiter unverfallbar.
Entwicklung der Rückstellung für Pensionen
in T€
2020
2019
Bilanzierte Rückstellung zum 1.1. = Barwert (DBO) der Verpflichtungen
17.327,4
17.175,0
Erfolgswirksam im Gewinn oder Verlust erfasster Aufwand
163,6
278,7
Erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfassteversicherungsmathematische Gewinne (-) / Verluste (+)
286,0
1.049,1
davon aus finanziellen Annahmen
0,0
951,6
davon aus demografischen Annahmen
0,0
0,0
davon aus erfahrungsbedingten Annahmen
286,0
97,5
Pensionszahlungen
-914,6
-1.175,4
Bilanzierte Rückstellung zum 31.12. = Barwert (DBO) der Verpflichtungen
16.862,3
17.327,4
Zum Bilanzstichtag betragen die kumulierten erfolgsneutral erfassten versicherungsmathe-matischen Differenzen (nach Abzug darauf entfallender latenter Steuern) für Pensionsrück-stellungen T€ -3.050,0 (VJ: T€ -2.835,9). Der Personalaufwand enthält:
in T€
2020
2019
Dienstzeitaufwand
84,4
108,9
Zinsaufwand
79,2
169,8
Im Personalaufwand erfasster Pensionsaufwand1
163,6
278,7
1) Ohne Pensionskassenbeiträge und sonstige Aufwendungen für die Altersversorgung
Die erwarteten Zahlungen aus Pensionsverpflichtungen im kommenden Geschäftsjahr be-tragen T€ 1.035,8 (VJ: T€ 1.019,3). Fälligkeitsprofil der Zusagen: Am 31.12.2020 lag die gewichtete durchschnittliche Restlaufzeit der leistungsorientierten Verpflichtung bei 10,6 Jahren (VJ: 10,8 Jahre). Sensitivitätsanalysen: Folgende versicherungsmathematischen Annahmen zur Berech-nung der leistungsorientierten Verpflichtung werden als erheblich erachtet, Veränderungenwürden die Verpflichtung wie folgt beeinflussen:
Veränderung der leistungsorientierten Verpflichtung (DBO) aus Pensionen in T€
Erhöhung (+1%)
Minderung (-1%)
Abzinsungssatz
-1.101,7
1.229,6
Bezugssteigerung Leistungsphase
1.348,2
-955,1
VII. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ
113
Rückstellungen für Jubiläumsgelder österreichischer Konzerngesellschaften
Mitarbeitern am Standort Flughafen Wien gebühren bei langjähriger Betriebszugehörigkeit Jubiläumsgelder, wobei Anspruchsberechtigung und Höhe kollektivvertraglich geregelt sind.
Entwicklung der Rückstellung für Jubiläumsgelder
in T€
2020
2019
Bilanzierte Rückstellung zum 1.1. = Barwert (DBO) der Verpflichtungen
36.571,3
31.985,6
Erfolgswirksam im Gewinn oder Verlust erfasster Aufwand
-191,2
5.726,7
Jubiläumsgeldzahlungen
-1.163,7
-1.140,9
Bilanzierte Rückstellung zum 31.12. = Barwert (DBO) der Verpflichtungen
35.216,5
36.571,3
Der Personalaufwand enthält:
in T€
2020
2019
Dienstzeitaufwand
2.504,8
2.165,1
Zinsaufwand
214,0
407,2
Erfolgswirksam im Gewinn und Verlust erfasste versicherungs-mathematische Gewinne (-) / Verluste (+)
-2.909,9
3.154,4
Im Personalaufwand erfasster Jubiläumsgeldaufwand
-191,2
5.726,7
Rückstellungen für Altersteilzeit österreichischer Konzerngesellschaften
Aufwendungen aus der Verpflichtung zu Lohnausgleichszahlungen an Dienstnehmer mit Altersteilzeitregelung sowie die Kosten für die von ihnen über die vereinbarte Teilzeit hinaus erbrachten Mehrleistungen wurden rückgestellt und werden als andere langfristig fällige Leistung an Arbeitnehmer („Other Long-Term Employee Benefit“) bilanziert sowie über die Aktivphase unter Berücksichtigung einer faktischen durchschnittlichen Mindestbetriebszuge-hörigkeit (Angestellte: 24 Jahre; Arbeiter: 15 Jahre) verteilt bzw. angesammelt
Entwicklung der Rückstellung für Altersteilzeit
in T€
2020
2019
Bilanzierte Rückstellung zum 1.1. = Barwert (DBO) der Verpflichtungen
21.417,4
20.872,3
Erfolgswirksam im Gewinn oder Verlust erfasster Aufwand
5.774,0
6.201,0
Altersteilzeitzahlungen
-5.644,4
-5.655,9
Bilanzierte Rückstellung zum 31.12. = Barwert (DBO) der Verpflichtungen
21.547,0
21.417,4
VII. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ
114
Der Personalaufwand enthält:
in T€
2020
2019
Dienstzeitaufwand
4.718,1
4.625,0
Zinsaufwand
36,7
53,3
Erfolgswirksam erfasste versicherungsmathematische
Gewinne (-) / Verluste (+)
1.019,2
1.522,7
Im Personalaufwand erfasster Altersteilzeitaufwand
5.774,0
6.201,0
Sonstige übrige Rückstellungen
in T€
1.1.2020
Umbuchung1
31.12.2020
Sonstige übrige Rückstellungen
995,9
3.414,7
4.410,6
1) Umbuchung zwischen kurz- und langfristigen Rückstellungen
in T€
1.1.2019
Umbuchung1
31.12.2019
Sonstige übrige Rückstellungen
1.245,0
-249,1
995,9
1) Umbuchung zwischen kurz- und langfristigen Rückstellungen
(29) Lang- und kurzfristige Finanz- und Leasingverbindlichkeiten
in T€
31.12.2020
31.12.2019
Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten (AC1)
398,0
388,7
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten (AC1)
142.000,0
25.055,0
Kurzfristige Finanz- und Leasingverbindlichkeiten
142.398,0
25.443,7
Langfristige Leasingverbindlichtkeiten (AC1)
55.447,1
55.432,9
Langfristige Finanzverbindlichkeiten (AC1)
250.000,0
275.000,0
Langfristige Finanz- und Leasingverbindlichkeiten
305.447,1
330.432,9
Finanz- und Leasingverbindlichkeiten
447.845,1
355.876,6
Erläuterung der Bewertungskategorien:
1) AC = fortgeführte Anschaffungskosten (Amortised Cost)
In den kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten sind Barvorlagen in Höhe von € 117,0 Mio. (VJ: € 0,0 Mio.) enthalten.
Die Finanzverbindlichkeiten weisen folgende Restlaufzeiten auf:
in T€
31.12.2020
31.12.2019
Bis zu einem Jahr
142.000,0
25.055,0
Mehr als ein Jahr und bis zu fünf Jahren
100.000,0
100.000,0
Mehr als fünf Jahre
150.000,0
175.000,0
392.000,0
300.055,0
VII. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ
115
Die Finanzverbindlichkeiten haben sich wie folgt entwickelt:
in T€
Langfristige Finanz-verbindlichkeiten
Kurzfristige Finanz-verbindlichkeiten
Gesamt
Stand 1.1.2020
275.000,0
25.055,0
300.055,0
Aufnahme1
0,0
117.000,0
117.000,0
Rückzahlungen
0,0
-25.055,0
-25.055,0
Umgliederung
-25.000,0
25.000,0
0,0
Stand 31.12.2020
250.000,0
142.000,0
392.000,0
1) betrifft im Wesentlichen kurzfristige Barvorlagen
in T€
Langfristige Finanz-verbindlichkeiten
Kurzfristige Finanz-verbindlichkeiten
Gesamt
Stand 1.1.2019
300.000,0
57.016,5
357.016,5
Aufnahme1
0,0
38,5
38,5
Rückzahlungen
0,0
-57.000,0
-57.000,0
Umgliederung
-25.000,0
25.000,0
0,0
Stand 31.12.2019
275.000,0
25.055,0
300.055,0
1) betrifft im Wesentlichen kurzfristige Kontokorrentkredite
Die Finanzverbindlichkeiten lauten auf Euro, ihre durchschnittliche Verzinsung beträgt 3,26% (VJ: 4,65%). Besicherungsdetails sind in der Anhangerläuterung (17) und (36) angeführt.
Die Leasingverbindlichkeiten haben sich wie folgt entwickelt:
in T€
Langfristige Leasing-verbindlichkeiten
Kurzfristige Leasing-verbindlichkeiten
Gesamt
Stand 1.1.2020
55.432,9
388,7
55.821,6
Bewertungseffekte
412,2
0,0
412,2
Rückzahlungen
0,0
-388,7
-388,7
Umgliederung
-398,0
398,0
0,0
Stand 31.12.2020
55.447,1
398,0
55.845,1
in T€
Langfristige Leasing-verbindlichkeiten
Kurzfristige Leasing-verbindlichkeiten
Gesamt
Stand 1.1.2019
55.364,2
370,1
55.734,3
Bewertungseffekte
510,9
0,0
510,9
Rückzahlungen
-53,5
-370,1
-423,6
Umgliederung
-388,7
388,7
0,0
Stand 31.12.2019
55.432,9
388,7
55.821,6
Die durchschnittliche Verzinsung der Leasingverbindlichkeiten beträgt 3,98 % (VJ: 3,98%).
VII. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ
116
(30) Übrige langfristige Verbindlichkeiten
in T€
31.12.2020
31.12.2019
Andere finanzielle Verbindlichkeiten (AC1)
2.340,1
0,0
Abgrenzungsposten2
26.978,5
28.110,8
Investitionszuschüsse aus öffentlichen Mitteln2
491,2
465,4
29.809,8
28.576,2
Erläuterung der Bewertungskategorien:
1) AC = fortgeführte Anschaffungskosten (Amortised Cost)
2) Kein Finanzinstrument
Die Abgrenzungsposten beinhalten von der Austro Control GmbH geleistete Mietvoraus-zahlungen für den im Jahr 2005 fertiggestellten Flugsicherungsturm sowie andere erhaltene Vorauszahlungen für Bestandsobjekte. Die Mietvertragsdauer für den Flugsicherungsturm beträgt 33 Jahre und endet im April 2038. In den Jahren 1977 bis 1985 wurden der FWAG nicht rückzahlungspflichtige Investitionszuschüsse von öffentlichen Gebietskörperschaften ge-währt. In den Jahren 1997, 1998 und 1999 erhielt die FWAG Investitionszuschüsse seitens der EU. Die 2002 bis 2004 ausbezahlten Investitionszuwachsprämien werden wie die Investitions-zuschüsse aus öffentlichen Mitteln behandelt und über die Nutzungsdauer der betreffenden Sachanlagen erfolgswirksam erfasst.
(31) Latente Steuern
in T€
31.12.2020
31.12.2019
Aktive latente Steuerabgrenzung
Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen
4.561,3
3.479,3
Rückstellungen für Abfertigungen
10.956,8
12.596,3
Rückstellungen für Pensionen
2.754,5
2.786,7
Rückstellungen für Jubiläumsgelder
4.801,9
4.861,0
Verlustvorträge
379,5
508,2
Sonstige Verbindlichkeiten
5.732,0
5.307,5
Sonstige Rückstellungen
2.326,3
538,0
Sonstige Vermögenswerte/Schulden
1.146,0
1.245,8
32.658,3
31.322,7
Passive latente Steuerabgrenzung
Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen
60.499,2
67.306,0
Schuldtitel und Eigenkapitaltitel
1.059,9
1.610,6
Sonstige Vermögenswerte/Schulden
789,7
889,7
62.348,8
69.806,3
Steuerabgrenzung (saldiert)
-29.690,5
-38.483,6
VII. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ
117
Entwicklung und Aufteilung der Veränderung der latenten Steuerabgrenzung in ergebnis-wirksame und ergebnisneutrale Komponenten sind in den folgenden Tabellen dargestellt:
Entwicklung der aktiven Steuerabgrenzung
in T€
2020
2019
Stand zum 1.1.
31.322,7
27.576,3
Erfolgswirksame Veränderungen
2.539,8
1.590,1
Erfolgsneutrale Veränderungen:
Neubewertungen aus leistungsorientierten Plänen
-1.204,3
2.156,3
Stand zum 31.12.
32.658,3
31.322,7
Entwicklung der passiven Steuerabgrenzung
in T€
2020
2019
Stand zum 1.1.
69.806,3
74.650,7
Konsolidierungskreisänderungen
0,0
-1,4
Erfolgswirksame Veränderungen
-7.285,0
-4.683,1
Erfolgsneutrale Veränderungen:
-172,5
-160,0
davon Eigenkapitaltitel (FVOCI)
-172,5
-160,0
Stand zum 31.12.
62.348,8
69.806,3
Bei der Berechnung der tatsächlichen und latenten Steuern der österreichischen Gesellschaf-ten wurde der geltende gesetzliche Körperschaftsteuersatz von 25% bzw. für Malta von 35% angewandt. Die aktiven und passiven latenten Steuern der österreichischen Gesellschaften wurden saldiert. Die Besteuerung im Ausland wird zu den jeweils dort geltenden Steuersätzen (für Malta 35,0% und für die Slowakei 21,0%) berechnet. Die ergebnisneutrale Veränderung be-zieht sich auf im sonstigen Ergebnis erfasste Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten sowie auf die Neubewertung von leistungsorientierten Plänen. Auf at-Equity-bilanzierte Betei-ligungen und Anteile an Tochtergesellschaften bzw. Gemeinschaftsunternehmen wurden keine latenten Steuern gebildet. Insgesamt bestehen aus at-Equity-bilanzierten Beteiligungen und Gemeinschaftsunternehmen temporäre Differenzen in Höhe von T€ 2.691,1 (VJ: T€ 5.405,9), welche zu passiven latenten Steuern in Höhe von T€ 627,8 (VJ: T€ 1.351,5) führen würden. Zum 31.12.2020 wurden aktive latente Steuern in Höhe von T€ 269,5 (VJ: T€ 569,3) nicht gebildet. Diese Beträge betreffen aktive latente Steuern auf Verlustvorträge.
Kurzfristige Schulden
(32) Kurzfristige Rückstellungen
in T€
31.12.2020
31.12.2019
Nicht konsumierte Urlaube
630,1
14.497,9
Andere Personalansprüche
13.133,6
14.676,2
Ertragsteuern
384,9
11.428,7
Nicht fakturierte Lieferungen und Leistungen
64.484,1
83.102,9
Nicht abgerechnete Ermäßigungen
21.536,2
84.054,8
Sonstige übrige Rückstellungen
11.659,4
16.232,0
111.828,3
223.992,5
VII. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ
118
Entwicklung vom 1.1. bis 31.12.2020
in T€
1.1.2020
Verbrauch
Auflösung
Zuwei-sung1
31.12.2020
Nicht konsumierte Urlaube
14.497,9
-13.976,9
-24,3
133,5
630,1
Andere Personalansprüche
14.676,2
-4.978,4
-2.581,9
6.017,7
13.133,6
Ertragsteuern
11.428,7
-1.970,1
-9.450,8
377,0
384,9
Nicht fakturierte Lieferungen und Leistungen
83.102,9
-75.424,8
-2.000,8
58.806,8
64.484,1
Nicht abgerechnete Ermäßigungen
84.054,8
-81.582,1
-2.472,7
21.536,2
21.536,2
Sonstige übrige Rückstellungen
16.232,0
-3.827,9
-2.868,9
2.124,1
11.659,4
223.992,5
-181.760,1
-19.399,4
88.995,4
111.828,3
1) inklusive Umbuchungen
Rückstellungen für andere Personalansprüche beinhalten vorwiegend Vorsorgen für Über-stunden, für sonstige Vergütungen sowie für Leistungsprämien, Rückstellungen für nicht abgerechnete Ermäßigungen betreffen solche, die Airlines bis zum Bilanzstichtag zu gewäh-ren sind. Sonstige übrige kurzfristige Rückstellungen setzen sich va. aus Rückstellungen für Schadensfälle, Rechtsfälle und sonstige Verpflichtungen zusammen.
(33) Lieferantenverbindlichkeiten
in T€
31.12.2020
31.12.2019
Gegenüber Dritten (AC1)
26.591,1
45.355,4
Gegenüber nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen (AC1)
0,1
0,1
Gegenüber at-Equity-bilanzierten Unternehmen (AC1)
29,0
68,0
26.620,1
45.423,4
Erläuterung der Bewertungskategorien: 1) AC = fortgeführte Anschaffungskosten (Amortised Cost)
(34) Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten
in T€
31.12.2020
31.12.2019
Verbindlichkeiten gegenüber at-Equity-bilanzierten Unternehmen
7.090,9
8.639,8
Kreditorische Debitoren
7.832,5
1.605,3
Andere sonstige Verbindlichkeiten
12.817,6
19.754,9
Abgrenzungsposten Löhne
7.799,5
10.100,3
Zwischensumme finanzielle Verbindlichkeiten (AC1)
35.540,5
40.100,4
Sonstige Verbindlichkeiten aus Steuern2
1.234,1
1.063,9
Andere Abgrenzungsposten2
2.929,1
2.943,7
Sonstige Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit2
11.861,3
8.029,4
Investitionszuschüsse aus öffentlichen Mitteln2
167,4
228,8
51.732,4
52.366,1
Erläuterung der Bewertungskategorien: 1) AC = fortgeführte Anschaffungskosten (Amortised Cost)
2) Kein Finanzinstrument
VII. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ
119
In den anderen sonstigen Verbindlichkeiten werden offene Zahlungsverpflichtungen aus dem Leistungsvertrag Umweltfonds – Flughafen Wien aus dem Mediationsverfahren in Höhe von T€ 2.460,5 (VJ: T€ 6.088,7) ausgewiesen. Die anderen Abgrenzungen betreffen im Wesentlichen den kurzfristigen Teil der von der Austro Control GmbH geleisteten Mietvorauszahlungen für den Flugsicherungsturm.
VIII. KONZERN GELDFLUSSRECHNUNG
120
VIII. Konzern Geldflussrechnung
(35) Konzern-Geldflussrechnung
Die Konzern-Geldflussrechnung wurde nach der indirekten Methode erstellt, der Finanzmit-telbestands wird in Anhangerläuterung (22) dargestellt. Zins- sowie Dividendeneinzahlungen werden der laufenden Geschäftstätigkeit zugeordnet, die Dividendenauszahlung der FWAG wird unter Finanzierungstätigkeit ausgewiesen. Zur Berücksichtigung von Anschaffungen (In-vestitionen) von immateriellen Vermögenswerten, Sachanlagen (inkl. als Finanzinvestition ge-haltener Immobilien) und Finanzanlagen aus Vorperioden, die im GJ zahlungswirksam wurden, wurden T€ 19.630,5 (VJ: T€ 5.776,8) zu den Auszahlungen für Anlagenzugänge hinzugerechnet .
IX. FINANZINSTRUMENTE UND RISIKOMANAGEMENT
121
IX. Finanzinstrumente und Risikomanagement
(36) Zusätzliche Angaben zu den Finanzinstrumenten
Forderungen
Der FWAG-Konzern wendet den vereinfachten Ansatz nach IFRS 9 an, um die erwarteten Kreditverluste zu bemessen, demzufolge werden für alle Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen, sonstige Forderung sowie Vertragsvermögenswerte, die über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste (Stufe 2) herangezo-gen. Die Methodik ist im Kapitel XI. „Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“ erläutert und berücksichtigt auch aktuelle und zukünftige makroöknomische Parameter. Auf dieser Grund-lage wurde die Wertberichtigung im Hinblick auf Forderungen sowie Vertragsvermögenswerte zum 31.12.2020 wie folgt ermittelt:
31.12.2020
in T€
gewichteter
Verlust
Bruttoforderung1
Wertberichtigung
Credit Impaired2
ohne Verzug
2,55%
43.244,4
1.101,8
JA & Nein
bis 1 Monat
11,50%
2.266,5
260,7
JA & Nein
bis 3 Monate
19,20%
1.312,1
251,9
JA & Nein
bis 6 Monate
7,10%
2.371,8
168,4
JA & Nein
bis 12 Monate
59,62%
789,9
470,9
JA & Nein
über 12 Monate
87,25%
5.381,4
4.695,2
JA
Summe
55.366,2
6.948,9
1) Bruttoforderungen aus Lieferungen und Leistungen (AC), Bruttoforderungen gegenüber assoziierten Unternehmen (AC) und sonstige Forderungen (AC) ohne Termineinlagen
2) über die Laufzeit erwartete Kreditverluste (Wertberichtigung) der Stufe 3 bei beeinträchtigter Bonität
31.12.2019
in T€
gewichteter
Verlust
Bruttoforderung1
Wertberichtigung
Credit Impaired2
ohne Verzug
0,20%
71.560,1
141,2
JA & Nein
bis 1 Monat
0,74%
12.052,5
89,5
Nein
bis 3 Monate
0,86%
1.459,8
12,6
Nein
bis 6 Monate
1,22%
340,8
4,1
Nein
bis 12 Monate
2,35%
247,3
5,8
JA & Nein
über 12 Monate
96,41%
7.467,0
7.198,7
JA
Summe
93.127,3
7.452,0
1) Bruttoforderungen aus Lieferungen und Leistungen (AC), Bruttoforderungen gegenüber assoziierten Unternehmen (AC), Vertragsver-mögenswerte (AC) und sonstige Forderungen (AC) ohne Termineinlagen
2) über die Laufzeit erwartete Kreditverluste (Wertberichtigung) der Stufe 3 bei beeinträchtigter Bonität
Forderungen werden als „credit impaired“ wertberichtigt, wenn nach angemessener Ein-schätzung keine Realisierbarkeit mehr gegeben ist. Zu den Indikatoren dafür zählen unter anderem das Versäumnis eines Schuldners, sich zu einem Rückzahlungsplan gegenüber dem Konzern zu verpflichten und das Versäumnis für eine Periode von mehr als 90 Tagen, vertrag-liche Zahlungen zu leisten.
IX. FINANZINSTRUMENTE UND RISIKOMANAGEMENT
122
in T€
2020
12 Monats ECL
Life Time ECL1
Credit Impairment2
Summe
Stage 1
Stage 2
Stage 3
Stand 1. Jänner
0,0
229,4
7.222,7
7.452,0
Dotierung
195,7
1.551,6
1.747,3
Verwendung
-2.065,8
-2.065,8
Auflösung
-184,6
-184,6
Transfer to lifetime ECL
0,0
0,0
0,0
Transfer to lifetime ECL –
Credit Impaired3
-48,7
48,7
0,0
Stand 31. Dezember
0,0
376,4
6.572,5
6.948,9
1) über die Laufzeit erwartete Kreditverluste (Wertberichtigung) der Stufe 2
2) über die Laufzeit erwartete Kreditverluste (Wertberichtigung) der Stufe 3 bei beeinträchtigter Bonität
3) Umbuchung in über die Laufzeit erwartete Kreditverlust – beeinträchtigte Bonität
Die im Geschäftsjahr 2020 wertberichtigten („Credit impaired“) Forderungen unterliegen weiterhin Eintreibungsmaßnahmen.
in T€
2019
12 Monats ECL
Life Time ECL1
Credit Impairment2
Summe
Stage 1
Stage 2
Stage 3
Stand 1. Jänner
0,0
211,1
7.416,2
7.627,3
Konsolidierungskreis-änderungen
1,2
1,2
Dotierung
37,3
199,4
236,7
Verwendung
-154,1
-154,1
Auflösung
-259,0
-259,0
Transfer to lifetime ECL
0,0
0,0
0,0
Transfer to lifetime ECL –
Credit Impaired3
-19,0
19,0
0,0
Stand 31. Dezember
0,0
229,4
7.222,7
7.452,0
1) über die Laufzeit erwartete Kreditverluste (Wertberichtigung) der Stufe 2
2) über die Laufzeit erwartete Kreditverluste (Wertberichtigung) der Stufe 3 bei beeinträchtigter Bonität
3) Umbuchung in über die Laufzeit erwartete Kreditverlust – beeinträchtigte Bonität
Von den vorstehenden Wertminderungsaufwendungen in Höhe von T€ 6.948,9 (VJ: T€ 7.452,0) betreffen T€ 2.673,3 (VJ: T€ 1.845,2) Forderungen aus Kundenverträgen und T€ 4.275,6 (VJ: T€ 5.606,8) Forderungen, die nicht aus Verträgen mit Kunden stammen.
Schuldinstrumente, die nicht Forderungen betreffen
Alle Schuldinstrumente, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, gelten als „mit geringem Ausfallsrisiko behaftet“, daher ist die zu bildende Wertberichtigung auf die erwarteten 12-Monats Kreditverluste begrenzt. Das Management sieht den Tatbestand des geringen Ausfallsrisiko zB. bei notierten Schuldverschreibungen und Termineinlagen als erfüllt an, wenn ein Investment Grade Rating von mindestens einer der großen Ratingagenturen vorliegt. Andere Instrumente gelten als mit geringem Ausfallsrisiko behaftet, wenn das Risiko der Nichterfüllung gering ist und der Emittent jederzeit in der Lage ist, seine vertraglichen Zahlungsverpflichtungen kurzfristig zu erfüllen. Die Methodik ist im Kapitel XI. „Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“ ersichtlich. Die sonstigen finanziellen Vermögenswerte, die zu
IX. FINANZINSTRUMENTE UND RISIKOMANAGEMENT
123
fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, umfassen Termineinlagen, kurzfristige Wertpapiere sowie ausgereichte Darlehen. Die Berechnung des 12-Monats Kreditverlustes (der-zeit sind alle Schuldinstrumente in Stufe 1) ergab für diese Schuldinstrumente einen Betrag, der aufgrund von Unwesentlichkeit nicht im Gewinn und Verlust erfasst wurde. Die FWAG-Gruppe hält derzeit keine Schuldtitel, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden.
Zahlungsmittel- und Zahlungsmitteläquivalente
Der FWAG-Konzern unterhält nur Bankguthaben bei Kreditinstituten mit gutem Investment-Grade. Die Berechnung des 12-Monats Kreditverlustes ergab für Zahlungsmittel- und Zah-lungsmitteläquivalente einen Betrag, der aufgrund von Unwesentlichkeit nicht im Gewinn und Verlust erfasst wurde.
IX. FINANZINSTRUMENTE UND RISIKOMANAGEMENT
124
Finanzielle Verbindlichkeiten – Fälligkeitstermine
Die Tabellen zeigen die vereinbarten Konditionen und (diskontierten) Zins- und Tilgungszah-lungen der originären finanziellen Verbindlichkeiten des FWAG-Konzerns:
Buchwert
Brutto-Cashflows
Cashflows
Zins-satz1
2020 in T€
Währung
31.12.2020
gesamt zum 31.12.2020
< 1 Jahr
1-5 Jahre
> 5 Jahre
Fix verzinste Finanzverbind-lichkeiten
EUR
275.000,0
345.780,2
37.703,7
137.171,3
170.905,2
4,65%
Sonstige Finanzverbind-lichkeiten
EUR
117.000,0
117.000,0
117.000,0
0,0
0,0
0,00%
Leasingverbind-lichkeiten
EUR
55.845,1
138.972,0
2.111,7
8.384,3
128.476,0
3,98%
Lieferantenver-bindlichkeiten
EUR
26.620,1
26.620,1
26.620,1
0,0
0,0
0,0%
Sonstige Ver-bindlichkeiten
EUR
37.880,6
37.880,6
36.680,6
1.200,0
0,0
0,0%
Summe
512.345,8
666.252,9
220.116,2
146.755,5
299.381,2
1) Gewichteter Durchschnitt zum Stichtag, inklusive allfälliger Haftungsentgelte
Buchwert
Brutto-Cashflows
Cashflows
Zins-satz1
2019 in T€
Währung
31.12.2019
gesamt zum 31.12.2019
< 1 Jahr
1-5 Jahre
> 5 Jahre
Fix verzinste Finanzverbind-lichkeiten
EUR
300.000,0
383.833,1
38.392,7
141.917,6
203.522,8
4,65%
Sonstige Finanzverbind-lichkeiten
EUR
55,0
55,0
55,0
0,0
0,0
0,00%
Leasingverbind-lichkeiten
EUR
55.821,6
141.077,6
2.105,6
8.390,2
130.581,8
3,98%
Lieferantenver-bindlichkeiten
EUR
45.423,4
45.423,4
45.423,4
0,0
0,0
0,0
Sonstige Ver-bindlichkeiten
EUR
40.100,4
40.100,4
38.900,4
1.200,0
0,0
0,0
Summe
441.400,4
610.489,4
124.877,1
151.507,8
334.104,6
1) Gewichteter Durchschnitt zum Stichtag, inklusive allfälliger Haftungsentgelte
Von den Bankdarlehen sind aufgrund vertraglicher Bedingungen T€ 275.000,0 (VJ: T€ 300.000,0) durch Garanten besichert, die Haftungsentgelt erhalten, in Entsprechung des Kreditvertrags mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) in Höhe von T€ 400.000,0 (derzeit aushaftend: T€ 275.000,0).
Einbezogen wurden alle 31.12.2020 bestehenden Instrumente, für die bereits Zahlungen vertraglich vereinbart waren. Die variablen Zinszahlungen aus den Finanzinstrumenten wur-den unter Zugrundelegung der zuletzt vor dem 31.12.2020 festgelegten Zinssätze ermittelt. Jederzeit rückzahlbare finanzielle Verbindlichkeiten sind immer dem frühesten Zeitraster zugeordnet.
IX. FINANZINSTRUMENTE UND RISIKOMANAGEMENT
125
Buchwerte, Wertansätze und beizulegende Zeitwerte nach Bewertungskategorien
Das Management geht davon aus, dass – abgesehen von den unten dargestellten Ausnah-men – die Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt werden, im Wesentlichen den beizulegenden Zeitwerten entsprechen, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie ausgereichte Darlehen und sonstige Forderungen haben überwiegend kurze Restlaufzeiten und entspre-chen daher im Wesentlichen den Zeitwerten. Lieferantenverbindlichkeiten sowie sonstige Ver-bindlichkeiten haben ebenso vorwiegend kurze Restlaufzeiten, sodass die bilanzierten Werte annähernd die beizulegenden Zeitwerte darstellen. Der beizulegende Zeitwert des Fonds der Kategorie „Fair Value through Profit & Loss“ (FVPL) bezieht sich im VJ auf börsennotierte Fonds (Stufe 1). Die Schuldtitel der Kategorie FVPL betrifft eine Ergänzungskapitalobligation (Stufe 2). Die Eigenkapitaltitel betreffen Beteiligungen und Wertpapiere, die mangels aktivem Markt bzw. fehlender Kursnotiz der Stufe 3 zugeordnet werden. Diese werden vom FWAG-Konzern aus strategischen Gründen längerfristig gehalten. Die Bewertung dieser Eigenkapitaltitel erfolgt im sonstigen Ergebnis (OCI). Hinsichtlich der beizulegenden Zeitwerte der Kategorie FVPL und FVOCI wurden keine Designierungen vorgenommen. Die beizulegenden Zeitwerte von Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (Bankdarlehen) und sonstigen finan-ziellen Verbindlichkeiten werden grundsätzlich als Barwerte der mit Schulden verbundenen Zahlungen unter Zugrundelegung der jeweils gültigen Zinsstrukturkurve unter Berücksichti-gung der Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten und eines angemessenen Credit Spread ermittelt (Stufe 2). In der Berichtsperiode wurden keine Umgliederungen zwischen den Stufen 1 und 2 vorgenommen.
Bewertungsverfahren und Inputfaktoren:
Nachstehende Tabelle zeigt die Bewertungstechniken, die bei der Bestimmung der Zeitwerte verwendet werden, sowie die wesentlichen, nicht beobachtbaren Inputfaktoren.
Finanzinstrument
Stufe
Bewertungsverfahren
Inputfaktoren
Fonds
1
Marktwertorientiert
Börsenpreis
Schuldtitel (Wertpapiere)
2
Marktwertorientiert
Von Börsenpreis abgeleiteter Preis
Eigenkapitaltitel (Wertpapiere)
3
Kapitalwertorientiert
Eigenkapitalkosten, zukünftige Gewinnausschüttung
Eigenkapitaltitel (Beteiligungen)
3
Kapitalwertorientiert
Anschaffungskosten als beste Schätzung (wegen Unwesentlichkeit)
Für die Eigenkapitaltitel (Wertpapiere) der Stufe 3 wird ein kapitalwertorientiertes Bewer-tungsmodell angewandt. Das Bewertungsmodell berücksichtigt den Barwert der erwarteten Dividendenausschüttungen, abgezinst mit einem risikoadjustierten Abzinsungssatz. Die wesentlichen, nicht beobachtbaren Inputfaktoren der Eigenkapitaltitel (Wertpapiere) der Stufe 3 sind: Erwartete zukünftige Zahlungsströme aus Dividenden 31.12.2020; rund T€ 310,0 p.a. (VJ: T€ 360 p.a.) und riskoadjustierter Abzinsungssatz 31.12.2020: 8,29 % (VJ: 8,29%). Die aus diesen Eigenkapitalinstrumenten erhaltenen Dividenden im laufenden Geschäftsjahr be-tragen T€ 317,8 (VJ: T€ 254,5).
IX. FINANZINSTRUMENTE UND RISIKOMANAGEMENT
126
Der geschätzte beizulegende Zeitwert der Stufe 3 würde wie folgt steigen (sinken), wenn der Diskontierungssatz um +/- 0,25 % angepasst werden würde:
in T€
Sensitivitäten
Buchwert bei
Verringerung des Diskontierungssatzes
Anstieg des Diskontierungssatzes
Diskontierungssatzes
+/- 0,25%
4.025,3
3.798,5
Stufe 3-Bewertung von Finanzinstrumenten:
in T€
Buchwert 1.1.2020
4.595,3
Bewertungsergebnis (im sonstigen Ergebnis in den sonsti-gen Rücklagen erfasst)
-690,0
Buchwert 31.12.2020
3.905,3
Die nachfolgenden Tabellen zeigen die Buchwerte, die beizulegenden Zeitwerte und Wert-ansätze der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, gegliedert nach Bewer-tungskategorien. Die Angaben zum beizulegenden Zeitwert für finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die nicht zum Zeitwert erfasst sind, dienen Informationszwecken. Da die Bilanzpositionen „Forderungen und sonstige Vermögenswerte“ sowie „Übrige Verbind-lichkeiten“ sowohl Finanzinstrumente als auch nicht finanzielle Vermögenswerte bzw. nicht finanzielle Verbindlichkeiten enthalten, wurde die Zeile „Kein Finanzinstrument“ eingeführt, um eine Überleitung der Buchwerte zur entsprechenden Bilanzposition zu gewährleisten.
IX. FINANZINSTRUMENTE UND RISIKOMANAGEMENT
127
AKTIVA
Buchwerte
Zeitwert
Langfristiges Vermögen
Kurzfristiges Vermögen
Beträge in T€
Bewertungs-kategorie
Sonstige finan-zielle Vermö-genswerte
Wertpapiere
Forderungen und sonstige Vermögens-werte
Zahlungs-mittel und Zahlungsmit-teläquivalente
Summe
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3
Summe
Wertansatz nach IFRS 9
31. Dezember 2020
Finanzielle Vermögenswerte, zum Zeitwert erfasst
Fonds
FVPL
0,0
0,0
0,0
0,0
Zeitwert erfolgswirk-sam (P&L)
Schuldtitel (Wertpapiere)
FVPL
21.917,9
21.917,9
21.917,9
21.917,9
Zeitwert erfolgswirsam (P&L)
Eigenkapitaltitel (Beteiligungen, Wertpapiere)
FVOCI
3.905,3
3.905,3
3.905,3
3.905,3
Zeitwert erfolgsneutral (OCI)
Finanzielle Vermögenswerte, nicht erfasst zum Zeitwert
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen1
AC
17.203,3
17.203,3
Fortgeführte Anschaffungskosten
Forderungen ggb. assoziierten Unternehmen1
AC
177,0
177,0
Fortgeführte Anschaffungskosten
Sonstige Forderungen1
AC
1.341,7
29.695,3
31.037,0
Fortgeführte Anschaffungskosten
Veranlagungen (Termingelder)1
AC
25.220,0
20.692,4
45.912,4
Fortgeführte Anschaffungskosten
Ausgereichte Darlehen1
AC
837,9
837,9
Fortgeführte Anschaffungskosten
Schuldtitel (Wertpapiere)1
AC
4.982,7
4.982,7
Fortgeführte Anschaffungskosten
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente1
AC
173.099,9
173.099,9
Nominalwert = Zeitwert
Kein Finanzinstrument
Sonstige Forderungen und Abgrenzungen
n. a.
0,0
13.196,6
13.196,6
31.304,8
26.900,6
80.964,5
173.099,9
312.269,8
1) der beizulegende Zeitwert entspricht den fortgeführten Anschaffungskosten
Erläuterung der Bewertungskategorien
FVPL = Zeitwert erfolgswirksam (Fair Value through Profit and Loss)
FVOCI = Zeitwert erfolgsneutral (Fair Value through Other Comprehensive Income)
AC = fortgeführte Anschaffungskosten (Amortised Cost)
IX. FINANZINSTRUMENTE UND RISIKOMANAGEMENT
128
AKTIVA
Buchwerte
Zeitwert
Langfristiges Vermögen
Kurzfristiges Vermögen
Beträge in T€
Bewertungs-kategorie
Sonstige finanzielle Ver-mögenswerte
Wertpapiere
Forderungen und sonstige Vermögens-werte
Zahlungs-mittel und Zahlungsmit-teläquivalente
Summe
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3
Summe
Wertansatz nach IFRS 9
31. Dezember 2019
Finanzielle Vermögenswerte, zum Zeitwert erfasst
Fonds
FVPL
30.826,5
30.826,5
30.826,5
30.826,5
Zeitwert erfolgswirksam (P&L)
Schuldtitel (Wertpapiere)
FVPL
22.900,7
22.900,7
22.900,7
22.900,7
Zeitwert erfolgswirksam (P&L)
Eigenkapitaltitel (Beteiligungen, Wertpapiere)
FVOCI
4.595,3
4.595,3
4.595,3
4.595,3
Zeitwert erfolgsneutral (OCI)
Finanzielle Vermögenswerte, nicht erfasst zum Zeitwert
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen1
AC
68.134,8
68.134,8
Fortgeführte Anschaffungskosten
Forderungen ggb. assoziierten Unternehmen1
AC
297,4
297,4
Fortgeführte Anschaffungskosten
Sonstige Forderungen1
AC
17.243,1
17.243,1
Fortgeführte Anschaffungskosten
Veranlagungen (Termingelder)1
AC
75.220,0
55.738,5
130.958,5
Fortgeführte Anschaffungskosten
Ausgereichte Darlehen1
AC
908,3
908,3
Fortgeführte Anschaffungskosten
Schuldtitel (Wertpapiere)1
AC
4.982,7
4.982,7
Fortgeführte Anschaffungskosten
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente1
AC
84.782,9
84.782,9
Nominalwert = Zeitwert
Kein Finanzinstrument
Sonstige Forderungen und Abgrenzungen
n. a.
0,0
9.961,3
9.961,3
80.723,5
58.709,9
151.375,2
84.782,9
375.591,5
1) der beizulegende Zeitwert entspricht den fortgeführten Anschaffungskosten
Erläuterung der Bewertungskategorien
FVPL = Zeitwert erfolgswirksam (Fair Value through Profit and Loss)
FVOCI = Zeitwert erfolgsneutral (Fair Value through Other Comprehensive Income)
AC = fortgeführte Anschaffungskosten (Amortised Cost)
IX. FINANZINSTRUMENTE UND RISIKOMANAGEMENT
129
PASSIVA
Buchwerte
Zeitwert
Langfristige Schulden
Kurzfristige Schulden
Beträge in T€
Bewertungs-kategorie
Finanz- und Leasingver-bindlichkei-ten
Übrige Verbindlich-keiten
Finanz- und Leasingver-bindlichkei-ten
Lieferanten-verbindlich-keiten
Übrige Verbindlich-keiten
Summe
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3
Summe
Wertansatz nach IFRS 9
31. Dezember 2020
Finanzielle Schulden, erfasst zum Zeitwert
n. a.
Finanzielle Schulden, nicht erfasst zum Zeitwert
Lieferantenverbindlichkeiten1
AC
26.620,1
26.620,1
Fortgeführte Anschaffungskosten
Finanzverbindlichkeiten1
AC
250.000,0
142.000,0
392.000,0
462.780,2
462.780,2
Fortgeführte Anschaffungskosten
Leasingverbindlichkeiten2
AC
55.447,1
398,0
55.845,1
Fortgeführte Anschaffungskosten
Übrige Verbindlichkeiten1
AC
2.340,1
35.540,5
37.880,6
Fortgeführte Anschaffungskosten
Keine finanzielle Schulden
Übrige Verbindlichkeiten und Abgrenzungen
n. a.
27.469,7
16.191,9
43.661,6
305.447,1
29.809,8
142.398,0
26.620,1
51.732,4
556.007,4
1) der beizulegende Zeitwert entspricht den fortgeführten Anschaffungskosten
2) die Angabe des beizulegenden Zeitwerts von Lesingverbindlichkeiten ist gemäß IFRS 7.29 (d) nicht erforderlich
Erläuterung der Bewertungskategorien
FVPL = Zeitwert erfolgswirksam (Fair Value through Profit and Loss)
FVOCI = Zeitwert erfolgsneutral (Fair Value through Other Comprehensive Income)
AC = fortgeführte Anschaffungskosten (Amortised Cost)
IX. FINANZINSTRUMENTE UND RISIKOMANAGEMENT
130
PASSIVA
Buchwerte
Zeitwert
Langfristige Schulden
Kurzfristige Schulden
Beträge in T€
Bewertungs-kategorie
Finanz- und Leasingver-bindlich-keiten
Übrige Verbindlich-keiten
Finanz- und Leasingver-bindlich-keiten
Lieferanten- verbindlich-keiten
Übrige Verbindlich-keiten
Summe
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3
Summe
Wertansatz nach IFRS 9
31. Dezember 2019
Finanzielle Schulden, erfasst zum Zeitwert
n. a.
Finanzielle Schulden, nicht er-fasst zum Zeitwert
Lieferantenverbindlichkeiten1
AC
45.423,4
45.423,4
Fortgeführte Anschaffungskosten
Finanzverbindlichkeiten1
AC
275.000,0
25.055,0
300.055,0
359.273,6
359.273,6
Fortgeführte Anschaffungskosten
Leasingverbindlichkeiten2
AC
55.432,9
388,7
55.821,6
Fortgeführte Anschaffungskosten
Übrige Verbindlichkeiten1
AC
0,0
40.100,4
40.100,4
Fortgeführte Anschaffungskosten
Keine finanzielle Schulden
Übrige Verbindlichkeiten und Abgrenzungen
n. a.
28.576,2
12.265,8
40.842,0
330.432,9
28.576,2
25.443,7
45.423,4
52.366,1
482.242,4
1) der beizulegende Zeitwert entspricht den fortgeführten Anschaffungskosten
2) die Angabe des beizulegenden Zeitwerts von Lesingverbindlichkeiten ist gemäß IFRS 7.29 (d) nicht erforderlich
Erläuterung der Bewertungskategorien
FVPL = Zeitwert erfolgswirksam (Fair Value through Profit and Loss)
FVOCI = Zeitwert erfolgsneutral (Fair Value through Other Comprehensive Income)
AC = fortgeführte Anschaffungskosten (Amortised Cost)
IX. FINANZINSTRUMENTE UND RISIKOMANAGEMENT
131
Aus der Folgebewertung
Aus Abgang
Nettoergebnis 2020
2020 in T€
Aus Zinsen / Dividenden Ertrag
Aus Zinsen Aufwand
zum Zeitwert erfolgswirksam
zum Zeitwert erfolgsneutral
Währungs-umrechnung
Wertberichtigung
Zahlungsmittel und Äquivalente
0,4
1,0
1,0
Finanzielle Vermögenswerte die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden (FVOCI und FVPL)
1.696,5
-1.512,6
-690,0
-2.202,6
davon aus Fonds
-529,8
davon Schuldtitel (Wertpapiere)
1.378,7
-982,8
davon Eigenkapitaltitel (Beteiligungen, Wertpapiere)
317,8
-690,0
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
220,7
0,0
Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten An-schaffungskosten (AC)
850,2
-28,0
-1.593,3
-1.621,3
Finanzielle Schulden zu fortgeführten Anschaffungs-kosten (AC)
-15.690,4
-3,2
-3,2
Summe
2.767,7
-15.690,4
-1.512,6
-690,0
-30,2
-1.593,3
0,0
-3.826,1
Erläuterung: In den Aufwendungen für Wertberichtigungen sind T€ 30,6 an Forderungsausfällen enthalten. In den Zinsaufwendungen aus finanziellen Schulden sind auch Zinsen aus Leasingverhältnissen enthalten.
Aus der Folgebewertung
Aus Abgang
Nettoergebnis 2019
2019 in T€
Aus Zinsen / Dividenden Ertrag
Aus Zinsen Aufwand
zum Zeitwert erfolgswirksam
zum Zeitwert erfolgsneutral
Währungs-umrechnung
Wertberichtigung
Zahlungsmittel und Äquivalente
1,2
-6,9
-6,9
Finanzielle Vermögenswerte die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden (FVOCI und FVPL)
1.634,5
588,5
-640,0
-51,5
davon aus Fonds
826,5
davon Schuldtitel (Wertpapiere)
1.380,0
-238,0
davon Eigenkapitaltitel (Beteiligungen, Wertpapiere)
254,5
-640,0
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
439,6
0,0
Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten An-schaffungskosten (AC)
848,4
8,7
-10,3
-1,6
Finanzielle Schulden zu fortgeführten Anschaffungs-kosten (AC)
-17.945,9
-0,7
-0,7
Summe
2.923,7
-17.945,9
588,5
-640,0
1,2
-10,3
0,0
-60,7
Erläuterung: In den Aufwendungen für Wertberichtigungen sind T€ 32,7 an Forderungsausfällen enthalten. In den Zinsaufwendungen aus finanziellen Schulden sind auch Zinsen aus Leasingverhältnissen enthalten.
Nettoergebnisse nach Bewertungskategorien
IX. FINANZINSTRUMENTE UND RISIKOMANAGEMENT
132
Nettoergebnisse nach Bewertungskategorien
Zinsen und Dividenden aus finanziellen Vermögenswerten, die zu fortgeführten Anschaf-fungskosten (AC) oder zum beizulegenden Zeitwert entweder erfolgsneutral (FVOCI) oder erfolgswirksam (FVPL) bewertet werden, werden im Zinsergebnis ausgewiesen. Die übrigen Komponenten des Nettoergebnisses erfasst der FWAG-Konzern im sonstigen Finanzergebnis, ausgenommen Wertberichtigungen auf sonstige Forderungen sowie auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Das Zinsergebnis aus finanziellen Verbindlichkeiten (Schulden) der Bewertungskategorie „zu fortgeführten Anschaffungskosten“ (AC) in Höhe von netto T€ 15.690,4 (VJ: T€ 17.945,9) beinhaltet im Wesentlichen Zinsaufwendungen aus Bankdarlehen. Ferner werden darunter auch die Auf- und Abzinsung von sonstigen finanziellen Verbindlich-keiten subsumiert. Die zum beizulegenden Zeitwert erfolgsneutral (FVOCI) im sonstigen Er-gebnis erfassten Wertänderungen betreffend Eigenkapitaltiteln betreffen u.a. die CEESEG AG. Es wurden im Geschäftsjahr Bewertungen in Höhe von minus T€ 690,0 (VJ : minus T€ 640,0) bzw. netto abzüglich latenter Steuern T€ 517,5 (VJ: T€ 480,0) erfasst. Nähere Angaben sind im Kapitel XI. „Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“ ersichtlich.
(37) Risikomanagement
Finanzwirtschaftliche Risiken
Der FWAG-Konzern unterliegt hinsichtlich seiner finanziellen Vermögenswerte, Verbindlich-keiten und geplanten Transaktionen Markt-, Zins-, Wechselkurs- und Börsenkursrisiken. Ziel des finanziellen Risikomanagements ist es, diese Marktrisiken durch laufende operative Aktivitäten zu begrenzen. Hierzu werden je nach Einschätzung des Risikos ausgewählte de-rivative und nicht derivative Sicherungsinstrumente eingesetzt. Grundsätzlich werden jedoch nur die Risiken besichert, die Auswirkungen auf den Geldfluss des Konzerns haben. Derivative Finanzinstrumente werden ausschließlich als Sicherungsinstrumente genutzt und nur mit füh-renden Finanzinstituten erstklassiger Bonität abgeschlossen. Die Grundzüge der Finanzpolitik werden jährlich vom Vorstand festgelegt und vom Aufsichtsrat überwacht. Die Umsetzung der Finanzpolitik sowie das laufende Risikomanagement obliegen der Konzern-Treasury-Abteilung. Bestimmte Transaktionen bedürfen der vorherigen Genehmigung durch den Bereichsleiter und bei Überschreiten von bestimmten Wertgrenzen durch den Gesamtvorstand, der darüber hinaus regelmäßig über den Umfang und den Betrag der aktuellen Risikoexposition informiert wird. Die Treasury-Abteilung betrachtet das effektive Management des Liquiditätsrisikos sowie des Marktrisikos als eine ihrer Hauptaufgaben.
Liquiditätsrisiko
Aufgabe der Liquiditätssicherung ist die jederzeitige Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit der Unternehmensgruppe. Basis der Liquiditätssteuerung ist eine kurz- und langfristige Liquidi-tätsplanung, die laufend Soll-Ist-Analysen unterzogen und dem Liquiditätsprofil angepasst wird. Durch diese aktive Steuerung von Zahlungsströmen wird der Zinssaldo optimiert. Zu-sätzlich werden Teile der Finanzinvestitionen in Wertrechten (Investmentfonds, Anleihen) und Termingelder gehalten, die grundsätzlich jederzeit liquidierbar sind. Angesichts der COVID-19 Pandemie hat der Konzern ein umfassendes Kosteneinsparungs- und Liquiditätsicherungspo-gramm eingeleitet. Die getroffenen Maßnahmen sind im Kapitel V. „COVID-19“ Auswirkungen dargestellt. Die FWAG-Konzern sieht keine Umstände, die erheblichen Zweifel an seiner Fähig-keit zur Unternehmensfortführung aufwerfen könnten. Weitere quantitative Angaben sind unter der Anhangerläuterung (36) dargestellt.
IX. FINANZINSTRUMENTE UND RISIKOMANAGEMENT
133
Kreditrisiko
Der FWAG-Konzern ist aus seinem operativen Geschäft sowie aus bestimmten Veranlagungs- und Finanzierungsaktivitäten einem Ausfallrisiko ausgesetzt. Im Veranlagungs- und Finan-zierungsbereich werden Geschäfte nahezu ausschließlich mit Kontrahenten mit einem guten bzw. sehr guten Kreditrating (S&P, Moody’s) abgeschlossen. Auch bei Vertragspartnern, die über kein Rating verfügen, muss einwandfreie Bonität gegeben sein. Anteile an Investment-fonds werden nur dann gezeichnet, wenn diese von international anerkannten Kapitalanlage-gesellschaften geführt werden. Im operativen Geschäft werden die Außenstände zentral und fortlaufend überwacht. Dem Risiko, resultierend aus Forderungsausfällen, wird durch kurze Zahlungsfristen, das Einfordern von Sicherheiten wie Kautionen und Bankgarantien sowie die vermehrte Abwicklung von Zahlungen mittels Lastschrift- oder Bankeinzugsverfahren begeg-net. Um die erwarteten Kreditverluste der Forderungen zu ermitteln, wendet der Konzern eine Wertberichtigungsmatrix an. Das Kreditrisiko bei Forderungen kann grundsätzlich als gering eingeschätzt werden, da es sich überwiegend um kurzfristig fällige Forderungen handelt, die auf langjährigen Geschäftsbeziehungen beruhen. Angesichts der COVID-19 Pandemie erhöh-ten sich Einzelwertberichtigungen der Stufe 3, eine Entwicklung ist in der Anhangerläuterung (36) dargestellt. Die Buchwerte der in der Bilanz ausgewiesenen finanziellen Vermögenswerte repräsentieren gleichzeitig das maximale Ausfall- und Bonitätsrisiko, da zum Abschlussstich-tag keine wesentlichen, das maximale Ausfallrisiko mindernden Vereinbarungen (wie z. B. Aufrechnungsvereinbarungen) bestehen. Genaue Angaben zum Konzentrationsrisiko der Umsätze enthält Anhangangabe (1). Austrian Airlines (LH Gruppe) ist mit einem Anteil von 38,5% (VJ: 43,2%) am Passagieraufkommen größter Kunde am Standort Wien. Die strategi-sche Ausrichtung der Austrian Airlines und ihre nachhaltige Entwicklung als leistungsstarker Netzwerk-Carrier beeinflussen den Geschäftserfolg der FWAG maßgeblich und werden daher auch COVID-bezogen laufend beobachtet und analysiert. Weitere Angaben sind unter den Anhangerläuterungen (36) und bezüglich sonstiger finanziellen Verpflichtungen und Risiken unter der Anhangerläuterung (39) dargestellt.
Zinsrisiko
Das Risiko schwankender Zeitwerte oder Zahlungsströme eines Finanzinstruments aufgrund von Änderungen des Marktzinssatzes liegt vor allem bei langfristigen Finanzinstrumen-ten vor. Solche längeren Laufzeiten sind im operativen Bereich von untergeordneter Bedeu-tung, können jedoch bei Finanzanlagen, Wertpapieren und Finanzschulden wesentlich sein. Der FWAG-Konzern unterliegt Zinsrisiken vorwiegend in der Eurozone. Zur Darstellung von Marktrisiken verlangt IFRS 7 Sensitivitätsanalysen. Neben Zinsänderungsrisiken unterliegt der FWAG-Konzern Währungsrisiken und Preisrisiken von Beteiligungen. Die periodischen Auswirkungen werden bestimmt, indem die hypothetischen Änderungen der Risikovariablen auf den Bestand der Finanzinstrumente zum Abschlussstichtag bezogen werden. Dabei wird unterstellt, dass der Bestand zum Abschlussstichtag repräsentativ für das Gesamtjahr ist. Zinsänderungsrisiken werden gemäß IFRS 7 mittels Sensitivitätsanalysen dargestellt. Den Zinssensitivitätsanalysen liegen die folgenden Annahmen zugrunde: Zinssatzänderungen von originären Finanzinstrumenten mit fester Verzinsung wirken sich nur dann auf das Ergebnis aus, wenn diese zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind. Demnach unterliegen alle zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Finanzinstrumente mit fester Verzinsung keinen Zinsänderungsrisiken im Sinne von IFRS 7. Zinssatzänderungen von originären variabel verzinslichen Finanzinstrumenten wirken sich auf das Zinsergebnis aus und gehen in die Be-rechnung der ergebnisbezogenen Sensitivitäten ein. 2020 hatte der FWAG-Konzern wie im VJ keine variabel verzinsten Finanzinstrumente im Bestand. Auf eine Darstellung der Sensitivi-
IX. FINANZINSTRUMENTE UND RISIKOMANAGEMENT
134
täten der Wertpapiere die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, wird aufgrund von Unwesentlichkeit der hypothetischen Auswirkung verzichtet.
Währungsrisiko
Währungskursrisiken entstehen bei Finanzinstrumenten, die auf eine andere als die funktiona-le Währung der jeweiligen Konzerngesellschaft lauten, in der sie bewertet werden. Für Zwecke der IFRS Bilanzierung besteht kein Währungskursrisiko bei Finanzinstrumenten, die auf die funktionale Währung lauten. Wechselkursbedingte Differenzen aus der Umrechnung von Abschlüssen in die Konzernwährung bleiben im Sinne von IFRS 7 unberücksichtigt. Die Wäh-rungskursrisiken des FWAG-Konzerns resultieren aus Investitionen, Finanzierungsmaßnahmen und operativen Tätigkeiten. Zum Abschlussstichtag unterlag der Konzern keinen wesentlichen Risiken aus auf Fremdwährung lautenden Transaktionen im Investitionsbereich. Im operativen Bereich wickeln die einzelnen Konzernunternehmen ihre Aktivitäten nahezu ausschließlich in ihrer jeweiligen funktionalen Währung (Euro) ab, die der Berichtswährung des FWAG-Konzerns entspricht. Deshalb wird das Wechselkursrisiko des Konzerns aus der laufenden operativen Tätigkeit als gering eingeschätzt. Währungsänderungsrisiken werden gemäß IFRS 7 grund-sätzlich mittels Sensitivitätsanalysen dargestellt. Als relevante Risikovariable gelten grund-sätzlich alle nicht funktionalen Währungen, in denen der Konzern Finanzinstrumente eingeht. Den Währungssensitivitätsanalysen liegen die folgenden Annahmen zugrunde: Wesentliche originäre monetäre Finanzinstrumente wie Forderungen, verzinsliche Wertpapiere bzw. ge-haltene Fremdkapitalinstrumente, flüssige Mittel oder verzinsliche Schulden sind vorwiegend unmittelbar in funktionaler Währung denominiert. Währungskursänderungen haben daher im Wesentlichen keine Auswirkungen auf Ergebnis oder Eigenkapital. Zinserträge und -auf-wendungen aus Finanzinstrumenten werden ebenfalls überwiegend direkt in funktionaler Währung erfasst. Daher können auch diesbezüglich keine Auswirkungen auf die betrachteten Größen entstehen, das Risiko aus sich ändernden Währungskursen für den FWAG-Konzern ist zum Abschlussstichtag als nicht wesentlich anzusehen.
Sonstige Preisrisiken
IFRS 7 verlangt im Rahmen der Darstellung zu Marktrisiken auch Angaben darüber, wie sich hypothetische Änderungen von Risikovariablen auf Preise von Finanzinstrumenten auswirken. Als Risikovariablen kommen insbesondere Börsenkurse oder Indizes in Frage. Die Auswirkun-gen solcher Änderungen sind unter der Anhangangabe (36) ersichtlich.
IX. FINANZINSTRUMENTE UND RISIKOMANAGEMENT
135
Kapitalmanagement
Die finanzwirtschaftliche Steuerung des FWAG-Konzerns zielt auf die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts und eine Kapitalstruktur mit ausgezeichneter Bonitätseinstufung ab. Sie erfolgt anhand der Gearing-Kennzahl, die als Verhältnis der Nettoverschuldung (lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten abzüglich der liquiden Mittel, lang- und kurzfristigen Veranlagungen und der kurzfristigen Wertpapiere) und des Eigenkapitals definiert ist. Als Inst-rumente dienen in erster Linie die Aufnahme oder Rückführung von Finanzschulden sowie die Stärkung der Eigenkapitalbasis durch Gewinnthesaurierung bzw. Anpassung der Dividenden. Für das Gearing wird kein zahlenmäßig konkretes Ziel vorgegeben, es soll jedoch mittelfristig nicht mehr als 60% betragen. Diese Zielsetzung ist gegenüber dem VJ unverändert. Das Gearing entwickelte sich wie folgt:
in T€
2020
2019
Finanzschulden
447.845,1
355.876,6
–
liquide Mittel
-173.099,9
-84.782,9
–
Kurz- und langfristige Veranlagungen1
-45.912,4
-130.958,5
–
kurzfristige Wertpapiere
-26.900,6
-58.709,9
=
Nettoverschuldung
201.932,3
81.425,2
./.
Buchwert Eigenkapital
1.305.497,4
1.380.908,8
=
Gearing
15,5%
5,9%
1) Die kurz- und langfristigen Veranlagungen betreffen sonstige Veranlagungen und Termingelder
Das Gearing erhöhte sich im Vorjahresvergleich insbesondere durch die Aufnahme von kurzfristigen Barvorlagen. Weiters wird zur Steuerung der Finanzstruktur das Verhältnis von Nettoverschuldung zu EBITDA herangezogen. Das mittelfristige Ziel des Unternehmens ist es, die Relation Net -Debt/EBITDA auf höchstens dem 2,5-fachen zu begrenzen. Im GJ betrug das Verhältnis 3,7 (VJ: 0,2), es erhöhte sich pandemiebedingt aufgrund des gesunkenen EBITDA und der Aufnahme von kurzfristigen Barvorlagen. Weder die FWAG noch ihre Tochterunternehmen unterliegen externen Mindestkapitalanforderungen.
X. SONSTIGE ANGABEN
136
X. Sonstige Angaben
(38) Leasing-Verhältnisse
(38 A) Flughafen Wien als Leasinggeber:
Operating Leasing
In der folgenden Tabelle werden die künftigen Leasingzahlungen aus unkündbaren Miet- und Leasingverträgen dargestellt, bei denen der FWAG-Konzern Leasinggeber ist. Es handelt sich vorwiegend um die Vermietung von Betriebs- und Geschäftsgebäuden an den Standorten Flughafen Wien und Flughafen Malta (inkl. der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien).
in T€
2020
2019
In der Berichtsperiode als Ertrag erfasste Leasingzahlungen
68.343,2
141.846,9
davon erfolgswirksam als Ertrag erfasste bedingte
Mietzahlungen (Umsatzmieten)
11.410,7
52.109,3
Künftige Mindestleasingzahlungen:
Weniger als ein Jahr
61.167,0
114.634,0
Ein bis zwei Jahre
87.595,1
94.495,8
Zwei bis drei Jahre
67.164,3
86.133,9
Drei bis vier Jahre
41.277,5
41.817,3
Vier bis fünf Jahre
36.260,6
35.102,3
Mehr als fünf Jahre
333.903,5
334.039,7
Die folgenden Vermögenswerte sind in den Sachanlagen enthalten und betreffen Opera-ting Leasingverhältnisse als Leasinggeber. Diese Vermögenswerte leiten sich wie folgt über (IFRS16.95):
in T€
Grundstücke und Bauten
Technische Anlagen und Maschinen
Gesamt
Nettobuchwert zum 1.1.2020
114.492,3
180,1
114.672,5
Zugänge
1.286,3
1.286,3
Abgänge
-22,5
-22,5
Umbuchungen
-7.119,8
-7,4
-7.127,3
Abschreibungen
-5.658,4
-33,1
-5.691,5
Nettobuchwert zum 31.12.2020
102.977,9
139,6
103.117,5
Stand zum 31.12.2020
Anschaffungskosten
164.349,8
507,4
164.857,2
Kumulierte Abschreibungen
-61.371,9
-367,8
-61.739,7
Nettobuchwert
102.977,9
139,6
103.117,5
X. SONSTIGE ANGABEN
137
in T€
Grundstücke und Bauten
Technische Anlagen und Maschinen
Gesamt
Nettobuchwert zum 1.1.2019
110.769,1
213,7
110.982,7
Anpassung IFRS 16
9.268,8
9.268,8
angepasster Nettobuch-wert zum 1.1.2019
120.037,9
213,7
120.251,5
Zugänge
581,3
581,3
Abgänge
0,0
0,0
Umbuchungen
70,8
70,8
Abschreibungen
-6.197,7
-33,5
-6.231,2
Nettobuchwert zum 31.12.2019
114.492,3
180,1
114.672,5
Stand zum 31.12.2019
Anschaffungskosten
177.044,6
519,6
177.564,2
Kumulierte Abschreibungen
-62.552,2
-339,5
-62.891,7
Nettobuchwert
114.492,3
180,1
114.672,5
Finance Leasing
Im Konzernabschluss 2020 des Leasinggebers (Flughafen-Wien-Gruppe) wurden, wie auch schon im vergangenen Geschäftsjahr, Mietverträge betreffend für den Flugverkehrsbetrieb wesentliche Immobilien (Hangar-, Flugbetriebsgebäude und Werkstätten) als Finanzierungs-leasing abgebildet.
Im Zeitpunkt des Vertragsabschlusses wurde eine Mietvorauszahlung vereinnahmt und das wirtschaftliche Eigentum auf den Leasingnehmer übertragen (Finanzierungsleasing), die Mietvorauszahlung wurde mit der Leasingforderung zur Gänze aufgerechnet.
(38 B) Flughafen Wien als Leasingnehmer:
Der FWAG-Konzern mietet verschiedene Grundstücke, Immobilien und Anlagen. Die Verträge sind mit unterschiedlichen Laufzeiten zwischen einem und 100 Jahren abgeschlossen und betreffen im Wesentlichen: Miete einer Cargo-Immobilie am Standort Wien, Miete von Grund-stücken am Standort Wien, Miete von Grundstücken und flughafenspezifischen Immobilien am Standort Malta (inkl. Aerodrome Licence), Miete von Kombinations- und Kopiergeräten, Miete von Raucherkabinen, sowie Nutzungsrechte:
Nutzungsrechte die als immaterielle Vermögenswerte dargestellt werden
in T€
Konzessionen und Rechte
Gesamt
Entwicklung vom 1.1. bis 31.12.2020
Nettobuchwert zum 1.1.2020
10.525,4
10.525,4
Abschreibungen
-221,6
-221,6
Nettobuchwert zum 31.12.2020
10.303,8
10.303,8
X. SONSTIGE ANGABEN
138
in T€
Konzessionen und Rechte
Gesamt
Entwicklung vom 1.1. bis 31.12.2019
Nettobuchwert zum 1.1.2019
0,0
0,0
IFRS 16 Anpassungen
10.747,0
10.747,0
Angepasster Nettobuchwert zum 1.1.2019
10.747,0
10.747,0
Abschreibungen
-221,6
-221,6
Nettobuchwert zum 31.12.2019
10.525,4
10.525,4
Zum 31.12.2020 sind in den immateriellen Vermögenswerte Nutzungsrechte in Höhe von T€ 10.303,8 (VJ: T€ 10.525,4) enthalten. Siehe dazu auch Anhangangabe (13).
Nutzungsrechte die als Sachanlagen dargestellt werden
in T€
Grundstücke und Bauten
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts-ausstattung
Gesamt
Entwicklung vom 1.1. bis 31.12.2020
Nettobuchwert zum 1.1.2020
81.125,0
414,2
81.539,2
Abschreibungen
-2.338,0
-188,4
-2.526,4
Nettobuchwert zum 31.12.2020
78.787,0
225,8
79.012,8
in T€
Grundstücke und Bauten
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts-ausstattung
Gesamt
Entwicklung vom 1.1. bis 31.12.2019
Nettobuchwert zum 1.1.2019
25.174,5
0,0
25.174,5
IFRS 16 Anpassungen
58.289,7
562,6
58.852,2
Angepasster Nettobuchwert zum 1.1.2019
83.464,2
562,6
84.026,8
Zugänge
0,0
62,1
62,1
Abschreibungen
-2.339,2
-210,4
-2.549,6
Nettobuchwert zum 31.12.2019
81.125,0
414,2
81.539,2
In den Sachanlagen ist ein Nutzungsrecht („temporary emphyteusis“) betreffend der Grund-miete am Flughafen Malta enthalten. Die Zahlungen aus diesen Leasingverträgen sind an die Regierung von Malta zu leisten. Die Leasinglaufzeiten für diese Verträge liegen zwischen 58 bis 65 Jahre. Die Leasingzahlungen werden gemäß einer Indexierung periodisch angepasst. Das Nutzungsrecht wird linear über die Vertragslaufzeit abgeschrieben.
Nutzungsrechte die als Finanzinvestition gehaltene Immobilien dargestellt werden
in T€
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
Gesamt
Entwicklung vom 1.1. bis 31.12.2020
Angepasster Nettobuchwert zum 1.1.2020
334,5
334,5
Abschreibungen
-7,0
-7,0
Nettobuchwert zum 31.12.2020
327,5
327,5
X. SONSTIGE ANGABEN
139
in T€
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
Gesamt
Entwicklung vom 1.1. bis 31.12.2019
Nettobuchwert zum 1.1.2019
0,0
0,0
IFRS 16 Anpassungen
341,5
341,5
Angepasster Nettobuchwert zum 1.1.2019
341,5
341,5
Abschreibungen
-7,0
-7,0
Nettobuchwert zum 31.12.2019
334,5
334,5
In der Gewinn und Verlustrechnung erfasste Beträge
in T€
2020
2019
Abschreibungen aus Leasingverhältnissen
2.754,9
2.778,2
Zinsaufwendungen aus Leasingverbindlichkeiten
2.166,8
2.158,0
Aufwendungen aus kurzfristigen Leasingverhältnissen
290,0
741,7
Aufwendungen für Leasingverhältnisse über einen Vermögenswert von geringem Wert
750,5
578,7
Aufwendungen die nicht unter IFRS 16 fallen und in Anhangangabe (5) unter Miet- und Pachtauf-wand angeführt sind
1.481,4
1.385,3
In der Kapitalflussrechnung erfasste Beträge
in T€
2020
2019
Gesamte Zahlungsmittelabflüsse für Leasingverhältnisses
2.124,2
2.142,2
(39) Sonstige Verpflichtungen und Risiken
Die FWAG AG hat die Kosten der Flughafen Wien Mitarbeiter-Beteiligung-Privatstiftung, im Wesentlichen die Abdeckung der Körperschaftsteuer sowie Verwaltungskosten, zu tragen.
Gemäß § 7 Abs. 4 der Satzung des Abwasserverbandes Schwechat vom 10.12.2003 haftet die Flughafen Wien AG als Verbandsmitglied für Darlehen im Zusammenhang mit der Er-richtung und Erweiterung der Verbandskläranlage in Höhe von T€ 467,0 (VJ: T€ 555,8). Zum Bilanzstichtag bestanden betreffend Malta International Airport p.l.c. Streitigkeiten mit der maltesischen Regierung (Streitwert: rund € 6,3 Mio., VJ: rund € 5,1 Mio.) sowie Forderungen einzelner Arbeitnehmer. Aus Sicht des FWAG-Konzerns sind sämtliche Ansprüche unbegründet. Sofern ein Baubeschluss zur Errichtung der 3. Piste gefasst wird, wird im Zusammenhang mit dem Umweltfonds binnen acht Wochen ab Baubeginnanzeige eine Zahlungsverpflichtung aus dem Leistungsvertrag Umweltfonds – Flughafen Wien aus dem Mediationsverfahren, die sich aus den Flugverkehrszahlen ermittelt, ausgelöst. die sich zum 31.12.2020 auf rund € 20,4 Mio. (VJ: rund € 20,0 Mio.) beläuft. Zu den Verpflichtungen zur Zahlung von Pensionen und Pensionszuschüssen siehe Anhangerläuterung (28). Für immaterielle Vermögenswerte bestehen am Bilanzstichtag Erwerbsverpflichtungen in Höhe von € 0,2 Mio. (VJ: € 0,1 Mio.) für Sachanlagen in Höhe von € 17,7 Mio. (VJ: € 74,9 Mio.).
X. SONSTIGE ANGABEN
140
(40) Zusammensetzung des Konsolidierungskreises
In den Konzernabschluss werden mit Ausnahme von zwei Tochtergesellschaften (VJ: zwei) sämtliche Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierte Unternehmen einbezogen. Die zwei Tochterunternehmen wurden wie im VJ wegen ihrer untergeordneten Bedeutung für die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns nicht in den Konzernabschluss einbezogen. Der konsolidierte Um-satz dieser Gesellschaften belief sich im Geschäftsjahr auf unter 1,0% (VJ: unter 1,0%) des Konzernumsatzes. Intern wurde die Wesentlichkeitsgrenze so festgelegt, dass nur einzeln unwesentliche Tochtergesellschaften nicht konsolidiert werden. Der Kreis der zu konsolidie-renden Unternehmen hat sich im Geschäftsjahr 2020 im Vergleich zum VJ nicht verändert.
Inland
Ausland
Gesamt
Flughafen Wien AG
1
0
1
Tochterunternehmen
31.12.2019 = 31.12.2020
26
12
38
At-Equity-bewertete Unternehmen
Gemeinschaftsunternehmen
31.12.2019 = 31.12.2020
1
1
2
Assoziierte Unternehmen
31.12.2019 = 31.12.2020
1
0
1
Konsolidierungskreis 31.12.2019=31.12.2020
29
13
42
Die Gesellschaften City Air Terminal Betriebsgesellschaft m.b.H und Letisko Košice – Airport Košice, a.s. werden nach der at-Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen, obwohl die FWAG unmittelbar oder mittelbar über die Mehrheit der Stimmrechte verfügt. Diese Ge-sellschaften werden gemeinschaftlich geführt, da wesentliche Unternehmensentscheidungen gemeinsam mit den Mitgesellschaftern zu treffen sind. Die in den Konzernabschluss einbe-zogenen Unternehmen und deren Konsolidierungsart werden in der Anlage 1 zum Anhang angeführt. Die Angaben zu Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen, assoziierten Unternehmen sowie nicht beherrschenden Anteilen sind in der Anlage 2 und 3 zum Anhang angegeben bzw. den entsprechenden Kapiteln des Anhangs zu entnehmen.
Keine Änderungen des Konsolidierungskreises 2020
Änderungen des Konsolidierungskreises 2019
Erstkonsolidierung
per
Art der Konsolidierung
Anteil am Kapital
Bemerkung
„GetService“-Flughafen-Sicherheits- und Servicedienst GmbH
1.5.2019
Vollkonsolidierung
51%
Wechsel Konsolidierung
VIE Shops Entwicklungs- und Betriebsges.m.b.H1
1.8.2019
Vollkonsolidierung
100%
Wechsel Konsolidierung
FWAG Entwicklungsgebiet West GmbH
1.8.2019
Vollkonsolidierung
100%
Neugründung
1) Aufnahme in den Vollkonsolidierungskreis aufgrund ihrer gestiegenen Bedeutung für den operativen Geschäftsverlauf der FWAG-Gruppe.
X. SONSTIGE ANGABEN
141
Die GetService“-Flughafen-Sicherheits- und Servicedienst GmbH (GET2), an der die FWAG-Gruppe 51% hält, wurde bis zum 30. 4.2019 nach der at-Equity-Methode in den Konzernab-schluss einbezogen, da wesentliche Unternehmensentscheidungen gemeinsam mit den Mit-gesellschaftern zu treffen waren. Ab dem 1. 5. 2019 übt der FWAG-Konzern eine Beherrschung über die GET2 aus. Ab 01.8.2019 wurde die Gesellschaft VIE Shops Entwicklungs- und Betriebs-ges.m.b.H (SHOP) aufgrund ihrer gestiegenen Bedeutung für den operativen Geschäftsverlauf in den Konsolidierungskreis aufgenommen. Bis 31.7.2019 wurde dieses Unternehmen aufgrund der untergeordneten Bedeutung und Unwesentlichkeit nicht in den Konzernabschluss mit-einbezogen. Die Gesellschaft ist dem Segment Retail & Properties zugeordnet. Mit Errich-tungserklärung vom 8.8.2018 wurde die Tochtergesellschaft FWAG Entwicklungsgebiet West GmbH (EGW) durch die Tochtergesellschaft VIE Shops Entwicklungs- und Betriebsges.m.b.H gegründet und in den Vollkonsolidierungskreis aufgenommen. Die Tochtergesellschaft ist dem Segment Retail & Properties zugeordnet. Die Gesellschaft MMLC Holdings Malta Limited (MMLCH) wurde rückwirkend mit 1.1.2019 im GJ 2019 mit der VIE (Malta) Limited verschmolzen.
(41) Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen
Nahestehende Unternehmen beinhalten nicht vollkonsolidierte verbundene Unternehmen des FWAG-Konzerns, assoziierte Unternehmen, die Aktionäre der FWAG (Land Niederösterreich und Stadt Wien mit jeweils 20% der Aktien, Airports Group Europe S.à.r.l. mit 39,80%) sowie deren wesentliche Tochtergesellschaften und die Mitglieder des Managements in Schlüssel-positionen. Mit Gesellschaften, an denen das Land Niederösterreich und die Stadt Wien direkt oder indirekt Beteiligungen halten, die ebenfalls als nahestehende Unternehmen gemäß IAS 24 einzustufen sind, bestehen Geschäftsbeziehungen innerhalb des Leistungsspektrums des Flug-hafen-Wien-Konzerns und der betreffenden Gesellschaften zu fremdüblichen Bedingungen. Die im Berichtsjahr mit diesen Unternehmen im Sinne von IAS 24 durchgeführten Transaktionen betrafen alltägliche Geschäfte des operativen Geschäftsbereichs und waren insgesamt von untergeordneter Bedeutung. Einkäufe wurden zu Marktpreisen abzüglich handelsüblicher Mengenrabatte sowie sonstiger auf Basis der Geschäftsbeziehung gewährter Rabatte getätigt. Die Geschäftsbeziehungen zwischen der FWAG und den nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen sind von untergeordneter Bedeutung. Betreffend die bestehenden Forderungen und Verbindlichkeiten wird auf die Erläuterung der jeweiligen Bilanzposten verwiesen. Die auf-wandswirksam erfassten Leistungen der „GetService“-Flughafen-Sicherheits- und Servicedienst GmbH (GET2) betrugen im Vorjahr in den ersten vier Monaten T€ 4.672,5 (ab 01.05.2019 wird die Gesellschaft vollkonsolidiert, siehe dazu Anhangangabe (40)). Gegenüber dem Gemein-schaftsunternehmen City Air Terminal Betriebsgesellschaft m.b.H. erzielte der FWAG-Kon-zern 2020 Umsatzerlöse von T€ 587,6 (VJ: T€ 1.531,8), gegenüber dem Gemeinschaftsunter-nehmen „GetService“-Flughafen-Sicherheits- und Servicedienst GmbH (GET2) im VJ T€ 163,3 (ab 01.05.2019 wird die Gesellschaft vollkonsolidiert, siehe dazu Anhangangabe (40)) sowie gegenüber dem assoziierten Unternehmen SCA Schedule Coordination Austria GmbH in Höhe von T€ 448,6 (VJ: T€ 668,0). Die mit der City Air Terminal Betriebsgesellschaft m.b.H. erzielten Umsätze betreffen im Wesentlichen Dienstleistungen der Flughafen Wien AG und deren Töch-ter wie Gepäckhandling, Sicherheitsdienstleistungen, Stationsbetrieb, EDV-Leistungen, etc. Die Umsätze mit dem assoziierten Unternehmen SCA Schedule Coordination Austria GmbH betreffen Verrechnungen der FWAG für Personalbeistellungen, EDV-Leistungen und sonstige Dienstleistungen. Die Umsätze mit dem Gemeinschaftsunternehmen GET2 betreffen im We-sentlichen Dienstleistungen. Am 31.12.2020 betrug der Gesamtbestand an Forderungen und
X. SONSTIGE ANGABEN
142
Darlehen (Ausleihungen) gegenüber den nach der Equity-Methode bewerteten Gemeinschafts-unternehmen T€ 143,1 (VJ: T€ 274,2) und gegenüber den nach der Equity-Methode bewerteten assoziierten Unternehmen T€ 33,9 (VJ: T€ 23,3), die Verbindlichkeiten gegenüber den nach der Equity-Methode bewerteten Gemeinschaftsunternehmen auf T€ 7.119,8 (VJ: T€ 8.705,7) und gegenüber den nach der Equity-Methode bewerteten assoziierten Unternehmen auf T€ 0,0 (VJ: T€ 2,1).
Nahestehende natürliche Personen:
Es haben keine wesentlichen Transaktionen zwischen dem Flughafen-Wien-Konzern und Personen in Schlüsselpositionen des Managements und deren nächsten Familienangehörigen stattgefunden. Die Beziehungen zu den Organen des Unternehmens können der Anhanger-läuterung (42) entnommen werden.
(42) Angaben über Organe und Arbeitnehmer
Beschäftigte im Jahresdurchschnitt (ohne Vorstände und Geschäftsführer):
2020
2019
Arbeiter
3.440
3.397
Angestellte
2.012
1.988
5.452
5.385
Die Mitglieder des Vorstands der Flughafen Wien AG erhielten für ihre Tätigkeit als Vorstand 2020 und 2019 folgende Vergütungen (Auszahlungen):
Bezüge Vorstand 2020 (Auszahlungen)
in T€
Fixe Bezüge
2020
Erfolgsabhängige Bezüge
Sachbezüge 2020
Gesamtbezüge 2020
664,0
343,4
17,5
1.024,9
Bezüge Vorstand 2019 (Auszahlungen)
in T€
Fixe Bezüge
2019
Erfolgsabhängige Bezüge
Sachbezüge 2019
Gesamtbezüge
2019
696,8
686,8
17,3
1.400,9
Für andere Mitarbeiter gelangen Leistungs- und Zielerreichungsprämien für außerordent-liche Leistungen und für erreichte Zielvereinbarungen zur Auszahlung. Die Gesamtbezüge früherer Mitglieder des Vorstands beliefen sich im Berichtsjahr auf T€ 475,0 (VJ: T€ 464,9).
Aufwendungen für Personen in Schlüsselpositionen
Als Personen in Schlüsselpositionen werden die Vorstandsmitglieder, die Prokuristen der FWAG, das Management der MIA sowie die Mitglieder des Aufsichtsrats der Flughafen Wien AG an-gesehen. Für diese wurden die folgenden Vergütungen einschließlich der Veränderung von Rückstellungen gewährt:
X. SONSTIGE ANGABEN
143
Aufwendungen des Geschäftsjahres 2020
in T€
Aufsichtsräte
Vorstände
Leitende Angestellte
Fixe und erfolgsabhängige Jahresbezüge
159,2
1.099,6
2.757,3
Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhält-nisses (Zahlungen an Pensionskassen)
0,0
131,0
33,5
Andere langfristig fällige Leistungen
0,0
0,0
52,5
Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses
0,0
0,0
152,9
Summe
159,2
1.230,6
2.996,1
Aufwendungen des Geschäftsjahres 2019
in T€
Aufsichtsräte
Vorstände
Leitende Angestellte
Fixe und erfolgsabhängige Jahresbezüge
175,2
1.410,8
3.495,2
Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhält-nisses (Zahlungen an Pensionskassen)
0,0
207,5
57,0
Andere langfristig fällige Leistungen
0,0
0,0
23,7
Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses
0,0
0,0
99,1
Summe
175,2
1.618,4
3.675,0
An Mitglieder des Aufsichtsrats wurden im Berichtsjahr Zahlungen in Höhe von T€ 160,7 (VJ: T€ 177,6) geleistet.
(43) Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Bilanzstichtag
Es sind keine Ereignisse nach dem Bilanzstichtag bekannt, die für die Bewertung und Bilan-zierung am 31.12.2020 von Bedeutung sind, wie offene Rechtsfälle oder Schadenersatzfor-derungen sowie andere Verpflichtungen oder Drohverluste, die gebucht oder gemäß IAS 10 offengelegt werden müssten.
XI. BEWERTUNGS-, BILANZIERUNGS- UND RECHNUNGSLEGUNGSMETHODEN
144
XI. Bewertungs-, Bilanzier-ungs- und Rechnungs-legungsmethoden
(44) Bewertungsgrundlagen
Der Konzernabschluss ist prinzipiell zu fortgeführten historischen Anschaffungs- und Her-stellungskosten aufgestellt. Eine Ausnahme davon bilden derivative Finanzinstrumente sowie finanzielle Vermögenswerte die zum beizulegenden Zeitwert (FVPL oder FVOCI) bewertet werden oder auch latente Steuern. Eine entsprechende Erläuterung erfolgt im Rahmen der jeweiligen Bilanzierungs- und Bewertungsmethode. Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfolgt unter Verwendung von Ermessensentscheidungen sowie Einschätzungen des Ma-nagements, die Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben, diese werden im Kapitel „Ermessensbeurteilung und Unsicherheiten bei Schätzungen“ gesondert dargestellt. Die Ab-schlüsse der FWAG und ihrer Tochterunternehmen werden unter Beachtung der einheitlich für den Konzern geltenden Ansatz- und Bewertungsmethoden in den Konzernabschluss ein-bezogen. Sämtliche Jahresabschlüsse der einbezogenen Gesellschaften werden zum Stichtag des Konzernabschlusses aufgestellt.
(45) Konsolidierungsgrundsätze
Tochterunternehmen
Der Konzernabschluss beinhaltet den Abschluss des Mutterunternehmens und der von ihm be-herrschten Unternehmen. Insbesondere beherrscht der Konzern ein Beteiligungsunternehmen dann und nur dann, wenn er alle nachfolgenden Eigenschaften hat: die Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen (d. h. der Konzern hat aufgrund aktuell bestehender Rechte die Möglichkeit, diejenigen Aktivitäten des Beteiligungsunternehmens zu steuern, die einen wesentlichen Einfluss auf dessen Rendite haben) sowie eine Risikobelastung durch oder An-rechte auf schwankende Renditen aus seinem Engagement in dem Beteiligungsunternehmen und die Fähigkeit, seine Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen dergestalt zu nutzen, dass dadurch die Rendite des Beteiligungsunternehmens beeinflusst wird. Besitzt der Konzern keine Mehrheit der Stimmrechte oder damit vergleichbarer Rechte an einem Beteiligungsunternehmen, berücksichtigt er bei der Beurteilung, ob er die Verfügungsgewalt an diesem Beteiligungsunternehmen hat, alle relevanten Sachverhalte und Umstände, hierzu zählen u. a.: Eine vertragliche Vereinbarung mit den anderen Stimmberechtigten, Rechte, die aus anderen vertraglichen Vereinbarungen resultieren, Stimmrechte und potenzielle Stimm-rechte des Konzerns. Ergeben sich aus Sachverhalten und Umständen Hinweise, dass sich eines oder mehrere der drei Beherrschungselemente verändert haben, muss der Konzern erneut prüfen, ob er ein Beteiligungsunternehmen beherrscht. Die Konsolidierung eines Tochterunter-nehmens beginnt an dem Tag, an dem der Konzern die Beherrschung über das Tochterunter-nehmen erlangt. Sie endet, wenn der Konzern die Beherrschung über das Tochterunternehmen verliert. Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden von Tochtergesellschaften wurden, sofern notwendig, gegenüber den lokalen Rechnungslegungsvorschriften angepasst, um eine konzerneinheitliche Bilanzierung zu gewährleisten. Konzerninterne Salden, Geschäfts-vorfälle, Erträge und Aufwendungen werden in voller Höhe eliminiert. Gewinne oder Verluste
XI. BEWERTUNGS-, BILANZIERUNGS- UND RECHNUNGSLEGUNGSMETHODEN
145
aus konzerninternen Geschäftsvorfällen, die im Buchwert von Vermögenswerten wie Vor-räten und Anlagevermögen enthalten sind, werden in voller Höhe eliminiert. Änderungen der Beteiligungsquote, die zu keinem Verlust der Beherrschung über das Tochterunternehmen führen, werden wie Transaktionen mit Eigenkapitaleignern des Konzerns behandelt. Ein aus dem Erwerb eines nicht beherrschenden Anteils entstehender Unterschiedsbetrag zwischen den bezahlten Leistungen und dem betreffenden Anteil an dem Buchwert des Nettovermö-gens des Tochterunternehmens wird im Eigenkapital erfasst. Gewinne und Verluste, die bei der Veräußerung von nicht beherrschenden Anteilen entstehen, werden ebenfalls im Eigen-kapital erfasst. Nach IFRS erfolgt die Bilanzierung erworbener Tochterunternehmen nach der Erwerbsmethode. Die Anschaffungskosten des Erwerbs entsprechen dem beizulegenden Zeitwert der hingegebenen Vermögenswerte, der ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente und der entstandenen bzw. übernommenen Schulden zum Transaktionszeitpunkt. Außerdem be-inhalten sie die beizulegenden Zeitwerte jeglicher angesetzter Vermögenswerte oder Schulden, die aus einer bedingten Gegenleistungsvereinbarung resultieren. Erwerbsbezogene Kosten werden aufwandswirksam erfasst. Im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses identifizierbare Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten werden bei der Erstkonsolidierung mit ihren beizulegenden Zeitwerten im Erwerbszeitpunkt bewertet. Als Firmenwert wird grundsätzlich der Wert angesetzt, der sich aus dem Überhang des beizulegen-den Zeitwerts der Gegenleistung, dem Wert der nicht beherrschenden Anteile am erworbenen Unternehmen sowie dem beizulegenden Zeitwert jeglicher vorher gehaltener Eigenkapital-anteile zum Erwerbsdatum über dem Anteil des Konzerns an dem zum beizulegenden Wert bewerteten Nettovermögen ergibt. Nicht beherrschende Anteile werden zum Erwerbszeit-punkt mit ihrem entsprechenden Anteil am identifizierbaren Nettovermögen des erworbenen Unternehmens bewertet. Im Falle des Erwerbs zu einem Preis unter dem Marktwert, d.h. die Anschaffungskosten sind geringer als das zum beizulegenden Zeitwert bewertete Nettover-mögen des erworbenen Tochterunternehmens, ist dieser passive Unterschiedsbetrag, nach nochmaliger Überprüfung, direkt in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung zu erfassen. Nicht beherrschende Anteile werden in der Konzernbilanz innerhalb des Eigenkapitals als ge-sonderter Posten ausgewiesen.
Assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen
Ein assoziiertes Unternehmen ist ein Unternehmen, bei welchem der Konzern über maß-geblichen Einfluss verfügt. Maßgeblicher Einfluss ist die Möglichkeit, an den finanz- und geschäftspolitischen Entscheidungen des Beteiligungsunternehmens mitzuwirken, nicht aber die Beherrschung oder die gemeinschaftliche Führung der Entscheidungsprozesse. Ein Gemeinschaftsunternehmen ist eine gemeinsame Vereinbarung, bei der die Parteien, die die gemeinschaftliche Führung über die Vereinbarung ausüben, Rechte am Nettovermögen des Gemeinschaftsunternehmens besitzen. Gemeinschaftliche Führung ist die vertraglich ver-einbarte Teilhabe an der Beherrschung über eine Vereinbarung, die nur dann besteht, wenn Entscheidungen über die relevanten Aktivitäten die einstimmige Zustimmung der an der ge-meinschaftlichen Führung beteiligten Partnerunternehmen erfordern. Die Überlegungen, die zur Bestimmung des maßgeblichen Einflusses oder der gemeinschaftlichen Führung angestellt werden, sind mit denen vergleichbar, die zur Bestimmung der Beherrschung von Tochterunter-nehmen erforderlich sind. Die Anteile des Konzerns an assoziierten Unternehmen und Gemein-schaftsunternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert. Nach der Equity-Methode werden die Anteile an einem assoziierten Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen bei der erstmaligen Erfassung mit den Anschaffungskosten angesetzt und in der Folge um den
XI. BEWERTUNGS-, BILANZIERUNGS- UND RECHNUNGSLEGUNGSMETHODEN
146
dem FWAG-Konzern zustehenden Anteil am Ergebnis der Beteiligung, um Ausschüttungen sowie um Kapitalein- oder -auszahlungen erhöht oder vermindert. Der mit einem assoziierten Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen verbundene Firmenwert ist im Buchwert des Anteils enthalten und wird nicht planmäßig abgeschrieben. In den auf den Unternehmens-zusammenschluss folgenden Perioden werden die aufgedeckten stillen Reserven und stillen Lasten entsprechend der Behandlung der korrespondierenden Vermögenswerte und Schulden fortgeführt, abgeschrieben oder aufgelöst.
Der gesamte Buchwert des Anteils wird immer dann auf Wertminderung geprüft, wenn die Anwendung der Vorschriften des IAS 39 darauf hinweist, dass der Anteil wertgemindert sein könnte.
(46) Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Währungsumrechnung
Berichtswährung und funktionale Währung sämtlicher Konzerngesellschaften ist der Euro. Fremdwährungsgeschäfte in den einzelnen Konzerngesellschaften werden mit dem zum Zeit-punkt des Geschäftsvorfalls gültigen Kurs in die funktionale Währung umgerechnet. Monetäre Posten in Fremdwährung werden mit dem zum Bilanzstichtag gültigen Devisenmittelkurs angesetzt. Umrechnungsdifferenzen werden grundsätzlich in saldierter Form erfolgswirk-sam erfasst.
Immaterielle Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte mit bestimmbarer Nutzungsdauer werden mit ihren Anschaf-fungskosten angesetzt und planmäßig über ihre wirtschaftliche Nutzungsdauer von 4 bis 20 Jahren linear abgeschrieben. Die wirtschaftliche Nutzungsdauer der Flughafen-Konzession Malta beträgt 61 Jahre (analog der Konzessionslaufzeit). Selbst erstellte immaterielle Vermö-genswerte werden bei Erfüllung der Ansatzkriterien mit ihren Herstellungskosten angesetzt und planmäßig über die wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Die Nutzungsdauer beträgt acht Jahre. Fremdkapitalkosten und Ausgaben für Entwicklung werden gegebenenfalls aktiviert und über die Nutzungsdauer des Vermögenswerts abgeschrieben. Immaterielle Ver-mögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer werden zu Anschaffungskosten bewertet. Sie werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern jährlich auf ihre Werthaltigkeit untersucht und, sofern notwendig, auf den erzielbaren Betrag abgeschrieben. Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern auf Basis des erzielbaren Betrags derjenigen Cash Gene-rating Unit (CGU bzw. zahlungsmittelgenerierende Einheit), der der Firmenwert zugeordnet ist, auf eine Wertminderung untersucht („Impairment Only Approach“).
Sachanlagen
Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmä-ßige lineare Abschreibungen, bewertet. Die Herstellungskosten der selbst erstellten Anla-gen umfassen neben den direkt zurechenbaren Kosten auch angemessene Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie leistungserstellungsbezogene Verwaltungskosten. Zu den Anschaffungs- oder Herstellungskosten zählen neben dem Kaufpreis auch die direkt zure-chenbaren Kosten, um den Vermögenswert zu seinem Standort und in den erforderlichen betriebsbereiten Zustand zu bringen. Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswerts zugeordnet werden können, werden
XI. BEWERTUNGS-, BILANZIERUNGS- UND RECHNUNGSLEGUNGSMETHODEN
147
als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert. Wenn wesentliche Teile von Sach-anlagen in regelmäßigen Abständen ausgetauscht werden müssen, erfasst der Konzern solche Teile als gesonderte Vermögenswerte mit spezifischer Nutzungsdauer bzw. entsprechender Abschreibung. Bei Durchführung einer Großinspektion werden entsprechend die Kosten im Buchwert der Sachanlagen als Ersatz aktiviert, sofern die Ansatzkriterien erfüllt sind. Alle anderen Wartungs- und Instandhaltungskosten werden sofort erfolgswirksam erfasst. Die Abschreibungsdauer richtet sich nach der voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungsdauer und wird regelmäßig überprüft.
Den planmäßigen Abschreibungen werden folgende konzerneinheitliche Nutzungsdauern zugrunde gelegt:
Jahre
Betriebsgebäude
33,3–50
Nutzungsrecht („temporary emphyteusis“)
58–65
Komponenten Terminal 3:
Rohbau
50
Fassade
25
Innenausbau
20
Technische Gebäudeausrüstung
25
Sonstige Gebäude
10–50
Start-/Landebahnen, Rollwege, Vorfelder
20–60
Technischer Lärmschutz
20
Sonstige Grundstückseinrichtungen
7–20
Technische Anlagen und Maschinen
5–20
Fahrzeuge
2–10
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
2–15
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien umfassen alle Immobilien, die zur Erzielung von Mieteinnahmen oder zum Zweck der Wertsteigerung gehalten und weder im operativen Be-reich noch für Verwaltungszwecke eingesetzt werden, sowie Grundstücke, die für eine gegen-wärtig unbestimmte künftige Nutzung gehalten werden. Bei einem betrieblich genutzten Anteil erfolgt eine dem prozentuellen Ausmaß der Nutzung entsprechende Zuordnung. Die als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien werden zu fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet. Fremdkapitalkosten werden als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert. Abschreibungen werden nach der linearen Methode unter Zu-grundelegung einer Nutzungsdauer von 10 bis 40 Jahren vorgenommen. Unabhängig von der Bewertung zu fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten wird der beizulegende Zeitwert der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilie ermittelt. In Ermangelung von aktiven Marktpreisen für den Standort Flughafen Wien-Schwechat kommt es zu keiner Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts mit unterlegten Marktdaten. Der beizulegende Zeitwert wird intern auf Basis von Ertragswerten zum Bilanzstichtag ermittelt. Nähere Ausführungen zu den Bewertungstechniken und wesentlichen Parametern siehe unter Anhangerläuterung (15).
Zum Verkauf stehende Vermögenswerte
Langfristige Vermögenswerte oder Veräußerungsgruppen, die Vermögenswerte und Schulden umfassen, werden als zum Verkauf stehend oder zur Ausschüttung gehalten eingestuft, wenn
XI. BEWERTUNGS-, BILANZIERUNGS- UND RECHNUNGSLEGUNGSMETHODEN
148
es höchst wahrscheinlich ist, dass sie überwiegend durch Veräußerung oder Ausschüttung und nicht durch fortgesetzte Nutzung realisiert werden. Diese Vermögenswerte oder die Ver-äußerungsgruppe zum niedrigeren Wert aus ihrem Buchwert und beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten angesetzt. Ein etwaiger Wertminderungsaufwand einer Ver-äußerungsgruppe wird zunächst dem Geschäfts- oder Firmenwert und dann den verbleibenden Vermögenswerten und Schulden auf anteiliger Basis zugeordnet – mit der Ausnahme, dass den Vorräten, finanziellen Vermögenswerten, latenten Steueransprüchen oder als Finanzinvesti-tion gehaltenen Immobilien, die weiterhin gemäß den sonstigen Rechnungslegungsmethoden des Konzerns bewertet werden, kein Verlust zugeordnet wird. Wertminderungsaufwendungen bei der erstmaligen Einstufung als zum Verkauf stehend oder zur Ausschüttung gehalten und spätere Gewinne und Verluste bei Neubewertung werden im Gewinn oder Verlust erfasst.
Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen werden nicht mehr planmäßig abgeschrie-ben und jedes nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligungsunternehmen wird nicht mehr nach der Equity-Methode bilanziert, sobald es als zum Verkauf stehend oder zur Ausschüttung gehalten eingestuft ist.
Wertminderungen und Wertaufholungen von immateriellen Vermögenswerten, Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien
Immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien, bei denen Anzeichen für Wertminderungen vorliegen, werden durch den Vergleich des Buch-werts mit dem erzielbaren Betrag auf ihre Werthaltigkeit untersucht. Können den Vermögens-werten keine eigenen, von anderen Vermögenswerten unabhängig generierten erwarteten künftigen Finanzmittelzuflüsse zugeordnet werden, ist die Werthaltigkeit auf Basis der über-geordneten Cash Generating Unit der Vermögenswerte zu prüfen. Liegt der erzielbare Betrag des Vermögenswerts oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit unter dem Buchwert, erfolgt eine Abwertung auf den niedrigeren erzielbaren Betrag. Soweit die Gründe für zuvor erfasste Wertminderungen entfallen sind, werden diese Vermögenswerte entsprechend zu-geschrieben. Der erzielbare Betrag der Cash Generating Unit (CGU) entspricht grundsätzlich dem höheren der beiden Beträge aus Nutzungswert bzw. beizulegendem Zeitwert abzüglich Abgangskosten. Der Nutzungswert wird unter Anwendung der Discounted-Cashflow-Methode ermittelt. Dabei werden Prognosen hinsichtlich der Zahlungsströme angestellt, die über die ge-schätzte Nutzungsdauer des Vermögenswerts oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit erzielt werden. Der verwendete Abzinsungssatz berücksichtigt die mit dem Vermögenswert oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit verbundenen Risiken. Für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts wird aufgrund der mangelnden Verfügbarkeit von Marktpreisen bzw. anderen Inputfaktoren der Stufe 1 ebenso ein Discounted-Cashflow-Verfahren angewendet, jedoch unter Berücksichtigung von Markterwartungen hinsichtlich der erwarteten Zahlungs-ströme und des Abzinsungssatzes. Die Vermögenswerte des FWAG-Konzerns werden so lange mit anderen Vermögenswerten zusammengefasst, bis eine Gruppe entsteht, die Mittelzuflüsse erzeugt, die weitestgehend unabhängig von den Mittelzuflüssen anderer Vermögenswerte oder Gruppen von Vermögenswerten sind. Eine derartige Gruppe wird als Cash Generating Unit (CGU) bezeichnet. Bei der Interpretation der Unabhängigkeit der Mittelzuflüsse orientieren wir uns am Konzept der gegenseitigen (komplementären) produktions- oder dienstleistungstech-nischen Leistungsbeziehungen bzw. rechtlichen Abhängigkeiten zwischen einzelnen Vermö-genswerten, berücksichtigen aber auch die Art und Weise, in der Investitionsentscheidungen
XI. BEWERTUNGS-, BILANZIERUNGS- UND RECHNUNGSLEGUNGSMETHODEN
149
(z. B. zur Erweiterung eines Terminals) getroffen werden. Wenn die Erzeugnisse einer Gruppe von Vermögenswerten auf einem aktiven Markt verkauft werden können, bildet diese jeden-falls eine CGU, auch wenn die Erzeugnisse zur Gänze oder teilweise von anderen Einheiten des Unternehmens genutzt werden.
Leasing
Bei Vertragsbeginn wird beurteilt, ob der Vertrag ein Leasingverhältnis begründet oder be-inhaltet. Dies ist der Fall, wenn der Vertrag dazu berechtigt, die Nutzung eines identifizierten Vermögenswertes gegen Zahlung eines Entgeltes für einen bestimmten Zeitraum zu kontrollie-ren. Um zu beurteilen, ob ein Vertrag das Recht zur Kontrolle eines identifizierten Vermögens-wertes beinhaltet, wird die Definition eines Leasingverhältnisses nach IFRS 16 zugrundegelegt, soferne die Verträge am oder nach dem 1. Januar 2019 geschlossen wurden.
Der Konzern als Leasingnehmer: Am Bereitstellungsdatum oder bei Änderung eines Vertrages, der eine Leasingkomponente enthält, teilt der Konzern das vertraglich vereinbarte Entgelt auf Basis der relativen Einzelveräußerungspreise auf. Für Immobilien-Leasingverträge hat der Konzern jedoch beschlossen, von einer Trennung der Nichtleasingkomponenten abzu-sehen und stattdessen Leasing- und Nichtleasingkomponenten als eine einzige Leasingkom-ponente zu bilanzieren. Am Bereitstellungsdatum erfasst der Konzern einen Vermögenswert für das gewährte Nutzungsrecht sowie eine Leasingverbindlichkeit. Das Nutzungsrecht wird erstmalig zu Anschaffungskosten bewertet, die der erstmaligen Bewertung der Leasingver-bindlichkeit entsprechen, angepasst um am oder vor dem Bereitstellungsdatum geleistete Zahlungen, zuzüglich etwaiger anfänglicher direkter Kosten sowie der geschätzten Kosten zur Demontage oder Beseitigung des zugrunde liegenden Vermögenswertes oder zur Wieder-herstellung des zugrunde liegenden Vermögenswertes bzw. des Standortes, an dem dieser sich befindet, abzüglich etwaiger erhaltener Leasinganreize. Anschließend wird das Nutzungsrecht vom Bereitstellungsdatum bis zum Ende des Leasingzeitraums linear abgeschrieben, es sei denn, das Eigentum an dem zugrunde liegenden Vermögenswert geht zum Ende der Lauf-zeit des Leasingverhältnisses auf den Konzern über oder in den Kosten des Nutzungsrechtes ist berücksichtigt, dass der Konzern eine Kaufoption wahrnehmen wird. In diesem Fall wird das Nutzungsrecht über die Nutzungsdauer des zugrunde liegenden Vermögenswertes ab-geschrieben, welche nach den Vorschriften für Sachanlagen ermittelt wird. Zusätzlich wird das Nutzungsrecht fortlaufend um Wertminderungen, sofern notwendig, berichtigt und um bestimmte Neubewertungen der Leasingverbindlichkeit angepasst. Erstmalig wird die Leasing-verbindlichkeit zum Barwert der am Bereitstellungsdatum noch nicht geleisteten Leasingzah-lungen, abgezinst mit dem dem Leasingverhältnis zugrunde liegenden Zinssatz oder, wenn sich dieser nicht ohne Weiteres bestimmen lässt, mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz des Konzerns. Normalerweise nutzt der Konzern seinen Grenzfremdkapitalzinssatz als Abzinsungssatz. Zur Ermittlung seines Grenzfremdkapitalzinssatzes erlangt der Konzern Zinssätze von verschiede-nen externen Finanzquellen und macht bestimmte Anpassungen, um die Leasingbedingungen und die Art des Vermögenswertes zu berücksichtigen. Die in die Bewertung der Leasing-verbindlichkeit einbezogenen Leasingzahlungen umfassen: feste Zahlungen, einschließlich de facto festen Zahlungen, variable Leasingzahlungen, die an einen Index oder (Zins-)Satz gekoppelt sind, erstmalig bewertet anhand des am Bereitstellungsdatum gültigen Indexes bzw. (Zins-) Satzes, Beträge, die aufgrund einer Restwertgarantie voraussichtlich zu zahlen sind, und den Ausübungspreis einer Kaufoption, wenn der Konzern hinreichend sicher ist, diese auszuüben, Leasingzahlungen für eine Verlängerungsoption, wenn der Konzern hinreichend sicher ist, diese auszuüben, sowie Strafzahlungen für eine vorzeitige Kündigung des Leasing-verhältnisses, es sei denn, der Konzern ist hinreichend sicher, nicht vorzeitig zu kündigen. Die
XI. BEWERTUNGS-, BILANZIERUNGS- UND RECHNUNGSLEGUNGSMETHODEN
150
Leasingverbindlichkeit wird zum fortgeführten Buchwert unter Nutzung der Effektivzinsme-thode bewertet. Sie wird neu bewertet, wenn sich die künftigen Leasingzahlungen aufgrund einer Index- oder (Zins-) Satzänderung verändern, wenn der Konzern seine Schätzung zu den voraussichtlichen Zahlungen im Rahmen einer Restwertgarantie anpasst, wenn der Konzern seine Einschätzung über die Ausübung einer Kauf-, Verlängerungs- oder Kündigungsoption ändert oder sich eine de facto feste Leasingzahlung ändert. Bei einer solchen Neubewertung der Leasingverbindlichkeit wird eine entsprechende Anpassung des Buchwertes des Nutzungs-rechtes vorgenommen bzw. wird diese erfolgswirksam vorgenommen, wenn sich der Buchwert des Nutzungsrechtes auf Null verringert hat. In der Bilanz weist der Konzern Nutzungsrechte, die nicht die Definition einer als Finanzinvestition gehaltenen Immobilie erfüllen, in den Sach-anlagen und in den immateriellen Vermögenswerten aus. Leasingverbindlichkeiten werden in den Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen. Der Konzern hat beschlossen, Nutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten für Leasingverhältnisse, denen Vermögenswerte von geringem Wert zugrunde liegen, sowie für kurzfristige Leasingverhältnisse, nicht anzusetzen. Der Konzern erfasst die mit diesen Leasingverhältnissen in Zusammenhang stehenden Leasingzahlungen über die Laufzeit des Leasingverhältnisses linear als Aufwand.
Der Konzern als Leasinggeber: Bei Vertragsbeginn oder bei Änderung eines Vertrags, der eine Leasingkomponente enthält, teilt der Konzern das vertraglich vereinbarte Entgelt auf Basis der relativen Einzelveräußerungspreise auf. Wenn der Konzern als Leasinggeber auftritt, stuft er bei Vertragsbeginn jedes Leasingverhältnis entweder als Finanzierungsleasing oder als Operating-Leasingverhältnis ein. Zur Einstufung jedes Leasingverhältnisses hat der Konzern eine Gesamteinschätzung vorgenommen, ob das Leasingverhältnis im Wesentlichen alle Risi-ken und Chancen, die mit dem Eigentum an dem zugrunde liegenden Vermögenswert verbun-den sind, überträgt. Wenn dies der Fall ist, wird das Leasingverhältnis als Finanzierungsleasing eingestuft; wenn nicht, ist es ein Operating-Leasingverhältnis. Im Rahmen dieser Beurteilung berücksichtigt der Konzern bestimmte Indikatoren, wie zum Beispiel, ob das Leasingverhältnis den überwiegenden Teil der wirtschaftlichen Nutzungsdauer des Vermögenswertes umfasst. Der Konzern bilanziert das Hauptleasingverhältnis und das Unterleasingverhältnis separat, wenn er als zwischengeschalteter Leasinggeber auftritt. Er stuft das Unterleasingverhältnis auf Grundlage seines Nutzungsrechtes aus dem Hauptleasingverhältnis und nicht auf Grundlage des zugrunde liegenden Vermögenswertes ein. Wenn es sich bei dem Hauptleasingverhältnis um ein kurzfristiges Leasingverhältnis handelt, auf das der Konzern die oben beschriebene Ausnahme anwendet, stuft er das Unterleasingverhältnis als Operating-Leasingverhältnis ein. Wenn eine Vereinbarung Leasing- und Nichtleasingkomponenten enthält, wendet der Konzern IFRS 15 zur Aufteilung des vertraglich vereinbarten Entgeltes an. Der Konzern wendet die Ausbuchungs- und Wertminderungsvorschriften von IFRS 9 auf die Nettoinvestition in das Leasingverhältnis an (siehe Anhangangabe 45(R)(i)). Die bei der Berechnung der Bruttoinvesti-tion in das Leasingverhältnis angesetzten geschätzten, nicht garantierten Restwerte werden vom Konzern regelmäßig überprüft. Leasingzahlungen aus Operating-Leasingverhältnissen werden vom Konzern über die Laufzeit des Leasingverhältnisses linear als Ertrag in den Um-satzerlösen erfasst.
Vorräte
Vorräte werden mit dem niedrigeren Betrag aus Anschaffungskosten und Nettoveräußerungs-wert bewertet. Die Anschaffungskosten werden nach dem gleitenden Durchschnittspreisver-fahren ermittelt. Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte, im normalen Geschäftsgang erzielbare Verkaufserlös abzüglich der geschätzten Kosten bis zur Fertigstellung und der geschätzten notwendigen Vertriebskosten. Ebenso werden Wertminderungen aufgrund von verminderter Verwertbarkeit berücksichtigt.
XI. BEWERTUNGS-, BILANZIERUNGS- UND RECHNUNGSLEGUNGSMETHODEN
151
Rückerwerb von Eigenkapitalanteilen (eigene Anteile)
Wenn im Eigenkapital ausgewiesenes gezeichnetes Kapital zurückgekauft wird, wird der ge-zahlte Betrag einschließlich der direkt zurechenbaren Kosten vom Eigenkapital abgezogen. Die erworbenen Anteile werden als eigene Anteile klassifiziert und in den sonstigen Rücklagen für eigene Anteile ausgewiesen. Werden die Anteile später veräußert oder erneut ausgegeben, wird der Erlös als Erhöhung des Eigenkapitals erfasst. Ein etwaiger Differenzbetrag ist inner-halb der Kapitalrücklagen zu berücksichtigen.
Rückstellungen für Abfertigungen, Pensionen, Altersteilzeit und Jubiläumsgelder
Die Berechnung der Rückstellungen für Abfertigungen, Pensionen, Altersteilzeit und Jubilä-umsgelder als Verpflichtungen aus leistungsorientierten Plänen erfolgt nach versicherungsma-thematischen Grundlagen gemäß der Methode der laufenden Einmalprämien („Projected Unit Credit Method“), wobei die Verpflichtungen in Höhe des Anwartschaftsbarwerts („Defined Be-nefit Obligation“, DBO) angesetzt werden. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus erfahrungsbedingten Anpassungen und Änderungen von versicherungsmathematischen Annahmen werden bei den Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen in der Periode, in der sie anfallen, im sonstigen Ergebnis („Other Comprehensive Income“) und bei den Rück-stellungen für Jubiläumsgelder und Altersteilzeit sofort erfolgswirksam im Periodenergebnis erfasst. Die im sonstigen Ergebnis erfassten Neubewertungen sind Teil der Gewinnrücklagen und werden nicht mehr in die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert. Nachzu-verrechnender Dienstzeitaufwand wird als Personalaufwand erfasst, wenn die Planänderung eintritt. Sämtliche sonstige Veränderungen wie Dienstzeit- oder Zinsaufwand werden im Personalaufwand ausgewiesen. Bei der Ermittlung der Höhe des Anwartschaftsbarwerts werden zukünftige Lohn- und Gehaltssteigerungen berücksichtigt. Die Fluktuation (bei Ab-fertigung und Jubiläum) wurde für die österreichischen Konzerngesellschaften in Form von jährlichen Fluktuationswahrscheinlichkeiten, welche aus den Fluktuationsdaten des Konzerns (10-Jahresdurchschnitt) ermittelt wurden, berücksichtigt. Bei den Mitarbeitern, die sich in der Altersteilzeit befinden, wurden keine Fluktuationswahrscheinlichkeiten angesetzt.
Fluktuationswahrscheinlichkeiten Abfertigung (kombiniert mit Auszahlungswahrscheinlichkeiten)
Österreichische Gesellschaften (VIE)
2020
2019
Arbeiter:
Vom 1. Jahr
bei 6,9%: 28,2%
bei 6,9%: 28,2%
Bis zum 25. Jahr
bei 7,0%: 85,2%
bei 7,0%: 85,2%
Angestellte:
Vom 1. Jahr
bei 8,9%: 42,8%
bei 8,9%: 42,8%
Bis zum 25. Jahr
bei 7,1%: 86,6%
bei 7,1%: 86,6%
Österreichische Gesellschaften (Tochterunternehmen)
2020
2019
Arbeiter:
Vom 1. Jahr
bei 6,9%: 28,0%
bei 6,9%: 28,0%
Bis zum 25. Jahr
bei 1,1%: 00,0%
bei 1,1%: 0,0%
Angestellte:
Vom 1. Jahr
bei 8,9%: 42,8%
bei 8,9%: 42,8%
Bis zum 25. Jahr
bei 1,0%: 00,0%
bei 1,0%: 0,0%
XI. BEWERTUNGS-, BILANZIERUNGS- UND RECHNUNGSLEGUNGSMETHODEN
152
Fluktuationswahrscheinlichkeiten Jubiläum
Österreichische Gesellschaften
2020
2019
Arbeiter:
Vom 1. Jahr
6,9%
6,9%
Bis zum 25. Jahr
1,1%
1,1%
Angestellte:
Vom 1. Jahr
8,9%
8,9%
Bis zum 25. Jahr
1,0%
1,0%
Für die österreichischen Konzerngesellschaften wurde als rechnungsmäßiges Pensionsalter das frühestmögliche Anfallsalter für die (vorzeitige) Alterspension gemäß Pensionsreform 2004 (Budgetbegleitgesetz 2003) unter Berücksichtigung der Übergangsregelungen zugrunde gelegt. Bei weiblichen Anwartschaftsberechtigten wurde das rechnungsmäßige Pensions-alter entsprechend dem „Bundesverfassungsgesetz über unterschiedliche Altersgrenzen von männlichen und weiblichen Sozialversicherten“ schrittweise angehoben. Als biometrische Rechnungsgrundlagen werden für die österreichischen Gesellschaften die Generationentafeln AVÖ 2018-P gemischter Bestand (VJ: AVÖ 2018-P gemischter Bestand) zugrunde gelegt, bei der Pensionsrückstellung in der Ausprägung für Angestellte. Die Invalidisierungswahrschein-lichkeiten wurden auf den FWAG-Konzern individuell angepasst. Für die maltesischen Gesell-schaften wurden Lebenserwartungen für Männer (79 Jahre) und Frauen (83 Jahre) hinterlegt. Die demografischen Parameter blieben im Vergleich zum Vorjahr unverändert. Die Ermittlung der Versorgungsverpflichtungen für Abfertigungen, Pensionen, Altersteilzeit und Jubiläums-gelder wurde unter Anwendung nachfolgender Parameter vorgenommen:
2020
2019
Österreichische Gesellschaften
Rechnungszinssatz (Pensionen, Abfertigung, Jubiläum)
0,60%
0,60%
Rechnungszinssatz (Altersteilzeit)
0,20%
0,20%
Lohn- und Gehaltstrend (Abfertigung, Jubiläum)
3,31%
3,83%
Pensionstrend (nur für Pensionen)
2,10%
2,10%
Maltesische Gesellschaften
Rechnungszinssatz (Pensionen)
0,80%
0,80%
Gehaltssteigerungen
3,00%
3,00%
Der Rechnungszinssatz richtet sich nach den zum jeweiligen Bilanzstichtag gültigen Ver-anlagungsrenditen. Die im Rahmen von beitragsorientierten Plänen (Beiträge zur Pensions-vorsorge sowie zur gesetzlichen Mitarbeitervorsorge) zu zahlenden Beträge werden in der Periode erfolgswirksam im Personalaufwand erfasst, der sie zuzurechnen sind.
Sonstige Rückstellungen
Unter den sonstigen Rückstellungen werden rechtliche oder faktische Verpflichtungen ge-genüber Dritten ausgewiesen, die auf zurückliegenden Geschäftsvorfällen oder Ereignis-sen beruhen und wahrscheinlich zu Vermögensabflüssen führen, die zuverlässig ermittelbar sind. Diese Rückstellungen werden unter Berücksichtigung aller erkennbaren Risiken zum voraussichtlichen Erfüllungsbetrag bewertet und auf Basis einer bestmöglichen Schätzung berechnet. Ist eine vernünftige Schätzung des Betrags nicht möglich, unterbleibt die Bildung einer Rückstellung. Rückstellungen werden abgezinst, wenn der Effekt hieraus wesentlich ist. Aufwendungen aus der Aufzinsung von sonstigen Rückstellungen werden im jeweils von der Rückstellung betroffenen Aufwand erfasst. Die Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen werden in der jeweils von der Rückstellung betroffenen Position erfasst.
XI. BEWERTUNGS-, BILANZIERUNGS- UND RECHNUNGSLEGUNGSMETHODEN
153
Öffentliche Zuwendungen
Zuwendungen der öffentlichen Hand werden zu ihrem beizulegenden Zeitwert erfasst, wenn mit großer Sicherheit davon auszugehen ist, dass die Zuwendung erfolgen wird und der Kon-zern die notwendigen Bedingungen für den Erhalt der Zuwendung erfüllt. Öffentliche Zu-wendungen für Kosten werden über den Zeitraum saldiert in der jeweiligen Aufwandsposition erfasst, in dem die entsprechenden Kosten, für deren Kompensation sie gewährt wurden, anfallen. Subventionen von öffentlichen Gebietskörperschaften für den Kauf von Sachanlagen („Investitionszuschüsse“) werden unter den kurz- bzw. langfristigen Verbindlichkeiten ausge-wiesen und über die Nutzungsdauer der betreffenden Anlagegüter linear über die Gewinn- und Verlustrechnung als Ertrag aufgelöst. Die von der Republik Österreich gewährten Investitions-zuwachsprämien werden wie Investitionszuschüsse behandelt.
Bemessung der beizulegenden Zeitwerte
Der Konzern bewertet Finanzinstrumente und nicht finanzielle Vermögenswerte zu jedem Abschlussstichtag mit dem beizulegenden Zeitwert. Die beizulegenden Zeitwerte von zu fort-geführten Anschaffungskosten bewerteten Finanzinstrumenten sind in Anhangerläuterung (36) angeführt. Bei der Bemessung des beizulegenden Zeitwerts wird davon ausgegangen, dass der Geschäftsvorfall, in dessen Rahmen der Verkauf des Vermögenswerts oder die Über-tragung der Schuld erfolgt, entweder auf dem Hauptmarkt für den Vermögenswert oder die Schuld, oder sofern kein Hauptmarkt vorhanden ist, auf dem vorteilhaftesten Markt für den Vermögenswert bzw. die Schuld beruht. Der beizulegende Zeitwert eines Vermögenswerts oder einer Schuld bemisst sich anhand der Annahmen, die Marktteilnehmer bei der Preis-bildung für den Vermögenswert bzw. die Schuld zugrunde legen würden. Hierbei wird davon ausgegangen, dass die Marktteilnehmer in ihrem besten wirtschaftlichen Interesse handeln. Der FWAG-Konzern wendet Bewertungstechniken an, die unter den jeweiligen Umständen sachgerecht sind und für die ausreichend Daten zur Bemessung des beizulegenden Zeitwerts zur Verfügung stehen. Alle Vermögenswerte und Schulden, für die der beizulegende Zeitwert bestimmt oder im Abschluss ausgewiesen wird, werden in die nachfolgend beschriebene Fair-Value-Hierarchie eingeordnet, basierend auf dem Inputparameter der niedrigsten Stufe, der für die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert insgesamt wesentlich ist.
Stufe 1: Der beizulegende Zeitwert von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Schulden, die auf aktiven liquiden Märkten zu standardisierten Laufzeiten und Konditionen gehandelt werden, wird anhand des Marktpreises (Börsenkurses) bestimmt (beinhaltet notierte kündbare Obligationen, Schuldverschreibungen und unbefristete Anleihen).
Stufe 2: Der beizulegende Zeitwert für finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Schulden dieser Kategorie, die nicht auf aktiven Märkten gehandelt werden, wird entweder direkt (d. h. wie Kurse) oder indirekt (d. h. als Ableitung von Preisen, Kursen) aus Marktwerten abgeleitet.
Stufe 3: In diese Kategorie fallen finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Schulden (außer Derivate), deren beizulegender Zeitwert unter Anwendung anerkannter Bewertungsmodelle und Bewertungsparameter, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten beruhen, berechnet wird.
Finanzinstrumente und sonstige finanzielle Vermögenswerte
Der Konzern ordnet seine finanziellen Vermögenswerte in die folgenden Bewertungskate-gorien ein: Solche, die in der Folge zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden (entweder erfolgsneutral oder erfolgswirksam) und solche, die zu fortgeführten Anschaffungskosten
XI. BEWERTUNGS-, BILANZIERUNGS- UND RECHNUNGSLEGUNGSMETHODEN
154
bewertet werden. Die Klassifizierung ist abhängig vom Geschäftsmodell des Unternehmens für die Steuerung der finanziellen Vermögenswerte und von den vertraglichen Zahlungs-strömen. Bei zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Vermögenswerten werden die Gewin-ne und Verluste entweder erfolgswirksam oder erfolgsneutral erfasst. Bei Investitionen in Eigenkapitalinstrumente, die nicht zu Handelszwecken gehalten werden, ist dies abhängig davon, ob sich der Konzern beim erstmaligen Ansatz unwiderruflich dafür entschieden hat, die Eigenkapitalinstrumente erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Der Konzern klassifiziert Schuldinstrumente nur dann um, wenn sich das Geschäftsmodell zur Steuerung solcher Vermögenswerte ändert. Beim erstmaligen Ansatz bewertet der Konzern einen finanziellen Vermögenswert zum beizulegenden Zeitwert zuzüglich – im Falle eines in der Folge nicht erfolgswirksam zum Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerts – der direkt auf den Erwerb dieses Vermögenswertes entfallenden Transaktionskosten. Transaktions-kosten von erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögens-werten werden im Gewinn und Verlust als Aufwand erfasst. Finanzielle Vermögenswerte mit eingebetteten Derivaten werden in ihrer Gesamtheit betrachtet, wenn ermittelt wird, ob ihre Zahlungsströme ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen darstellen.
Schuldinstrumente: Die Folgebewertung von Schuldinstrumenten ist abhängig vom Ge-schäftsmodell des Konzerns zur Steuerung des Vermögenswertes und den Zahlungsstrom-merkmalen des Vermögenswerts. Der Konzern stuft seine Schuldinstrumente wie folgt ein:
Zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC): Vermögenswerte, die zur Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme gehalten werden, und bei denen diese Zahlungsströme aus-schließlich Zins- und Tilgungszahlungen darstellen, werden zu fortgeführten Anschaffungs-kosten bewertet. Zinserträge aus diesen finanziellen Vermögenswerten werden unter An-wendung der Effektivzinsmethode in den Zinserträgen ausgewiesen. Gewinne oder Verluste aus der Ausbuchung werden in der Gewinn- und Verlustrechnung im sonstigen Finanzergeb-nis erfasst.
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert (FVPL): Vermögenswerte, welche die Kriterien der Kategorie „zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet“ (AC) oder „zum beizulegen-den Zeitwert erfolgsneutral“ (FVOCI) nicht erfüllen, werden in die Kategorie „erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert“ (FVPL) eingestuft. Gewinne oder Verluste aus einem Schuldins-trument, das in der Folge zum FVPL bewertet wird, werden im Gewinn oder Verlust saldiert im sonstigen Finanzergebnis in der Periode ausgewiesen, in der sie entstehen.
Eigenkapitalinstrumente: Der Konzern bewertet alle gehaltenen Eigenkapitalinstrumente in der Folge zum beizulegenden Zeitwert. Hat das Management des Konzerns entschieden, Effekte aus der Änderung des beizulegenden Zeitwerts von Eigenkapitalinstrumenten im sons-tigen Ergebnis darzustellen, erfolgt nach der Ausbuchung des Instruments keine spätere Um-gliederung dieser Gewinne und Verluste in den Gewinn oder Verlust. Dividenden aus solchen Instrumenten werden weiterhin im Gewinn oder Verlust im Finanzergebnis erfasst, wenn der Anspruch des Konzerns auf den Erhalt von Zahlungen begründet wird. Die Eigenkapitaltitel be-inhalten Anteile an der CEESEG AG und sonstige Beteiligungen. Der beizulegende Zeitwert des Anteils an der CEESEG AG ist aufgrund des Fehlens eines aktiven Marktes bzw. einer Kursnotiz auf Basis eines kapitalwertorientierten Verfahrens zu ermitteln (Stufe 3). Eine Überprüfung des beizulegenden Zeitwerts der sonstigen Beteiligungen ergab, dass die Anschaffungskosten die beste Schätzung des beizulegenden Zeitwerts darstellen.
XI. BEWERTUNGS-, BILANZIERUNGS- UND RECHNUNGSLEGUNGSMETHODEN
155
Wertminderung von finanziellen Vermögenswerten
Der Konzern hat folgende Arten von finanziellen Vermögenswerten, die dem Modell der er-warteten Kreditverluste unterliegen: Forderungen, Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Schuldinstrumente, Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente unterliegen ebenfalls den Wertminderungsvorschriften von IFRS 9, der identifizierte Wertminderungs-aufwand war jedoch unwesentlich.
Forderungen und Vertragsvermögenswerte: Die Forderungen beinhalten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen und sonstige Forderungen. Der Konzern wendet den vereinfachten Ansatz an, um die erwarteten Kreditverluste zu bemessen; demzufolge werden für alle Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Forderungen und Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen die über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste (Stufe 2) herangezogen. Zur Bemessung der erwarteten Kreditverluste wurden diese Forderungen auf Basis gemeinsamer Kreditrisiko-merkmale und Überfälligkeitstage zusammengefasst. Die erwarteten Verlustquoten beruhen auf den Zahlungsprofilen der Umsätze über eine Periode von 5 Jahren und den historischen Ausfällen in dieser Periode. Die historischen Verlustquoten werden angepasst, um aktuelle und zukunftsorientierte Informationen zu makroökonomischen Faktoren abzubilden, die sich auf die Fähigkeit der Kunden, die Forderungen zu begleichen, auswirken. Der Konzern hat das Bruttoinlandsprodukt, Arbeitslosenquoten, Inflation und zukünftige Passagierwachstumsra-ten der Länder, in denen er Dienstleistungen verkauft, als relevante Faktoren identifiziert. For-derungen werden ausgebucht, wenn nach angemessener Einschätzung keine Realisierbarkeit mehr gegeben ist. Wertminderungsaufwendungen auf Forderungen werden in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. In Folgeperioden erzielte, früher bereits abgeschriebene Beträge werden im gleichen Posten erfasst.
Schuldinstrumente: Die Schuldinstrumente beinhalten Termineinlagen, ausgereichte Dar-lehen sowie kurzfristige Wertpapiere. Bei den Termineinlagen, ausgereichten Darlehen (ohne wesentliche Zinskomponente) sowie kurzfristigen Wertpapieren gelten die allgemeinen Wert-minderungsbestimmungen, wonach zunächst ein erwarteter Ausfall über die nächsten zwölf Monate zu berechnen ist (Stufe 1). Erst bei erheblicher Verschlechterung der Kreditwürdigkeit des Schuldners ist ein erwarteter Ausfall über die gesamte Laufzeit des Finanzinstruments zu ermitteln. Der Konzern betrachtet einen finanziellen Vermögenswert als ausgefallen, wenn es unwahrscheinlich ist, dass der Schuldner seine Kreditverpflichtung vollständig an den Konzern zahlen kann, ohne dass der Konzern auf Maßnahmen wie die Verwertung von Sicherheiten (falls welche vorhanden sind) zurückgreifen muss oder der finanzielle Vermögenswert mehr als 90 Tage überfällig ist. Eine Schuldverschreibung weist aus Sicht des Konzern ein geringes Aus-fallsrisiko auf, wenn seine Kreditrisikorating der weltweiten Definition von „Investment Grade“ entspricht. Der Konzern sieht dies bei einem Rating von Baa3 oder höher bei Moody´s oder einem dementsprechenden Rating einer anderen Agentur (z.B. Standard & Poor´s) als gegeben an. Über die Laufzeit erwartete Kreditverluste (Stufe 2) sind erwartete Kreditverluste, die aus allen möglichen Ausfallsereignissen während der erwarteten Laufzeit des Finanzinstruments resultieren. 12-Monats Kreditverluste (Stufe 1) sind der Anteil der erwarteten Kreditverluste, die aus allen möglichen Ausfallsereignissen resultieren, die innerhalb von zwölf Monaten nach dem Abschlussstichtag möglich sind. Der bei der Schätzung von erwarteten Kreditverlusten maximal zu berücksichtigende Zeitraum ist die maximale Vertragslaufzeit, in der der Konzern einem Kreditrisiko ausgesetzt ist.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden zunächst zum beizulegenden Zeitwert oder – falls sie keine signifikante Finanzierungskomponenten enthalten – zum Trans-
XI. BEWERTUNGS-, BILANZIERUNGS- UND RECHNUNGSLEGUNGSMETHODEN
156
aktionspreis und in der Folge zu fortgeführten Anschaffungskosten nach der Effektivzinsme-thode, abzüglich Wertberichtigungen angesetzt.
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, die Geldkonten und kurzfristige Geldanlagen bei Kreditinstituten einschließen, haben beim Zugang eine Restlaufzeit von bis zu drei Mona-ten und sind mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet, der in der Regel dem Nominalwert entspricht.
Verbindlichkeiten
Finanzverbindlichkeiten werden bei Zuzählung in Höhe des tatsächlich zugeflossenen Betrags angesetzt, der in der Regel dem beizulegenden Zeitwert entspricht. Ein wesentlicher Unter-schied zwischen dem erhaltenen Betrag und dem Rückzahlungsbetrag wird über die Laufzeit nach der Effektivzinsmethode verteilt und im Finanzergebnis ausgewiesen. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Verbindlichkeiten werden mit den fortgeführ-ten Anschaffungskosten bewertet.
Finanzielle Verbindlichkeiten
Finanzielle Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Ande-re finanzielle Verbindlichkeiten werden bei der Folgebewertung zu fortgeführten Anschaf-fungskosten mittels der Effektivzinsmethode bewertet. Zinsaufwendungen werden im Ge-winn oder Verlust erfasst, ebenso Gewinne oder Verlust aus der Ausbuchung von finanziellen Verbindlichkeiten.
Ertragsteuern
Die Ertragsteuern umfassen sowohl die tatsächlich zu entrichtenden Steuern vom steuer-pflichtigen Einkommen als auch die latenten Steuern. Die Steuerrückstellungen enthalten im Wesentlichen Verpflichtungen für in- und ausländische Ertragsteuern und umfassen sowohl das laufende Jahr als auch etwaige Verpflichtungen aus Vorjahren. Die Verbindlichkeiten wer-den auf Basis der steuerlichen Vorschriften in den Ländern der Geschäftstätigkeit berechnet. Die FWAG ist Gruppenträger im Sinne des § 9 Abs. 8 KStG 1988. Vom Gruppenträger werden an die Gruppenmitglieder die von diesen verursachten Körperschaftsteuerbeträge mittels Steuerumlagen belastet und im Verlustfall erst dann gutgeschrieben, wenn das Gruppenmit-glied wieder einen steuerlichen Gewinn erzielt. Durch die Verrechnung von Steuerumlagen erfolgt eine Kürzung des Steueraufwands in der Gewinn- und Verlustrechnung des Gruppen-trägers. Bei nachträglichen Abweichungen werden die Steuerverrechnungen gegenüber den Gruppenmitgliedern angepasst. Aktive und passive latente Steuern werden gemäß der bilanz-orientierten Steuerabgrenzung („Liability Approach“) für temporäre Differenzen zwischen den Wertansätzen in der Konzernbilanz und der Steuerbilanz sowie für steuerliche Verlustvorträge angesetzt. Aktive latente Steuern werden angesetzt, sofern es wahrscheinlich ist, dass ein zu versteuerndes Ergebnis verfügbar sein wird, gegen das die abzugsfähige temporäre Differenz verwendet werden kann. Latente Steuern bei temporären Differenzen aus Anteilen an Toch-terunternehmen und nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen werden nur bei bestehender Veräußerungsabsicht und Steuerpflicht des Veräußerungsgewinns gebildet. Für die Bewertung der latenten Steuern werden die zum Abschlussstichtag gültigen bzw. bereits
XI. BEWERTUNGS-, BILANZIERUNGS- UND RECHNUNGSLEGUNGSMETHODEN
157
verabschiedeten steuerlichen Vorschriften herangezogen. Hiermit kommen die bei der Umkehr der temporären Differenzen erwarteten künftigen Steuersätze zur Anwendung.
Erlöse aus Kundenverträgen und andere Erträge
Der FWAG-Konzern erwirtschaftet im Wesentlichen Erlöse im Aviation und Non-Aviation Bereich.
Verkehrsentgelte (genehmigungspflichtige Entgelte): Einige Entgelte unterliegen der Genehmigungspflicht durch die oberste Zivilluftfahrtbehörde, etwa betreffend die Benützung der Flughafen Infrastruktur und umfassen u.a. Lande-, Park-, Fluggast- sowie Infrastrukturent-gelte. Als Basis für die Berechnung des Lande-, Park- und Infrastrukturentgelts Airside gilt das höchstzulässige Abfluggewicht (MTOW) der Luftfahrzeuge, für das Infrastrukturentgelt Land-side, Fluggastentgelt und das Sicherheitsentgelt die Zahl der Passagiere. Für die Ermittlung des Infrastrukturentgeltes „Betankung“ gilt die eingebrachte Menge an Flugzeugtreibstoff. Die Verrechnung dieser Entgelte ist für alle Kunden gleich und in der Entgeltordnung geregelt. Zudem besteht für Kunden ein genehmigtes Incentiveschema. Das gesamte Entgelt aus diesen Dienstleistungsverträgen mit Fluggesellschaften wird auf alle Dienstleistungen (Leistungs-verpflichtung), basierend auf ihren Einzelverkaufspreisen (Transaktionspreis), aufgeteilt. Die Einzelverkaufspreise werden auf Grundlage der Entgeltordnung, zu denen der Konzern die Dienstleistungen in separaten Transaktionen anbietet, festgelegt. Bei der Ermittlung und Ver-teilung des Transaktionspreises werden variable, entgeltmindernde Skonti und Preisnachlässe basierend auf dem Incentiveschema berücksichtigt. Bei der Beurteilung dieser Verträge nimmt die Flughafen-Wien-Gruppe die Erleichterung des Portfolioansatzes in Anspruch.
Bodenverkehrsdienste (nicht genehmigungspflichtige Entgelte): Nicht genehmi-gungspflichtige Entgelte betreffen die Bodenverkehrsdienste, darunter Ramp-Handling (Vorfeld- und Verkehrsabfertigung), Cargo-Handling (Frachtabfertigung) sowie Passagier-Handling. Die Dienstleistungen und Einzelverkaufspreise der Frachtabfertigung sind in der Frachtumschlagsordnung geregelt. Die Verträge des Ramp-Handlings basieren auf einem standardisierten Vertragsmuster (Standard Ground Handling Agreement) der IATA („Interna-tional Air Transport Association“). In diesen Verträgen werden die Leistungsverpflichtungen basierend auf den angebotenen Einzelleistungen definiert und ein Transaktionspreis pro Turn-around und Flugzeugtyp festgelegt. Werden über das vertraglich definierte Leistungspaket weitere einzelne Leistungsverpflichtungen (Einzelleistungen) benötigt, können diese zusätzlich auf Basis der aktuell gültigen Preisliste in Anspruch genommen werden. Die Aufteilung des Transaktionspreises auf die Leistungsverpflichtungen erfolgt auf Basis der relativen Einzelver-äußerungspreise bzw. auf Basis der aktuell gültigen Einzelveräußerungspreise bei Inanspruch-nahme von zusätzlichen Leistungsverpflichtungen. Bei der Beurteilung dieser Verträge wird die Erleichterung des Portfolioansatzes in Anspruch genommen.
Erlöse aus Konzessionen:Konzessionserlöse (Ground-Handling Malta) umfassen Erlöse für das Recht, Ground-Handling-Dienstleistungen am Flughafen Malta zu erbringen, und werden entsprechend den jeweiligen vertraglichen Grundlagen periodengerecht über den Konzessions-zeitraum verteilt. Der Transaktionspreis berechnet sich aufgrund einer Entgeltstruktur, die auf verschiedenen zugrundeliegenden Parametern basiert (abfliegende Passagiere, Flugbewe-gungen, MTOW, Frachtmenge, Betankungsmenge). Soweit von einem hinreichend sicheren Ressourcenzufluss ausgegangen werden kann und die Höhe verlässlich ermittelbar ist, erfolgt eine Erlösrealisierung.
Vermietung von Flächen inklusive Umsatzabgaben: Umsatzerlöse aus der Vermietung werden linear über die Laufzeit des Mietverhältnisses verteilt. Gewährte Mietanreize werden als Bestandteil der Gesamtmieterlöse über die Laufzeit des Mietverhältnisses erfasst. Um-
XI. BEWERTUNGS-, BILANZIERUNGS- UND RECHNUNGSLEGUNGSMETHODEN
158
sätze aus Umsatzabgaben (variable Mieten) werden periodengerecht auf Basis der erzielten Umsätze erfasst.
Sonstige Umsatzerlöse: Neben den oben genannten Erlösen erzielt der Konzern wei-tere Erlöse u.a. in den Bereichen Lounges, Sicherheit & Bewachung, Ver- und Entsorgung, EDV, Elektrotechnik, Werkstätten, Materialwirtschaft, Facility-Management und bauliche Instandhaltung.
Finanzerträge und Finanzierungsaufwendungen: Die Finanzerträge und Finanzierungsauf-wendungen des Konzerns umfassen:
Zinserträge und Zinsaufwendungen: Zinserträge (Zinsaufwendungen) werden erfasst, wenn es wahrscheinlich ist, dass der wirtschaftliche Nutzen dem Konzern zufließen (ab-fließen) wird und die Höhe der Erträge (Aufwendungen) verlässlich bestimmt werden kann. Zinserträge (Zinsaufwendungen) werden nach Maßgabe des ausstehenden Nominalbetrags mittels des maßgeblichen Effektivzinssatzes zeitlich abgegrenzt. Der Effektivzinssatz ist der-jenige Zinssatz, mit dem die erwarteten zukünftigen Einzahlungen (Auszahlungen) über die Laufzeit des finanziellen Vermögenswerts exakt auf den Nettobuchwert dieses Vermögens-werts (finanziellen Verbindlichkeit) bei erstmaliger Erfassung abgezinst werden. Zinserträge (Zinsaufwendungen) werden im Finanzerfolg erfasst.
Dividenden: Erträge werden mit der Entstehung des Rechtsanspruches auf Zahlung er-fasst; das ist grundsätzlich der Zeitpunkt, zu dem die Anteilseigner die Dividende beschließen. Dividenden werden im Finanzerfolg ausgewiesen.
Nettogewinne oder -verluste aus finanziellen Vermögenswerten, die zum FVPL be-wertet sind: Hinsichtlich der Erfassung von Nettogewinnen aus Schuldtiteln, die zum FVPL bewertet sind, wird auf die Ausführungen unter dem Punkt „Finanzinstrumente und sonstige finanzielle Vermögenswerte“ verwiesen.
(47) Anwendung von neuen und geänderten Standards und Interpretationen
Im Geschäftsjahr hat der Konzern alle neuen und geänderten Standards und Interpretationen, die vom International Accounting Standards Board (IASB) und vom International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) des IASB veröffentlicht und von der EU übernom-men wurden, angewendet, soweit sie für die Geschäftstätigkeit des Konzerns relevant waren und bereits verpflichtend anzuwenden waren. Insbesondere wurden folgende Verlautbarungen des IASB im Geschäftsjahr erstmals angewendet:
Änderungen zu IFRS 3 „Unternehmenszusammenschlüsse“
Anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2020 beginnen.
Änderungen zu IAS 1 „Darstellung des Abschlusses“ und IAS 8 „Rechnungslegungsmethoden“: Definition von Material
Anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2020 beginnen.
Änderungen an IFRS 9, IAS 39 und IFRS 7 „Reform der Referenzzinssätze“
Anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2020 beginnen.
Änderungen der Verweise auf das Rahmenkonzept in den IFRS-Standards
Anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2020 beginnen.
Alle erstmalig angewendeten neuen oder verbesserten Standards haben keine wesentliche Auswirkung auf die Finanz-, Vermögens- und Ertragslage des Konzerns.
XI. BEWERTUNGS-, BILANZIERUNGS- UND RECHNUNGSLEGUNGSMETHODEN
159
(48) Neue Standards, die noch nicht angewendet wurden
Die folgenden Standards und Interpretationen sind zum Bilanzstichtag bereits veröffentlicht, waren im Geschäftsjahr jedoch noch nicht verpflichtend anzuwenden:
Änderungen an IFRS 16: COVID-19 bezogenen Mieterleichterungen
Anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juni 2020 beginnen.
Änderungen an IFRS 9, IAS 39 und IFRS 7 „Reform der Referenzzinssätze Phase 2“
Anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2021 beginnen.
Änderungen an IAS 37 „Belastende Verträge - Kosten der Vertragserfüllung“
Anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2022 beginnen; zum Bilanzstichtag nicht von der EU in europäi-sches Recht übernommen
Jährliche Verbesserungen an den IFRS Standards 2018-2020
Anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2022 beginnen; zum Bilanzstichtag nicht von der EU in europäi-sches Recht übernommen
Änderungen an IAS 16 „Sachanlagen - Erträge vor der geplanten Nutzung“
Anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2022 beginnen; zum Bilanzstichtag nicht von der EU in europäi-sches Recht übernommen
Änderungen an IFRS 3 „Verweise auf das Rahmenkonzept“
Anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2022 beginnen; zum Bilanzstichtag nicht von der EU in europäi-sches Recht übernommen
IFRS 17 „Versicherungsverträge“
Anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2023 beginnen; zum Bilanzstichtag nicht von der EU in europäi-sches Recht übernommen
Änderungen an IAS1 “Einstufung von Verbindlichkeiten als kurz- bzw. langfristig
Anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2023 beginnen; zum Bilanzstichtag nicht von der EU in europäi-sches Recht übernommen
Änderungen an IAS1 „Darstellung des Abschlusses“ – Anhangangaben zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2023 beginnen; zum Bilanzstichtag nicht von der EU in europäi-sches Recht übernommen
Änderungen an IAS 8 „Rechnungslegungsmethoden“ – Definition von Bilanzierungsschätzungen“
Anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2023 beginnen; zum Bilanzstichtag nicht von der EU in europäi-sches Recht übernommen
Änderungen zu IFRS 10 und IAS 28 „Veräußerung oder Einbringung von Vermögenswerten zwischen einem Investor und einem assoziierten Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen“
Anwendung auf unbestimmte Zeit verschoben
XI. BEWERTUNGS-, BILANZIERUNGS- UND RECHNUNGSLEGUNGSMETHODEN
160
Eine freiwillige vorzeitige Anwendung der vorherstehenden Standards und Interpretationen ist nicht geplant. Die geänderten Standards werden voraussichtlich keine wesentliche Aus-wirkung auf den Konzernabschluss haben.
Schwechat, 11. März 2021
Der Vorstand
Dr. Günther Ofner
Vorstandsmitglied, CFO
Mag. Julian Jäger
Vorstandsmitglied, COO
KONZERNUNTERNEHMEN DER FLUGHAFEN WIEN AG
161
Konzernunternehmen der Flughafen Wien AG
Gesellschaft
Kurz-zeichen
Obergesell-schaft
Land
Konzern-anteil*
Konsolidie-rungsart
Segment
Flughafen Wien AG
VIE
Österreich
VK
Alle ohne Malta
Flughafen Wien Immobi-lienverwertungsgesell-schaft m.b.H.
IVW
VIE
Österreich
100,0%
VK
Airport, Retail & Properties
Flugplatz Vöslau BetriebsGmbH
LOAV
VAH
Österreich
100,0%
VK
Airport
Mazur Parkplatz GmbH
MAZU
VIEL
Österreich
100,0%
VK
Retail & Properties
VIE International Be-teiligungsmanagement Gesellschaft m.b.H.
VINT
VIAB
Österreich
100,0%
VK
Sonstige
VIE Liegenschaftsbeteili-gungsgesellschaft m.b.H.
VIEL
VIE
Österreich
100,0%
VK
Retail & Properties
VIE Office Park Errich-tungs- und Betriebsgesell-schaft m.b.H.
VOPE
VIEL
Österreich
100,0%
VK
Retail & Properties
Vienna Aircraft Handling Gesellschaft m.b.H.
VAH
VIE
Österreich
100,0%
VK
Handling &Sicherheits-dienstleistungen
Vienna Airport Business Park Immobilienbesitzge-sellschaft m.b.H.
BPIB
VIEL
Österreich
100,0%
VK
Retail & Properties
Vienna Airport Technik GmbH
VAT
VIE
Österreich
100,0%
VK
Sonstige
Vienna International Air-port Beteiligungsholding GmbH
VIAB
VIE
Österreich
100,0%
VK
Sonstige
Vienna International Airport Security Services Ges.m.b.H.
VIAS
VIE
Österreich
100,0%
VK
Handling &Sicherheits-dienstleistungen
VIE Office Park 3 BetriebsGmbH
VWTC
VIEL
Österreich
100,0%
VK
Retail & Properties
VIE Logistikzentrum West GmbH & Co KG
LZW
VIEL
Österreich
100,0%
VK
Airport
VIE Immobilien Betriebs GmbH
IMB
VIEL
Österreich
100,0%
VK
Retail & Properties
VIE Flugbetrieb Immobi-lien GmbH
VFI
BPIB
Österreich
100,0%
VK
Retail & Properties
Airport Services VIE IM-MOBILIEN GmbH
BPL
VIEL
Österreich
100,0%
VK
Retail & Properties
KONZERNUNTERNEHMEN DER FLUGHAFEN WIEN AG
162
Gesellschaft
Kurz-zeichen
Obergesell-schaft
Land
Konzern-anteil*
Konsolidie-rungsart
Segment
Alpha Liegenschaftsent-wicklungs GmbH
ALG
VIEL
Österreich
100,0%
VK
Retail & Properties
Office Park 4 Errichtungs- und Betriebs GmbH
BLG
VIEL
Österreich
100,0%
VK
Retail & Properties
Vienna AirportCity Conferencing & Co-Working GmbH vormals Airport Co-Working & Conferences GmbH
ACS
VIE
Österreich
100,0%
VK
Retail & Properties
Vienna Passenger Hand-ling Services GmbH
VPHS
VIE
Österreich
100,0%
VK
Handling &Sicherheits-dienstleistungen
GetService Dienstleis-tungsgesellschaft m.b.H.
GETS
VIAS
Österreich
100,0%
VK
Handling &Sicherheits-dienstleistungen
Vienna Airport Health Center GmbH
VHC
VIEL
Österreich
100,0%
VK
Retail & Properties
VIE FINANCE HOLDING GmbH
VFH
VIE
Österreich
100,0%
VK
Sonstige
BTS Holding, a.s.
BTSH
VIE
Slowakei
81,0%
VK
Sonstige
KSC Holding, a.s.
KSCH
VIE
Slowakei
100,0%
VK
Sonstige
Load Control International SK s.r.o
LION
VIE
Slowakei
100,0%
VK
Handling &Sicherheits-dienstleistungen
VIE (Malta) Limited
VIE Malta
VINT
Malta
100,0%
VK
Sonstige
VIE Malta Finance Ltd.
VIE MF
VFH
Malta
100,0%
VK
Sonstige
VIE Operations Holding Limited
VIE OPH
VINT
Malta
100,0%
VK
Sonstige
VIE Operations Limited
VIE OP
VIE OPH
Malta
100,0%
VK
Sonstige
Malta Mediterranean Link Consortium Limited
MMLC
VIE Malta
Malta
95,9%
VK
Sonstige
Malta International Airport p.l.c.
MIA
MMLC
Malta
48,4%
VK
Malta
Airport Parking Limited
APL
MIA
Malta
48,4%
VK
Malta
Sky Parks Development Limited
SPD
MIA
Malta
48,4%
VK
Malta
Sky Parks Business Centre Limited
SBC
MIA
Malta
48,4%
VK
Malta
„GetService“-Flughafen-Sicherheits- und Service-dienst GmbH
GET2
VIAS
Österreich
51,0%
VK
Sonstige
VIE Shops Entwicklungs- und Betriebsges.m.b.H.
SHOP
VIE
Österreich
100,0%
VK
Retail & Properties
KONZERNUNTERNEHMEN DER FLUGHAFEN WIEN AG
163
Gesellschaft
Kurz-zeichen
Obergesell-schaft
Land
Konzern-anteil*
Konsolidie-rungsart
Segment
FWAG Entwicklungsgebiet West GmbH
EGW
SHOP
Österreich
100,0%
VK
Retail & Properties
City Air Terminal Betriebs-gesellschaft m.b.H.
CAT
VIE
Österreich
50,1%
EQ
Sonstige
SCA Schedule Coordina-tion Austria GmbH
SCA
VIE
Österreich
49,0%
EQ
Sonstige
Letisko Košice – Airport Košice, a.s.
KSC
KSCH
Slowakei
66,0%
EQ
Sonstige
Flughafen Parken GmbH
FPG
VIE
Deutschland
16,66%
NK
Sonstige
Kirkop PV Farm Limited
KFL
MIA
Malta
48,4%
NK
Malta
* durchgerechnet
Erläuterung Konsolidierungsart:
VK = Vollkonsolidierung
EQ = Konsolidierung nach der Equity-Methode
NK = nicht konsolidiert wegen Unwesentlichkeit
BETEILIGUNGEN DER FLUGHAFEN WIEN AG
164
Beteiligungen der Flughafen Wien AG
Wertangaben erfolgen – soweit keine IFRS-Daten vorliegen – nach nationalem Recht.
1. Tochterunternehmen, die im Konzernabschluss in die Vollkonsolidierung einbezogen sind:
a) Österreichische Tochterunternehmen
Vienna Aircraft Handling Gesellschaft m.b.H. (VAH)
Sitz: Schwechat
Kapitalanteil: 100% VIE
Gegenstand des Unternehmens:Diese Gesellschaft bietet ein Komplettserviceprogramm für alle Sparten der allgemeinen Luftfahrt, insbesondere aber für die Business Aviation, an. Die wesentlichen Umsatzträger sind das Private Aircraft Handling sowie die Erfüllungsgehilfentätigkeit für die Flughafen Wien AG im Rahmen der Abfertigung der Luftfahrzeuge im Rahmen der General Aviation (inklusive Betankung und Hangarierung).
Beträge in T€
2020
2019
Umsatzerlöse
8.495,6
13.270,4
Periodenergebnis
-48,7
1.397,9
Sonstiges Ergebnis
52,8
-68,0
Gesamtergebnis
4,2
1.329,9
Kurz- und Langfristige Vermögenswerte
12.183,0
12.617,2
Kurz- und Langfristige Schulden
2.826,7
3.254,6
Nettovermögen
9.356,3
9.362,6
Flugplatz Vöslau BetriebsGmbH (LOAV)
Sitz: Bad Vöslau
Kapitalanteil: 100% VAH
Gegenstand des Unternehmens:Betrieb und die Entwicklung des Flugplatzes Vöslau sowie Planung, Errichtung und Betreibung von Gebäuden und Anlagen.
Beträge in T€
2020
2019
Umsatzerlöse
1.726,6
1.772,5
Periodenergebnis
475,5
-985,4
Sonstiges Ergebnis
-1,5
-5,8
Gesamtergebnis
474,0
-991,3
Kurz- und Langfristige Vermögenswerte
5.649,0
5.226,9
Kurz- und Langfristige Schulden
1.852,6
1.904,5
Nettovermögen
3.796,4
3.322,4
BETEILIGUNGEN DER FLUGHAFEN WIEN AG
165
Mazur Parkplatz GmbH (MAZU)
Sitz: Schwechat
Kapitalanteil: 100% VIEL
Gegenstand des Unternehmens: Betrieb des Parkplatzes Mazur sowie Garagierung.
Beträge in T€
2020
2019
Umsatzerlöse
569,9
4.196,9
Periodenergebnis
274,2
2.554,8
Sonstiges Ergebnis
0,0
0,0
Gesamtergebnis
274,2
2.554,8
Kurz- und Langfristige Vermögenswerte
7.447,4
7.192,3
Kurz- und Langfristige Schulden
253,9
272,9
Nettovermögen
7.193,6
6.919,4
Vienna International Airport Beteiligungsholding GmbH (VIAB)
Sitz: Schwechat
Kapitalanteil: 100% VIE
Gegenstand des Unternehmens: Akquisition und Beteiligung internationaler Tochtergesellschaften und Beteiligungen, Mitwirkung bei internationalen Flughafenprivatisierungen. Die Gesellschaft dient als Holding für die Tochtergesellschaft VINT.
Beträge in T€
2020
2019
Umsatzerlöse
0,0
0,0
Periodenergebnis
6.832,9
6.279,5
Sonstiges Ergebnis
0,0
0,0
Gesamtergebnis
6.832,9
6.279,5
Kurz- und Langfristige Vermögenswerte
125.977,1
125.423,2
Kurz- und Langfristige Schulden
0,0
0,0
Nettovermögen
125.977,1
125.423,2
VIE International Beteiligungsmanagement Gesellschaft m.b.H. (VINT)
Sitz: Schwechat
Kapitalanteil: 100% VIAB
Gegenstand des Unternehmens:Gründung und Management von lokalen Projektgesellschaften für internationale Akquisitionsprojekte; Aufbau von Beratungs- und Projektmanagement.
Beträge in T€
2020
2019
Umsatzerlöse
311,7
1.008,6
Periodenergebnis
-49,9
6.694,9
Sonstiges Ergebnis
0,0
0,0
Gesamtergebnis
-49,9
6.694,9
Kurz- und Langfristige Vermögenswerte
120.667,0
127.668,0
Kurz- und Langfristige Schulden
60,4
181,5
Nettovermögen
120.606,6
127.486,5
BETEILIGUNGEN DER FLUGHAFEN WIEN AG
166
Flughafen Wien Immobilienverwertungsgesellschaft m.b.H. (IVW)
Sitz: Schwechat
Kapitalanteil: 100% VIE
Gegenstand des Unternehmens: Die gewerbliche Vermietung von Wirtschaftsgütern, insbesondere Immobilien, sowie Erwerb von Liegenschaften und Gebäuden auf dem Gelände der Flughafen Wien AG.
Beträge in T€
2020
2019
Umsatzerlöse
8.950,0
8.850,0
Periodenergebnis
3.073,9
2.233,2
Sonstiges Ergebnis
0,0
0,0
Gesamtergebnis
3.073,9
2.233,2
Kurz- und Langfristige Vermögenswerte
40.167,6
42.493,7
Kurz- und Langfristige Schulden
4,2
1.404,2
Nettovermögen
40.163,4
41.089,6
VIE Liegenschaftsbeteiligungsgesellschaft m.b.H. (VIEL)
Sitz: Schwechat
Kapitalanteil: 100% VIE
Gegenstand des Unternehmens:Die Gesellschaft dient als Holding für die Tochtergesellschaften BPIB, VOPE, MAZUR, LZW, IMB, ALG, BLG, BPL, VHC und VWTC, welche ihren Geschäftszweck im An-kauf, sowie in der Entwicklung und Vermarktung der in ihrem Eigentum stehenden Liegenschaften haben.
Beträge in T€
2020
2019
Umsatzerlöse
0,0
0,0
Periodenergebnis
4.582,1
7.568,1
Sonstiges Ergebnis
0,0
0,0
Gesamtergebnis
4.582,1
7.568,1
Kurz- und Langfristige Vermögenswerte
57.930,6
54.448,6
Kurz- und Langfristige Schulden
0,0
0,0
Nettovermögen
57.930,6
54.448,6
VIE Office Park Errichtungs- und Betriebsgesellschaft m.b.H. (VOPE)
Sitz: Schwechat
Kapitalanteil: 100% VIEL
Gegenstand des Unternehmens: Entwicklung von Liegenschaften, insbesondere des Office Park 2.
Beträge in T€
2020
2019
Umsatzerlöse
4.145,1
4.449,5
Periodenergebnis
1.387,2
1.435,7
Sonstiges Ergebnis
0,0
0,0
Gesamtergebnis
1.387,2
1.435,7
Kurz- und Langfristige Vermögenswerte
30.173,6
29.467,5
Kurz- und Langfristige Schulden
8.988,4
9.669,5
Nettovermögen
21.185,2
19.798,0
BETEILIGUNGEN DER FLUGHAFEN WIEN AG
167
Vienna Airport Business Park Immobilienbesitzgesellschaft m.b.H. (BPIB)
Sitz: Schwechat
Kapitalanteil: 99% VIEL1% IVW
Gegenstand des Unternehmens: Erwerb und Vermarktung von Liegenschaften.
Beträge in T€
2020
2019
Umsatzerlöse
4.097,9
4.192,7
Periodenergebnis
2.514,9
4.018,8
Sonstiges Ergebnis
0,0
0,0
Gesamtergebnis
2.514,9
4.018,8
Kurz- und Langfristige Vermögenswerte
110.801,6
113.029,6
Kurz- und Langfristige Schulden
81.095,1
81.838,1
Nettovermögen
29.706,4
31.191,5
VIE Office Park 3 BetriebsgmbH (VWTC)
Sitz: Schwechat
Kapitalanteil: 99% VIEL1% BPIB
Gegenstand des Unternehmens: Vermietung und Entwicklung der Liegenschaft, insbesondere des Office Park 3.
Beträge in T€
2020
2019
Umsatzerlöse
4.085,3
4.394,6
Periodenergebnis
1.528,7
1.494,1
Sonstiges Ergebnis
0,0
0,0
Gesamtergebnis
1.528,7
1.494,1
Kurz- und Langfristige Vermögenswerte
16.136,0
14.657,0
Kurz- und Langfristige Schulden
417,6
467,3
Nettovermögen
15.718,4
14.189,7
Sitz:Schwechat
Kapitalanteil: 99,7% VIEL0,3% IVW
Gegenstand des Unternehmens: Gegenstand des Unternehmenssind die Entwicklung von Lie-genschaften, die Vermietung der im Eigentum der Gesellschaft stehenden Superädifikatsgebäude (Winterdienst- und Maintenance Halle) sowie die Verwaltung eigenen Vermögens.
Beträge in T€
2020
2019
Umsatzerlöse
1.946,2
1.929,0
Periodenergebnis
673,1
654,3
Sonstiges Ergebnis
0,0
0,0
Gesamtergebnis
673,1
654,3
Kurz- und Langfristige Vermögenswerte
13.477,2
13.746,2
Kurz- und Langfristige Schulden
2.769,6
3.057,5
Nettovermögen
10.707,5
10.688,7
BETEILIGUNGEN DER FLUGHAFEN WIEN AG
168
VIE Immobilien Betriebs GmbH (IMB)
Sitz: Schwechat
Kapitalanteil: 100% VIEL
Gegenstand des Unternehmens:Der Betrieb von Immobilien sowie die Funktion als Komplemen-tärin in Tochter- und Enkeltochtergesellschaften der Flughafen Wien Aktiengesellschaft.
Beträge in T€
2020
2019
Umsatzerlöse
23,3
22,9
Periodenergebnis
3,0
3,0
Sonstiges Ergebnis
0,0
0,0
Gesamtergebnis
3,0
3,0
Kurz- und Langfristige Vermögenswerte
719,3
693,0
Kurz- und Langfristige Schulden
203,0
179,6
Nettovermögen
516,3
513,3
VIE Flugbetrieb Immobilien GmbH (VFI)
Sitz: Schwechat
Kapitalanteil: 94% BPIB6% IMB
Gegenstand des Unternehmens: Vermietung und Verwaltung von Flugbetriebsgebäuden.
Beträge in T€
2020
2019
Umsatzerlöse
1.470,6
1.504,2
Periodenergebnis
-243,6
-257,6
Sonstiges Ergebnis
0,0
0,0
Gesamtergebnis
-243,6
-257,6
Kurz- und Langfristige Vermögenswerte
84.086,7
85.445,3
Kurz- und Langfristige Schulden
75.144,8
76.259,8
Nettovermögen
8.941,9
9.185,4
Alpha Liegenschaftsentwicklungs GmbH (ALG)
Sitz: Schwechat
Kapitalanteil: 100% VIEL
Gegenstand des Unternehmens:Gegenstand der Gesellschaft ist die Entwicklung von Immobilien-projekten, die Vermietung und Veräußerung von Immobilien und das Facility- und Immobilienmanage-ment und die Erbringung von damit verbundenen Beratungs- und Dienstleistungen.
Beträge in T€
2020
2019
Umsatzerlöse
0,0
0,0
Periodenergebnis
-146,4
-100,5
Sonstiges Ergebnis
0,0
0,0
Gesamtergebnis
-146,4
-100,5
Kurz- und Langfristige Vermögenswerte
15.376,7
15.482,1
Kurz- und Langfristige Schulden
14.296,1
14.255,1
Nettovermögen
1.080,6
1.227,0
BETEILIGUNGEN DER FLUGHAFEN WIEN AG
169
Office Park 4 Errichtungs- und Betriebs GmbH (BLG)
Sitz: Schwechat
Kapitalanteil: 100% VIEL
Gegenstand des Unternehmens:Gegenstand der Gesellschaft ist die Entwicklung von Immobilien-projekten, die Vermietung und Veräußerung von Immobilien und das Facility- und Immobilienmanage-ment und die Erbringung von damit verbundenen Beratungs- und Dienstleistungen.
Beträge in T€
2020
2019
Umsatzerlöse
558,2
34,0
Periodenergebnis
-1.255,6
-173,3
Sonstiges Ergebnis
0,0
0,0
Gesamtergebnis
-1.255,6
-173,3
Kurz- und Langfristige Vermögenswerte
62.555,4
62.985,0
Kurz- und Langfristige Schulden
64.417,7
63.591,7
Nettovermögen
-1.862,3
-606,7
Airport Services VIE IMMOBILIEN GmbH (BPL)
Sitz: Fischamend
Kapitalanteil: 94% BPIB6% IMB
Gegenstand des Unternehmens:Gegenstand der Gesellschaft ist die Entwicklung von Immobilien-projekten, die Vermietung und Veräußerung von Immobilien und das Facility- und Immobilienmanage-ment und die Erbringung von damit verbundenen Beratungs- und Dienstleistungen.
Beträge in T€
2020
2019
Umsatzerlöse
46,3
91,1
Periodenergebnis
-39,4
2,2
Sonstiges Ergebnis
0,0
0,0
Gesamtergebnis
-39,4
2,2
Kurz- und Langfristige Vermögenswerte
3.149,1
3.184,8
Kurz- und Langfristige Schulden
1.836,0
1.832,2
Nettovermögen
1.313,2
1.352,6
Vienna Airport Technik GmbH (VAT)
Sitz: Schwechat
Kapitalanteil: 100% VIE
Gegenstand des Unternehmens:Die Gesellschaft erbringt Dienstleistungen am Elektroanlagen-sektor. Weiters ist sie tätig in der Errichtung von elektrischen Anlagen und Versorgungseinrichtungen, überwiegend an technischen Einrichtungen flughafenspezifischer Prägung, und in der Installation elektrischer Infrastruktur.
Beträge in T€
2020
2019
Umsatzerlöse
24.060,0
43.531,0
Periodenergebnis
-303,5
1.747,3
Sonstiges Ergebnis
25,8
-25,3
Gesamtergebnis
-277,7
1.722,0
Kurz- und Langfristige Vermögenswerte
6.261,4
9.308,6
Kurz- und Langfristige Schulden
3.409,4
6.178,9
Nettovermögen
2.852,0
3.129,7
BETEILIGUNGEN DER FLUGHAFEN WIEN AG
170
Vienna International Airport Security Services Ges.m.b.H. (VIAS)
Sitz: Schwechat
Kapitalanteil: 100% VIE
Gegenstand des Unternehmens:Die VIAS ist für die Durchführung der Sicherheitskontrollen (Perso-nen- und Handgepäckskontrollen) im Auftrag des Bundesministeriums für Inneres zuständig. Darüber hinaus erbringt sie Leistungen für andere Kunden aus der Luftfahrtbranche (Rollstuhltransporte, Großgepäckskontrollen, Dokumentenkontrolle etc.). Die Gesellschaft nimmt über ihre inländischen Beteiligungen an Ausschreibungen von Sicherheitsleistungen für Flughäfen teil.
Beträge in T€
2020
2019
Umsatzerlöse
30.037,4
58.508,1
Periodenergebnis
-228,6
6.658,9
Sonstiges Ergebnis
272,9
-345,7
Gesamtergebnis
44,3
6.313,2
Kurz- und Langfristige Vermögenswerte
24.303,4
27.496,2
Kurz- und Langfristige Schulden
10.293,0
13.530,0
Nettovermögen
14.010,4
13.966,2
Vienna AirportCity Conferencing & Co-Working GmbH
vormals Airport Co-Working & Conferences GmbH
Sitz: Schwechat
Kapitalanteil: 100% VIE
Gegenstand des Unternehmens:Im Zuge des Coworking Space Konzepts ist der Unternehmens-zweck der Gesellschaft die Vermietung von der Lounge, gemeinsamen Arbeitsplätzen und flexiblen Meetingräumen.
Beträge in T€
2020
2019
Umsatzerlöse
137,4
34,6
Periodenergebnis
-155,6
-82,5
Sonstiges Ergebnis
0,0
0,0
Gesamtergebnis
-155,6
-82,5
Kurz- und Langfristige Vermögenswerte
2.549,2
945,7
Kurz- und Langfristige Schulden
2.751,7
992,7
Nettovermögen
-202,6
-47,0
Vienna Passenger Handling Services GmbH (VPHS)
Sitz: Schwechat
Kapitalanteil: 100% VIE
Gegenstand des Unternehmens: Erbringung von Bodenverkehrsdienstleistungen im Sinne des Flughafen-Bodenabfertigungsgesetz. Die Dienstleistungen entsprechen jenen des Anhanges zum Flughafen-Bodenabfertigungsgesetz.
Beträge in T€
2020
2019
Umsatzerlöse
5.730,7
8.845,1
Periodenergebnis
5,1
27,2
Sonstiges Ergebnis
0,0
0,0
Gesamtergebnis
5,1
27,2
Kurz- und Langfristige Vermögenswerte
1.366,5
1.583,4
Kurz- und Langfristige Schulden
862,7
1.084,6
Nettovermögen
503,8
498,8
BETEILIGUNGEN DER FLUGHAFEN WIEN AG
171
GetService Dienstleistungsgesellschaft m.b.H. (GETS)
Sitz: Schwechat
Kapitalanteil: 100% VIAS
Gegenstand des Unternehmens: Bewachungstätigkeiten aller Art, Dienst- und Serviceleistungen, die mit dem Betrieb eines Verkehrsflughafens verbunden sind.
Beträge in T€
2020
2019*
Umsatzerlöse
2.051,4
3.320,6
Periodenergebnis
-67,2
45,2
Sonstiges Ergebnis
-3,9
-3,8
Gesamtergebnis
-71,1
41,5
Kurz- und Langfristige Vermögenswerte
801,9
932,7
Kurz- und Langfristige Schulden
363,3
423,0
Nettovermögen
438,6
509,7
*angepasst
Vienna Airport Health Center GmbH (VHC)
Sitz: Schwechat
Kapitalanteil: 100% VIEL
Gegenstand des Unternehmens: Die VHC bietet Dienstleistungen im Bereich der Gesundheit an.
Beträge in T€
2020
2019
Umsatzerlöse
6.986,9
1.000,0
Periodenergebnis
3.710,6
-257,4
Sonstiges Ergebnis
0,0
0,0
Gesamtergebnis
3.710,6
-257,4
Kurz- und Langfristige Vermögenswerte
3.415,3
904,3
Kurz- und Langfristige Schulden
485,8
1.685,5
Nettovermögen
2.929,4
-781,2
VIE FINANCE HOLDING GmbH (VFH)
ehemals VIE Malta Finance Holding Ltd. (VIE MFH) mit Sitz in Luqa, Malta
Sitz: Kottingbrunn
Kapitalanteil: 99,95% VIE0,05% VIAB
Gegenstand des Unternehmens:Holdingfunktion für die Tochtergesellschaft VIE Malta Finance Ltd.
Beträge in T€
2020
2019
Umsatzerlöse
0,0
0,0
Periodenergebnis
1.425,6
-194,8
Sonstiges Ergebnis
0,0
0,0
Gesamtergebnis
1.425,6
-194,8
Kurz- und Langfristige Vermögenswerte
11.114,0
16.667,6
Kurz- und Langfristige Schulden
22,1
1,2
Nettovermögen
11.091,9
16.666,4
BETEILIGUNGEN DER FLUGHAFEN WIEN AG
172
„GetService“-Flughafen-Sicherheits- und Servicedienst GmbH (GET2)
Sitz: Schwechat
Kapitalanteil: 51% VIAS
Gegenstand des Unternehmens:Erbringung von Dienstleistungen des Bewachungsgewerbes, Personalbereitstellung, Reinigungsdienstleistungen einschließlich Schneeräumung etc.
Beträge in T€
2020
2019*
Umsatzerlöse
13.566,0
16.136,0
Periodenergebnis
692,6
615,0
Sonstiges Ergebnis
35,3
-12,1
Gesamtergebnis
727,9
602,9
Kurz- und Langfristige Vermögenswerte
3.007,0
3.870,0
Kurz- und Langfristige Schulden
1.834,7
3.014,1
Nettovermögen
1.172,3
856,0
* Vollkonsolidierung ab 01. Mai 2019
VIE Shops Entwicklungs- und Betriebsges.m.b.H (SHOP)
Sitz: Schwechat
Kapitalanteil: 100% VIE
Gegenstand des Unternehmens:Planung, Entwicklung, Vermarktung und Betrieb von Geschäften auf Flughäfen im In- und Ausland, sowie Erwerb und Verwaltung anderer Unternehmen.
Beträge in T€
2020
2019*
Umsatzerlöse
0,0
0,0
Periodenergebnis
-0,5
-0,9
Sonstiges Ergebnis
0,0
0,0
Gesamtergebnis
-0,5
-0,9
Kurz- und Langfristige Vermögenswerte
5.212,2
5.209,3
Kurz- und Langfristige Schulden
26,2
24,3
Nettovermögen
5.186,0
5.185,1
* Vollkonsolidierung ab 01. August 2019
FWAG Entwicklungsgebiet West GmbH (EGW)
Sitz: Schwechat
Kapitalanteil: 100% SHOP
Gegenstand des Unternehmens:Erwerb und Entwicklung von Liegenschaften aller Art sowie Be-trieb und Vermietung von Immobilien.
Beträge in T€
2020
2019
Umsatzerlöse
0,0
0,0
Periodenergebnis
-0,4
-1,8
Sonstiges Ergebnis
0,0
0,0
Gesamtergebnis
-0,4
-1,8
Kurz- und Langfristige Vermögenswerte
5.203,6
5.204,1
Kurz- und Langfristige Schulden
0,0
0,0
Nettovermögen
5.203,6
5.204,1
BETEILIGUNGEN DER FLUGHAFEN WIEN AG
173
b) Slowakische Tochterunternehmen
BTS Holding a.s. (BTSH)
Sitz: Bratislava, Slowakei
Kapitalanteil: 47,7% VIE33,3% VINT
Gegenstand des Unternehmens:Erbringung von Service- und Beratungsleistungen für Flughäfen. Die Gesellschaft sollte zudem die geplante Beteiligung am Flughafen Bratislava halten.
Beträge in T€
2020
2019
Umsatzerlöse
0,0
0,0
Periodenergebnis
-49,7
-146,3
Sonstiges Ergebnis
0,0
0,0
Gesamtergebnis
-49,7
-146,3
Kurz- und Langfristige Vermögenswerte
307,7
353,9
Kurz- und Langfristige Schulden
10,0
6,5
Nettovermögen
297,8
347,4
KSC Holding a.s. (KSCH)
Sitz: Bratislava, Slowakei
Kapitalanteil: 47,7% VIE52,3% VINT
Gegenstand des Unternehmens:Unternehmenszweck der Gesellschaft ist neben der Haltung der Beteiligung von 66 Prozent am Flughafen Košice die Erbringung von Beratungsleistungen.
Beträge in T€
2020
2019
Umsatzerlöse
0,0
0,0
Periodenergebnis
-729,9
1.681,1
Sonstiges Ergebnis
0,0
0,0
Gesamtergebnis
-729,9
1.681,1
Kurz- und Langfristige Vermögenswerte
37.373,9
38.105,2
Kurz- und Langfristige Schulden
8,6
10,1
Nettovermögen
37.365,3
38.095,2
Load Control International SK s.r.o (LION)
Sitz: Košice, Slowakei
Kapitalanteil: 100% VIE
Gegenstand des Unternehmens:Unternehmenszweck der Gesellschaft ist die Erstellung von Load Sheets.
Beträge in T€
2020
2019
Umsatzerlöse
447,7
650,4
Periodenergebnis
-76,3
23,0
Sonstiges Ergebnis
0,0
0,0
Gesamtergebnis
-76,3
23,0
Kurz- und Langfristige Vermögenswerte
101,9
172,6
Kurz- und Langfristige Schulden
131,6
125,9
Nettovermögen
-29,7
46,6
BETEILIGUNGEN DER FLUGHAFEN WIEN AG
174
c) Maltesische Tochterunternehmen
VIE (Malta) Limited (VIE Malta)
Sitz: Luqa, Malta
Kapitalanteil: 99,8% VINT0,2% VIAB
Gegenstand des Unternehmens:Erbringung von Serviceleistungen und Beratungsleistungen für Flughäfen. Halten der Beteiligung an der Malta Mediterranean Link Consortium Ltd. sowie Malta International Airport plc.
Beträge in T€
2020
2019
Umsatzerlöse
0,0
0,0
Periodenergebnis
599,6
6.108,0
Sonstiges Ergebnis
0,0
0,0
Gesamtergebnis
599,6
6.108,0
Kurz- und Langfristige Vermögenswerte
80.071,4
84.596,9
Kurz- und Langfristige Schulden
14.757,0
19.882,1
Nettovermögen
65.314,4
64.714,8
VIE Malta Finance Ltd. (VIE MF)
Sitz: Luqa, Malta
Kapitalanteil: 99,95% VFH0,05% VIAB
Gegenstand des Unternehmens:Kauf und Verkauf, Investition und Handel von Finanzinstrumenten.
Beträge in T€
2020
2019
Umsatzerlöse
0,0
0,0
Periodenergebnis
-44,9
1.074,3
Sonstiges Ergebnis
0,0
0,0
Gesamtergebnis
-44,9
1.074,3
Kurz- und Langfristige Vermögenswerte
1.487,3
1.653,6
Kurz- und Langfristige Schulden
1.365,8
187,2
Nettovermögen
121,6
1.466,4
VIE Operations Holding Limited (VIE OPH)
Sitz: Luqa, Malta
Kapitalanteil: 99,95% VINT0,05% VIAB
Gegenstand des Unternehmens: Holdingfunktion für die Gesellschaft VIE Operations Limited.
Beträge in T€
2020
2019
Umsatzerlöse
0,0
0,0
Periodenergebnis
0,0
-65,6
Sonstiges Ergebnis
0,0
0,0
Gesamtergebnis
0,0
-65,6
Kurz- und Langfristige Vermögenswerte
184,6
184,6
Kurz- und Langfristige Schulden
149,2
149,2
Nettovermögen
35,4
35,4
BETEILIGUNGEN DER FLUGHAFEN WIEN AG
175
VIE Operations Limited (VIE OP)
Sitz: Luqa, Malta
Kapitalanteil: 99,95% VIE OPH0,05% VINT
Gegenstand des Unternehmens: Erbringung und Bereitstellung von Unterstützungs-, Service- und Beratungsleistungen im Zusammenhang mit internationalen Flughäfen.
Beträge in T€
2020
2019
Umsatzerlöse
0,0
0,0
Periodenergebnis
0,0
-28,0
Sonstiges Ergebnis
0,0
0,0
Gesamtergebnis
0,0
-28,0
Kurz- und Langfristige Vermögenswerte
96,5
96,5
Kurz- und Langfristige Schulden
99,7
99,7
Nettovermögen
-3,2
-3,2
Malta Mediterranean Link Consortium Limited (MMLC)
Sitz: La Valetta, Malta
Kapitalanteil: 95,9% VIE Malta
Gegenstand des Unternehmens:Halten der Beteiligung am Flughafen Malta International Airport p.l.c. (MIA).
Beträge in T€
2020
2019
Umsatzerlöse
0,0
0,0
Periodenergebnis
-47,0
6.443,8
Sonstiges Ergebnis
0,0
0,0
Gesamtergebnis
-47,0
6.443,8
Kurz- und Langfristige Vermögenswerte
50.320,6
51.177,7
Kurz- und Langfristige Schulden
13,7
23,9
Nettovermögen
50.306,9
51.153,9
Malta International Airport p.l.c. (MIA)
Sitz: Luqa, Malta
Kapitalanteil: 10,1% VIE Malta40,0% MMLC
Gegenstand des Unternehmens:Betrieb des Flughafen Malta International Airport.
Beträge in T€
2020
2019
Umsatzerlöse
29.354,3
96.168,3
Periodenergebnis
-4.627,9
32.612,1
Sonstiges Ergebnis
0,0
-134,7
Gesamtergebnis
-4.627,9
32.477,4
Kurz- und Langfristige Vermögenswerte
230.460,7
236.161,7
Kurz- und Langfristige Schulden
106.550,3
107.623,4
Nettovermögen
123.910,4
128.538,3
BETEILIGUNGEN DER FLUGHAFEN WIEN AG
176
Airport Parking Limited (APL)
Sitz: Luqa, Malta
Kapitalanteil: 100% MIA
Gegenstand des Unternehmens:Betrieb des Parkplatzes und der Garagierung am Flughafen Malta.
Beträge in T€
2020
2019
Umsatzerlöse
1.064,8
2.364,5
Periodenergebnis
15,1
465,9
Sonstiges Ergebnis
0,0
0,0
Gesamtergebnis
15,1
465,9
Kurz- und Langfristige Vermögenswerte
17.860,8
9.858,2
Kurz- und Langfristige Schulden
16.085,7
8.098,2
Nettovermögen
1.775,1
1.760,0
*angepasst
Sky Parks Development Limited (SPD)
Sitz: Luqa, Malta
Kapitalanteil: 100% MIA
Gegenstand des Unternehmens:Entwicklung und Management von Officegebäuden am Flug-hafen Malta.
Beträge in T€
2020
2019
Umsatzerlöse
1.996,9
1.943,7
Periodenergebnis
469,6
415,0
Sonstiges Ergebnis
0,0
0,0
Gesamtergebnis
469,6
415,0
Kurz- und Langfristige Vermögenswerte
17.275,0
17.546,1
Kurz- und Langfristige Schulden
17.476,4
18.217,1
Nettovermögen
-201,4
-671,0
Sky Parks Business Center Limited (SBC)
Sitz: Luqa, Malta
Kapitalanteil: 100% MIA
Gegenstand des Unternehmens:Betrieb von Officegebäuden (Skypark) am Flughafen Malta.
Beträge in T€
2020
2019
Umsatzerlöse
2.964,3
3.742,0
Periodenergebnis
41,0
440,3
Sonstiges Ergebnis
0,0
0,0
Gesamtergebnis
41,0
440,3
Kurz- und Langfristige Vermögenswerte
3.564,6
1.977,7
Kurz- und Langfristige Schulden
2.110,3
564,3
Nettovermögen
1.454,3
1.413,4
BETEILIGUNGEN DER FLUGHAFEN WIEN AG
177
2. Gemeinschaftsunternehmen, die im Konzernabschluss nach der „Equity-Methode“ konsolidiert sind:
City Air Terminal Betriebsgesellschaft m.b.H. (CAT)
Beteiligungsverhältnis: Gemeinschaftsunternehmen
Sitz: Schwechat
Kapitalanteil: 50,1% VIE
Gegenstand des Unternehmens: Betrieb des City-Airport-Express als Eisenbahnverkehrsunter-nehmen auf der Strecke Wien-Mitte und Flughafen Schwechat sowie Betrieb von Check-in-Einrich-tungen am Bahnhof Wien-Mitte verbunden mit Gepäckslogistik für Flugpassagiere; Beratung von Dritten betreffend die Organisation und Durchführung von Verkehrsanbindungen zwischen Städten und Flughäfen.
Beträge in T€
2020
2019
Umsatzerlöse
2.517,9
15.323,0
Periodenergebnis
-968,5
2.471,6
Sonstiges Ergebnis
0,0
0,0
Gesamtergebnis
-968,5
2.471,6
Der vorstehende Jahresüberschuss enthält die folgenden Beträge:
Beträge in T€
2020
2019
Planmäßige Abschreibungen
1.688,7
1.480,4
Zinserträge
0,0
0,1
Zinsaufwendungen
110,0
119,5
Ertragsteueraufwand oder -ertrag
-330,9
817,9
Beträge in T€
31.12.2020
31.12.2019
Kurzfristige Vermögenswerte
8.697,2
10.949,9
Langfristige Vermögenswerte
14.127,6
13.051,0
Kurzfristige Schulden
4.097,2
3.827,7
Langfristige Schulden
4.539,2
5.016,3
Nettovermögen
14.188,4
15.156,9
In den vorstehend angeführten Vermögenswerten und Schulden sind folgende Beträge enthalten:
Beträge in T€
31.12.2020
31.12.2019
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
32,3
27,4
Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten *
0,0
0,0
Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten *
0,0
0,0
* ohne Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten sowie Rückstellungen
BETEILIGUNGEN DER FLUGHAFEN WIEN AG
178
Die Überleitung vom anteiligen Nettovermögen auf den Buchwert stellt sich wie folgt dar:
Beträge in T€
2020
2019
Anteil am Nettovermögen des Beteiligungs-unternehmen zum 1.1. (anteiliges Eigenkapital)
7.593,6
6.355,4
Gesamtergebnis, das dem Konzern zuzurechnen ist
-485,2
1.238,3
Ausbezahlte Dividende und Kapitalrückzahlungen
0,0
0,0
Buchwert zum 31.12.
7.108,4
7.593,6
Letisko Košice - Airport Košice, a.s. (KSC)
Beteiligungsverhältnis: Gemeinschaftsunternehmen
Sitz: Košice, Slowakei
Kapitalanteil: 66% KSCH
Gegenstand des Unternehmens:Betrieb des Flughafens Košice.
Beträge in T€
2020*
2019
Umsatzerlöse
5.470,2
14.047,5
Periodenergebnis
-924,7
2.653,0
Sonstiges Ergebnis
0,0
0,0
Gesamtergebnis
-924,7
2.653,0
* vorläufige Werte
Der vorstehende Jahresüberschuss enthält die folgenden Beträge:
Beträge in T€
2020*
2019
Planmäßige Abschreibungen
855,6
946,9
Zinserträge
0,0
8,9
Zinsaufwendungen
0,0
0,0
Ertragsteueraufwand oder -ertrag
-243,6
709,5
* vorläufige Werte
Beträge in T€
31.12.2020*
31.12.2019
Kurzfristige Vermögenswerte
15.488,1
19.304,4
Langfristige Vermögenswerte
38.168,5
38.204,2
Kurzfristige Schulden
2.531,5
2.841,2
Langfristige Schulden
737,7
967,5
Nettovermögen
50.387,4
53.699,9
* vorläufige Werte
BETEILIGUNGEN DER FLUGHAFEN WIEN AG
179
In den vorstehend angeführten Vermögenswerten und Schulden sind folgende Beträge enthalten:
Beträge in T€
31.12.2020*
31.12.2019
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
13.948,3
17.501,9
Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten**
0,0
0,0
Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten**
0,0
0,0
* vorläufige Werte
** ohne Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten sowie Rückstellungen
Die Überleitung vom anteiligen Nettovermögen auf den Buchwert stellt sich wie folgt dar:
Beträge in T€
31.12.2020*
31.12.2019
Anteil am Nettovermögen des Beteiligungs-unternehmen zum 1.1. (anteiliges Eigenkapital)
35.441,9
35.229,6
Anpassung Gesamtergebnis (aperiodisch)
-91,1
-43,3
Gesamtergebnis, das dem Konzern zuzurechnen ist
-610,3
1.751,0
Sonstige
277,9
251,8
Ausbezahlte Dividende
-1.511,5
-1.469,2
Buchwert zum 31.12.
33.507,0
35.719,9
* vorläufige Werte
BETEILIGUNGEN DER FLUGHAFEN WIEN AG
180
3. Assoziierte Unternehmen , die im Konzernabschluss nach der „Equity-Methode“ konsolidiert sind:
SCA Schedule Coordination Austria GmbH (SCA)
Beteiligungsverhältnis: Assoziiertes Unternehmen
Sitz: Schwechat
Kapitalanteil: 49% VIE
Gegenstand des Unternehmens:Zuweisung und Akkordierung von Zeitnischen in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Bestimmungen, den von der IATA definierten Prinzipien sowie den sonstigen an-wendbaren gesetzlichen Bestimmungen und die Realisierung von allen mit dem Unternehmenszweck direkt oder indirekt verbundenen Tätigkeiten.
Beträge in T€
2020*
2019
Umsatzerlöse
610,2
1.086,2
Periodenergebnis
-33,9
152,6
Sonstiges Ergebnis
0,0
0,0
Gesamtergebnis
-33,9
152,6
Kurz- und Langfristige Vermögenswerte
842,4
916,4
Kurz- und Langfristige Schulden
117,1
157,2
Nettovermögen
725,3
759,2
* vorläufige Werte
Beträge in T€
Buchwerte der Anteile an nicht wesentlichen assoziierten Unternehmen
31.12.2020
31.12.2019
Buchwert der Anteile an SCA
376,7
393,4
4. Tochterunternehmen, die nicht in den Konzernabschluss einbezogen wurden:
Kirkop PV Farm Limited (KFL)
Sitz: Luqa, Malta
Kapitalanteil: 100% MIA
Gegenstand des Unternehmens:Die Haupttätigkeit des Unternehmens liegt darin die Möglich-keiten der Stromerzeugung mit Photovoltaik zu erforschen.
Beträge in T€
2020
2019
Umsatzerlöse
0,0
0,0
Periodenergebnis
0,0
0,0
Sonstiges Ergebnis
0,0
0,0
Gesamtergebnis
0,0
0,0
Kurz- und Langfristige Vermögenswerte
1,2
1,2
Kurz- und Langfristige Schulden
0,0
0,0
Nettovermögen
1,2
1,2
WESENTLICHE NICHT BEHERRSCHENDE ANTEILE
181
Wesentliche nicht beherrschende Anteile
Es folgen zusammengefasste Finanzinformationen für den Teilkonzern Malta International Airport p.l.c. – der wesentliche nicht beherrschende Anteile enthält. Diese werden entspre-chend den Rechnungslegungsmethoden des Konzerns erstellt und um die fortgeführten An-passungen des beizulegenden Zeitwertes zum Erwerbszeitpunkt verändert. Der Teilkonzern Malta International Airport p.l.c. ist dem Segment Malta zugeordnet. Unter Sonstige sind Tochterunternehmen mit unwesentlichen nicht beherrschenden Anteilen in Summe zusam-mengefasst. Diese betreffen die Gesellschaften MMLC und BTSH.
WESENTLICHE NICHT BEHERRSCHENDE ANTEILE
182
Geschäftsjahr 2020
in T€
MIA Gruppe vor konzerninternen Eliminierungen
Konzerninterne Eliminierungen
MIA Gruppe nachkonzerninternen Eliminierungen
Sonstige vor konzerninternen Eliminierungen
Konzerninterne Eliminierungen
Sonstige nach konzerninternen Eliminierungen
Gesamt
Prozentsatz nicht beherrschende Anteile durchgerechnet
51,56%
51,56%
51,56%
Prozentsatz nicht beherrschende Anteile nicht durchgerechnet
49,90%
49,90%
49,90%
Firmenwert
28.407,6
0,0
28.407,6
0,0
0,0
0,0
Übrige Langfristige Vermögenswerte
292.481,9
0,0
292.481,9
49.506,2
-49.506,2
0,0
Kurzfristige Vermögenswerte
39.253,8
0,0
39.253,8
1.122,2
0,0
1.122,2
Langfristige Schulden
90.953,7
0,0
90.953,7
0,0
0,0
0,0
Kurzfristige Schulden
43.897,1
-50,5
43.846,6
23,7
0,0
23,7
Nettovermögen
225.292,5
50,5
225.343,0
50.604,6
-49.506,2
1.098,4
Nettovermögen der nicht beherrschenden Anteile
101.513,8
101.513,8
2.144,5
-2.053,3
91,1
101.605,0
Umsatzerlöse
32.197,5
0,0
32.197,5
0,0
0,0
0,0
Periodenergebnis
-5.786,4
0,0
-5.786,4
-96,7
12,5
-84,2
Sonstiges Ergebnis
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Gesamtergebnis
-5.786,4
0,0
-5.786,4
-96,7
12,5
-84,2
Nicht beherrschenden Anteilen zugeordnetes Periodenergebnis
-2.983,5
0,0
-2.983,5
-11,4
0,5
-10,9
Nicht beherrschenden Anteilen zugeordnetessonstiges Ergebnis
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Nicht beherrschenden Anteilen zugeordnetes Gesamtergebnis
-2.983,5
0,0
-2.983,5
-11,4
0,5
-10,9
-2.994,4
Cash Flow aus der betrieblichen Tätigkeit
13.737,0
-103,0
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit
-16.276,9
0,0
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit
412,2
-800,0
davon Dividende an nicht beherrschende Anteile
0,0
-33,2
-33,2
Nettoerhöhung (Nettoabnahme) der Zahlungs-mittel und Zahlungsmitteläquivalente
-2.127,7
-903,0
WESENTLICHE NICHT BEHERRSCHENDE ANTEILE
183
Geschäftsjahr 2019
in T€
MIA Gruppe vor konzerninternen Eliminierungen
Konzerninterne Eliminierungen
MIA Gruppe nachkonzerninternen Eliminierungen
Sonstige vor konzerninternen Eliminierungen
Konzerninterne Eliminierungen
Sonstige nach konzerninternen Eliminierungen
Gesamt
Prozentsatz nicht beherrschende Anteile durchgerechnet
51,56%
51,56%
51,56%
Prozentsatz nicht beherrschende Anteile nicht durchgerechnet
49,90%
49,90%
49,90%
Firmenwert
28.407,6
0,0
28.407,6
0,0
0,0
0,0
Übrige Langfristige Vermögenswerte
286.690,2
0,0
286.690,2
49.506,2
-49.506,2
0,0
Kurzfristige Vermögenswerte
58.329,2
0,0
58.329,2
2.025,5
0,0
2.025,5
Langfristige Schulden
90.867,9
0,0
90.867,9
0,0
0,0
0,0
Kurzfristige Schulden
51.480,2
-96,1
51.384,0
30,4
-3,7
26,6
Nettovermögen
231.078,9
96,1
231.175,1
51.501,3
-49.502,4
1.998,9
Nettovermögen der nicht beherrschenden Anteile
104.497,3
104.497,3
2.189,1
-2.053,8
135,2
104.632,6
Umsatzerlöse
100.312,3
0,0
100.312,3
0,0
0,0
0,0
Periodenergebnis
32.716,1
0,0
32.716,1
6.297,5
-6.459,5
-162,0
Sonstiges Ergebnis
-134,7
0,0
-134,7
0,0
0,0
0,0
Gesamtergebnis
32.581,4
0,0
32.581,4
6.297,5
-6.459,5
-162,0
Nicht beherrschenden Anteilen zugeordnetes Periodenergebnis
16.868,4
0,0
16.868,4
239,5
-264,7
-25,2
Nicht beherrschenden Anteilen zugeordnetes sonstiges Ergebnis
-69,5
0,0
-69,5
0,0
0,0
0,0
Nicht beherrschenden Anteilen zugeordnetes Gesamtergebnis
16.799,0
0,0
16.799,0
239,5
-264,7
-25,2
16.773,8
Cash Flow aus der betrieblichen Tätigkeit
49.031,3
6.295,7
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit
-24.873,5
0,0
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit
-16.236,0
-4.870,0
davon Dividendenauschüttung
-16.236,0
davon Dividende an Anteilseigner
-8.134,2
davon Dividende an nicht beherrschende Anteile
-8.101,8
-202,1
-8.303,9
Nettoerhöhung (Nettoabnahme) der Zahlungs-mittel und Zahlungsmitteläquivalente
7.921,8
1.425,7
ERKLÄRUNG DES VORSTANDS
184
Erklärung des Vorstands
gemäß § 124 Abs. 1 Z 3 BörseG 2018
Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungs-legungsstandards aufgestellte Konzernabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäfts-verlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist.
Schwechat, 11. März 2021
Der Vorstand
Dr. Günther Ofner
Vorstandsmitglied, CFO
Mag. Julian Jäger
Vorstandsmitglied, COO
BESTÄTIGUNGSVERMERK
185
Bestätigungsvermerk
Bericht zum Konzernabschluss
Prüfungsurteil
Wir haben den Konzernabschluss der
Flughafen Wien Aktiengesellschaft, Schwechat,
und ihrer Tochtergesellschaften („der Konzern“), bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergeb-nisrechnung, der Konzern-Geldflussrechnung und der Konzern-Eigenkapitalentwicklung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Konzernanhang, geprüft.
Nach unserer Beurteilung entspricht der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2020 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anfor-derungen des § 245a UGB.
Grundlage für das Prüfungsurteil
Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr 537/2014 (im Folgenden AP-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Ab-schlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der Internatio-nal Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt „Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind vom Konzern unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmens- und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise bis zum Datum dieses Bestätigungsvermerkes ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflicht-gemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Konzernabschlusses des Ge-schäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksich-tigt und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Nachfolgend stellen wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:
Werthaltigkeit von Sachanlagen und Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
Ansatz von Investitionen in Sachanlagen und Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
BESTÄTIGUNGSVERMERK
186
1. Werthaltigkeit von Sachanlagen und Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
Siehe Konzernanhang Abschnitt IV. und Note (7), sowie Note (46)
Das Risiko für den Abschluss
Der Bewertung und dem Ansatz von Sachanlagen und Als Finanzinvestition gehaltene Im-mobilien kommt besondere Bedeutung zu, da bei der Flughafen Wien Aktiengesellschaft diese Posten mit 1.643,8 Mio EUR rund 76 % der Bilanzsumme repräsentieren.
Das Management der Gesellschaft prüft an jedem Abschlussstichtag, ob Anhaltspunkte (Triggering Events) für Wertminderungen oder dafür, dass eine Wertminderung, die in früheren Perioden erfasst wurde, nicht länger besteht oder sich vermindert haben könnte, vorliegen. Im Falle von Triggering Events untersucht das Management die Werthaltigkeit der betreffenden Sachanlagen und Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien durch Vergleich ihrer Buchwerte mit den beizulegenden Zeitwerten abzüglich Kosten der Veräußerung. Die Ermittlung des bei-zulegenden Zeitwertes erfolgt als Barwert der zukünftig erzielbaren Zahlungsmittelströme mittels eines anerkannten Discounted Cash Flow-Verfahrens.
Der Einschätzung, ob Werthaltigkeitstests durchzuführen sind, liegen Annahmen und Schät-zungen zugrunde. Die Werthaltigkeit ist im Wesentlichen abhängig von der Einschätzung des Managements hinsichtlich der künftigen Zahlungsmittelzu- und -abflüsse für Zwecke der Discounted Cash Flow-Berechnung, von den zugrunde gelegten Diskontierungszinssätzen, Wachstumsraten sowie vom betrachteten Planungszeitraum und ist daher mit bedeutenden Schätzungsunsicherheiten behaftet.
Für den Abschluss besteht das Risiko einer Überbewertung der Sachanlagen.
Unsere Vorgehensweise in der Prüfung
Wir haben die Werthaltigkeit der Sachanlagen und Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien wie folgt beurteilt:
Zur Beurteilung, ob Triggering Events vorliegen, haben wir in Gesprächen mit dem Manage-ment ein Verständnis über die Planungsannahmen sowie die relevanten Prozesse und inter-nen Kontrollen erlangt. Darüber hinaus haben wir die Wirksamkeit ausgewählter interner Kontrollen getestet. In der Folge haben wir die vorgelegte Dokumentation („Trigger Liste“) analysiert und die darin dargelegten Annahmen und Schätzungen mit unseren Erkennt-nissen aus der Jahresabschlussprüfung, insbesondere der Ergebnisanalysen, verglichen.
Wir haben die Vorgehensweise und angewendeten Methoden zur Werthaltigkeitsüberprü-fung der Sachanlagen und Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien beurteilt und kritisch hinterfragt, ob diese Prozesse geeignet sind, die Sachanlagen und Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien angemessen zu bewerten. Für jene Objekte, für die eine formale Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes vorgenommen wurde, haben wir in Stichproben das Bewertungsmodell, die Planungsannahmen und die Bewertungsparameter überprüft.
Die der Bewertung zugrunde gelegten Planungszahlen haben wir in Stichproben mit den vom Management genehmigten mittelfristigen Planungsrechnungen abgestimmt.
Die bei der Bestimmung der Diskontierungszinssätze herangezogenen Annahmen haben wir durch Abgleich mit markt- und branchenspezifischen Richtwerten unter Konsultation unserer Bewertungsspezialisten auf Angemessenheit beurteilt und das zur Ermittlung der Diskontierungssätze verwendete Berechnungsschema nachvollzogen.
Zur Beurteilung der Planungstreue haben wir in Stichproben sowohl die im Geschäftsjahr tatsächlich eingetretenen Zahlungsmittelströme als auch die aktuellen Planungszahlen mit
BESTÄTIGUNGSVERMERK
187
den Planungszahlen der Vorperioden verglichen. Dabei beobachtete Abweichungen haben wir mit dem Management besprochen.
Die betroffenen Buchwerte haben wir mit der Anlagenbuchhaltung abgestimmt.
2. Ansatz von Investitionen in Sachanlagen
Siehe Konzernanhang Abschnitt IV. und Note (14), sowie Note (15)
Das Risiko für den Abschluss
Die im Geschäftsjahr in Sachanlagen und Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien erfassten Investitionen belaufen sich auf 76,9 Mio EUR.
Die Gesellschaft prüft dazu ob und in welcher Höhe Aktivierungen in Sachanlagen und Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien vorzunehmen sind. Insbesondere bei noch nicht ab-geschlossenen Bauprojekten sind hinsichtlich der Erfassung der bereits erbrachten Leistungen in Sachanlagen und Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien Einschätzungen über den Baufortschritt erforderlich.
Aufgrund der Prüfungserfordernisse im Zusammenhang mit laufenden Bauvorhaben bestehen Unsicherheiten hinsichtlich der Bestimmung der Anschaffungs- und Herstel-lungskosten von Sachanlagen und Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien und der Periodenabgrenzung.
Für den Abschluss besteht das Risiko eines unrichtigen Ansatzes von Vermögenswerten und einer damit verbundenen, unrichtigen Ermittlung des Periodenergebnisses.
Unsere Vorgehensweise in der Prüfung
Wir haben den Ansatz von Investitionen in Sachanlagen und Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien wie folgt beurteilt:
Im Zuge unserer Prüfung haben wir ein Verständnis über die für den Ansatz von Sachanlagen und Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien relevanten Prozesse und internen Kontrollen erlangt und die Wirksamkeit ausgewählter interner Kontrollen getestet.
Zur Beurteilung der Existenz und der Genauigkeit der zum Bilanzstichtag ermittelten Leis-tungsabgrenzungen haben wir aus Belegflüssen der Investitionsprojekte analysiert, in wie weit Anlagenzugänge aus Rechnungseingängen oder aus Leistungsabgrenzungen resultieren.
Auf Basis einer Stichprobe haben wir den Projektstatus und weiteren Projektverlauf mit den verantwortlichen Mitarbeitern besprochen.
Darüber hinaus haben wir in Sachanlagen und Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien aktivierte Eingangsrechnungen in einer Stichprobe mit den zugrundeliegenden Belegen abgestimmt.
Sonstige Informationen
Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen alle Informationen im Geschäftsbericht, ausgenommen den Kon-zernabschluss, den Konzernlagebericht und den Bestätigungsvermerk. Der Geschäftsbericht wird uns voraussichtlich nach dem Datum des Bestätigungsvermerks zur Verfügung gestellt.
Den Corporate Governance Bericht haben wir vor dem Datum des Bestätigungsvermerks er-langt, die übrigen Teile des Geschäftsberichts werden uns voraussichtlich nach diesem Datum zur Verfügung gestellt.
BESTÄTIGUNGSVERMERK
188
Unser Prüfungsurteil zum Konzernabschluss erstreckt sich nicht auf diese sonstigen Infor-mationen, und wir gebenwerden keine Art der Zusicherung darauf geben.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses haben wir die Verantwort-lichkeit, diese sonstigen Informationen zu lesen, sobald sie vorhanden sind, und dabei zu wür-digen, ob die sonstigen Informationen wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss oder unseren bei der Abschlussprüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig falsch dargestellt erscheinen.
Falls wir auf der Grundlage der von uns zu den vor dem Datum des Bestätigungsvermerks des Abschlussprüfers erlangten sonstigen Informationen durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.
Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Konzernabschluss
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter ver-antwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwort-lich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder den Konzern zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen oder haben keine realistische Alternative dazu.
Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungs-prozesses des Konzerns.
Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses
Unsere Ziele sind hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellun-gen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.
BESTÄTIGUNGSVERMERK
189
Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den öster-reichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.
Darüber hinaus gilt:
Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Re-aktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstel-lungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kon-trollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen an-gemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben.
Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben.
Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungs-legungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erheb-liche Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Anga-ben im Konzernabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr des Konzerns von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.
Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Ge-schäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.
Wir erlangen ausreichende geeignete Prüfungsnachweise zu den Finanzinformationen der Einheiten oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns, um ein Prüfungsurteil zum Konzernabschluss abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die Alleinverantwortung für unser Prüfungsurteil.
Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Um-fang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontroll-system, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.
Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruf-lichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben und uns mit ihm
BESTÄTIGUNGSVERMERK
190
über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte austauschen, von denen vernünftiger-weise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.
Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss aus-getauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Kon-zernabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungs-sachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.
Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen
Bericht zum Konzernlagebericht
Der Konzernlagebericht ist aufgrund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschrif-ten darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.
Zu der im Konzernlagebericht enthaltenen nichtfinanziellen Erklärung ist es unsere Verant-wortlichkeit zu prüfen, ob sie aufgestellt wurde, sie zu lesen und dabei zu würdigen, ob diese sonstigen Informationen wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss oder unseren bei der Abschlussprüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.
Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Konzernlageberichts durchgeführt.
Urteil
Nach unserer Beurteilung ist der Konzernlagebericht nach den geltenden rechtlichen Anfor-derungen aufgestellt worden, enthält die nach § 243a UGB zutreffenden Angaben, und steht in Einklang mit dem Konzernabschluss.
Erklärung
Angesichts der bei der Prüfung des Konzernabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über den Konzern und sein Umfeld haben wir keine wesentlichen fehlerhaften Angaben im Konzernlagebericht festgestellt.
Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 AP-VO
Wir wurden von der Hauptversammlung am 4. September 2020 als Abschlussprüfer gewählt und am 4. November 2020 vom Aufsichtsrat mit der Abschlussprüfung der Gesellschaft für das am 31. Dezember 2020 endende Geschäftsjahr beauftragt.
BESTÄTIGUNGSVERMERK
191
Wir sind ohne Unterbrechung seit dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2007 Abschluss-prüfer der Gesellschaft.
Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt „Bericht zum Konzernabschluss“ mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der AP-VO in Einklang steht.
Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs 1 der AP-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängig-keit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.
Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer
Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Mag. Walter Reiffenstuhl.
Wien, 11. März 2021
KPMG Austria GmbH
Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft
Mag. Walter Reiffenstuhl
Wirtschaftsprüfer
Flughafen Wien Aktiengesellschaft
Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020
DIE FLUGHAFEN WIEN AG
193
Die Flughafen Wien AG
Beschreibung des Geschäftsmodells
Die Flughafen Wien Aktiengesellschaft betreibt als Zivilflugplatzhalter den Flughafen Wien und bietet die gesamte damit im Zusammenhang stehende Dienstleistungspalette an. Diese umfassen den operativen Flughafenbetrieb, Bodenabfertigungsdienste, Sicherheitsdienst-leistungen und sonstige Dienstleistungen.
Die Geschäftstätigkeit der Flughafen Wien AG ist in mehrere Bereiche unterteilt.
Operations
Der Geschäftsbereich „Operations“ ist für den Betrieb und die Instandhaltung aller Bewegungs-flächen des Terminals, sämtlicher Anlagen und Einrichtungen zur Passagier- und Gepäckab-fertigung sowie für die Sicherheitskontrollen von Personen und Handgepäck am Flughafen Wien verantwortlich.
Abfertigungsdienste
Die Erbringung von Ground- und Frachthandling sowie sonstige Dienstleistungen zur Abferti-gung von Luftfahrzeugen und Passagieren sind im Bereich „Abfertigungsdienste“ angesiedelt.
Centermanagement & Immobilien & Standortmanagement
Das „Center-Management“ sowie das „Immobilien- & Standortmanagement“ sind für die Bereiche Shopping und Gastronomie, Werbung, Parken und die Vermietung von Büro- und Cargo-Flächen zuständig.
Unterstützende Bereiche
Diese Bereiche werden durch die Service- und Fachbereiche Informationssysteme, Finanz- und Rechnungswesen, Generalsekretariat, Revision, Kommunikation, Planung, Bau & Bestands-management, Strategie, Controlling & Beteiligungsmanagement, Personal und dem Zentralen Einkauf unterstützt.
Hinweis: Bei der Summierung gerundeter Beträge und Prozentangaben können durch die Verwendung automatischer Rechenhilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten. Dies gilt auch für sonstige Angaben wie Personalstand, Verkehrszahlen etc.
GESAMTWIRTSCHAFTLICHES UMFELD
194
Gesamtwirtschaftliches Umfeld
Das makroökonomische Umfeld, insbesondere das Wirtschaftswachstum, die Währungs-relationen sowie die Entwicklung der verfügbaren Einkommen und des internationalen Han-dels, haben großen Einfluss auf die Entwicklung des Luftverkehrs. Der Flughafen Wien ist als zentraleuropäischer, internationaler Hub primär von der wirtschaftlichen Entwicklung der Eurozone betroffen und – aufgrund der geografischen Lage – insbesondere auch von jener der CEE-Region (Zentral- und Osteuropa). Das gilt auch für die Flughäfen Malta und Košice, welche zusätzlich auch durch die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in ihrer Region we-sentlich beeinflusst werden. Wichtige Faktoren für die FWAG sind zudem die ökonomische und politische Lage im Fernen, Mittleren und Nahen Osten sowie in Russland. Der Ausbruch der Coronavirus-Pandemie im Laufe des ersten Quartals 2020 hatte weltweit weitreichende Maßnahmen zur Eindämmung der weiteren Ausbreitung der Krankheit und zum Schutz der Bevölkerung zur Folge, welche zu einem massiven Einbruch der Wirtschaftsleistung und des Flugverkehrs führten. Die Weltwirtschaft ist 2020 um 4,2% geschrumpft, in der Eurozone ist die Wirtschaftsleistung um ca. 7,5%, zurückgegangen. Die Aussicht auf eine effektive und für breite Bevölkerungsgruppen verfügbare Impfung lässt jedoch auf eine graduelle Erholung hoffen. Derzeitige Prognosen gehen davon aus, dass die vor der Corona-Krise erzielte weltweite Wirtschaftsleistung wieder gegen Ende 2021 erreicht wird. (Quelle: OECD - Economic Outlook, Dezember 2020) Prognostiziert sind 2021 Wachstumsraten für die Eurozone von 3,6% und 3,3% in 2022, bei großer Prognose-Unsicherheit. (Quelle: OECD - Economic Outlook, Dezember 2020). In Österreich wird 2020 mit einem Rückgang des BIP in Höhe von 7,3 % gerechnet. Eine Erholung wird erst ab dem zweiten Quartal 2021 erwartet. (Quelle: WIFO Konjunkturprogno-se, 18. Dezember 2020). Die Coronavirus-Pandemie prägt auch die Lage am Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote erreichte 10,2%, ein höherer Anstieg konnte durch die ausgedehnten Kurz-arbeitsprogramme verhindert werden. Eine Erholung wird nur langsam eintreten. Bis 2023, so die Prognosen, sinkt die Arbeitslosigkeit geringfügig auf 8,9% während die Inflation sich moderat auf 1,3% abschwächt. (Quelle: OeNB - Gesamtwirtschaftliche Prognose, Dezember 2020; WIFO - Konjunkturprognose Dezember 2020).
Entwicklung der österreichischen Tourismuswirtschaft:
Die Coronavirus-Pandemie hatte auch drastische Auswirkungen auf den Tourismus in Öster-reich. Nach dem Rekordjahr 2019 sanken die Nächtigungen 2020 um 35,9%, wobei Nächtigun-gen ausländischer Gäste um 41,2% zurückgingen, inländische Nächtigungen fielen um 20,8%. Am stärksten betroffen war die Bundeshauptstadt Wien, die Nächtigungen gingen im Jahr 2020 um 74% auf 4,6 Mio. zurück (2019: 17,5 Mio.). (Quelle: Statistik Austria)
Entwicklung der österreichischen Reisetätigkeit:
Auch die Reisetätigkeit der österreichischen Bevölkerung litt stark unter der Pandemie. Wäh-rend in den ersten drei Quartalen 2019 noch 16,8 Mio. Urlaubsreisen getätigt wurden, fiel dieser Wert 2020 auf 11,5 Mio., ein Minus von knapp 32%. Urlaubsreisen innerhalb Österreichs sanken im selben Zeitraum nur um 2%. Noch stärker betroffen waren Geschäftsreisen. In den ersten drei Quartalen 2020 lagen diese um 40,5% unter den Werten des Vorjahreszeitraums. (Quelle: Statistik Austria).
VERKEHRSENTWICKLUNG DES FLUGHAFEN WIEN 2020
195
Verkehrsentwicklung des Flughafen Wien 2020
Deutliches Passagierminus (-75,3%) durch Ausbruch der Coronavirus-Pandemie
Verkehrskennzahlen
2020
Veränderung
2019
2018
Gesamtpassagiere (in Mio.)
7,8
-75,3%
31,7
27,0
davon Lokalpassagiere (in Mio.)
6,3
-74,1%
24,3
20,3
davon Transferpassagiere (in Mio.)
1,5
-79,2%
7,2
6,7
davon Transitpassagiere (in Mio.)
0,0
-89,5%
0,2
0,1
Flugbewegungen
95.880
-64,1%
266.802
241.004
MTOW (in Mio. Tonnen)
4,0
-63,3%
10,9
9,6
Fracht (Luftfracht und Trucking; in Tonnen)
217.888
-23,2%
283.806
295.427
Sitzladefaktor in %
57,4
n.a.
77,3
76,0
Anzahl der Destinationen
201
-7,4%
217
205
Anzahl der Airlines
75
-2,6%
77
74
Die weltweiten Auswirkungen der globalen COVID-19-Pandemie waren auch am Flughafen Wien deutlich spürbar. 2020 wurden insgesamt lediglich 7.812.938 Passagiere abgefertigt ein Minus von 75,3%, ein Passagierstand, der zuletzt im Jahr 1994 erreicht wurde. In den ersten zwei Monaten 2020 setzte sich die erfolgreiche Verkehrsentwicklung der Vergangenheit noch weiter fort, mit 4.111.134 Reisende, dies ist mehr als die Hälfte des Gesamtaufkommens von 2020. Ab Ende Februar begannen erste negative Effekte der Ausbreitung des Corona Virus, ab Mitte März kam es aufgrund der weltweiten Reisewarnungen für mehrere Monate nahezu zum Erliegen des Passagierverkehrs. Auch über die Sommermonate gab es durch weiterhin bestehende Reisewarnungen und sich kontinuierlich verändernde Reiserichtlinien nur eine schwache Erholung, so etwa zu Urlaubsdestinationen innerhalb Europas. Durch erneute Reiserestrik-tionen im Herbst und weitere Lockdowns in Österreich gegen Ende des Jahres, setzte sich der Einbruch bei den Passagierzahlen bis Jahresende fort. Die Zahl der Lokalpassagiere sank im Vergleich zum VJ auf 6.298.880 Fluggäste - Rückgang von 74,1%. Der Anteil am Gesamtpassa-gieraufkommen erhöhte sich um 3,8 Prozentpunkte auf 80,6%. Der Transferverkehr ging auf 1.497.946 Passagiere (minus 79,2%) zurück. Der COVID-19 Pandemie geschuldet, entwickelten sich die wesentlichen Verkehrskennzahlen ebenfalls negativ. Die Zahl der Flugbewegungen verringerte sich um 64,1% auf insgesamt 95.880 Starts und Landungen, die durchschnittliche Auslastung (Sitzladefaktor) der Linien- und Charterflüge reduzierte sich um 19,9 Prozentpunkte auf 57,4% und das Höchstabfluggewicht (MTOW) ging um 63,3% auf 3.987.681 Tonnen zurück. Das Frachtaufkommen verzeichnete dagegen einen verhältnismäßig geringeren Rückgang um 23,2% auf 217.888 Tonnen. 2020 wurde der Flughafen Wien von 75 Fluglinien angeflogen, die 201 Destinationen in 65 Ländern im Linienverkehr bedienten.
VERKEHRSENTWICKLUNG DES FLUGHAFEN WIEN 2020
196
Passagierentwicklung am Flughafen Wien
Aufkommen abfliegender Passagiere 2020 (Linie und Charter) nach Regionen
Regionen
2020
2019
Ver- änderung
Anteil 2020
Anteil 2019
Veränd. Anteil in %-Punkten
Westeuropa
2.801.567
10.717.728
-73,9%
72,0%
68,0%
+4,0
Osteuropa*
635.285
2.755.423
-76,9%
16,3%
17,5%
-1,1
Ferner Osten*
112.304
698.436
-83,9%
2,9%
4,4%
-1,5
Naher und Mittlerer Osten
172.979
797.495
-78,3%
4,4%
5,1%
-0,6
Nordamerika
70.087
459.377
-84,7%
1,8%
2,9%
-1,1
Afrika
96.353
333.305
-71,1%
2,5%
2,1%
+0,4
Lateinamerika
205
593
-65,4%
0,0%
0,0%
0,0
3.888.780
15.762.357
-75,3%
100,0%
100,0%
*) Abweichung zu 2019 veröffentlichten Verkehrszahlen durch Aktualiserung der Destinationszuteilung in den jeweiligen Regionen
Abgeflogene Passagiere, Entwicklung 2020 im Vergleich zu 2019 bzw. Anteil am Gesamtpassagieraufkommen 2020
Im Jahr 2020 verzeichneten alle Regionen aufgrund der COVID-19-Pandemie und der da-raus resultierenden Reiserestriktionen einen enormen Rückgang. Nach Westeuropa sank das Passagieraufkommen um 73,9% auf 2.801.567 abfliegende Passagiere. Der Anteil dieser Region am Passagieraufkommen stieg um 4,0 Prozentpunkte auf 72,0% an. In Richtung Ost-europa wurden 635.285 abfliegende Reisende abgefertigt, dies entspricht einem Rückgang von 76,9%. Der Anteil der Reisenden in diese Region ging um 1,1 Prozentpunkte auf 16,3% zurück. Der Ferne Osten verzeichnete einen Rückgang von 83,9% auf 112.304 abfliegende Passagiere. Der Anteil am Passagieraufkommen verringerte sich um 1,5 Prozentpunkte auf 2,9%. Das Passagieraufkommen in den Nahen und Mittleren Osten ist um 78,3% auf 172.979 abfliegende
VERKEHRSENTWICKLUNG DES FLUGHAFEN WIEN 2020
197
Reisende zurückgegangen. Der Anteil der Region am Gesamtpassagieraufkommen reduzierte sich um 0,6 Prozentpunkte auf 4,4%. Nach Nordamerika ging das Passagieraufkommen um 84,7% auf 70.087 abfliegende Reisende zurück. Der Marktanteil der Region verringerte sich um 1,1 Prozentpunkte auf 1,8%. Der Verkehr nach Afrika sank um 71,1% auf 96.353 abfliegende Passagiere. Der Marktanteil der Region am Gesamtpassagieraufkommen erhöhte sich um 0,4 Prozentpunkte auf 2,5%.
Entwicklung der wesentlichen Airlines am Flughafen Wien
Passagieraufkommen nach Airlines 2020
Fluglinie
2020
Veränderung
2019
Anteil 2020
Anteil 2019
Austrian
3.023.467
-77,9%
13.673.856
38,7%
43,2%
Ryanair/Lauda
1.158.848
-56,4%
2.656.939
14,8%
8,4%
Wizz Air
865.336
-58,4%
2.080.809
11,1%
6,6%
Eurowings
362.453
-84,1%
2.277.788
4,6%
7,2%
Lufthansa
228.314
-68,7%
730.061
2,9%
2,3%
easyJet
210.845
-82,9%
1.235.356
2,7%
3,9%
Turkish Airlines
205.927
-62,6%
550.309
2,6%
1,7%
SWISS
121.481
-72,7%
445.260
1,6%
1,4%
Emirates
119.630
-71,2%
415.533
1,5%
1,3%
KLM Royal Dutch Airlines
117.891
-68,9%
379.618
1,5%
1,2%
Sonstige
1.398.746
-80,6%
7.216.660
17,9%
22,8%
davon Lufthansa-Gruppe¹
3.772.787
-78,2%
17.318.078
48,3%
54,7%
davon Low-Cost Carrier2
2.509.876
-67,2%
7.663.225
32,1%
24,2%
Passagiere Gesamt
7.812.938
-75,3%
31.662.189
100,0%
100,0%
1) Lufthansa-Gruppe (100% Töchter): Austrian, Brussels, Eurowings, Lufthansa und SWISS
2) Abweichung zu Lagebericht 2019 durch Aktualisierung der LCC-Zuteilung
Austrian Airlines, nach wie vor der größte Kunde am Standort, verzeichnete aufgrund der Pandemie, im Vergleich zu den anderen stationierten Fluglinien am Standort, den größten relativen Rückgang in Höhe von 77,9%. 2020 wurden 3.023.467 Passagiere von Austrian ab-gefertigt. Der Anteil am Gesamtpassagieraufkommen ging um 4,5 Prozentpunkte auf 38,7% zurück. Der Linienverkehr wurde mit Beginn des ersten Lockdowns in Österreich von 18.3. bis einschließlich 14.6. eingestellt. Die Airline führte in diesem Zeitraum, in Zusammenarbeit mit der Regierung, zahlreiche Repatriierungsflüge für gestrandete Passagiere sowie Frachtflüge für medizinisches Equipment durch. Auch der zweitgrößte Carrier am Standort, Ryanair/Lau-da, setzte den Flugbetrieb von 16.3. bis einschließlich 23.6. aus. 2020 hat die Airline 1.158.848 (minus 56,4%) Fluggäste befördert. Trotz des Passagierrückganges konnte der Marktanteil um 6,4 Prozentpunkte auf 14,8% am Gesamtpassagieraufkommen ausgebaut werden. Wizz Air stellte aufgrund der Pandemie die Durchführung von Linienflügen von 24.3. bis inklusive 30.4. ein. Der Marktanteil am Gesamtpassagieraufkommen steigerte sich aufgrund erhöhter Kapazitäten vor Ausbruch der Pandemie im Jänner und Februar sowie der im Vergleich zur
VERKEHRSENTWICKLUNG DES FLUGHAFEN WIEN 2020
198
Konkurrenz zeitigen Wiederaufnahme Anfang Mai um 4,5 Prozentpunkte auf 11,1%. 2020 hat die Fluggesellschaft 865.336 (minus 58,4%) Reisende gezählt.
Rückgang beim Frachtaufkommen (minus 23,2%)
Der Frachtbereich konnte sich auch im Jahr 2020 mit einem durchschnittlichen Marktanteil von 94,6% gegenüber dem zweiten Cargo-Handling-Anbieter (Swissport) in einem sehr schwierigen wirtschaftlichen Gesamtumfeld behaupten. Das von der FWAG abgefertigte Frachtvolumen lag im Berichtsjahr bei 206.085 Tonnen, was einem Minus von 24,0% gegenüber 2019 entspricht. Die negative Entwicklung ist bedingt durch die zeitweise vollständige Einstellung und Aus-dünnung der Langstreckenverbindungen und die weltweit generell gedämpften Wirtschafts-aktivitäten. Die gesamte 2020 umgeschlagene Frachtmenge am Flughafen Wien (inklusive des zweiten Cargo-Handling-Anbieters) betrug 217.888 Tonnen, was ebenso einem Rückgang von 23,2% entspricht. Während es bei der abgefertigten Luftfracht im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von 27,6% auf 148.172 Tonnen gab, blieb das Trucking-Volumen mit einem Wert von 69.715 Tonnen relativ konstant (-11,8%). Innerhalb der Luftfracht konnte vor allem das Frachter-Seg-ment mit einem Wachstum von 27,9% den Rückgang der Belly-Fracht ein wenig kompensieren. Während der Export um minus 32,8% einbrach, blieb der Import mit einem Rückgang von lediglich minus 14,1% relativ stabil. Ursache hierfür war neben den importierten Hilfsgütern, vor allem dass der Flughafen Wien seine Drehscheibenfunktion nach Mittel- und Osteuropa für die Elektronik- und Automobilindustrie behaupten konnte.
ENTGELTE- UND INCENTIVE-POLITIK AM FLUGHAFEN WIEN
199
Entgelte- und Incentive-Politik am Flughafen Wien
Die Entgeltanpassungen aufgrund der Price-Cap-Formel sowie das Prozedere der Anpassun-gen für 2020 wurden durch das Flughafenentgeltegesetz (FEG) geregelt. Der Flughafen Wien bietet ein im internationalen Vergleich sehr attraktives Entgeltsystem an. Anpassungen der Entgelte erfolgten per 1.1.2020 aufgrund des zwischen Fluglinien und Oberster Zivilluftfahrt-behörde (Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie – BMK) vereinbarten und im FEG verankerten Price-Cap-Formel-Modells. Als Basis für die Berechnung des Lande-, Park- und luftseitigen Infrastrukturentgelts gilt das höchst-zulässige Abfluggewicht (MTOW) der Luftfahrzeuge, für das Fluggastentgelt, das landseitige Infrastrukturentgelt und das Sicherheitsentgelt die Zahl der Passagiere. Für die Ermittlung des Infrastrukturentgelts Betankung gilt die eingebrachte Menge an Flugzeugtreibstoff. Kon-kret errechnet sich die höchstzulässige Entgeltänderung aus der Inflationsrate, verringert um das 0,35-Fache des Verkehrswachstums. Für die Bestimmung des Verkehrswachstums wird der dreijährige Durchschnitt herangezogen, wobei die zwölf Monate jeweils vom 1.8.bis 31.7. gerechnet werden. Im Falle eines negativen Durchschnittswerts der Verkehrszahlen ist die höchstzulässige Entgeltänderung gleich der Inflationsrate. Nach den entsprechenden Konsultationen mit den Fluglinien beantragte die FWAG folgende Änderungen der Entgelte ab 1.1.2020, welche von der Obersten Zivilluftfahrtbehörde per Bescheid genehmigt wurden:
Landeentgelt, Infrastrukturentgelt Airside, Parkentgelt:
- 0,830%
Fluggastentgelt, Infrastrukturentgelt Landside, Sicherheitsentgelt:
- 1,676%
Infrastrukturentgelt Betankung:
- 1,268%
Das PRM-Entgelt (Entgelt für „Passengers with Reduced Mobility“ – Flugreisende mit einge-schränkter Mobilität) betrug unverändert € 0,46 pro abfliegendem Passagier. Das Sicherheits-entgelt betrug unter Berücksichtigung der Änderung gemäß Price-Cap-Formel im Jahr 2020 € 8,32 pro abfliegendem Passagier. Der Transfer-Incentive, welcher die Rolle des Flughafen Wien als Umsteigeflughafen stärken soll, betrug im Jahr 2020 € 12,50 pro abfliegendem Transferpas-sagier. Ergänzend wurde mit dem Volumen-Incentive das nachhaltige Passagiervolumen von Fluglinien mit einer Basis in Wien gefördert. Zudem wurde mit dem Success-Based-Incentive eine Start-Up-Hilfe zur Entwicklung von zusätzlichem Passagier-Wachstum unter gewissen Bedingungen fortgeführt. Die FWAG hat des Weiteren auch 2020 das Incentive-Programm – be-stehend aus dem Destinations- und Frequenz-Incentive sowie dem Frequenzdichte-Incentive –, welches die Rolle des Flughafen Wien als Brückenkopf zwischen West und Ost nachhaltig fördert, fortgesetzt. Aufgrund der COVID-19 Pandemie und dem damit verbundenen drasti-schen Rückgang des Luftverkehrs wird Passagierfluglinien jeweils für das Jahr 2020 der Lande-entgelt-Incentive und für das Jahr 2021 der Ramp-Up-Incentive angeboten, welche den Flug-linien die Wiederaufnahme des Flugverkehrs von und zum Flughafen Wien ermöglichen sollen.
UMSATZENTWICKLUNG 2020
200
Umsatzentwicklung 2020
Im Jahr 2020 liegt der Umsatz der Flughafen Wien AG in Höhe von € 298,7 Mio. (2019: € 755,6 Mio.) um 60,5% unter der Vergleichsperiode. Die aufgrund der COVID-19 Pan-demie weltweit eingeführten Einreise- und Kontaktbeschränkungen und die damit einher-gehenden Flugannullierungen prägen die Umsatzreduktion.
Die Airport-Erträge reduzierten sich im Berichtsjahr um 72,4% bzw. 289,4 Mio. auf € 110,5 Mio.. Die Reduktion des MTOW, dem gemäß Indexformel angehobenen Lan-deentgelt, geringere Bewegungen sowie den ab Ende März nicht verrechneten Lan-detarifen reduzierten die Erlöse aus Landeentgelten um 62,5% auf € 35,4 Mio. im Ver-gleich zum Vorjahr. Das Fluggastentgelt (ohne PRM) ist gemäß Passagierrückgang (-75,3%) um 75,7% auf € 66,9 Mio. gesunken. Das Sicherheitsentgelt liegt mit € 32,4 Mio. eben-falls um 75,7% oder € 101,0 Mio. unter dem Vorjahr. Die Ermäßigungen reduzierten sich daher in Summe um 72,6% oder € 112,4 Mio. auf € 42,3 Mio..
Im Jahr 2020 reduzierten sich die Abfertigungserträge um 49,8% auf € 75,6 Mio. Die Erlöse aus Einzelleistungen beliefen sich auf € 10,0 Mio. (2019: € 16,0 Mio.). Die-ser Umsatzrückgang von € 6,0 Mio. ist im Wesentlichen auf geringere Enteisungserlö-se aufgrund des Winters 2020 zurückzuführen. Die Fracht-Erlöse liegen mit € 28,5 Mio. (2019: € 34,0 Mio.) um € 5,5 Mio. unter dem Vorjahreswert, die Frachtvolumina sind um 23,2% gesunken. Die Erlöse aus dem Ramp Handling in Höhe von € 31,4 Mio. liegen um € 53,8 Mio. unter dem Niveau von 2019. Die Traffic Erlöse reduzierten sich um € 9,4 Mio. oder 59,4% auf € 6,4 Mio. Die Ermäßigungen aus Abfertigungserträgen belaufen sich auf € 0,7 Mio. (2019: € 0,4 Mio.).
Der durchschnittliche Marktanteil der VIE-Abfertigung (Luftfahrzeuge/Bewegungen) am Gesamtaufkommen am Flughafen Wien ging leicht zurück und lag bei 89,8% (2019: 85,0%).
Die Non-Aviation-Erlöse inklusive Erlöse von Konzerngesellschaften reduzierten sich im Jahr 2020 in Summe um 45,1% bzw. € 92,4 Mio. auf € 112,6 Mio. Die Erträge aus Leistungen verbundener Unternehmen (Konzerngesellschaften) sanken um € 8,0 Mio. auf € 23,5 Mio. (Anpassungen der Konzernverrechnungen).
ERTRAGSLAGE
201
Ertragslage
Die Ergebnisentwicklung der Flughafen Wien AG für das Geschäftsjahr 2020 im Überblick:
Gewinn- und Verlustrechnung, Kurzfassung
Beträge in € Mio.
2020
Veränderung
2019
Umsatzerlöse
298,7
-60,5%
755,6
Sonstige betriebliche Erträge (inkl. aktivierter Eigenleistungen)
65,6
n.a.
9,5
Betriebsleistung
364,3
-52,4%
765,1
Betriebsaufwand ohne Abschreibungen
-338,7
-32,3%
-500,7
EBITDA
25,6
-90,3%
264,4
Abschreibungen
-104,2
8,2%
-96,3
EBIT
-78,6
-146,8%
168,0
Finanzergebnis
6,4
-64,9%
18,1
EBT
-72,3
-138,3%
186,1
Steuern
22,1
-159,5%
-37,2
Jahresfehlbetrag/-überschuss
-50,1
-133,6%
149,0
Im Jahr 2020 ging der Umsatz der Flughafen Wien AG aufgrund der stark gesunkenen Passa-gierzahlen infolge der pandemiebedingten Reise- und Kontaktbeschränkungen um 60,5% bzw. € 456,9 Mio. auf € 298,7 Mio. zurück. Die Aviation-Erträge sanken um 66,2% auf € 186,1 Mio.. Auch die Non-Aviation-Erlöse reduzierten sich aufgrund der pandemiebedingten Einschrän-kungen im Vermietungsbereich um 45,1% auf € 112,6 Mio.
Die aktivierten Eigenleistungen sanken im Vorjahresvergleich auf € 1,3 Mio. (2019: € 2,7 Mio.). Die sonstigen betrieblichen Erträge (exkl. aktivierter Eigenleistungen) liegen mit € 64,3 Mio. um € 54,4 Mio. über dem Vorjahresniveau. Diese Erhöhung ist vor allem auf höhere Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von € 7,8 Mio. und den Ausweis der COVID-19-Kurzarbeitsbeihilfe in Höhe von € 53,4 Mio. zurückzuführen. Die übrigen sonstigen Erträge weisen außerdem den von der Bundesregierung, im Zuge der COVID-19 Hilfsmaßnahmen, ge-währten Lockdown-Umsatzersatz mit € 1,4 Mio. aus. Die Erträge aus dem Abgang vom und der Zuschreibung zum Anlagevermögen beliefen sich auf € 0,8 Mio. (2019: € 1,3 Mio.). Somit liegen die Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen mit € 7,9 Mio. über dem Vorjahres-niveau von € 4,2 Mio. Die übrigen betrieblichen Erträge erhöhten sich im Vorjahresvergleich um € 54,4 Mio. auf € 55,5 Mio.
Betriebsaufwand um 25,8% auf € 443,0 Mio. gesunken
Beträge in € Mio.
2020
2019
Materialaufwand, bezogene Leistungen
44,1
74,0
Personalaufwand
193,6
243,0
Sonstiger betrieblicher Aufwand
101,1
183,8
Abschreibungen (inkl. außerplanmäßiger Abschreibung)
104,2
96,3
Summe Betriebsaufwand
443,0
597,1
Die Aufwendungen für Material und bezogene Leistungen sanken aufgrund der infolge der COVID-19 Pandemie stark gesunkenen Passagierzahlen und der eingeleiteten Kosteneinspa-
ERTRAGSLAGE
202
rungsprogramme im Vergleich zur Vorperiode auf € 44,1 Mio. nach € 74,0 Mio., das entspricht einer Reduktion von 40,4%. Der Materialaufwand verringerte sich aufgrund des niedrigeren Verbrauchs von Enteisungsmitteln, Treibstoffen und Materialien um € 7,4 Mio. auf € 6,9 Mio. Die Energieaufwendungen konnten um € 4,0 Mio. auf € 9,3 Mio. reduziert werden. Die Auf-wendungen für Sicherheitsdienstleistungen der Vienna International Airport Security Services Ges.m.b.H. (VIAS) reduzierten sich auf € 20,8 Mio. (2019: € 44,2 Mio.). Die anderen bezogenen Leistungen erhöhten sich bedingt durch Leistungen betreffend PCR Tests dem entsprechende externe Erlöse gegenüberstehen.
Der Personalaufwand reduzierte sich in Summe um 20,3% bzw. € 49,3,0 Mio. auf € 193,6 Mio. (2019: € 243,0 Mio.), wobei die Löhne um € 12,0 Mio. auf € 71,7 Mio. und die Gehälter um € 16,1 Mio. auf € 72,0 Mio. verringert werden konnten. Diese Reduktion ist im Wesentlichen auf die ab 16. März am Standort Wien eingeführte COVID-19-Kurzarbeit sowie die damit einher-gehenden Maßnahmen zum Abbau von Urlaub, Überstunden und Gleitzeitguthaben zurück-zuführen. Die Förderungen im Zusammenhang mit der Kurzarbeit wurden in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst. Die gesamte durchschnittliche Mitarbeiterzahl (Arbeiter und Angestellte, FTE) sank leicht um 1,0% auf 3.140 Mitarbeiter (2019: 3.172).
Die Aufwendungen für Abfertigungen nahmen um € 13,3 Mio. auf € 5,9 Mio. (2019: € 19,2 Mio.) ab. Die Aufwendungen für die Altersversorgung verringerten sich um € 0,8 Mio. auf € 3,0 Mio. (2019: € 3,8 Mio.).
Die Aufwendungen für Sozialabgaben sanken um € 5,0 Mio. auf € 40,0 Mio. (2019: € 45,0 Mio.). Die sonstigen Sozialaufwendungen reduzierten sich um € 2,1 Mio. auf € 1,1 Mio. (2019: € 3,2 Mio.).
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen konnten aufgrund von unmittelbar mit Be-ginn der COVID-19 Pandemie eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen um € 82,8 Mio. auf € 101,1 Mio. (2019: € 183,8 Mio.) gesenkt werden. Die Aufwendungen für Marketing und Markt-kommunikation sanken um € 8,0 Mio. auf € 2,8 Mio., die Instandhaltungen reduzierten sich im Berichtsjahr um € 25,7 Mio. auf € 12,0 Mio., und die Fremdleistungen von Konzerngesellschaf-ten im Berichtsjahr um € 26,3 Mio. auf € 62,7 Mio.. Die Aufwendungen für Rechts-, Prüf- und Beratungskosten konnten um € 2,0 Mio. auf € 2,3 Mio. reduziert werden, die Aufwendungen für Fremdpersonal um € 12,5 Mio. auf € 5,7 Mio. Im Berichtsjahr mussten Forderungen im Ausmaß von € 1,6 Mio. (2019: € 0,1 Mio.) wertberichtigt werden.
EBITDA sinkt um 90,3% auf € 25,6 Mio. zu
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) der Flughafen Wien AG redu-zierte sich im Berichtsjahr um 90,3% auf € 25,6 Mio. (2019: € 264,4 Mio.).
Abschreibungen von € 104,2 Mio.
Beträge in € Mio.
2020
2019
Abschreibungen (inkl. Wertminderungen)
104,2
96,3
Investitionen (inkl. Finanzanlagen)
56,6
145,1
2020 wurden € 5,6 Mio. in immaterielles Anlagevermögen sowie € 51,0 Mio. in Sachanlage-vermögen investiert (inkl. Umbuchungen). Im Berichtsjahr wurde eine außerplanmäßige Ab-schreibung in Höhe von € 8,0 Mio. erfasst. Siehe dazu die Ausführungen im Anhang.
Die planmäßigen Abschreibungen reduzierten sich im Vergleich zum Vorjahr nur geringfügig um € 0,3 Mio. auf € 93,5 Mio.
ERTRAGSLAGE
203
EBIT sinkt um 146,8% auf minus € 78,6 Mio. (2019: € 168,0 Mio.)
Aufgrund der höheren Belastung durch Abschreibungen und des geringeren opera-tiven Ergebnisses sinkt das EBIT der Flughafen Wien AG um 146,8% bzw. € 246,7 Mio. auf minus € 78,6 Mio.
Positives Finanzergebnis von € 6,4 Mio.
Das Finanzergebnis sank im Berichtsjahr um € 11,7 Mio. auf € 6,4 Mio. Dies ist großteils auf geringere Beteiligungserträge von Tochterunternehmen und sonstigen Beteiligungen der Flughafen Wien AG in Höhe von € 18,7 Mio. (2019: € 31,7 Mio.) zurückzuführen.
Das Zinsergebnis verringerte sich um € 1,0 Mio. auf minus € 13,5 Mio., da geringere Zins-aufwendungen durch die Rückführung (abzüglich Aufnahmen) von Finanzverbindlichkeiten im Berichtsjahr verzeichnet wurden, und Zinserträge durch Veranlagung von Termingeldern erzielt werden konnten.
Ergebnis vor Steuern sinkt um 138,8% auf minus € 72,3 Mio.
In Summe erzielte die Flughafen Wien AG 2020 ein negatives Ergebnis vor Ertrag-steuern in Höhe von minus € 72,3 Mio. (2019: € 186,1 Mio.). Der Steuerertrag betrug € 22,1 Mio. (Steueraufwand 2019: € 37,2 Mio.). Der Jahresfehlbetrag beträgt im Berichtsjahr minus € 50,1 Mio. (Jahresüberschuss 2019: € 149,0 Mio.).
FINANZLAGE, VERMÖGENS- UND KAPITALSTRUKTUR
204
Finanzlage, Vermögens- und Kapitalstruktur
Bilanzstruktur der Flughafen Wien AG
2020
2019
Aktiva
Anlagevermögen in %
85,1
83,8
Umlaufvermögen1in %
14,9
16,2
Summe Aktiva in T€
1.855.927,9
1.954.608,3
Passiva
Eigenmittel2in %
54,2
54,2
Fremdkapital in %
45,7
45,8
Summe Passiva in T€
1.855.927,9
1.954.608,3
1) Inklusive Rechnungsabgrenzungsposten und aktive latente Steuern
2) Inklusive Investitionszuschüssen
Die Bilanzsumme der Flughafen Wien AG belief sich zum 31. Dezember 2020 auf € 1.856,0 Mio. und sank damit gegenüber 2019 um 5,0% (2019: € 1.954,65 Mio.). Die Anlagen-intensität des Tätigkeitsfeldes der Gesellschaft spiegelt sich im Anteil des Anlagevermögens von 85,1% (2019: 83,8%) wider. Das Umlaufvermögen nahm vor allem im Bereich der Forderun-gen aus Lieferungen und Leistungen und der sonstigen Forderungen aus der Veranlagung von Termineinlagen und Wertpapieren ab.
Die Eigenkapitalquote (inkl. Investitionszuschüssen) blieb im Vergleich zu 2019 mit 54,3% annähernd unverändert. Durch die Reduktion der Verbindlichkeiten dem jedoch die Aufnah-me von Finanzverbindlichkeiten gegenüberstehen reduzierte sich die Fremdkapitalquote nur leicht auf 45,7% (2019: 45,8%).
Bilanzaktiva
Das Anlagevermögen sank im Berichtsjahr um 3,5% von € 1.637,1 Mio. auf € 1.580,2 Mio. auf-grund geringerer Investitionstätigkeit. Die Buchwerte der immateriellen Vermögenswerte stiegen um 32,7% auf € 11,5 Mio. (2019: € 8,7 Mio.). Den Zugängen inkl. Umbuchungen von € 5,6 Mio. stehen Abschreibungen von € 2,7 Mio. gegenüber.
Die Sachanlagen stellen mit einem Buchwert von € 1.146,7 Mio. die größte Position des Ver-mögens dar: Hier stehen Zugänge (inkl. Umbuchungen) von € 51,0 Mio. den Abschreibungen in Höhe von € 101,5 Mio. und Buchwertabgängen in Höhe von € 2,0 Mio. gegenüber.
Der Buchwert der Grundstücke und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremdem Grund, reduzierte sich um 4,4% auf € 816,3 Mio. Im Jahr 2020 wurden Investitionen (Anlagenzugänge bzw. Inbetriebnahme von in Bau befindlichen Anlagen) in Höhe von € 2,1 Mio. getätigt und Abschreibungen in Höhe von € 50,3 Mio. erfasst.
FINANZLAGE, VERMÖGENS- UND KAPITALSTRUKTUR
205
Der Posten „Technische Anlagen und Maschinen“ ist ebenfalls durch die Erfassung der laufenden Abschreibungen in Höhe von € 25,0 Mio. sowie von Zugängen (inkl. Um-buchungen von Anlagen in Bau) in Höhe von € 5,9 Mio. auf € 130,9 Mio. gesunken (2019: € 150,5 Mio.).
Im Bereich „Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung“ wurden 2020 € 13,1 Mio. investiert (Anlagenzugänge bzw. Inbetriebnahme von in Bau befindlichen Anlagen). Die Ab-schreibungen betrugen im Geschäftsjahr € 19,2 Mio. Der Buchwert zum 31. Dezember 2020 betrug € 61,6 Mio. (2019: € 67,8 Mio.)
Die noch in Bau befindlichen Projekte inklusive geleisteter Anzahlungen beliefen sich zum Stichtag auf € 138,0 Mio. (2019: € 126,7 Mio.), welche auch Leistungen im Zusammenhang mit der 3. Piste und die Terminalentwicklungsprojekte beinhalten.
Die Anteile an verbundenen Unternehmen blieben im Berichtsjahr mit € 268,7 Mio. unver-ändert. Im Bereich der Ausleihungen an verbundene Unternehmen wurden Tilgungen in Höhe von € 7,4 Mio. erfasst.
Das Umlaufvermögen (exkl. Rechnungsabgrenzungsposten und exkl. latenter Steuern) sank 2020 um 15,8% auf € 239,0 Mio. (2019: € 284,0 Mio.). Dies ist im Wesentlichen auf geringere sonstige Forderungen zurückzuführen, die Veranlagungen von Termineinlagen in Höhe von € 40,7 Mio. (2019: € 125,7 Mio.) beinhalten. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sanken um 75,4% von € 46,6 Mio. auf € 11,5 Mio. Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen erhöhten sich von € 3,9 Mio. auf € 5,5 Mio. Die Forderungen gegenüber Unter-nehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, sanken auf € 0,1 Mio. (2019: € 0,2 Mio.).
Die Vorräte sanken leicht um 2,8% auf € 3,8 Mio. (2019: € 3,9 Mio.), während sich der Verkauf von zwei Fonds im Rückgang der Wertpapiere von € 47,0 Mio. auf € 17,0 Mio. niederschlägt. Die liquiden Mittel stiegen um € 89,7 Mio. auf € 131,4 Mio. Betreffend Liquidität wird auf die Ausführungen im Anhang verwiesen.
Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten stiegen aufgrund von stichtagsbezogenen hö-heren Vorauszahlungen um € 0,2 Mio. auf € 2,2 Mio. Die aktiven latenten Steuern belaufen sich auf € 34,5 Mio. nach € 31,5 Mio. im Vorjahr und betreffen vor allem steuerliche Latenzen im Bereich des Sozialkapitals und Anlagevermögens.
Bilanzpassiva
Das Eigenkapital (inkl. Investitionszuschüssen) der Flughafen Wien AG verringerte im Berichts-jahr um 5,0% auf € 1.006,9 Mio. (2019: € 1.059,8 Mio.). Der Jahresfehlbetrag beträgt € 50,1 Mio.
Die Rückstellungen sanken im Berichtsjahr um 31,1% auf € 233,5 Mio. (2019: € 339,0 Mio.). Der Hauptgrund sind geringere sonstige Rückstellungen aufgrund der verminderten Bautätig-keit, geringere Rückstellungen für noch nicht abgerechnete Ermäßigungen und gesunkene sonstige Personalrückstellungen u.a. aufgrund des Urlaubsabbaus während der Kurzarbeit.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten stiegen um 30,6% auf € 392,0 Mio. auf-grund der Aufnahme von Barvorlagen zur Liquiditätssicherung. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen reduzierten sich stichtagsbezogen um 49,3% auf € 18,9 Mio. (2019: € 37,4 Mio.). Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen reduzierten sich im Vorjahresvergleich um 8,0% auf € 148,3 Mio. (2019: € 161,1 Mio.); sie beinhalten Finanzierungs-verbindlichkeiten und sonstige Verbindlichkeiten aus für Tochtergesellschaften veranlagten Mitteln. Die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht reduzierten sich um € 1,6 Mio. auf € 7,1 Mio. aufgrund von geringer veranlagten Mitteln.
Die sonstigen Verbindlichkeiten erhöhten sich geringfügig von € 29,8 Mio. auf € 31,1 Mio. Innerhalb der passiven Rechnungsabgrenzung wurden per Saldo planmäßige Auflösungen in Höhe von € 0,7 Mio. erfasst.
KAPITALFLUSSRECHNUNG
206
Kapitalflussrechnung
in T€
2020
2019
Nettogeldfluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit:
+/–
Jahresfehlbetrag/-überschuss
-50.116,9
148.956,0
+
Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen
104.219,6
96.346,0
–
Zuschreibung zu Sachanlagen
0,0
0
–
Zuschreibungen zu Finanzanlagen
-46,5
-75,8
-
Veränderung der Investitionszuschüsse aus öffentlichen Mitteln
-239,6
-172,3
+/–
Veränderung des Sozialkapitals
-8.251,2
10.538,2
+/–
Veränderung der übrigen langfristigen Rückstellungen
54,0
517,5
–/+
Gewinne(-)/Verluste(+) aus Abgängen von immateriellen Anlagen und Sachanlagen
-448,1
-620,8
+/–
Gewinne(-)/Verluste(+) aus Abgängen von Finanzanlagen
-409,1
Betrieblicher Cash-flow
44.762,1
255.488,8
–/+
Zunahme/ Abnahme der Vorräte
111,8
-57,9
–/+
Zunahme/ Abnahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
35.127,1
1.156,6
–/+
Veränderung der Forderungen gegen verbundene Unternehmen und assoziierte Unternehmen
-1.382,3
7.943,6
–/+
Zunahme/ Abnahme der sonstigen Forderungen und Vermögens-gegenstände sowie Rechnungsabgrenzungsposten
-14.359,8
21.423,9
+/–
Zunahme/ Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und der sonstigen Rückstellungen, inkl. Steuerzahlungen
-102.596,8
45.374,0
+/–
Zunahme/ Abnahme der Verbindlichkeiten gegen Konzernunternehmen
-14.420,4
-20.043,3
+/–
Zunahme/ Abnahme der sonstigen Verbindlichkeiten und Rechnungsabgrenzungsposten
634,4
-7.113,8
-96.886,0
48.683,0
Operativer Cash-flow
-52.123,8
304.171,8
Netto-Geldfluss aus der Investitionstätigkeit:
–
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen
-71.111,1
-96.903,8
+
Einzahlungen für immaterielle Anlagen und Sachanlagen
829,5
6.071,5
+
Einzahlungen aus nicht rückzahlbaren Zuschüssen
204,7
345,0
–
Investitionen in Finanzanlagen
-8,0
-27.376,6
–
Investitionen in Wertpapiere / Anleihe
0,0
-30.000,0
+
Einzahlungen aus kurzfristige Veranlagungen
85.674,6
106.089,4
–
Auszahlungen für kurzfristige Veranlagungen
-692,4
-105.738,5
-
Auszahlungen für den Erwerb von eigenen Anteilen
-2.727,4
-1.805,3
+
Abgänge von Finanzanlagen und Wertpapieren des Umlaufvermögens
37.733,7
15.312,8
49.903,7
-134.005,5
Netto-Geldfluss aus der Finanzierungstätigkeit:
–
Dividendenausschüttungen
0,0
-74.760,0
+/–
Veränderung der mittel- und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten
91.945,0
-56.961,5
91.945,0
-131.721,5
Veränderung der flüssigen Mittel
89.724,8
38.444,8
+
Finanzmittelbestand am Beginn der Periode
41.719,2
3.274,3
Finanzmittelbestand am Ende der Periode
131.444,0
41.719,2
KAPITALFLUSSRECHNUNG
207
Der operative Cash-Flow ist infolge des Ergebniseinbruchs aufgrund der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie mit € 52,1 Mio. negativ. Der positive betriebliche Cash-Flow in Höhe von € 44,8 Mio. wird im Wesentlichen durch den Abbau von Verbindlichkeiten und Rückstellungen überkompensiert. Der durch die Veränderung der kurzfristigen Veranlagungen und Wert-papierverkäufen positive Netto-Geldfluss aus Investitionstätigkeit in Höhe von € 49,9 Mio. führt zusammen mit dem Netto-Geldfluss aus der Finanzierungstätigkeit durch die Aufnahme von Krediten trotz des negativen operativen Cash-Flows zu einer Erhöhung des Finanzmittel-bestandes in Höhe von € 89,7 Mio.
Investitionen
Die Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände, Sach- und Finanzanlagen belaufen sich auf € 56,6 Mio. Von den erfolgten Investitionen entfallen € 55,7 Mio. auf Sachanlagever-mögen und € 0,9 Mio. auf immaterielle Vermögensgegenstände. Im Bereich der Finanzanlagen wurden Investitionen in Höhe von T€ 0,8 im Wesentlichen für Ausleihungen erfasst.
Die größten Zugänge im Bereich der Sachanlagen betreffen Investitionen in den Termi-nalumbau in Höhe von € 23,0 Mio., die Loungen in Höhe von € 3,8 Mio. sowie € 2,0 Mio. für Grundstücke.
Finanzinstrumente
Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der gleichzeitig bei dem einen Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und bei dem anderen Unternehmen zu einer finanziellen Verbind-lichkeit oder einem Eigenkapitalinstrument führt. Finanzielle Vermögenswerte umfassen ins-besondere Finanzanlagen wie konsolidierte und andere Beteiligungen, Wertpapiere, Forderun-gen aus Lieferungen und Leistungen, ausgereichte Kredite und sonstige Forderungen, originäre und derivative finanzielle Vermögenswerte sowie Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläqui-valente. Finanzielle Verbindlichkeiten begründen regelmäßig einen Anspruch des Gläubigers auf Erhalt von Zahlungsmitteln oder anderen finanziellen Vermögenswerten. Darunter fallen insbesondere Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie derivative Finanzverbindlichkeiten. Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten werden in der Regel unsaldiert ausgewiesen, außer wenn bezüg-lich der Beträge ein Aufrechnungsrecht besteht und der Ausgleich auf Nettobasis erfolgen soll.
Der Vienna Aircraft Handling Gesellschaft m.b.H. wurde eine Option eingeräumt, dass die Flughafen Wien AG die Anteile an der Flugplatz Vöslau BetriebsGmbH zu einem fixierten Er-werbspreis in Höhe der Anschaffungskosten zuzüglich aller auf die Beteiligung gebuchten Zuschüsse übernimmt (T€ 8.673,4).
Finanzwirtschaftliche Steuerung und Kapitalmanagement
Die finanzwirtschaftliche Steuerung der Flughafen Wien AG erfolgt mithilfe eines Kennzahlen-systems, das auf ausgewählten, eng aufeinander abgestimmten Kenngrößen basiert. Diese Steuerungsgrößen definieren das Spannungsfeld zwischen Wachstum, Rentabilität und finan-zieller Sicherheit, in dem sich die FWAG bei der Verfolgung ihres obersten Unternehmensziels „profitables Wachstum“ bewegt.
Die Sicherstellung einer hohen Profitabilität ist das erklärte langfristige Ziel der Unterneh-mensführung. Die Abschreibungsaufwendungen beeinflussen die Ertragskennzahlen der FWAG erheblich. Um eine von dieser Entwicklung unabhängige Beurteilung der operativen Leistungs-
KAPITALFLUSSRECHNUNG
208
kraft und des Erfolgs der einzelnen Unternehmensbereiche zu ermöglichen, gilt das EBITDA, das dem Betriebsergebnis zuzüglich Abschreibungen und Wertminderungen entspricht, als wesentliche Erfolgsgröße. Ebenso die EBITDA-Marge, die das EBITDA im Verhältnis zum Um-satz ausdrückt. Für das Geschäftsjahr 2020 wird eine EBITDA-Marge von 8,6% nach 35,0% im Vorjahr ausgewiesen. Die Entwicklung der operativen und finanziellen Kennzahlen sind auf-grund des deutlich rückläufigen Verkehrsaufkommens negativ aber nicht bestandsgefährdend.
Weiters hat die Optimierung der Finanzstruktur oberste Priorität. Auf Konzernebene wird die solide Basis der Finanzierung mithilfe der Kennzahl Gearing (Verschuldungsgrad), die das Verhältnis der Nettoverschuldung zum buchmäßigen Eigenkapital ausdrückt, gemessen. Weiters wird zur Steuerung der Finanzstruktur das Verhältnis von Nettoverschuldung zu EBITDA herangezogen.
Die Finanzverbindlichkeiten stiegen im Wesentlichen durch die Aufnahmen von kurzfristigen Barvorlagen im Geschäftsjahr 2020, dem stehen jedoch planmäßige Tilgungen gegenüber. Die liquiden Mittel unter Berücksichtigung von Termineinlagen (sonstige Forderung in Höhe von € 40,7 Mio.; 2019: € 125,7 Mio.) betrugen zum Stichtag € 172,1 Mio. (2019: € 167,4 Mio.). Ergän-zend betreffend Liquidität und Going Concern wird auf das Kapitel „COVID-19 Auswirkungen“ im Anhang verwiesen.
Zur Beurteilung der Rentabilität dient neben der EBITDA-Marge vor allem die Eigenkapital-rendite (Return on Equity after Tax – ROE), die das Verhältnis von Periodenergebnis zum im Jahresverlauf durchschnittlich gebundenen buchmäßigen Eigenkapital ausdrückt.
Rentabilitätskennzahlen in € Mio. bzw. in %
2020
2019
EBIT in € Mio.
-78,6
168,0
EBITDA in € Mio.
25,6
264,4
EBIT-Marge in %
-26,3
22,2
EBITDA-Marge in %
8,6
35,0
ROE in %
-5,0
14,6
Erläuterungen zu den Kennzahlen:
EBIT-MargeEBIT (Earnings before Interest and Taxes) = Ergebnis vor Zinsen und SteuernFormel: EBIT / Umsatz
EBITDA-MargeEBITDA (Earnings before Interest, Taxes, Depreciation and Amortisation) = EBIT plus Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegen-stände und SachanlagenFormel: (EBIT + Abschreibungen) / Umsatz
ROE (Return on Equity after Tax)Formel: Jahresfehlbetrag / durchschnittliches Eigenkapital (inkl. Investitionszuschüssen)Durchschnittliches Eigenkapital: (Eigenkapital Vorjahr plus laufendes Jahr) / 2
RISIKEN DER ZUKÜNFTIGEN ENTWICKLUNG
209
Risiken der zukünftigen Entwicklung
Risikomanagementsystem
Die FWAG verfügt über ein Risikomanagementsystem, das alle relevanten Aspekte identifiziert, analysiert, bewertet sowie im Rahmen geeigneter Maßnahmen behandelt. Dieses System ist in der folgenden Grafik wiedergegeben:
Quelle: adaptiert aus Denk, Exner-Merkelt, Ruthner (2008): Corporate Risk Management
Das Risikomanagementsystem beruht einheitlich für die gesamte Gruppe auf dem COSO (Committee of Sponsoring Organisations of the Treadway Commission) „Standard for En-terprise Risk Management“. umgesetzt in einer eigenen Richtlinie. Der Flughafen Malta hat eine eigene Richtlinie zum Risikomanagement erlassen, die auf den eingangs erwähnten gruppenweit einheitlichen Standards aufbaut und im strategischen Controlling angesiedelt ist. Dieses koordiniert zentral alle Risikomanagementaktivitäten. Die Risikoverantwortlichen und Risikobeauftragten in den Bereichen und den verbundenen Unternehmen sind für die Um-setzung verantwortlich. Der Risikomanagementzyklus, bestehend aus Risikoidentifikation, Risikobewertung und -aggregation, Risikosteuerung und Maßnahmenzuordnung sowie der abschließenden Berichterstattung, wird effizient durchlaufen. Die Dokumentation des gesam-ten Risikomanagementsystems erfolgt mit Hilfe der Prozess- und Risikomanagementsoft-ware, die als zentrale Datenbank für sämtliche identifizierten Risiken und damit verbundenen Maßnahmen zur Verfügung steht. Das interne Kontrollsystem (IKS) nimmt Risikoagenden zur Sicherstellung der Zuverlässigkeit der betrieblichen Berichterstattung, der Einhaltung der damit verbundenen Gesetze und Vorschriften sowie des Schutzes des Vermögens der Flughafen-Wien-Gruppe wahr. Daneben prüft die Revisionsabteilung die Geschäftsgebarung und die Organisationsabläufe regelmäßig auf ihre Ordnungsmäßigkeit, Sicherheit und Zweck-mäßigkeit. Die bestehenden Systeme werden laufend evaluiert und weiterentwickelt. Ergänzt wird das Risikomanagement um ein konzernweites Innovationsmanagement, das dazu dient, rechtzeitig neue Ertragspotenziale in allen Unternehmensbereichen zu erkennen und zur Marktreife zu entwickeln. Weitere Informationen sind im nachfolgenden Textteil zu finden.
RISIKEN DER ZUKÜNFTIGEN ENTWICKLUNG
210
Gesamtwirtschaftliche, politische und rechtliche Risiken
Der Geschäftsverlauf wird wesentlich von der weltweiten, europäischen und regionalen Entwicklung des Luftverkehrs beeinflusst, die ihrerseits maßgeblich von der gesamtwirt-schaftlichen Entwicklung abhängt. Konjunkturelle Schwankungen bzw. eine nachhaltige Verlangsamung des Wirtschaftswachstums können daher einen maßgeblichen Einfluss auf den Geschäftsverlauf des Unternehmens haben, die Gesamtrisikoposition des FWAG-Konzerns hat sich aufgrund der Coronavirus-Pandemie und des dadurch verursachten Wirtschaftsein-bruchs deutlich verändert. Unsicherheiten im geopolitischen Bereich bestehen weiterhin im Hinblick auf die politischen Beziehungen zwischen der EU und Russland und die verhängten Sanktionen, mit geringen Auswirkungen auf die FWAG. 2020 wurde der Austritt Großbri-tanniens aus der EU vollzogen. Eine Übergangsfrist bis 31. 12.2020 wurde vereinbart, um ein Handelsabkommen zwischen Großbritannien und der EU zu erzielen, welches am 30.12.2020 unterschrieben wurde. Bis zur Ratifizierung durch das Europäische Parlament trat das Ab-kommen am 1.1.2021 vorläufig in Kraft. Für den Luftverkehr räumen sich die beiden Vertrags-parteien in dem Abkommen umfassende Verkehrsrechte ein, nämlich die ersten vier Freiheiten der Luftfahrt. Die fünfte Freiheit (d.h.: Start- oder Endpunkt einer Reise muss im Vertragsland liegen, Zwischenlandungen sind möglich) kann zusätzlich in bilateralen Abkommen mit den einzelnen Mitgliedstaaten eingeräumt werden, Kabotage (Erbringen von Transportleistungen durch ein nicht im Vertragsland angesiedeltes Unternehmen) wird jedoch dezidiert ausge-schlossen. Für den Flughafen Wien sind durch das Abkommen keine negativen Einflüsse zu erwarten. Transitflüge, die unter die fünfte Freiheit fallen, haben keine große Relevanz für den Flughafen Wien und können rasch und unkompliziert mittels bilateralem Abkommen ge-währt werden. Das Recht auf Kabotage innerhalb der EU ist mit dem Abkommen nur Airlines mit Sitz und Eigentümerschaft im EU-Raum vorbehalten. Britische Airlines können dies nun nur durch Gründung von Tochtergesellschaften in der EU erlangen, wie z.B. easyJet bereits 2017 mit Gründung der easyJet Europe in Österreich. Eine höhere Relevanz mit negativem Einfluss hat der Austritt möglicherweise für den Flughafen Malta. Großbritannien hatte 2020 einen Anteil von 19,6% am Passagieraufkommen. Dadurch könnten sich kurzfristig negative Effekte auf das Verkehrsaufkommen ergeben, durch das nun beschlossene Abkommen ist dieses Risiko aber deutlich minimiert worden, da Malta als Feriendestination hauptsächlich vom Point-to-Point Verkehr lebt. Politische Spannungen bzw. terroristische Bedrohungen in einzelnen Ländern und Regionen haben negative Auswirkungen auf die Buchungslage für die entsprechenden Tourismusdestinationen. In der Vergangenheit war jedoch zu beobachten, dass derartige Rückgänge nur kurzfristiger Natur waren bzw. durch andere Destinationen kompensiert wurden. Nachteilige Umsatzeffekte sind im Duty-free Geschäft möglich, falls Passagiere von Non-EU-Destinationen auf Ziele innerhalb des Binnenmarktes ausweichen. Für die Evaluierung der Bodenverkehrsdienste (BVD)-Richtlinie wurde im Februar 2019 eine Road-map veröffentlicht, die die Evaluierung voraussichtlich bis 2021 vorsieht. Der Ausgang dieser Bewertung ist derzeit noch offen. Eine weitere Zunahme der Anzahl an Handling-Agents in den zugangsbeschränkten Bodenabfertigungsdiensten würde den Wettbewerbs- und Preisdruck am Markt weiter verschärfen. Seit 2012 ist die Luftfahrt in das System des „European Union Emissions Trading System“ (EU ETS) einbezogen, deren Kosten dürften in den kommenden Jahren jedoch deutlich steigen. Dies könnte zur Folge haben, dass der Flugverkehr im euro-päischen Kontext teurer wird. Sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene steht derzeit der Klimaschutz stark im Fokus. Auf EU-Ebene stellt die Europäische Kommission ihre Arbeit unter den Schwerpunkt „European Green Deal“. Angekündigt wird ferner ein eigenes „Climate Law“, welches sich derzeit noch im Gesetzgebungsprozess befindet, dieses legt Maß-
RISIKEN DER ZUKÜNFTIGEN ENTWICKLUNG
211
nahmen und Ziele für die Mitgliedsstaaten zur Reduktion der Emissionen fest. Diese Ziele müssen dann von den Mitgliedsstaaten in nationaler Gesetzgebung umgesetzt werden. 2020 hat der Europäische Rat ein neues Emissionsreduktionsziel für 2030 gebilligt. Die Treibhaus-gasemissionen sollen bis 2030 intern netto um mindestens 55% im Vergleich zu 1990 reduziert werden, eine deutliche Verschärfung der bisherigen Ziele von 40%. Die Auswirkungen dieser Beschlüsse auf den Luftverkehr können derzeit noch nicht abschließend abgeschätzt werden. Es ist jedoch davon auszugehen, dass es insgesamt zu einer Verteuerung von CO2-Emissionen kommen wird, was sich – abhängig von der Preiselastizität der Nachfrage – möglicherweise dämpfend auf das Wachstum der Marktnachfrage auswirken wird. Der Flughafen Wien hat, im Rahmen der Initiative der ACI Europe, dazu entschlossen, bis 2050 seine CO2-Emmissionen auf null zu reduzieren. Die ACI Europe hält sich bei ihren Zielen an den „European Green Deal“ der Klimaneutralität im Jahr 2050 anstrebt. In Österreich hat die Bundesregierung in ihrem Regierungsprogramm eine ökosoziale Steuerreform angekündigt. Die Erhöhung der Ticket-steuer für die Kurz- und Mittelstrecke wurde bereits mit 1.9.2020 umgesetzt. Weiters können Änderungen von behördlichen Auflagen oder anderen relevanten gesetzlichen Grundlagen negativen Einfluss auf das Unternehmensergebnis nehmen. Hinsichtlich der zulässigen Flug-betriebszeiten bzw. der bestehenden Nachtflugregelung erwartet die FWAG keine Veränderung der aktuellen Regelung.
Die Nichteinhaltung rechtlicher Anforderungen (Compliance) kann Haftungen der Geschäfts-führung bzw. des Vorstands nach sich ziehen. Die Einhaltung der entsprechenden Vorschriften wird daher durch unternehmensinterne Richtlinien, die die Umsetzung der Emittenten-Com-pliance-Verordnung (ECV) sowie der Market Abuse Regulation (MAR) sicherstellen, gewähr-leistet. In der FWAG wurden zur Vermeidung einer missbräuchlichen Verwendung oder Weiter-gabe von Insiderinformationen die dafür notwendigen Vertraulichkeitsbereiche eingerichtet.
Markt- und Wettbewerbsrisiken
Die Coronavirus-Pandemie ist die größte Krise seit Bestehen der kommerziellen Luftfahrt, mit weitreichenden Folgen für die am Flughafen Wien tätigen Fluglinien. Der europäische Flugverkehr kam 2020 monatelang effektiv zum Stillstand. Eine Situation, die für viele Airlines existenzbedrohend ist. Weltweit gesehen rechnet der Branchenverband IATA (International Air Transportation Association) für 2020 mit einem Rückgang von 60,5% bei der Anzahl der abgeflogenen Passagiere. Eine verfügbare und wirksame Impfung sowie ein umfangreiches Testangebot sollen 2021 zu einer Erholung führen, ein Passagiervolumen im Ausmaß von rund 50% des Niveaus vor der Corona-Krise wird prognostiziert. Der Luftgüterverkehr hat während der Coronavirus-Pandemie die globalen Versorgungs- und Lieferketten unterstützt und hat dadurch weniger stark unter der Krise gelitten. 2020 wird von einem Rückgang von -11,5% ausgegangen, gemessen an Fracht- und Post-Tonnenkilometern. 2021 soll bereits wieder das Niveau von 2019 erreicht werden (+13,1%). (Quelle: IATA Economic Performance of Airline Industry 11/2020).
Derzeit ist davon auszugehen, dass das Verkehrsaufkommen aus dem Jahr 2019 erst wieder mittelfristig erreicht werden kann. Die Erfahrungen aus bisherigen Krisen wie 9/11 (2001), die Finanzkrise in 2008/2009 oder auch frühere Pandemien wie SARS (2003) zeigen allerdings, dass der Flugverkehr generell eine hohe Resilienz aufweist und sich nach Einbrüchen inner-halb weniger Jahre wieder vollständig erholt. Auch das Segment der Low-Cost-Carrier (LCC) ist stark von dem herausfordernden Branchenumfeld betroffen. Level Europe, die Low-Cost Tochter der IAG, musste im Juni 2020 Konkurs anmelden und auch die von Wien aus operie-rende Ryanair Tochter Laudamotion musste Restrukturierungsmaßnahmen durchlaufen, um die Krise zu überstehen. Nach langwierigen Verhandlungen konnte der geplante Rückzug aus
RISIKEN DER ZUKÜNFTIGEN ENTWICKLUNG
212
Wien verhindert werden, die Airline wird ihre Basis in Wien aber deutlich verringern, statt 16 Flugzeugen werden vorerst nur mehr 10 in Wien stationiert. Dies ist ein positives Zeichen für die Bekenntnis zum Standort Wien, die Entwicklung wird jedoch weiterhin genau beobachtet, da Low-Cost-Carrier grundsätzlich flexibler in der Stationierung ihrer Fluggeräte sind. Des Weiteren wurde die Laudamotion GmbH in Wien geschlossen und alle Assets an die neue Ry-anair Tochter Lauda Europe Ltd. in Malta übertragen. Wie sich die Wettbewerbssituation am Flughafen Wien nach der Coronavirus-Pandemie präsentiert, kann zum derzeitigen Zeitpunkt nicht abgeschätzt werden. Austrian Airlines ist mit einem Anteil von 38,7% (2019: 43,2%) am gesamten Passagieraufkommen am Standort Wien der größte Kunde der FWAG. Die strategi-sche Ausrichtung der Austrian Airlines und ihre nachhaltige Entwicklung als leistungsstarker Netzwerk-Carrier beeinflussen den Geschäftserfolg der FWAG maßgeblich und werden daher von den zuständigen Geschäftsbereichen kontinuierlich beobachtet und analysiert. Auch Austrian wurde schwer von der Coronavirus-Pandemie getroffen. Der Fortbestand der Airline konnte nur mit Hilfe eines staatlich unterstützen Rettungspaketes in der Höhe von insgesamt 600 Mio. Euro gewährleistet werden. Anfang Juli 2020 wurde der von der Republik geleistete Zuschuss in der Höhe von 150 Mio. Euro von der EU bewilligt. Weitere 150 Mio. Euro leistet die Lufthansa als Eigenkapitalzuschuss und 300 Mio. Euro werden durch einen Bankkredit aufgebracht (mit Haftungsübernahme im Ausmaß von 90% durch die Republik). Seitens der österreichischen Bundesregierung wurde das Paket an Bedingungen bzw. Auflagen mit Fokus auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit geknüpft. Insgesamt sind das Rettungspaket und die Re-strukturierungsmaßnahmen ein positives Zeichen für den Fortbestand der Austrian und auch für das Vertrauen, das die Lufthansa in ihre Tochtergesellschaft setzt. Das Rettungspaket hilft, das Wiener Luftfahrt-Drehkreuz nach Zentral- und Osteuropa sowie die Langstrecke langfristig abzusichern. Unwägbarkeiten bleiben allerdings hinsichtlich der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung und insbesondere hinsichtlich zukünftiger Investitionsentscheidungen des Mut-terkonzerns Lufthansa bestehen. Die notwendige Erneuerung der Langstrecke der AUA könnte durch die krisenbedingte Belastung der freien Finanzmittel des Mutterkonzerns Lufthansa zumindest zeitlich nach hinten verschoben werden. Das hätte negative Auswirkungen auf die Anzahl der angebotenen Destinationen in der Langstrecke und würde die Passagierent-wicklung am Flughafen Wien negativ beeinflussen.
In der unmittelbaren Catchment Area des Flughafen Wien werden insbesondere die Ent-wicklungen am Flughafen Bratislava als relevant erachtet und genau beobachtet. Die auslän-dischen Flughafenbeteiligungen in Malta (vollkonsolidiert) und Košice (at-Equity-Konsolidie-rung) unterliegen ebenfalls den oben genannten branchenspezifischen Risiken, wobei jeweils zusätzliche standortspezifische Herausforderungen und Marktrisiken zu berücksichtigen sind. Der Flughafen Malta ist als klassische Feriendestination sehr stark von der Coronavirus-Pande-mie betroffen. Wie bei den meisten europäischen Flughäfen kam der Verkehr ab ca. Mitte März 2020 quasi komplett zum Erliegen. Der Flughafen Malta öffnete ab 1. Juli wieder für Reisende aus den meisten europäischen Ländern. Auch der Home Carrier Air Malta (Marktanteil 2020: 29,5%) nahm den Flugbetrieb mit 1. Juli wieder auf. Wie in allen europäischen Ländern blieb der Flugverkehr in den Sommermonaten jedoch auch hier deutlich unter dem Vorjahresniveau, und nahm im Verlauf der zweiten Jahreshälfte stetig ab. Insgesamt wurden am Flughafen Malta 2020 im Vergleich zum Vorjahr nur 23,9% der Passagiere abgefertigt. Wie sich die Coronavirus-Pandemie auf die ohnehin schwierige wirtschaftliche Situation der Air Malta auswirkt bleibt abzuwarten. Die Wahrscheinlichkeit einer weitreichenden Neuausrichtung der Airline hat sich durch die Krise jedoch erhöht.
Ein Ausfall der Airline hätte kurzfristig negative Auswirkungen auf das Passagieraufkommen und damit auf das Unternehmensergebnis des Flughafen Malta. Mittel- und langfristig ist jedoch davon auszugehen, dass neue oder bereits am Standort vertretene Airlines ihre Kapazi-
RISIKEN DER ZUKÜNFTIGEN ENTWICKLUNG
213
täten aufstocken und die bestehende Nachfrage bedienen würden. Der Flughafen Košice ist ebenfalls stark von der Coronavirus-Pandemie betroffen. So konnten 2020 nur 17,4% des Passa-gieraufkommens vom Vorjahr erreicht werden. Zwar wurde im Oktober eine neue Route nach Liverpool aufgenommen, der Verkehr kam aber über weite Strecken des Jahres, wie in allen europäischen Ländern, fast komplett zum Erliegen. Im Rahmen von betriebswirtschaftlichen Optimierungs- und Restrukturierungsmaßnahmen von Airlines besteht immer das Risiko, dass Verbindungen von und zu Regionalflughäfen gestrichen bzw. ausgedünnt werden. Die Corona-virus-Pandemie hat dieses Risiko nun noch vergrößert. Wie sich die Situation am Flughafen Košice nach der Krise präsentiert, kann derzeit nicht abgeschätzt werden.
Die Coronavirus-Pandemie stellt so wie die gesamte Flugbranche auch den Bereich Ab-fertigungsdienste vor große Herausforderungen. Die hohe Wettbewerbsintensität zwischen den Airlines erhöht seit Jahren den Preisdruck auf vorgelagerte Dienstleister. Die durch die Krise sinkenden Volumen werden den Margendruck nur noch verstärken. Der Rückgang der Flugzeugbewegungen führt tendenziell auch zu einer Reduktion der Arbeitsproduktivität, da Skaleneffekte nur in einem geringeren Ausmaß realisiert werden können. Aufgrund der seit Jahren herausfordernden Situation wurden jedoch schon 2018 eine Vielzahl an Maßnahmen zur Steigerung der Effizienz der Arbeitsabläufe entlang der gesamten Wertschöpfungskette erarbeitet, die 2019 Schritt für Schritt erfolgreich umgesetzt wurden und zu einer nachhal-tigen Steigerung der Produktivität führen. Auch 2020 ist der Bereich Abfertigungsdienste Marktführer im Ramp-Handling sowie auch in der Frachtabfertigung. Das Risiko von Markt-anteilsverlusten ist durch das Bestehen von langfristigen Dienstleistungsverträgen mit den wichtigsten Key Accounts (Austrian Airlines, Wizz, Ryanair/Lauda und Lufthansa) und hohe Qualitätsstandards abgesichert. Auch der Cargo Bereich ist mit einem Minus von 23,2% gegen-über dem Vorjahr stark von der Coronavirus-Pandemie betroffen, wenngleich die Rückgänge in diesem Bereich vor allem durch den stärkeren Einsatz von Frachtflugzeugen doch deutlich geringer ausfallen. Allerdings stellt auch in der Fracht die Möglichkeit einer länger andauern-den Rezession einen Unsicherheitsfaktor dar. Aktuellen Schätzungen der IATA zufolge wird der weltweite Frachtmarkt 2021 wieder zulegen, allerdings ist diese Prognose mit großer Unsicher-heit behaftet. (Quelle: IATA Economic Performance of Airline Industry 11/2020). Voraussetzung für ein Wachstum ist eine großflächige Wiederaufnahme von Passagierflugverbindungen, um Belly Fracht (transportierte Fracht in Passagierflugzeugen) wieder vermehrt einsetzen zu können. Auch wenn Flugbewegungen und Frachtaufkommen in den kommenden Perioden wachsen, wird es Jahre dauern, bis das Vorkrisenniveau wieder erreicht wird. Im Lichte dessen wird auch zukünftig der Schwerpunkt auf der Steigerung der Produktivität liegen. Positiv in allen Bereichen wirkt sich der Einsatz größerer Flugzeuge auf die Erlöse des Geschäftsbereichs Abfertigungsdienste aus.
Im Retail-&-Properties-Bereich vermietet die FWAG Gebäude und Flächen, die primär von Unternehmen genutzt werden, deren Geschäftsentwicklung von jener des Luftverkehrs ab-hängig ist (Retailer, Fluggesellschaften, etc.). Damit unterliegt dieser Bereich nicht nur den allgemeinen Risiken des Immobilienmarktes, sondern auch den Risiken der Veränderung des Passagieraufkommens bzw. der Veränderung der Kaufkraft der Passagiere, etwa im Zusam-menhang mit der Abwertung der jeweiligen Heimatwährung gegenüber dem Euro (Währungs-risiken). Dies hat aufgrund von umsatzabhängigen Vertragskomponenten Auswirkungen auf die Ertragssituation der FWAG im Retail- und Immobilienbereich.
Auch der Retail-&-Properties-Bereich ist von der Coronavirus-Pandemie stark betroffen. Die durch die geringe Auslastung bedingten Terminalsperren belasten das Ergebnis durch den ver-minderten Bestandszins, und es konnten auch nicht alle Mieter gehalten werden. Kurzfristig ist somit auch bei einem graduellen Anstieg der Passagierzahlen mit geringeren Auslastungen
RISIKEN DER ZUKÜNFTIGEN ENTWICKLUNG
214
der vermieteten Flächen zu rechnen. Langfristig geht der Flughafen Wien aber davon aus, dass die Auslastung wieder das Niveau vor der Krise erreicht.
Finanz- und Investitionsrisiken
Das Treasury der FWAG ist für ein effizientes Zinsänderungs- und Marktrisikomanagement zuständig und überprüft die entsprechenden Risikopositionen regelmäßig im Rahmen des Risikocontrollings. Der sukzessive Abbau der variablen Finanzverbindlichkeiten hat die poten-ziellen Auswirkungen einer Zinsänderung auf die FWAG bereits deutlich reduziert. Der be-stehende EIB-Kreditvertrag enthält Bedingungen zu Haftungen qualifizierter Garantinnen. Nach Abschluss eines neuen Avalkreditvertrags haften nunmehr drei Kreditinstitute gegenüber der EIB als Garantinnen für den Kreditrestbetrag, aktuell € 275 Mio. Der Zinssatz ist auf die Restlaufzeit fixiert. Detaillierte Angaben über finanzwirtschaftliche Risiken wie Liquiditäts-risiken, Ausfallrisiken sowie Zinsänderungs- und Währungsrisiken sowie die verwendeten Finanzinstrumente, um diesen Risiken zu begegnen, finden sich im Konzernanhang unter Anhangerläuterung (37). Die bereits oben angesprochenen allgemeinen bzw. spezifischen Marktrisiken sowie länderspezifische, politische und regulatorische Risiken in Malta und der Slowakei können die mittelfristige Planung der Beteiligungen am Flughafen Malta bzw. Košice negativ beeinflussen und zu Wertminderungen von Vermögen, Firmenwerten bzw. Beteili-gungsansätzen führen. Investitionsprojekte der FWAG unterliegen unterschiedlichen Risiken hinsichtlich Lieferantenausfällen, Baukostensteigerungen oder Veränderungen in der Planung, die zu Mehrkosten führen können. Bereits in der Vorprojektphase erfolgt daher eine ausführ-liche Risikobewertung des jeweiligen Investitionsprojekts. Sofern von den Projektbeteiligten spezielle Risiken erkannt werden (z.B. kontaminiertes Erdreich), werden diese im Rahmen der entsprechenden Vor- und Nachkalkulation berücksichtigt. Die einzuhaltenden Vorschriften bezüglich Projektorganisation, Prüf- und Freigabeschritten im Rahmen der Abwicklung von Bauprojekten wurden von der FWAG in einem eigenen Bauhandbuch (BHB) als verbindliche Konzernanweisung festgelegt. Sämtliche Investitionsprojekte erfolgen unter Berücksichtigung des prognostizierten Verkehrsaufkommens. Die derzeitige Krise durch die Coronavirus-Pande-mie führte dazu, dass eine Vielzahl der Investitionsprojekte im Zuge des umfangreichen Spar-programms verschoben wurden. Der Fokus liegt gegenwärtig auf dem Überstehen der Krise, danach wird das Investitionsprogramm neu bewertet. Der Bau der „Parallelpiste 11R/29L“ (3. Piste) stellt ein Schlüsselprojekt für die langfristigen Entwicklungs- und Wachstumspotenziale der FWAG dar, ist höchstgerichtlich und somit unanfechtbar genehmigt und wird weiterhin mit Nachdruck verfolgt. Allerdings wird sich als Folge der Pandemie und der heute abschätzbaren Passagierentwicklung, das Erreichen der Kapazitätsgrenzen im bestehenden 2-Pisten System deutlich hinter das Jahr 2025 verschieben. Sämtliche Bewertungen von Vermögenswerten erfolgten unter der Prämisse des Fortbestehens der Drehscheibenfunktion des Flughafen Wien als Ost-West-Hub.
Operative Risiken
Die Verkehrsentwicklung wird überdies von überregionalen und externen Einflussfaktoren wie Terror, Krieg oder sonstigen latenten Risiken (Pandemien, Luftraumsperren aufgrund von Naturereignissen, Streiks, etc.) beeinflusst. Lokale Schadensrisiken, wie etwa Feuer, Naturge-walten, Unfälle oder Terror am Standort, sowie der Diebstahl bzw. die Beschädigung von Ver-mögenswerten stellen ebenfalls Risiken aus dem operativen Betrieb dar. Mit entsprechenden Sicherheits- und Brandschutzmaßnahmen bzw. Notfallplänen sowie mit hohen Sicherheits-standards leistet der Flughafen Wien eine wichtige Vorsorge für derartige Vorkommnisse.
RISIKEN DER ZUKÜNFTIGEN ENTWICKLUNG
215
Diese Risiken sind durch angemessenen Versicherungsschutz abgedeckt (Luftfahrt-Haft-pflichtversicherung, Terror-Haftpflichtversicherung, etc.). Da der Flughafen Wien eine kritische Funktion als zentraler Infrastrukturversorger und Rückgrat der internationalen Vernetzung im gesamten osteuropäischen Raum wahrnimmt, werden besonders hohe Ansprüche an die Verfügbarkeit, die Zuverlässigkeit, die Qualität sowie die Datensicherheit der eingesetzten IKT-Systeme (Informations- und Kommunikationstechnologie) gestellt. Durch die Einbindung des Risikomanagements in die Planungsprozesse können Risiken bei IKT-Projekten frühzeitig identifiziert, analysiert wie auch bewertet und bei Bedarf entsprechende Maßnahmen zur Reduzierung des Risikos eingeleitet werden. Zu den wesentlichsten operativen IKT-Risiken zählen mögliche Ausfälle zentraler IKT-Infrastruktureinrichtungen und -services, die Beein-trächtigung der Grundversorgung bzw. die Zerstörung von zentraler IKT-Infrastruktur sowie ein möglicher Verlust von sensiblen Daten. Für sämtliche betriebskritische IKT-Systeme, wie beispielsweise das Kernsystem des Flughafen Wiens „mach2“ oder das ERP-System (Enterprise Resource Planning) SAP, stehen Überwachungssysteme sowie Notfallprozeduren nach ak-tuellem Stand der Technik zur Verfügung, wodurch eine frühzeitige Erkennung, Analyse und Bewältigung von Vorfällen möglich ist und somit ein hoher Grad an Zuverlässigkeit erreicht werden kann. Aufgrund des geschäftlichen Erfordernisses werden IKT-Systeme in der Regel redundant und, wo nötig, hochverfügbar implementiert, sodass ein Ausfall von einzelnen Komponenten die Verfügbarkeit der Gesamtsysteme nicht gefährdet. Bei der Basisinfrastruktur (Strom-, Wärme- und Kälteversorgung, Wasser und Abwasser) bestehen Risiken hinsichtlich der Verfügbarkeit zentraler Systeme. In diesem Bereich wurden und werden kontinuierlich Maßnahmen entwickelt, um größtmögliche Ausfallsicherheit zu erreichen (z.B. Ringleitungen).
Aufgrund der erforderlichen Verlagerung von Mitarbeitern und Geschäftsprozessen ins Home-Office wurden zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen wie z.B. Multifaktor Authentifizie-rung und tiefgehendes Monitoring von Sicherheitsvorfällen am Flughafen Wien implementiert, um weiterhin ein hohes Maß an IT-Sicherheit für das Unternehmen zu garantieren. Auch am Malta International Airport sind Pläne für Notfallmaßnahmen, Krisen- sowie betriebliches Kontinuitätsmanagement in Kraft gesetzt. Diese werden regelmäßig überprüft und aktua-lisiert, um sicherzustellen, dass schnell und effektiv auf Störungen des operativen Betriebs reagiert werden kann. Die FWAG ist sich der hohen Bedeutung motivierter und engagierter Mitarbeiter bei der Erreichung der Unternehmensziele bewusst. Um dem durch Fluktuation drohenden Know-how-Verlust entgegenzuwirken, werden deshalb zahlreiche Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung gesetzt. Darüber hinaus werden zahlreiche Maßnahmen zur Erhöhung der Arbeitssicherheit und zur Minimierung von krankheitsbedingten Ausfällen umgesetzt.
Gesamtrisikobeurteilung
Die Gesamtbewertung der Risikosituation der FWAG lässt trotz der erheblichen Herausfor-derungen durch die Coronavirus-Pandemie keine bestandsgefährdenden Risiken erkennen, weshalb der Fortbestand des Unternehmens auch zukünftig gesichert ist. Die FWAG verfügt über ausreichend Mittel, um die Krise zu überstehen.
INNOVATIONSMANAGEMENT
216
Innovationsmanagement
Als modernes und zukunftsgerichtetes Unternehmen sind das Forcieren von Innovation und das Nutzen von Chancen für die FWAG von zentraler Bedeutung. Als Bereitsteller kritischer Inf-rastruktur und Dienstleister in vielfältigen Geschäftssegmenten gibt es zahlreiche Beweggrün-de für bzw. Anforderungen an ein zeitgemäßes Innovationsmanagement im Konzern. Speziell in Zeiten von Krisen entsteht ein hoher Druck nach neuartigen Lösungsansätzen, welche durch Unternehmen mit hohen Innovationskapazitäten vorteilhaft genutzt werden können. 2020 konnte die Partnerschaft mit der weltweit renommierten Innovationsplattform „Plug and Play“ vertieft und erste erfolgreiche Projekte umgesetzt werden. Die innovative Zusammenarbeit führte auch dazu, dass die FWAG mit dem begehrten „TRAVEL GLOBAL INNOVATION AWARD 2020“ von „Plug and Play“ ausgezeichnet wurde. Mit diesem Preis werden Unternehmen ge-würdigt, die außergewöhnliches Engagement bei der Einbindung von Technologie-Startups für die Entwicklung digitaler Innovationen zeigen. Im Berichtsjahr wurden durch das Inno-vationsmanagement zahlreiche Projekte initiiert und begleitet: So wurde mit den COVID-19 Tests im Health Center Vienna Airport bereits Anfang Mai ein Angebot geschaffen, welches weltweit zu diesem Zeitpunkt einzigartig war (was auch zu einer breiten internationalen Be-richterstattung führte) und durch welches bis zum Jahresende weit über 100.000 Kundinnen und Kunden auf das Vorhandensein einer Viruserkrankung mit SARS-CoV-2 getestet werden konnten. Darüber hinaus wurden durch die Inbetriebnahme des Office Park 4 vielverspre-chende Angebote im Bereich des Co-Working Space sowie des Conferencing geschaffen, die in Österreich ihresgleichen suchen. Durch die enge Zusammenarbeit mit Technologie-Start-ups konnten zudem große Schritte in Zukunftsthemen wie „Chatbots“ oder „Robotic Process Automation“ gemacht werden.
Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems für den Rechnungslegungsprozess
217
Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems für den Rechnungslegungsprozess
Der Vorstand ist gemäß § 82 AktG für die Einrichtung und Ausgestaltung eines den Anforderun-gen des Unternehmens entsprechenden internen Kontroll- und Risikomanagementsystems in Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess verantwortlich. Nachfolgend wird dargestellt, wie der Vorstand der FWAG dieser gesetzlichen Anforderung nachkommt. In Beteiligungsgesell-schaften ist die jeweilige Geschäftsführung für die Einrichtung und Ausgestaltung eines den Anforderungen des jeweiligen Unternehmens entsprechenden internen Kontroll- und Risiko-managementsystems in Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess sowie für die Einhaltung der in diesem Zusammenhang bestehenden konzernweiten Richtlinien und Vorschriften in letzter Instanz verantwortlich. Die Auswirkungen der seit Mitte März 2020 geltenden Kurz-arbeit in der Flughafen Wien AG mit einer Reduktion der Arbeitszeit auf bis zu 10% sowie der Umstellung zahlreicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens auf Home-Office auf das interne Kontrollsystem (IKS) wurden geprüft und entsprechende Anpassungen – vor allem technischer Art – vorgenommen.
Merkmale des internen Kontrollsystems der FWAG
Die Ausgestaltung des IKS der FWAG wurde in einem Regelwerk schriftlich festgelegt. Die Ziele des internen Kontrollsystems der FWAG sind die Sicherstellung der Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung sowie die Einhaltung der damit in Zusammenhang stehenden Gesetze und Vorschriften. Das IKS im weiteren Sinne umfasst außerdem die Sicherung des Vermögens sowie die Sicherstellung der Vollständigkeit der Leistungserfassung und -abrechnung. Für die Beschreibung der wesentlichen Merkmale wird die Struktur des international anerkannten COSO-Modells (Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission) he-rangezogen. Demnach umfasst ein internes Kontrollsystem die nachfolgend beschriebenen Komponenten: Kontrollumfeld, Risikobeurteilung, Kontrollmaßnahmen, Information und Kommunikation sowie Überwachung. Dabei werden finanz- und rechnungslegungsrelevante Risiken der Gesellschaft erfasst, bewertet und mit entsprechenden Kontrollen versehen. Die Dokumentation des Kontrollsystems erfolgt in einer Standardsoftware, die die Möglichkeit bietet, Risiken und Kontrollen prozessbezogen in Zusammenhang zu setzen.
Kontrollumfeld
Die Unternehmenskultur des Managements und der Mitarbeiter prägt das Kontrollumfeld der FWAG grundlegend. Das Unternehmen arbeitet aktiv an der Verbesserung der Kommuni-kation und der Vermittlung von Grundwerten, um Ethik und Integrität im Unternehmen und im Umgang mit anderen sicherzustellen. Einen wesentlichen Beitrag dazu leistet der selbst auferlegte Verhaltenskodex der FWAG, in dem die Regeln für die Gewährung und Annahme von Geschenken und Einladungen festgelegt werden. Die Implementierung des internen
Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems für den Rechnungslegungsprozess
218
Kontrollsystems in Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess ist in internen Richtlinien und Vorschriften festgelegt. Die Verantwortlichkeiten wurden an die Anforderungen des Unter-nehmens angepasst, um ein zufriedenstellendes Kontrollumfeld zu gewährleisten.
Risikobeurteilung
Der Fokus wird dabei auf jene Risiken gelegt, die als wesentlich zu betrachten sind. Die Wesent-lichkeit ergibt sich aus einer Kombination aus Eintrittswahrscheinlichkeit und potenzieller Aus-wirkung (Schadenshöhe). Für die letztgenannte Größe wird der Konzern- und Jahresabschluss als Kernkriterium herangezogen. Für die Bestimmung der Eintrittswahrscheinlichkeit wird seit 2019 ein erweitertes Bewertungsmodell mit einer Reihe von qualitativen Aspekten auf Basis eines gewichteten Scoring-Modells verwendet. Berücksichtigt werden unter anderem Aspekte wie die Komplexität und der Automatisierungsgrad von Prozessen oder das Vorhandensein von spezifischen organisatorischen Sicherungsmaßnahmen. Die Ergebnisse dieser erweiter-ten Risikobeurteilung dienen als Basis für die Planung der Wirksamkeitsprüfungen durch die Interne Revision. Bei der Erstellung des Konzern- und Jahresabschlusses müssen punktuell Einschätzungen über zukünftige Entwicklungen vorgenommen werden. Dadurch entsteht das immanente Risiko, dass die zukünftige geschäftliche Entwicklung von diesen Planungs-prämissen abweicht. Dies trifft insbesondere auf die folgenden Sachverhalte bzw. Posten des Konzernabschlusses zu: Sozialkapital, Ausgang von Rechtsstreitigkeiten, Einbringlichkeit von Forderungen, drohende Verluste aus schwebenden Geschäften sowie Werthaltigkeit von Be-teiligungen und Sachanlagen (siehe dazu Konzernanhang IV. „Ermessensbeurteilungen und Unsicherheiten bei Schätzungen“).
Kontrollmaßnahmen
Kontrollmaßnahmen werden von Führungskräften und beauftragten Personen zeitnah und begleitend zu den Rechnungslegungsprozessen durchgeführt. Dadurch wird potenziellen Feh-lern oder Abweichungen in der Finanzberichterstattung vorgebeugt bzw. werden sie entdeckt und korrigiert. Die Kontrollmaßnahmen reichen von der Abweichungsanalyse der Geschäfts-ergebnisse durch das Management und das Controlling bis hin zur spezifischen Überleitung von Konten und zur Analyse der laufenden Prozesse im Rechnungswesen. Kontrollmaßnahmen in Bezug auf die IT-Sicherheit stellen einen Eckpfeiler des internen Kontrollsystems dar. So unterliegen sensible Tätigkeiten einer restriktiven Vergabe von IT-Berechtigungen. Für Rech-nungslegung und Finanzberichterstattung werden die ERP-Software SAP (inkl. SAP-BPC) und PC Konsol verwendet. Die Funktionsfähigkeit des Rechnungslegungssystems wird u.a. durch automatisierte IT-Kontrollen gewährleistet.
Information und Kommunikation
Richtlinien und Vorschriften hinsichtlich der Finanzberichterstattung werden vom Manage-ment regelmäßig aktualisiert und über das Intranet oder interne Aushänge an alle betroffenen Mitarbeiter kommuniziert.
Überwachung
Die laufende unternehmensweite Überwachung obliegt dem Management, dem Controlling, der Revision sowie dem Aufsichtsrat. Überdies sind die jeweiligen Bereichs- und Abteilungslei-ter für die Überwachung der entsprechenden Bereiche zuständig. Für die definierten Kontrollen
Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems für den Rechnungslegungsprozess
219
sind verantwortliche Personen festgelegt. Die Kontrollen werden jährlich von der internen Revision auf ihre Wirksamkeit hin überprüft. Dabei wird sowohl die operative Effektivität (Durchführung der Kontrolle wie definiert) als auch die Designeffektivität (ist Treffsicherheit bzw. Angemessenheit der Kontrolle insbesondere in Hinblick auf das Risiko gegeben) überprüft und bewertet. Die Ergebnisse aus dieser Wirksamkeitsbeurteilung dienen im Rahmen der jährlich stattfindenden IKS-Reviews mit den Organisationseinheiten und Beteiligungsgesell-schaften der Flughafen-Wien-Gruppe als Grundlage für permanente Systemoptimierungen im Sinne eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses. Die Ergebnisse der Überwachungs-tätigkeiten sowie die Entwicklungen des IKS werden dem Prüfungsausschuss bzw. dem Auf-sichtsrat berichtet.
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG
220
Forschung und Entwicklung
Der Servicebereich Informationssysteme ist zentraler, interner Dienstleister in puncto Infor-mations- und Kommunikationstechnologie (IKT). Er betreibt alle IKT-Systeme, die in den ver-schiedenen Unternehmensbereichen zum Einsatz kommen. Es werden laufend Optimierungen der IKT-Systeme und -Prozesse durchgeführt.
Im Jahr 2020 wurden u.a. folgende Themen fertiggestellt bzw. umgesetzt:
Beladungsplanung Technologie-Upgrade
Das für die Beladungsplanung von Flugzeugen verwendete System ist eine Eigenentwicklung und wurde einer Überarbeitung unterzogen, um den Benutzern neue Funktionen und state-of-the-art Benutzer-Oberflächen zur Verfügung zu stellen. Im Jahr 2020 wurde die Modernisierung des Moduls für Loadsheeting Agents abgeschlossen.
Flightplan Automatisierung
Die bislang manuellen Flugplanspeicherungsprozesse wurden durch ein neues, automati-siertes Flugplanungssystem abgelöst. In Zeiten von Saisonflugplanwechseln fiel ein großer, manueller Arbeitsaufwand an, der somit reduziert werden konnten.
Sicherheitskontrolle 4.0
Um die Sicherheit und den Komfort für Passagiere zu erhöhen sowie gleichzeitig den dafür ein-gesetzten Personalaufwand gleich belassen zu können, wurde eine neuartige Sicherheitskon-trolle konzipiert bzw. ein Grobentwurf erstellt. Hierfür wurde bereits ein Patent angemeldet.
Chatbot
Um die Akzeptanz von Informationsbereitstellung mit interaktiven, maschinellen Lösungen zu validieren, wurde für das Gesundheitszentrum ein Pilotprojekt mit Auskünften zu Covid-Tests durchgeführt. Dieses wurde später so erweitert, dass auch im Terminal aktuelle Informationen zu den Covid-Maßnahmen und den Gastro- und Shoppinganbietern per Chatbot verfügbar waren.
Insgesamt wurden 2020 Kosten in Höhe von € 0,6 Mio. (2019: € 1,7 Mio.) für die Entwicklung und Einführung von neuen Systemen erfasst.
NICHTFINANZIELLE ERKLÄRUNG GEMÄß § 267A UGB
221
Nichtfinanzielle Erklärung gemäß § 267a UGB
Nachhaltigkeit ist für das Management und für die Mitarbeiter der Flughafen Wien AG von herausragender Bedeutung. Der schonende Umgang mit Ressourcen, Verantwortung für das Umland und dessen Bürger, seinen Stakeholdern, darunter Passagiere, Mitarbeiter, Partner, und Kunden, ist Teil der Unternehmenskultur. Die FWAG bekennt sich vorbehaltlos zu ihrer ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Verantwortung. Ein wichtiges Anliegen ist es dabei, die vielfältigen Ziele balanciert zu verfolgen und an der nachhaltigen Entwicklung so-wohl des Unternehmens als auch der Region aktiv mitzuwirken. Nähere Informationen zum Geschäftsmodell der FWAG sind im Kapitel „Die Flughafen-Wien-Gruppe“ zu Beginn des Lage-berichts angeführt. Risiken, die Auswirkungen auf den Geschäftsverlauf und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren haben könnten, sind im Kapitel „Risiken der zukünftigen Entwicklung“ des Lageberichts beschrieben. Der Flughafen Wien veröffentlicht regelmäßig einen Nach-haltigkeitsbericht. Die Kennzahlen und Daten des Nachhaltigkeitsberichts werden unter www.viennaairport.com/nachhaltigkeitsberichteinmal jährlich Ende Mai auf den neuesten Stand gebracht. Der derzeit publizierte Nachhaltigkeitsbericht 2017 berichtet über die Jahre 2015 bis 2017 sowie über die künftigen Nachhaltigkeitsziele. Er entspricht den Standards der Global Reporting Initiative (GRI-Standards) und erreichte die Anwendungsebene „In Accor-dance Core“ und bezieht zudem die branchenspezifischen Zusatzindikatoren für Flughafen-betreiber mit ein. Der Bericht wurde extern vom TÜV Süd geprüft. Üblicherweise wird der Nachhaltigkeitsbericht alle drei Jahre publiziert. Die Publikation des nächsten umfassenden Nachhaltigkeitsberichts, der über die Jahre 2018 bis 2021 berichten wird, ist aufgrund der Co-ronavirus-Pandemie und der daraus resultierenden Einschränkungen und Sparmaßnahmen erst für den Sommer 2022 geplant.Die Berichte über Nachhaltigkeitskonzepte gibt es auch für die Flughäfen Malta und Košice. Der Nachhaltigkeitsbericht des Flughafen Malta wird auf der Website (www.maltairport.com) veröffentlicht.
NICHTFINANZIELLE ERKLÄRUNG GEMÄß § 267A UGB
222
Wesentliche nichtfinanzielle Leistungsindikatoren
Die wesentlichen Nachhaltigkeitsaspekte des Unternehmens wurden in einem Prozess, der sowohl Mitarbeiter als auch relevante, externe Stakeholder umfasst, definiert. Dies geschah unter anderem im Rahmen der regelmäßigen Stakeholder Kommunikation wie z. B. dem Dia-logforum oder in regelmäßigen Kundenbefragungen. Zusätzlich wurde eine Umfrage, die die relevanten Stakeholder mit einbezog, durchgeführt. Diese Wesentlichkeitsmatrix ist Grundlage für den Nachhaltigkeitsbericht.
Die Wesentlichkeitsmatrix umfasst 24 Themen, die in folgenden Überkategorien zusammen-gefasst werden (können):
Umweltbelange
Sozial- und Arbeitnehmerbelange
Achtung der Menschenrechte
Bekämpfung von Korruption und Bestechung
Die Wesentlichkeitsmatrix der Flughafen Wien AG
Unternehmen & Management
Kunden (Passagiere, Airlines)
Umwelt, Energie & Klimaschutz
Mitarbeiter
Dialog & gesellschaftliches Engagement
Luftemissionen & -immissionen
Dialog mit den Umlandgemeinden
Kundenservice & -zufriedenheit
Attraktivität als Arbeitgeber
Nachhaltige Standortentwicklung
Flughafen-Security
Lärm
Barrierefreiheit
Attraktivität für Investoren
Datenschutz
Sicherheit im Flugverkehr (Saftey)
Nachhaltiges Bauen
Aus- & Weiterbildung
Wirtschaftliche Impulse für Region
Dauerhafte Wertsteigerung
Energie & Mobilität
Klimaschutz
Sponsoring & gesell-schaftliches Engagement
Compliance & Governance
Nachhaltige Beschaffung
Abfall & Abwasser
Natur & Ressourcenschutz
Chancengleichheit
Arbeitssicherheit & Gesundheitsschutz
Wirtschaftliche Handha-bung der Finanzmittel
NICHTFINANZIELLE ERKLÄRUNG GEMÄß § 267A UGB
223
Nachhaltigkeitsmanagement
Um das Ziel „Nachhaltigkeit“ kontinuierlich zu verfolgen und als wichtigen Bestandteil der Unternehmenstätigkeit zu verankern, hat der Flughafen Wien ein Nachhaltigkeitsprogramm definiert, aus dem sich Ziele und Maßnahmen ableiten, die laufend überprüft und weiter-entwickelt werden. Das verantwortliche Team ist für die Koordinierung und Umsetzung der Nachhaltigkeitsagenden zuständig. Ausdruck findet die Nachhaltigkeitsstrategie in den vier Unternehmenswerten:
Kundenorientierung:
„Die Bedürfnisse unserer Kunden zu erfüllen, ist unsere oberste Priorität. Wir begreifen uns als Dienstleister und begegnen unseren Kunden freundlich, respektvoll und mit Verständnis für ihre individuellen Wünsche. Fairer Umgang und ehrliche Kommunikation mit unseren Kunden und Geschäftspartnern ist uns ein Anliegen. Dabei überlassen wir aber nichts dem Zufall und setzen mit unserem Compliance System hohe Standards.“
Professionalität:
„Höchste Professionalität und Engagement kennzeichnen unsere Arbeit. Wir sind stolz darauf, unsere Aufgaben genau, zuverlässig sowie auf Sicherheit bedacht zu erfüllen und integrieren neue Technologien und Verfahren in unsere Prozesse, um uns weiter zu verbessern. Als „Profis“ managen wir die unterschiedlichen Aspekte der Nachhaltigkeit und gehen mit aktuellen Her-ausforderungen professionell um. Wir setzen Nachhaltigkeitsziele und berichten regelmäßig über unsere Fortschritte. Etwa beim Klimaschutz, wo wir mit der Airport Carbon Accreditation neue Wege gehen, oder beim Thema Sicherheit, wo unser Security-Konzept für einen gefahr-losen Flughafenbetrieb sorgt.“
Wirtschaftlichkeit:
„Wir gehen mit unseren wirtschaftlichen und natürlichen Ressourcen sowie mit Energie spar-sam, effizient und verantwortungsbewusst um. Wir verstehen uns als Wirtschaftsmotor der Region und wollen durch eine überlegte Standortentwicklung hin zur „Airport City“ fördernde Akzente setzen. Dabei steht ein intensiver Dialog mit unseren Stakeholdern im Vordergrund, denn wir wollen gemeinsam eine nachhaltige (Regional-) Entwicklung gestalten.“
Respekt:
„Wir begegnen einander mit Vertrauen und Ehrlichkeit und sehen Fehler als Ansporn, besser zu werden. Wir haben Respekt vor Meinung und Leistung anderer und unterstützen einander gegenseitig. Die Mitarbeiter der Flughafen Wien AG sind in ihrer Diversität ein Erfolgsfaktor unseres Unternehmens, den wir pflegen und ausbauen wollen. Daher wollen wir noch mehr Anstrengungen für ein attraktives Arbeitsumfeld, Chancengleichheit und interessante Karrie-remöglichkeiten unternehmen.“
UMWELTBELANGE
224
Umweltbelange
Die FWAG bekennt sich zu einem schonenden und bewussten Umgang mit der Umwelt und verpflichtet sich über die Einhaltung aller umweltrelevanten Gesetze, Verordnungen, binden-den Vereinbarungen und behördlichen Auflagen hinaus zur kontinuierlichen Minimierung der negativen ökologischen Auswirkungen ihres Geschäftsbetriebs. Die FWAG hat sich vor allem zum Ziel gesetzt, ihren Energieverbrauch weiter zu senken, die Auswirkungen der Lärmemis-sionen zu mindern und den dem Flughafen Wien anzurechnenden CO2- Ausstoß weiter zu senken und mittelfristig CO2-neutral zu werden. Der Flughafen Wien hat ein umfassendes und systematisches Energie- und Umweltmanagementsystem (kurz UMS) eingerichtet und unter-zieht sich der Umweltprüfung nach der ISO-Norm 14001 sowie nach dem „Eco-Management and Audit Scheme“ (EMAS), mit dem die Europäische Union Umweltmanagementsystemen die weltweit höchsten Anforderungen auferlegt. Die erstmalige Eintragung der FWAG in das EMAS-Register fand 2015 statt. Das Zertifikat hat eine Gültigkeit von drei Jahren und wird nach Abhaltung eines externen Re-Zertifizierungs-Audits erneuert ausgestellt. Dazwischen überprü-fen jährliche Überwachungs-Audits die Erreichung der gesetzten Ziele und die Einhaltung der festgelegten Regeln. Nach der Re-Zertifizierung 2018 fanden 2019 und 2020 externe Überwa-chungsaudits statt. 2021 ist wieder ein Re-Zertifizierungsaudit geplant. Zudem erfüllt der Flug-hafen mit EMAS die Anforderungen des Energieeffizienzgesetzes. Im Rahmen des UMS werden Umweltaspekte und deren Auswirkungen erfasst, relevante Themen identifiziert und mittels Nutzwertanalyse bewertet. Weiters werden Umweltpolitik, Ziele und Maßnahmen festgelegt und sowohl deren Fortschritt als auch die Performance des gesamten Systems anhand von festgelegten Kennzahlen, jährlichen Managementreviews sowie im Rahmen von internen und externen Audits regelmäßig überprüft. Das UMS stellt auch die Rechtskonformität des Betriebs in Bezug auf geltendes Umweltrecht sicher. Dazu werden alle umweltrelevanten Vorschriften (Gesetze, Verordnungen, Bescheide) identifiziert, in einer Umweltrechtsdatenbank erfasst und die daraus entstehenden Verpflichtungen umgesetzt und überprüft. Die Verantwortung für die erfolgreiche Umsetzung des UMS liegt beim Vorstand und bei den Führungskräften entspre-chend der Linienorganisation der Flughafen-Wien-Gruppe. Der Umweltmanager, angesiedelt im Geschäftsbereich „Operations“, Abteilung „Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement“, ko-ordiniert und steuert alle internen und externen Aktivitäten im Bereich Umweltschutz. Dabei wird er von einem Umweltteam unterstützt, das sich wiederum aus Themenverantwortlichen der verschiedenen Unternehmensbereiche zusammensetzt. Der Flughafen Wien konnte sich seit 2015 in allen wesentlichen Umweltaspekten deutlich verbessern. Der Gesamtenergiever-brauch der FWAG konnte im Zeitraum 2015 bis 2020 um 62.800 Mwh reduziert werden, das entspricht einem Minus von rund 34%. Darüber hinaus wurden 2020 weitere € 0,5 Mio. (2019: € 0,9 Mio.) für den Umweltschutz aufgewendet (ausgenommen Lärmschutzprogramm). Im Fokus standen dabei die Reduktion von Schadstoff- und Lärmemissionen, sowie der Ausbau von BIM und Akternativenergie.
Energieeffizienzprogramm
Die Flughafen-Wien-Gruppe hat ein Energieeffizienzprogramm implementiert und bereits zahlreiche Projekte umgesetzt. Die fünf Photovoltaik-Anlagen am Standort Flughafen Wien haben eine Peakleistung von rund 2.000 kWp, wodurch im Jahr 2020 ein jährlicher Ertrag von über 2,0 Mio. kWh generiert werden konnte. Außerdem werden in 2021 zusätzlich Solarmo-dule auf den Dächern der Parkhäuser 3 und 8 mit einer Gesamt-Peakleistung von 1.150 kWp angebracht. Damit vergrößern sich die Solarflächen am Wiener Airport um etwa die Hälfte auf
UMWELTBELANGE
225
rund 16.000m². Die Umrüstung von konventionellen Leuchtmitteln auf die energieeffizientere LED Technologie wird laufend fortgesetzt. Der Flughafen Malta setzt ebenfalls Photovoltaik-anlagen zur Stromerzeugung ein und hat auf LED Beleuchtung umgestellt. Die Erweiterung der Photovoltaik-Anlagen ist nur eine von vielen Maßnahmen im Rahmen des energieeffizien-ten Umweltmanagements am Flughafen Wien. So wird die E- Flotte mit aktuell mehr als 380 E-Fahrzeugen laufend ausgebaut. Ein weiterer Fokus liegt auf der nachhaltigen Bauweise für künftige Gebäude wie dem Office Park 4 sowie der Energieoptimierung bestehender Bauten mittels der eigens entwickelten Smart City Steuerungssoftware. Nicht zuletzt werden dienst-liche Flüge der FWAG-Mitarbeiter durch den Kauf von CO2-Zertifikaten kompensiert.
Smart Airport City
Um den Verbrauch von Strom, sowie von Kälte und Wärme zu optimieren, hat die Flughafen Wien AG mit der Technischen Universität Wien 2017 ein Entwicklungsprojekt gestartet, womit ein Prototyp einer computergestützten „virtuellen Stadt“ entsteht, mit dem der Verbrauch an elektrischer Energie, Kälte oder Wärme simuliert und in der Folge optimiert werden kann. Darauf aufbauend werden Szenarien zur Instandhaltung, Verbesserung und Erweiterung der Smart Airport City erstellt, um Kapazitäten zu optimieren und eine bestmögliche Verbrauchs-steuerung zu erreichen.
Eröffnung des Office Park 4
Der Office Park 4 wurde nach rund zweieinhalb Jahren Bauzeit im September 2020 eröffnet. Das Gebäude bietet Raum für rund 2.500 Beschäftigte. Der neue Office Park besticht durch flexible Arbeitsbereiche, vielfältige Co-Working Angebote und topmoderne Eventflächen. Bei der Planung wurde besonders auf Energieeffizienz Bedacht genommen. Hierbei flossen auch erste Erkenntnisse der Smart Airport City ein. Der Energieverbrauch liegt bei weniger als einem Drittel im Vergleich zu konventionellen Büros. Die zu etwa 60 Prozent transparente Fassaden-fläche lässt viel Tageslicht in die Räumlichkeiten des Office Park 4 und berücksichtigt durch ihre spezielle Formung gleichzeitig den Wind, der das Gebäude umströmt. Vorzeigecharakter hat der Office Park 4 in Hinblick auf seine nachhaltige Bauweise. Eine große Rolle spielt der Einsatz der Geothermie – das Kühlen und Heizen mit thermischer Energie. Außerdem befindet sich auf dem Dach des Office Park 4 eine Photovoltaikanlage für die optimale Nutzung von nachhaltigen Energiequellen. Der Office Park 4 wurde noch vor seiner Fertigstellung von der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI) mit dem Platin-Vorzertifikat ausgezeichnet.
Fluglärmmanagement
Europaweit gelten der Straßen- und Schienenverkehr als Hauptverursacher von Lärmbe-lastung, gefolgt vom Flugverkehr. Die Hauptlärmquellen an Flughäfen bilden Starts und Landungen, Bodenlärm wie Rollbewegungen oder Triebwerksprobeläufe. Das Bundesumge-bungslärmschutzgesetz regelt die Schwellenwerte in Zusammenhang mit Fluglärm, die zum Schutz der ansässigen Bevölkerung nicht überschritten werden dürfen – nämlich ein Tag-Abend-Nacht-Lärmindex von 65 dB. Das Engagement des Flughafen Wien geht aber deutlich über diese gesetzlichen Vorgaben hinaus: So umfasst etwa das Lärmschutzprogramm des Flughafens das Tag-Schutzgebiet mit einem äquivalenten Dauerschallpegel von über 54 dB, das Nacht-Schutzgebiet beginnt bereits bei einem Dauerschallpegel von über 45 dB.
UMWELTBELANGE
226
Lärmschutz
Das 2005 im Mediationsvertrag vereinbarte Lärmschutzprogramm des Flughafen Wien hat den Schutz der Gesundheit und die Erhöhung der Lebensqualität der Menschen, die nahe am Flughafen leben, zum Ziel. Ab einem Dauerschallpegel über 54 dB am Tag und über 45 dB in der Nacht übernimmt der Flughafen 50% bis 100% der Kosten für Lärmschutzmaßnahmen, etwa für den Einbau von Lärmschutzfenstern und -türen. Bis Ende 2020 wurde auf diese Weise für 6.306 Objekte ein bauphysikalisches Gutachten erstellt und für 2.975 Objekte ein optimaler Lärmschutz hergestellt. Ein positiver Nebeneffekt: Durch bessere Gebäudedämmung und weniger Heizkosten, konnte in den betroffenen Gebieten der CO2-Ausstoß um ca. 1.300 Tonnen pro Jahr reduziert werden.
Emissionen und Klimaschutz
Der Betrieb eines Flughafens, vor allem die Flugzeugabfertigung und der landseitige Verkehr, trägt, wenn auch zu einem geringen Teil, zu den allgemeinen Luftemissionen bei. Im Bereich des Flughafens werden im Rahmen der Luftgütemessung und die Erstellung einer jährlichen CO2-Bilanz alle Emissionen lückenlos erfasst. Gemeinsam mit den Fluglinien werden laufend Maßnahmen und Programme entwickelt, um den Schadstoffausstoß konsequent zu mini-mieren. Mithilfe einer CO2-Emissionsbilanz beteiligt sich der Flughafen Wien auch an dem vom Airports Council International Europe (ACI Europe) geführten Programm ACAS (Airport Carbon Accreditation System, www.airportcarbonaccreditation.org). Der Flughafen Wien wurde bereits im Jahr 2013 Level 1 zertifiziert, 2015 erfolgte der Aufstieg zum Level 2 und im Oktober 2016 wurde erstmalig die Level-3-Zertifizierung erreicht. Die Flughafen Wien AG hat im Berichtsjahr die Level-3-Zertifizierung beibehalten können. Diese Zertifizierung sieht eine Reduktion der CO2-Emissionen am Standort unter verstärkter Einbeziehung sämtlicher am Standort Flughafen ansässigen Unternehmen vor. Um diesen Level 3 zu erreichen, mussten alle am Standort ansässigen Unternehmen in Maßnahmen zur CO2-Reduzierung eingebunden werden. Trotz weiteren mittelfristigen Wachstums will der Flughafen Wien bis 2030 CO2-Neu-tralität erreichen. Um dieses Ziel zu erreichen, wird konsequent am Umweltprogramm ge-arbeitet. Um seine CO2-Emissionen besser identifizieren zu können, trat auch der Flughafen Malta im Jahr 2016 dem ACI Airport Carbon Accreditation Programm bei und begann sich auf die Level 2 Zertifizierung vorzubereiten. Dazu wird ein detaillierter Ziel- und Maßnahmenplan erarbeitet, um die CO2-Emissionen weiter zu reduzieren. Der Flughafen Malta hat sich das Ziel gesetzt bis 2050 CO2-Neutralität zu erreichen.
Abfall
Abfälle, die nicht vermieden werden können, werden fachgerecht getrennt und je nach Mög-lichkeit einer Wiederverwendung oder einem Recycling zugeführt. Die Gesamtmenge Abfall betrug im Jahr 2020 am Flughafen Wien 1.754 Tonnen (2019: 4.299 Tonnen). 2016 konnte am Flughafen Malta die Überwachung des Abfallmanagements und die Berichterstattung mit einem neuen Auftragnehmer verbessert werden. Die Gesamtmenge in 2020 betrug rund 567 Tonnen (2019: rund 1.276 Tonnen).
Wasserverbrauch
Die Wasserversorgung des Flughafen Wien erfolgt durch vier flughafeneigene Brunnen. Der Wasserverbrauch der Flughafen-Wien-Gruppe ohne Kunden fiel 2020 im Vergleich zu 2019 um
UMWELTBELANGE
227
rund 139.575 m³ auf 306.548 m³. Rechnet man die Kunden hinzu, sank der Verbrauch aufgrund der geringeren Passagieranzahl im Jahr 2020 um rund 34%.
Nachhaltige Beschaffung
Die nachhaltige bzw. ökologische Beschaffung, also der Einkauf von umweltfreundlichen Produkten und Leistungen, bei deren Herstellung bzw. Erbringung auch soziale Standards eingehalten werden, ist ein wichtiges Unternehmensziel. Ebenso wird hier die Regionalität berücksichtigt.
In Österreich wurde unter Federführung des Umweltministeriums der „Nationale Aktions-plan für nachhaltige Beschaffung“ (kurz: NaBe-Aktionsplan) ins Leben gerufen. Auf diese Weise werden nachhaltige Kriterien beim Beschaffungsvorgang berücksichtigt und der NaBe-Ak-tionsplan gemeinsam umgesetzt. Der Aktionsplan wird seit Herbst 2010 in der Bundesbe-schaffung GmbH (kurz BBG) umgesetzt. Auch die Beschaffungen der Flughafen-Wien-Gruppe erfolgten zum Teil über die BBG. Zudem unterliegt der Flughafen Wien teilweise den Vorgaben des Bundesvergabegesetzes.
Die größten Lieferanten in Bezug auf den Bestellwert sind den Sektoren Bau, Erdölverarbei-tung, Metallverarbeitung, Spezialfahrzeuge, Technologie und unterschiedlichen Dienstleistun-gen wie etwa IT oder Airport Handling zuzuordnen. Gemessen an dem Bestellwert stammt der größte Teil der Auftragnehmer dabei aus der unmittelbaren Region des Flughafens: Rund 80% der 35 größten Lieferanten kommen aus Wien und Niederösterreich, 2% aus anderen öster-reichischen Bundesländern und der verbleibende Rest überwiegend aus Europa.
Ausgewählte Kennzahlen
Standort Flughafen Wien
2020
Veränderung
2019
Passagiere
PAX
7.812.938
-75,3%
31.662.189
Verbrauch elektrische Energie
MWh
66.583
-27,5%
91.855
Wärmeverbrauch
MWh
37.405
-24,2%
49.329
Kälteverbrauch
MWh
16.812
-45,7%
30.967
Treibstoffverbrauch
MWh
17.734
-50,9%
36.093
Gesamtenergiebedarf
MWh
121.722
-31,3%
177.277
Gesamtenergiebedarf erneuerbare Energiequellen
MWh
66.583
-27,5%
91.855
Anteil erneuerbarer Energie am Gesamtenergiebedarf
%
54,7
n.a.
51,8
Wasserverbrauch
m3
306.548
-31,3%
446.123
Abwasseranfall
m3
188.592
-46,2%
350.386
Gesamtmenge Abfall
t
1.754
-59,2%
4.299
SOZIAL- UND ARBEITNEHMERBELANGE
228
Sozial- und Arbeitnehmerbelange
Der durchschnittliche Mitarbeiterstand (FTE) der Flughafen Wien AG im Jahr 2020 ist von 3.172 auf 3.140 (minus 1,0%) gesunken. Die Zahl der Beschäftigten nach Köpfen liegt bei 3.669, eine Reduktion gegenüber dem Vorjahr von 7,6%.
Stichtagsbezogen waren zum 31. Dezember 2020 3.057 Mitarbeiter in der Flughafen Wien AG beschäftigt und somit um 184 Mitarbeiter weniger als zum Stichtag 31. Dezember 2019 (3.241 Mitarbeiter).
Die Flughafen-Wien-Gruppe betrachtet gerade in Zeiten der Krise seine Mitarbeiter als zent-rale Ressource, da ihr Erfolg als Dienstleistungsunternehmen entscheidend von der fachlichen Kompetenz, Erfahrung sowie dem Engagement und Einsatz jedes einzelnen Mitarbeiters abhängt.
Gerade in Zeiten der Krise sind die Mitarbeiter eine zentrale Ressource, da ihr Erfolg als Dienstleistungsunternehmen entscheidend von der fachlichen Kompetenz, Erfahrung sowie dem Engagement und Einsatz jedes einzelnen Mitarbeiters abhängt. Im März des Jahres stand das Unternehmen vor der wohl größten Veränderung und gleichzeitig auch größten Heraus-forderung in seiner Geschichte. Anfang März beschloss die Regierung erste Landeverbote für Luftfahrzeuge aus COVID-19 Risikogebieten. Mitte März wurde die Einreise stark reglemen-tiert und kurz darauf verzeichnete die Flughafen Wien Gruppe einen Passagierrückgang von 70 - 80%. Bereits mit 16. März startete die von Vorstand und Betriebsrat verhandelte Corona-Kurzarbeit und neben der Aufrechterhaltung des noch vorhandenen Flugbetriebs stand auch die Umsetzung von Home-Office, wo möglich. Als Basis der Kurzarbeit diente die COVID-19 Sozialpartnervereinbarung. In der Kurzarbeit I wurden auf betrieblicher Ebene höhere Pro-zentsätze vereinbart (gesetzliche Regelung 90%-85%-80%; betriebliche Regelung 90%). In der Kurzarbeit II (ab 1.10.) wurde die Bezahlung auf 85% bzw. 90% reduziert. Die Verhandlungen für 2021 zur Umsetzung der ausschließlich gesetzlichen Rahmenbedingungen sind im Dezember abgeschlossen worden. Im Schnitt betrug im Zeitraum zwischen März 2020 und Dezember 2020 die Ersatzquote 50% bzw. die Leistungsquote 32%. Durch die Kurzarbeit sind Dienstver-hältnisse gesichert, es wird einem Know-how-Verlust entgegengewirkt.
Aus- und Weiterbildung
Aufgrund der Kurzarbeit und der wirtschaftlichen Situation wurden die Aufwendungen für die Aus- und Weiterbildung 2020 fast vollständig zurückgefahren. In Summe wurden nur € 108.000 aufgewendet. Die Lehrlingsausbildung wurde – im Rahmen der Kurzarbeit – aufrechterhalten. Im November wurden 13 neue Lehrlinge aufgenommen und damit ein deutliches Zeichen für einen positiven Blick in die Zukunft gesetzt. Im Herbst wurden als Personalentwicklungs-maßnahme in allen Unternehmensbereichen Mitarbeitergespräche gestartet, um mit allen Beschäftigten die aktuelle wirtschaftliche Lage und die persönliche Situation zu besprechen.
SOZIAL- UND ARBEITNEHMERBELANGE
229
Erfolgsabhängige Entlohnung für Führungskräfte
Das Gehalt der Vorstandsmitglieder sowie der Mitarbeiter der ersten und zweiten Manage-mentebene beinhaltet eine erfolgsabhängige Komponente. Die Höhe dieser variablen Ver-gütungen wird durch qualitative und quantitative Ziele bestimmt.
Mitarbeiterstiftung
Bereits vor 20 Jahren wurde von der Flughafen Wien AG eine unabhängige Mitarbeiterbeteili-gungs-Privatstiftung gegründet, die 10% der Aktien der Flughafen Wien AG hält und den Ertrag aus der Dividendenausschüttung dieser Beteiligung an die Mitarbeiter auszahlt. Im Jahr 2020 kam für 2019 kein Dividendenertrag zur Ausschüttung.
Arbeitsstiftung
Die „offene Arbeitsstiftung Steyr“ kümmert sich um die zielorientierte Begleitung bei der beruflichen Reintegration von Arbeitnehmern, die in wirtschaftlich schwierigen Zeiten oder aus gesundheitlichen Gründen ihr Dienstverhältnis einvernehmlich lösen. Die Flughafen Wien AG ist seit Jahren Mitglied dieser Stiftung. Im Jahr 2020 traten 5 Mitarbeiter der Stiftung bei.
Vorsorgemaßnahmen – betriebliche Pensionskasse und Vorsorgekasse
Für alle Mitarbeiter der Flughafen Wien AG mit Eintritt vor 1.11.2014 werden als Ergänzung zur gesetzlichen Pensionsversicherung und zu einer eventuellen privaten Altersversorgung vom Unternehmen 2,5% eines Monatsbezugs je Mitarbeiter an eine betriebliche Pensionskasse über-wiesen. Zudem wird jedem Mitarbeiter die Möglichkeit geboten, mit einem Betrag in gleicher Höhe selbst Vorsorge für die Zukunft zu treffen. Bei einem Abschluss zusätzlicher Unfall- und Krankenversicherungen werden die Mitarbeiter ebenfalls durch Zuschüsse unterstützt. Seit 1.1.2018 liegt die Gestionierung der Mitarbeitervorsorgekasse bei der Niederösterreichischen Vorsorgekasse (NÖVK).
Mitarbeitern des Flughafen Malta werden leistungsorientierte Altersversorgungszuschüsse aufgrund von kollektivvertraglichen Vereinbarungen gewährt.
Freiwillige Sozialleistungen
Mit freiwilligen Sozialleistungen steigert die Flughafen Wien AG die Motivation und Unter-nehmensidentifikation ihrer Mitarbeiter. So wird ein kostenloser Werksverkehr mit dem City Airport Train (CAT) sowie mit Bussen nach Wien und in die Umlandgemeinden angeboten, die Essensversorgung für die Mitarbeiter finanziell unterstützt, sowie mit dem Vienna Airport Health Center eine weitreichende fachärztliche Versorgung mit rascher Terminverfügbarkeit für die Mitarbeiter sichergestellt.
Beruf und Familie
Die Familienfreundlichkeit des Unternehmens ist für eine ausgewogene Work-Life-Balance von entscheidender Bedeutung. Den Kindern aller Mitarbeiter der am Standort Wien ansässigen
SOZIAL- UND ARBEITNEHMERBELANGE
230
Unternehmen steht ein Kindergarten auf dem Gelände des Flughafen Wien zur Verfügung. Die großzügigen und flexiblen Öffnungszeiten ermöglichen auch Mitarbeitern im Schichtdienst eine verlässliche Betreuung ihrer Kinder ab dem Krabbelalter. Die Schwerpunkte des pädago-gischen Angebots liegen auf Bilingualität, Bewegung und gesunder Ernährung.2020 wurden Hilfestellungen zu Home-Schooling, Pflege von Angehörigen und Arbeiten im Home-Office im Rahmen des Schwerpunkts „familienfreundliches Unternehmen“ in dieser herausfordernden Zeit angeboten.
Gesundheit und Arbeitssicherheit – Präventivdienste
Nach der unerfreulichen Entwicklung der Arbeitsunfälle 2019, wurden die eingeleiteten Prä-ventiv-Maßnahmen zur Reduktion der Unfälle Anfang 2020 fortgeführt. Die Maßnahmen und die rückläufige Verkehrsentwicklung infolge der Coronavirus-Pandemie, die ab Mitte März deutlich spürbar war, hat auch die Anzahl der Unfälle deutlich reduziert.
Die Pandemie hat darüber hinaus den Fokus der Präventivdienste von den ursprünglich geplanten Tätigkeiten wie Schulungen, Begehungen, Lehrlingswoche, BGF-Projekte etc. verlagert. Insbesondere die Arbeitsmedizin war hinsichtlich Corona-Schutzmaßnahmen, Mitwirkung im Krisenstab und Bereitstellung medizinischer Expertise gefordert. Home-Of-fice, Kurzarbeit und angepasste Bautätigkeiten dominierten die Beratungstätigkeiten der Sicherheitsfachkräfte.
Im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung konnten trotz der veränderten Rah-menbedingungen konzernweite Impfaktionen gegen Masern, FSME und Influenza durchge-führt werden. Die Führungskräfte wurden laufend in Form von „Handlungsanweisungen für das Arbeiten am Flughafen aufgrund von Corona“ über Maßnahmen zum persönlichen Schutz und zum Schutz aller Mitarbeiter informiert.
Standort Wien
2020
Veränderung
2019
2018
Meldepflichtige Arbeitsunfälle
71
-56,7%
164
131
1.000 MA-Quote
14,0
-53,2%
29,9
29,3
Diversität
Diversität stellt für die Flughafen Wien AG ein zentrales Thema dar. Deren Bedeutung für den Flughafen Wien zeigt alleine schon die Tatsache, dass derzeit unter den Mitarbeitern der Flug-hafen Wien AG und ihren Tochterunternehmen 65 Nationalitäten vertreten sind, die 11 unter-schiedlichen Religionsbekenntnissen angehören. Dass alle Dienstleistungsprozesse trotz dieser großen kulturellen Vielfalt reibungslos verlaufen, liegt vor allem an den umfassenden Schulungsmaßnahmen, die die Integration und das Aufgabenverständnis erleichtern.
Frauenförderung
Der Frauenanteil innerhalb der Flughafen-Wien-Gruppe lag 2020 bei rund 26%. Zurückzuführen ist diese niedrige Quote auf die speziellen, branchenspezifischen Tätigkeiten am Flughafen Wien – zwei Drittel der am Flughafen tätigen Mitarbeiter verrichten schwere körperliche Arbeit. Um den Flughafen Wien auch für Frauen als Arbeitgeber attraktiver zu machen, werden vor allem Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie gesetzt, aber auch entsprechen-de Karrieremöglichkeiten geschaffen. Klares Ziel des Unternehmens ist es, den Frauenanteil
SOZIAL- UND ARBEITNEHMERBELANGE
231
– insbesondere in Führungspositionen – auszubauen. Über alle vier Führungsebenen beläuft sich die Frauenquote in der Flughafen Wien AG derzeit auf 13,2%. Chancengleichheit und Gleichbehandlung am Arbeitsplatz sind in der Flughafen-Wien-Gruppe Grundvoraussetzung. Die Frauenquote der Kapitalvertreter im Aufsichtsrat der Flughafen Wien AG beträgt 22%.
Flexible Arbeitszeitmodelle
Mit flexiblen und individuellen Arbeitszeitmodellen werden die Bedürfnisse der Mitarbeiter bestmöglich berücksichtigt. Vor allem in den kaufmännischen Bereichen kommen verstärkt Gleitzeitmodelle zum Einsatz. Ergänzend wurde für alle Mitarbeiter die Möglichkeit geschaffen, Gehaltsbestandteile (z.B. Anerkennungszahlung für Dienstjubiläen) als Freizeit zu konsumie-ren. Darüber hinaus werden Bildungsteilzeit- bzw. Bildungskarenzmodelle und Sabbatical sowie mobiles Arbeiten angeboten.
Ältere Arbeitnehmer
Viele Mitarbeiter sind permanent hohen körperlichen Belastungen ausgesetzt. Maßnahmen zur Ermöglichung innerbetrieblicher Mobilität und das Angebot geeigneter Arbeitsplätze für diese Mitarbeitergruppe werden im Rahmen des Karriere- und Entwicklungs-Center (KEC) ein-gesetzt. So hat das KEC in den letzten beiden Jahren den unternehmensinternen Wechsel von insgesamt 33 älteren Dienstnehmern aus dem mit schwerer körperlicher Arbeit verbundenen Vorfeld-Bereich in eine neue gesundheitsschonendere Aufgabe im Terminalbereich koordiniert. An der Weiterentwicklung des KEC aufgrund der derzeitigen Krise wird intensiv mit dem Ziel gearbeitet, Mitarbeiter intern für zukünftig andere Aufgaben zu qualifizieren.
Menschen mit besonderen Bedürfnissen
Der Flughafen Wien arbeitet gemeinsam mit neun Hilfsorganisationen, Verbänden und Ins-titutionen intensiv an der kontinuierlichen Verbesserung der Barrierefreiheit. Zu den Schwer-punkten Ausstattung, Leitsystem, Lifte, Treppen, Parkierung und Toiletten wurden gemeinsam Einzelmaßnahmen erarbeitet und umgesetzt.
Ausgewählte Kennzahlen
Mitarbeiter der Flughafen Wien AG
2020
Veränderung
2019
Personalstand (Durchschnitt, FTE)
3.140
-1,0%
3.172
davon Arbeiter
1.890
-1,6 %
1.920
davon Angestellte
1.251
-0,1%
1.252
Personalstand (Stichtag, FTE)
3.057
-5,7%
3.241
davon Arbeiter
1.807
-6,5%
1.933
davon Angestellte
1.250
-4,5%
1.308
Personalstand (Köpfe)
3.669
-7,6%
3.963
Lehrlinge (Durchschnitt)
50
-3,9%
52
Durchschnittsalter in Jahren
42,9
2,4%
41,9
Betriebszugehörigkeit in Jahren
12,6
8,6%
11,6
Anteil Frauen in %
12,1
-2,7%
12,5
Aufwendungen für Weiterbildung in T€
504
-64,6%
1.422
Meldepflichtige Arbeitsunfälle
71
-56,7%
164
ACHTUNG DER MENSCHENRECHTE
232
Achtung der Menschenrechte
Das Unternehmen bekennt sich zur Einhaltung und Achtung der Menschenrechte. Die Flugha-fen Wien AG und ihre verbundenen Unternehmen haben keine Geschäftsstandorte in Ländern mit geringem Menschenrechtsverständnis, sondern ausschließlich innerhalb der Europäischen Union. Als Infrastruktur- und Dienstleistungsanbieter bezieht die Flughafen Wien AG auch lediglich fertige Endprodukte von ihren Lieferanten und hat keinen Einfluss auf deren Liefer-kette. Der neben den Unternehmenswerten herrschende Code of Conduct enthält wesentliche Grundsätze über die Interaktion aller Mitarbeiter mit internen und externen Partnern. Da das Vertrauen von Kunden, Aktionären, Mitarbeitern und der Öffentlichkeit wesentliche Auswir-kungen auf die Leistung der Flughafen-Wien-Gruppe hat, ist die Integrität ein wesentlicher Eckpfeiler innerhalb des Unternehmens.
BEKÄMPFUNG VON KORRUPTION UND BESTECHUNG
233
Bekämpfung von Korruption und Bestechung
Das Unternehmen kommuniziert an alle Mitarbeiter aktiv die Unternehmensziele durch klare Regelungen und regelmäßige Schulungen. Die Vermittlung von Grundwerten, wie Moral, Ethik und Integrität im Unternehmen sowie der respektvolle Umgang untereinander ist dabei von größter Wichtigkeit. Richtschnur dafür ist der Verhaltenskodex der FWAG. Seit Herbst 2015 ist eine „Whistleblower Hotline“ aktiv. Organisatorisch sorgt das Generalsekretariat für die not-wendige Unterstützung und ein rechtskonformes Verhalten. Der Leiter ist gleichzeitig oberster konzernweiter Compliance Officer. Er sorgt auch für die Schulung der betroffenen Mitarbeiter und informiert in internen Workshops über aktuelle gesetzliche Neuerungen etwa im Bereich des Korruptionsstrafrechts. Die FWAG unterliegt als Sektorenauftraggeber bei Beschaffungen teilweise den Regeln des Bundesvergabegesetzes. Dabei wurden auch Vorkehrungen imple-mentiert, die Korruption im Ansatz vermeiden sollen. Dies wird durch die Aktivitäten des zentralen Einkaufs und des zentralen Controllings sowie durch die konsequente Umsetzung des Vieraugenprinzips unterstützt.
Emittenten Compliance
Die Verpflichtungen die sich aus der Marktmissbrauchsverordnung der Europäischen Union und dem darauf beruhenden Börsegesetz ergeben, wurden vom Flughafen Wien in einer unter-nehmensinternen Richtlinie umgesetzt. Zur Vermeidung einer missbräuchlichen Verwendung oder Weitergabe von Insiderinformationen wurden interne Vertraulichkeitsbereiche eingerich-tet. Erfasst werden alle im In- und Ausland tätigen Mitarbeiter und Organe der Flughafen Wien AG, aber auch externe Leistungserbringer, die potenziellen Zugang zu Insiderinformationen erhalten. Zur laufenden Überwachung wurden organisatorische Maßnahmen und Kontroll-mechanismen implementiert. So erhält jeder Mitarbeiter, der in einem compliance-relevanten Bereich arbeitet, eine persönliche Schulung, wie er mit vertraulichen Informationen umzuge-hen hat. Um die Sensibilität für die „Emittenten Compliance“ auch im restlichen Unternehmen zu erhöhen, werden alle Mitarbeiter im Intranet und in Artikeln in der hauseigenen Mitarbei-terzeitung über dieses Thema informiert. Am Flughafen Malta werden ebenfalls die lokalen börsegesetzlichen Regelungen sowie europäische Verordnungen umgesetzt und überwacht. Dazu dienen interne Richtlinien, die neben den gesetzlichen Bestimmungen auch allgemeine Verhaltensregeln umfassen.
OFFENLEGUNG GEMÄß § 243A UGB
234
Offenlegung gemäß § 243a UGB
1. Grundkapital und Aktienstückelung
Das voll eingezahlte Grundkapital der Flughafen Wien AG beträgt € 152.670.000 und ist nach dem Aktiensplit vom 27. Juni 2016 in 84.000.000 auf Inhaber lautende Stückaktien geteilt, welche in einer Sammelurkunde bei der Oesterreichischen Kontrollbank verbrieft sind. Alle Aktien haben die gleichen Rechte und Pflichten („one share – one vote“).
Weitere Details zur Satzung bzw. Aktie sind auf der Website der Flughafen Wien AG unter www.viennaairport.comabrufbar.
2. Kapitalbeteiligungen an der Gesellschaft über 10%
Die Airports Group Europe S.à. r.l. hält 39,8% der Aktien. Die Stadt Wien und das Land Nieder-österreich halten jeweils 20,0%, die Flughafen Wien Mitarbeiterbeteiligung Privatstiftung hält 10,0% am Grundkapital der Flughafen Wien AG. Der Gesellschaft sind keine weiteren Aktionäre mit Beteiligungen am Kapital von zumindest 10,0% bekannt.
3. Syndikatsvereinbarung
40% der Aktien werden von den zwei Aktionären, dem Bundesland Niederösterreich (über die NÖ Landes-Beteiligungsholding GmbH) und der Stadt Wien (über die Wien Holding GmbH), in einem Syndikat gehalten. Der Syndikatsvertrag sieht die einheitliche Ausübung der Stimmrech-te in der Hauptversammlung sowie wechselseitige Übernahmerechte im Falle einer entgelt-lichen Übertragung der syndizierten Beteiligungen an Dritte vor. Änderungen des Syndikats-vertrags, die Auflösung des Syndikats und Beschlüsse auf Aufnahme neuer Syndikatspartner bedürfen der Einstimmigkeit.
4. Aktien mit besonderen Kontrollrechten
Der Gesellschaft ist nicht bekannt, dass Inhaber von Aktien über besondere Kontrollrechte verfügen.
5. Stimmrechtskontrolle bei Kapitalbeteiligung der Mitarbeiter
Die Stimmrechte der von der Flughafen Wien Mitarbeiterbeteiligung Privatstiftung gehalte-nen Aktien werden durch den Stiftungsvorstand ausgeübt. Bestellung und Abberufung des Stiftungsvorstands bedürfen der Zustimmung des Beirats der Flughafen Wien Mitarbeiter-beteiligung Privatstiftung. Über die Zustimmung wird im Beirat mit einfacher Mehrheit be-schlossen. Der Beirat besteht aus fünf Mitgliedern und ist paritätisch von je zwei Vertretern der Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite besetzt. Diese vier Beiratsmitglieder wählen einstimmig eine weitere Person zum Vorsitzenden des Beirats.
OFFENLEGUNG GEMÄß § 243A UGB
235
6. Bestellung und Abberufung von Mitgliedern des Vorstands und Aufsichtsrats
Entsprechend dem Corporate Governance Kodex ist gemäß Satzung eine Bestellung zum Vor-standsmitglied letztmalig in dem Kalenderjahr möglich, in dem der Kandidat das 65. Lebens-jahr vollendet. Eine Wahl in den Aufsichtsrat kann letztmalig in dem Kalenderjahr erfolgen, in dem der Kandidat das 70. Lebensjahr vollendet. Darüber hinaus bestehen keine sich nicht unmittelbar aus dem Gesetz ergebenden Bestimmungen über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie über die Änderung der Satzung der Gesellschaft.
7. Aktienrückkauf und genehmigtes Kapital
Der Vorstand der Flughafen Wien AG hat von der Ermächtigung der ordentlichen Hauptver-sammlung vom 3. Mai 2019 zum Aktienrückkauf Gebrauch gemacht, gemäß § 65 Abs. 1 Z 8 AktG bis zu 840.000 Stück auf Inhaber lautende Aktien, dies entspricht bis zu 1% des Grundkapitals, zu einem Preis von € 30,00 bis € 38,00 im Zeitraum von 4. November 2019 bis 30. Juni 2020 zurückzukaufen. Im Berichtsjahr wurden 77.380 Aktien im Betrag von € 2.727.369,40 erworben. Das Rückkaufprogramm wurde am 29. Mai 2020 vorzeitig beendet.
8. Kontrollwechsel
Das Darlehen der EIB (European Investment Bank) in Höhe von € 400,0 Mio. (derzeit aus-haftend mit € 275,0 Mio.) wurde unter der sogenannten „Change of Control“-Klausel abge-schlossen. Im Falle eines eingetretenen, bevorstehenden oder begründet als bevorstehend angenommenen Kontrollwechsels (gemäß nachstehender Definition) können diese Finanz-verbindlichkeiten vorzeitig fällig werden und damit verbundene Sicherheiten wegfallen, so-fern Grund zu der Annahme besteht, dass diese Änderung eine nachteilige Auswirkung auf die zukünftige Erfüllung der Finanzverbindlichkeit hat oder haben kann und nicht innerhalb eines bestimmten Zeitraums seitens der Flughafen Wien AG zusätzliche, für die Vertrags-partner akzeptable Sicherheiten zugunsten der jeweiligen Vertragspartner bestellt werden. Kontrollwechsel ist hierbei definiert als ein Ereignis, das dazu führt, dass (i) das Bundesland Niederösterreich und die Stadt Wien gemeinsam unmittelbar oder mittelbar weniger als 40% der stimmberechtigten Aktien an der Flughafen Wien AG halten oder (ii) eine natürliche oder juristische Person, die derzeit nicht die Kontrolle über die Flughafen Wien AG ausübt, die Kon-trolle (d. h. entweder direkt oder indirekt, über Anteilsbesitz, wirtschaftliche Umstände oder anderswie und entweder allein oder gemeinsam mit Dritten (i) das Innehaben von mehr als 50% der stimmberechtigten Aktien an der Flughafen Wien AG oder (ii) das Recht, die Mehrheit der Mitglieder der Entscheidungsorgane der Flughafen Wien AG zu benennen bzw. einen be-herrschenden Einfluss auf diese auszuüben) über die Flughafen Wien AG erlangt.
9. Entschädigungsvereinbarungen bei öffentlichem Übernahmeangebot
Es gibt keine Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Gesellschaft und ihren Vor-stands- und Aufsichtsratsmitgliedern oder Arbeitnehmern für den Fall eines öffentlichen Übernahmeangebots.
CORPORATE GOVERNANCE
236
Corporate Governance
Der konsolidierte Corporate-Governance-Bericht gemäß § 267b UGB für das Geschäftsjahr 2020 ist auf der Website der Flughafen Wien AG unter www.viennaairport.comveröffentlicht.
NACHTRAGSBERICHT
237
Nachtragsbericht
Verkehrsentwicklung am Flughafen Wien
Die Anzahl der abgefertigten Passagiere am Flughafen Wien reduzierte sich im Jänner 2021 um 90,5% auf 198.295 Fluggäste. Bei den Transferpassagieren verzeichnete der Flughafen Wien im Jänner 2021 ein Minus von 88,9% auf 47.366 gegenüber dem Jänner 2020. Die Anzahl der Lokal-passagiere sank im selben Zeitraum um 91,1% auf 148.310. Das Frachtaufkommen ging leicht um 3,1% auf 19.735 umgeschlagene Tonnen zurück. Die Flugbewegungen reduzierten sich um 80,9%, das Höchstabfluggewicht (Maximum Take-off Weight/MTOW) um 78,6%.
Entgelte 2021 am Flughafen Wien
Per 1. Jänner 2021 wurden die Entgelte gemäß der im Flughafenentgeltegesetz (FEG) festge-setzten Indexformel wie folgt geändert:
Landeentgelt, Infrastrukturentgelt Airside, Parkentgelt:+1,45%
Fluggastentgelt, Infrastrukturentgelt Landside, Sicherheitsentgelt:+1,45%
Infrastrukturentgelt Betankung:+1,45%
Das PRM-Entgelt blieb mit € 0,46 pro abfliegenden Passagier unverändert.
Das Sicherheitsentgelt beträgt im Jahr 2021 unter Berücksichtigung der Änderung gemäß Price-Cap-Formel € 8,44 pro abfliegendem Passagier.
PROGNOSEBERICHT
238
Prognosebericht
Prognose für Passagierentwicklung: Rund 15,9 Mio. Passagiere in der Flughafen-Wien-Gruppe und rund 12,5 Mio. Passagiere am Standort Wien erwartet.
2021 wird einen Aufschwung bringen, bleibt aber herausfordernd: Während sich aus heutiger Sicht die ersten drei bis sechs Monate noch schwach entwickeln werden, ist ab Sommer und im zweiten Halbjahr ein deutlicher Anstieg bei den Passagieren zu erwarten. Für den Stand-ort Wien erwartet der Flughafen Wien rund 12,5 Mio. Reisende im Gesamtjahr 2021 und für die Flughafen-Wien-Gruppe (inkl. Beteiligungen) rund 15,9 Mio. Reisende. Wesentlich dafür werden aber eine möglichst rasche großflächige Durchimpfung und international einheitliche Reisebestimmungen sein.
Finanzausblick 2021:
Die Flughafen Wien Gruppe verfügt über eine solide wirtschaftliche Basis und plant, 2021 wie-der aus der Verlustzone zu kommen, die Liquidität ist für alle vorhersehbaren Krisen-Szenarien ausreichend gesichert. Für das Geschäftsjahr 2021 werden aus heutiger Sicht ein Umsatz von € 430 Mio., ein positives EBITDA von € 150 Mio. und ein leicht positives Jahresergebnis von € 4 Mio. erwartet. Die Nettoverschuldung des Unternehmens wird voraussichtlich auf rund € 100 Mio. sinken. Die Investitionen werden bei rund € 62 Mio. liegen.
Schwechat, 11. März 2021
Der Vorstand
Dr. Günther Ofner
Vorstandsmitglied, CFO
Mag. Julian Jäger
Vorstandsmitglied, COO
Einzelabschluss 2020 der Flughafen Wien AG
BILANZ DER FLUGHAFEN WIEN AG
240
Bilanz der Flughafen Wien AG
Aktiva
31.12.2020
31.12.2019
€
T€
A) Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen und Rechte
11.516.951,73
8.679,1
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten
816.254.086,37
854.251,1
2. technische Anlagen und Maschinen
130.862.969,29
150.522,4
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
61.590.356,16
67.090,1
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau
138.007.390,02
127.386,1
Summe II
1.146.714.801,84
1.199.249,7
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen
268.722.778,57
268.722,8
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen
147.662.136,53
154.903,2
3. Beteiligungen
4.182.553,17
4.182,6
4. Wertpapiere (Wertrechte) desAnlagevermögens
659.543,52
659,5
5. sonstige Ausleihungen
703.415,71
732,4
Summe III
421.930.427,50
429.200,5
Summe A)
1.580.162.181,07
1.637.129,3
B) Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Hilfs- und Betriebsstoffe
3.822.416,44
3.934,2
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenständen
86.764.578,40
191.327,5
davon mit einer Restlaufzeit < 1 Jahr
61.630.105,63
116.152,1
davon mit einer Restlaufzeit > 1 Jahr
25.134.472,77
75.175,4
III. Wertpapiere und Anteile
1. sonstige Wertpapiere und Anteile
17.032.700,00
47.032,7
IV. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten
131.444.004,90
41.719,2
Summe B)
239.063.699,74
284.013,6
C) Rechnungsabgrenzungsposten
2.204.904,26
2.009,2
D) Aktive latente Steuern
34.497.110,03
31.456,2
Summe Aktiva
1.855.927.895,10
1.954.608,3
Passiva
31.12.2020
31.12.2019
€
T€
A) Eigenkapital
I. Eingefordertes, gezeichnetes und einbezahltes Grundkapital
152.670.000,00
152.670,0
Eigene Anteile
-227.767,28
-87,1
Summe I
152.442.232,72
152.582,9
II. Kapitalrücklagen (gebundene)
117.885.085,80
117.744,4
III. Gewinnrücklagen
1. gesetzliche Rücklage
2.579.158,88
2.579,2
2. andere Rücklagen (freie Rücklagen)
692.904.253,03
693.044,9
3. Rücklagen für eigene Anteile (gebunden)
-4.304.879,62
-1.718,1
Summe III
691.178.532,29
693.905,9
IV. Bilanzgewinn,
davon Gewinnvortrag: € 94.922.284,84; VJ: T€ 6,2
44.805.409,69
94.922,3
Summe A)
1.006.311.260,50
1.059.155,5
B) Investitionszuschüsse aus öffentlichen Mitteln
596.797,54
631,7
C) Rückstellungen
1. Rückstellungen für Abfertigungen
87.758.394,48
93.981,8
2. Rückstellungen für Pensionen
12.621.755,36
13.153,5
3. Rückstellungen für Steuern
0,00
9.450,8
4. sonstige Rückstellungen
133.081.894,11
222.421,2
Summe C)
233.462.043,95
339.007,3
D) Verbindlichkeiten
597.471.289,34
537.035,2
davon mit einer Restlaufzeit < 1 Jahr
282.471.289,34
197.035,2
davon mit einer Restlaufzeit > 1 Jahr
315.000.000,00
340.000,0
E) Rechnungsabgrenzungsposten
18.086.503,77
18.778,7
Summe Passiva
1.855.927.895,10
1.954.608,3
GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG DER FLUGHAFEN WIEN AG
241
Gewinn- und Verlustrechnung der Flughafen Wien AG
vom 1. Jänner 2020 bis 31. Dezember 2020
1.1. - 31.12.2020
1.1. - 31.12.2019
€
T€
1. Umsatzerlöse
298.723.888,29
755.582,4
2. aktivierte Eigenleistungen
1.295.728,94
2.678,1
3. sonstige betriebliche Erträge
a) Erträge aus dem Abgang vom und der Zuschreibung zum Anlagevermögen mit Ausnahme der Finanzanlagen
756.570,34
1.336,3
b) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen
7.788.162,24
4.201,8
c) Erträge aus der Auflösung von Investitions zuschüssen aus öffentlichen Mitteln
239.643,28
172,3
d) übrige Summe 3
55.525.204,88
1.135,9
Summe 3.
64.309.580,74
6.846,4
4.
Betriebsleistung (Zwischensumme aus Z 1 bis 3)
364.329.197,97
765.106,9
5.
Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen
a) Materialaufwand
16.199.185,69
27.524,5
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen
27.856.844,31
46.432,1
Summe 5.
44.056.030,00
73.956,6
6.
Personalaufwand
a) Löhne
71.735.729,83
83.702,1
b) Gehälter
71.992.830,04
88.134,3
c) Soziale Aufwendungen
49.891.821,45
71.120,1
davon für Altersversorgung
2.958.717,95
3.761,2
davon für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen
5.915.650,37
19.165,8
davon für gesetzlich vorgeschriebene Sozial-abgaben sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge
39.960.838,42
44.978,7
Summe 6.
193.620.381,32
242.956,5
7.
Abschreibungen auf immaterielle Gegen-stände des Anlagevermögens und Sachanlagen
davon außerplanmäßige Abschreibungen auf das Anlagevermögen € 8.013.152,47; Vorjahr: T€ 0,0
104.219.556,09
96.346,0
GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG DER FLUGHAFEN WIEN AG
242
8.
sonstige betriebliche Aufwendungen
a) Steuern, soweit sie nicht unter Z 18 fallen
344.808,71
530,5
b) übrige
100.710.527,66
183.276,8
Summe 8.
101.055.336,37
183.807,3
Summe 5. - 8.
442.951.303,78
597.066,3
9.
Betriebserfolg (Zwischensumme aus Z 4 bis 8)
-78.622.105,81
168.040,6
10.
Erträge aus Beteiligungen
davon aus verbundenen Unternehmen: € 18.386.025,66; VJ: T€ 31.459,3
18.703.826,46
31.726,6
11.
Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens
davon aus verbundenen Unternehmen: € 666.073,08; VJ: T€ 693,7
673.893,30
704,2
12.
sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
davon aus verbundenen Unternehmen: € 577,64; VJ: T€ 9,2
1.301.557,02
1.513,2
13.
Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen
455.640,50
75,8
14.
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
davon betreffend verbundene Unternehmen: € 1.263.091,66; VJ: T€ 1.365,2
14.775.022,85
15.924,6
15.
Finanzerfolg (Zwischensumme aus Z 10 bis 14)
6.359.894,43
18.095,2
16.
Ergebnis vor Steuern
-72.262.211,38
186.135,7
17.
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
22.145.336,23
-37.179,7
davon latenter Steuerertrag
3.040.893,70
5.400,4
18.
Jahresfehlbetrag / -überschuss
-50.116.875,15
148.956,0
19.
Zuweisung zu Gewinnrücklagen
0,00
54.040,0
20.
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr
94.922.284,84
6,2
21.
Bilanzgewinn
44.805.409,69
94.922,3
Anhang zum Jahresabschluss 2020 der Flughafen Wien Aktiengesellschaft
ALLGEMEINE ANGABEN ZUM JAHRESABSCHLUSS 2020
244
Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss 2020
Angaben zum Unternehmen
Die Flughafen Wien Aktiengesellschaft (AG) und ihre Tochterunternehmen sind Dienstleis-tungsunternehmen im Bereich Bau und Betrieb von Zivilflugplätzen mit allen hiermit in Zu-sammenhang stehenden Einrichtungen. Die Flughafen Wien AG betreibt als Zivilflugplatzhalter den Flughafen Wien. Der Sitz der Gesellschaft befindet sich in Schwechat, Österreich. Die Anschrift lautet: Flughafen Wien AG, Postfach 1, A-1300 Wien-Flughafen. Die Gesellschaft ist in das Firmenbuch beim Landes- als Handelsgericht Korneuburg (FN 42984 m) eingetragen.
Die wesentlichen Betriebsgenehmigungen der Flughafen Wien AG betreffen folgende:
Das Bundesministerium für Verkehr und verstaatlichte Betriebe hat am 27. März 1955 gemäß § 7 des Luftverkehrsgesetzes vom 21. August 1936 der Flughafen Wien Betriebsgesellschaft m.b.H. die Genehmigung zur Anlegung und zum Betrieb des für den allgemeinen Verkehr be-stimmtenFlughafen Wien-Schwechat sowie für die Piste 11/29 erteilt.
Am 15. September 1977 wurde vom Bundesministerium für Verkehr gemäß § 78 Abs. 2 LFG, BGBl. Nr. 253/1957 die Benützungsbewilligung für die Instrumentenpiste 16/34 samt Rollwegen und Befeuerungsanlagen erteilt.
Im Jahr 2017 wurde der Flughafen Wien vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie gemäß den Anforderungen der EU (VO) 139/2014 zertifiziert. Am 14. Dezember 2017 wurde die bis auf Widerruf gültige Zertifizierungsurkunde dafür ausgestellt. Die EU Zertifizie-rung von europäischen Verkehrsflughäfen dient zur Schaffung und Aufrechterhaltung eines einheitlichen, hohen Niveaus der Sicherheit der Zivilluftfahrt in Europa.
Allgemeine Angaben
Auf den vorliegenden Jahresabschluss zum 31. Dezember 2020 wurden die Rechnungslegungs-bestimmungen des österreichischen Unternehmensgesetzbuchs (UGB) in der geltenden Fas-sung angewandt.
Der Jahresabschluss wurde unter Anwendung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchfüh-rung und Bilanzierung (§ 201 Abs. 2 UGB) sowie der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft zu vermitteln (§ 222 Abs. 2 UGB), aufgestellt. Dabei wurde insbesondere der Grundsatz der kaufmännischen Vorsicht beachtet, drohende Verluste passiviert, nicht realisierte Gewinne jedoch nicht erfasst. Die Vermögens-gegenstände, Rückstellungen und Verpflichtungen wurden vollständig erfasst und einzeln bewertet, wobei die Bewertung willkürfrei erfolgte.
Die bisherige Form der Darstellung wurde bei der Erstellung des vorliegenden Jahresab-schlusses beibehalten.
Zur Erhöhung der Übersichtlichkeit werden die Forderungen und Verbindlichkeiten gemäß § 223 Abs. 6 Z 2 UGB im Anhang aufgegliedert.
Das Unternehmen ist Mutterunternehmen des Konsolidierungskreises der Flughafen Wien AG.
Es wird festgehalten, dass es im Jahresabschluss bei gerundeten Zahlenangaben zu Run-dungsdifferenzen kommen kann. Dies gilt auch für sonstige Angaben wie Personalstand etc.
ALLGEMEINE ANGABEN ZUM JAHRESABSCHLUSS 2020
245
Rechtliche Verhältnisse
Mit der Tochtergesellschaft Vienna Aircraft Handling Gesellschaft m.b.H. bestand per 31. De-zember 2020 ein Ergebnisabführungsvertrag.
Größenklasse
Bei der Gesellschaft handelt es sich um eine große Kapitalgesellschaft laut § 221 Abs. 3 UGB.
Gliederungs- und Bilanzierungsmethoden
Für die Erstellung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung wurden die Gliederungs- und Bewertungsvorschriften gemäß den §§ 195 bis 211 und 222 bis 235 UGB angewandt. Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren gemäß § 231 Abs. 2 UGB aufgestellt.
Bei der Bewertung wurde von der Fortführung des Unternehmens (going concern) ausge-gangen. Auf Basis der aktuellen Unternehmensplanung, ausreichend vorhandener Liquidität und getroffener Finanzierungsmaßnahmen sieht der Vorstand der Gesellschaft die Liquidität der Flughafen Wien AG für mindestens die nächsten zwölf Monate als gesichert an.
Die bisherigen angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden beibehalten.
BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN
246
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen
Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen wurden mit den Anschaf-fungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige bzw. außerplanmäßige Abschrei-bungen, angesetzt, wobei in den Herstellungskosten auch angemessene Teile von Material- und Fertigungsgemeinkosten, nicht jedoch Zinsen enthalten sind.
Die Nutzungsdauern bewegen sich in der Regel bei immateriellen Vermögensgegenständen zwischen 4 und 20 Jahren, bei Grundstückseinrichtungen zwischen 10 und 20 Jahren, bei Ge-bäuden zwischen 10 und 50 Jahren, bei technischen Anlagen und Maschinen zwischen 4 und 20 Jahren, bei anderen Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung zwischen 4 und 15 Jahren, beim technischen Lärmschutz sind es 20 Jahre.
Abschreibungsbeginn ist das Aktivierungsdatum (Inbetriebnahmedatum). Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen linear und monatsgenau (pro rata temporis).
Geringwertige Vermögensgegenstände werden im Jahr der Anschaffung abgeschrieben.
Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen, bei denen Anzeichen für Wert-minderungen vorliegen, werden durch den Vergleich des Buchwerts mit dem beizulegenden Wert auf ihre Werthaltigkeit untersucht. Liegt der beizulegende Wert unter dem Buchwert, erfolgt eine Abwertung auf den niedrigeren beizulegenden Wert, sofern die Wertminderungen voraussichtlich von Dauer sind. Der beizulegende Wert wird unter Anwendung der Discoun-ted-Cashflow-Methode ermittelt. Dabei werden Prognosen hinsichtlich der Zahlungsströme angestellt, die über die geschätzte Nutzungsdauer erzielt werden. Der verwendete Abzinsungs-satz berücksichtigt die mit dem Vermögensgegenstand verbundenen Risiken.
Aufgrund der laufenden Bauvorhaben und der damit zusammenhängenden Prüfungserfor-dernisse sind im Zusammenhang mit der Bestimmung der Anschaffungs- und Herstellungs-kosten von Sachanlagen hinsichtlich der Periodenabgrenzung Einschätzungen zu treffen.
Zuschreibungen zu Vermögensgegenständen des Anlagevermögens werden vorgenommen, wenn die Gründe für die außerplanmäßige Abschreibung weggefallen sind. Die Zuschreibung erfolgt auf maximal den Nettobuchwert, der sich unter Berücksichtigung der Normalabschrei-bungen, die inzwischen vorzunehmen gewesen wären, ergibt.
Finanzanlagen
Finanzanlagen sind mit den Anschaffungskosten bewertet. Unverzinste Ausleihungen wurden abgezinst, verzinste mit dem Nominalwert am Bilanzstichtag angesetzt. Außerplanmäßige Abschreibungen/Zuschreibungen werden nur im Falle einer voraussichtlichen dauernden Wert-minderung bzw. Wertsteigerung (bis max. Anschaffungskosten) vorgenommen.
BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN
247
Umlaufvermögen
Die Gegenstände des Umlaufvermögens wurden gemäß § 206 UGB mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt, wobei auf eine verlustfreie Bewertung Bedacht genommen wurde.
Auf der Aktivseite wurden Fremdwährungsposten zum Anschaffungskurs oder zum niedri-geren Devisengeldkurs zum Bilanzstichtag angesetzt.
Zuschreibungen zu Vermögensgegenständen des Umlaufvermögens werden vorgenommen, wenn die Gründe für die außerplanmäßige Abschreibung weggefallen sind.
Vorräte
Die Vorräte werden zu Einstandskosten bzw. unter Beachtung einer verlustfreien Bewertung angesetzt. Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer sowie geminderter Verwertbarkeit ergeben, werden durch angemessene Wertabschläge berücksichtigt.
Die Vorräte wurden nach der Methode der gewogenen Durchschnittspreise sowie bei be-stimmten Vorräten nach dem Festwertverfahren bewertet, wobei in Einzelfällen eine Abwer-tung aufgrund geringer Umschlagshäufigkeit durchgeführt wurde.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden mit dem Nennbetrag angesetzt.
Bei den Forderungen wurden erkennbare Einzelrisiken durch Einzelwertberichtigungen berücksichtigt.
Latente Steuern
Latente Steuern werden gemäß § 198 Abs. 9 und 10 UGB nach dem bilanzorientierten Konzept und ohne Abzinsung auf Basis des aktuellen Körperschaftsteuersatzes von 25% gebildet.
BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN
248
Rückstellungen und Verbindlichkeiten
Rückstellungen
Rückstellungen werden in der Höhe ihres voraussichtlichen Anfalls unter Berücksichtigung des Vorsichtsgrundsatzes gebildet. Bezüglich Bewertung der Rückstellungen für Abfertigungen, Pensionen, Jubiläumsgelder und Altersteilzeit wird auf die im Anhang enthaltenen Erläuterun-gen zu den einzelnen Bilanzposten verwiesen.
In den sonstigen Rückstellungen werden unter Beachtung des Vorsichtsprinzips alle zum Zeitpunkt der Bilanzerstellung erkennbaren Risiken und der Höhe sowie dem Grunde nach ungewissen Verbindlichkeiten mit den Beträgen berücksichtigt, die nach vernünftiger kauf-männischer Beurteilung erforderlich sind.
Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.
Auf der Passivseite wurden Fremdwährungsposten zum Anschaffungskurs oder zum höhe-ren Devisenbriefkurs zum Bilanzstichtag angesetzt.
Derivative Finanzinstrumente
Der Tochtergesellschaft Vienna Aircraft Handling Gesellschaft m.b.H. wurde eine Option eingeräumt, dass die Flughafen Wien AG die Anteile an der Flugplatz Vöslau BetriebsGmbH zu einem fixierten Erwerbspreis in Höhe der Anschaffungskosten zuzüglich aller auf die Be-teiligung gebuchten Zuschüsse übernimmt (T€ 8.673,4).
Zum Bilanzstichtag bestanden keine weiteren derivativen Finanzinstrumente.
COVID-19 AUSWIRKUNGEN
249
COVID-19 Auswirkungen
Erleichterungs- und Unterstützungsmaßnahmen
Zuschüsse, die an keine Gegenleistung geknüpft sind und die mit hinreichender Sicherheit gewährt werden bzw. auf welche ein Rechtsanspruch besteht, wurden als sonstige Forde-rung aktiviert, soweit die Voraussetzungen dafür erfüllt sind. Zuschüsse wurden als sonstige betriebliche Ertrag dargestellt. Im Geschäftsjahr 2020 wurden am Standort Wien insgesamt T€ 53.433,9 an ergebniswirksamen Erstattungsansprüchen im Wesentlichen aus Kurzarbeits-geld erfasst, weitere ergebniswirksame Erstattungsansprüche wurden als Umsatzersatz während des Lockdowns im November und Dezember in Höhe von T€ 1.374,6. gewährt und in den sonstigen betrieblichen Erträgen dargestellt. Weiters wurden auch die steuerlichen Verluste des GJ 2020 auf vergangen Geschäftsjahre mit positiven steuerlichen Ergebnissen rückgetragen (steuerlicher Verlustrücktrag).
Liquidität und Going Concern
Der Flughafen Wien AG weist zum 31.12.2020 einen Jahresfehlbetrag von T€ 50.116,9 sowie einen operativen Cash Flow von minus T€ 52.123,8 aus und verfügt im Zeitpunkt der Aufstellung des Abschlusses über finanzielle Mittel in Höhe von T€ 189.169,1, die aus Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, sonstigen hochliquiden Vermögenswerten (Wertpapiere und Termineinlagen) bestehen. Weiters stehen nicht in Anspruch genommene Kreditlinien bereit. Aufgrund der pandemiebedingten Unsicherheit geht die aktuelle Planung für das GJ 2021 von mehreren Szenarien aus, je nach Härtegrad der angenommenen Beschränkungen. Keines der Szenarien lässt eine Bestandsgefährdung des Unternehmens erkennen. Das Kosteneinspa-rungsprogramm wird weitergeführt, alle stattlichen Unterstützungsmassnahmen werden, sofern möglich, wahrgenommen. Der Konzernabschluss wurde daher unter der Annahme der Unternehmensfortführung aufgestellt und enthält keine Anpassungen der Buchwerte und Klassifizierungen von Vermögenswerten, Schulden und ausgewiesenen Aufwendungen, die gegebenenfalls notwendig wären, wenn die Annahme der Unternehmensfortführung nicht angemessen wäre.
Bewertung von Vermögensgegenständen
Im Geschäftsjahr 2020 wurden Sonderabschreibungen in Höhe von T€ 8.013,2 erfasst. Aufgrund der COVID-19-Pandemie kam es zur Unterbrechungen und vorübergehenden Stilllegung von Bauprojekten und in Folge zur Wertberichtigung der Buchwerte. Es erfolgte eine Abwertung auf den niedrigeren beizulegenden Wert da die Planungsleistungen im Zeitpunkt der Fortset-zung des Projektes derzeit als technisch veraltet zu beurteilen sind. Andere Vermögenswerte sind weiterhin zu den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet und es deuten aufgrund der COVID-19-Pandemie keine Anzeichen auf eine Wertminderung hin. Bei den Forderungen wurden erkennbare aufgrund der Pandemie erhöhte Risiken durch Einzelwertberichtigung berücksichtigt.
ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ
250
Erläuterungen zur Bilanz
Aktiva
Anlagevermögen
Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist der beiliegenden Aufstellung über die Entwicklung des Anlagevermögens zu entnehmen.
Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen
Die immateriellen Vermögensgegenstände in Höhe von T€ 11.517,0 erhöhten sich um 32,7% oder um T€ 2.837,8 und betreffen im Wesentlichen Konzessionen und Rechte.
Die Sachanlagen in Höhe von T€ 1.146.714,8 sanken um 4,4% oder T€ 52.534,9. Darin sind Grundstücke und Bauten, technische Anlagen und Maschinen, andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau enthalten.
Der Grundwert bei den Grundstücken und Bauten beträgt T€ 101.519,5 (2019: T€ 99.519,5).
Die den geleisteten Anzahlungen und Anlagen in Bau zugeordneten Buchwerte betrugen zum 31. Dezember 2019 T€ 126.696,4 und erhöhten sich aufgrund von Zugängen abzüglich Umbuchungen bis zum 31. Dezember 2020 auf T€ 138.007,4.
Finanzanlagen
Es wurden bei den Ausleihungen an verbundene Unternehmen Zuschreibungen aus der Auf-lösung der Abzinsung eines Gesellschafterdarlehens (IVW) mit einem Betrag von T€ 46,5 (2019: T€ 75,8) vorgenommen. Das Darlehen wurde im Geschäftsjahr vollständig getilgt.
Von den Ausleihungen sind T€ 12.829,0 (2019: T€ 6.456,6) innerhalb eines Jahres fällig.
Anteile an verbundenen Unternehmen wurden im Geschäftsjahr 2020 sowie im Vorjahr nicht zugeschrieben.
Die Wertpapiere des Anlagevermögens setzen sich folgendermaßen zusammen:
Beträge in T€
2020
2019
Aktien
521,8
521,8
Sonstige
137,7
137,7
659,5
659,5
ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ
251
Umlaufvermögen
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände setzen sich wie folgt zusammen:
31.12.2020
Forderungen mit einer Restlaufzeit
Beträge in T€
bis zu einem Jahr
von einem bis fünf Jahren
von mehr als fünf Jahren
Gesamt
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
11.476,3
0,0
0,0
11.476,3
2. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen
5.471,6
0,0
0,0
5.471,6
3. Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
68,6
0,0
0,0
68,6
4. Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände
44.613,7
25.134,5
0,0
69.748,1
61.130,1
25.134,5
0,0
86.764,6
31.12.2019
Forderungen mit einer Restlaufzeit
Beträge in T€
bis zu einemJahr
von einem bis fünf Jahren
von mehr als fünf Jahren
Gesamt
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
46.603,5
0,0
0,0
46.603,5
2. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen
3.907,7
0,0
0,0
3.907,7
3. Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
250,1
0,0
0,0
250,1
4. Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände
65.390,9
75.175,4
0,0
140.566,3
116.152,1
75.175,4
0,0
191.327,5
Bei den „Forderungen aus Lieferungen und Leistungen“ bestanden zum Stichtag Wertberich-tigungen in Höhe von T€ 5.746,0 (2019: T€ 6.401,6). Es wurde keine pauschale Einzelwertbe-richtigung im Geschäftsjahr 2020 gebildet.
Der Posten „Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen“ resultiert wie im Vorjahr im Wesentlichen aus Leistungs- und Organschaftsabrechnungen.
Die wesentlichen Positionen der sonstigen Forderungen stellen sich wie folgt dar:
Beträge in T€
2020
2019
Forderungen aus Veranlagung von Termingeldern
40.692,4
125.738,5
Forderungen aus Steuern
8.714,8
5.333,4
Forderungen an Kreditkartenunternehmen
347,7
1.280,8
Übrige sonstige Forderungen
19.993,3
8.213,6
Summe
69.748,1
140.566,3
In den „sonstigen Forderungen und Vermögensgegenständen“ sind u. a. Kreditkartenabrech-nungen in Höhe von T€ 347,7 (2019: T€ 1.280,8) enthalten, die erst nach dem Abschlussstichtag zahlungswirksam werden.
ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ
252
Die Forderungen aus Steuern betrafen im Wesentlichen Forderungen aus Körperschaftsteuer in Höhe von T€ 7.171,6 (2019: T€ 8.005,9) sowie Vorsteuerguthaben, die mit Verbindlichkeiten für Umsatzsteuer sowie Lohn- und Gehaltsabgaben saldiert werden. Im Berichtsjahr 2020 beträgt die Forderung in Summe T€ 8.714,8 (2019: T€ 5.333,4).
Wertpapiere des Umlaufvermögens
Die Wertpapiere des Umlaufvermögens setzen sich folgendermaßen zusammen:
Beträge in T€
Buchwert
Marktwert
Buchwert
Marktwert
2020
2020
2019
2019
RLB NÖ Ergänzungskapital
12.050,0
12.854,5
12.050,0
13.446,6
Hypo NÖ Anleihe
4.982,7
5.114,5
4.982,7
5.137,0
RLB NÖ Cap 01/26
0,0
0,0
15.000,0
15.826,5
RLB NÖ Cap 01/30
0,0
0,0
15.000,0
15.000,0
Summe
17.032,7
17.969,0
47.032,7
49.410,1
Im Geschäftsjahr 2020 waren bei den Wertpapieren des Umlaufvermögens keine Zuschrei-bungen möglich. Die beiden Wertpapiere RLB NÖ Cap wurden während des Jahres verkauft.
Latente Steuern
Die latenten Steuern zum Bilanzstichtag wurden für temporäre Differenzen zwischen dem steuerlichen und unternehmensrechtlichen Wertansatz für folgende Posten gebildet:
Beträge in T€
31.12.2020
31.12.2019
Aktive latente Steuerabgrenzung
Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen
16.760,3
13.680,5
Personalrückstellungen
16.050,2
18.183,8
Ausleihungen
0,0
39,7
Sonstige Rückstellungen
3.785,9
1.614,3
36.596,4
33.518,2
Passive latente Steuerabgrenzung
Sachanlagen
-2.099,3
-2.062,0
-2.009,3
-2.062,0
Steuerabgrenzung (saldiert)
34.497,1
31.456,2
ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ
253
Passiva
Eigenkapital
Grundkapital
Das Grundkapital beläuft sich mit Stichtag 31. Dezember 2020 auf € 152.670.000,00 und ist geteilt in 84.000.000 Stück (2019: 84.000.000 Stück) auf Inhaber lautende nennwertlose stimm- und gewinnberechtigte Stammaktien, welche in einer Sammelurkunde bei der Oes-terreichischen Kontrollbank verbrieft sind. Gemäß § 229 UGB wird der Erwerb von 125.319 Stück eigenen Aktien (Nennbetrag) als Korrekturposten des Eigenkapitals in Höhe von T€ 227,8 (2019: T€ 87,1) ausgewiesen.
Kapitalrücklagen
Das bei der im Jahr 1992 durchgeführten Emission erzielte Agio von T€ 92.221,8 und das 1995 bei der Grundkapitalaufstockung erzielte Agio von T€ 25.435,5 stellen die gebundene Kapital-rücklage dar.
Im Geschäftsjahr 2020 wurde aufgrund des Erwerbes eigener Aktien ein Betrag in Höhe von T€ 140,6 (2019: T€ 87,1) (Nennbetrag der eigenen Aktien) den gebundenen Kapitalrücklagen aus den freien Gewinnrücklagen zugeführt.
Gewinnrücklagen
Die gesetzliche Rücklage zeigt sich mit einer Höhe von T€ 2.579,2 gegenüber dem Vorjahr unverändert.
Die im Geschäftsjahr 2020 erworbenen eigenen Anteile in Höhe von T€ 2.586,7 (2019: T€ 1.718,1) werden als Unterschied zwischen dem Nennbetrag und den Anschaffungskosten der eigenen Anteile mit den freien Gewinnrücklagen verrechnet.
Die anderen Rücklagen (inkl. freie Rücklage) veränderten sich von T€ 693.044,9 um die Um-widmung von minus T€ 140,6 in die gebundenen Kapitalrücklagen auf T€ 692.904,3.
Bilanzgewinn
Der Bilanzgewinn beläuft sich auf T€ 44.805,4 (2019: T€ 94.922,3).
Die Entwicklung des Bilanzgewinns stellt sich wie folgt dar:
Beträge in T€
Bilanzgewinn zum 31.12.2019
94.922,3
– Gewinnausschüttung
0,0
– Jahresfehlbetrag
-50.116,9
Bilanzgewinn zum 31.12.2020
44.805,4
ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ
254
Investitionszuschüsse aus öffentlichen Mitteln
Der Gesellschaft wurden in den Jahren 1977 bis 1985 nicht rückzahlungspflichtige Investitions-zuschüsse von öffentlichen Gebietskörperschaften gewährt. In den Jahren 1997, 1998 und 1999 erhielt die Flughafen Wien AG Investitionszuschüsse seitens der Europäischen Union. Die von der Republik Österreich in den Jahren 2002 bis 2004 ausbezahlten Investitionszuwachsprämien werden wie Investitionszuschüsse aus öffentlichen Mitteln behandelt und über die Nutzungs-dauer der betreffenden Sachanlage erfolgswirksam erfasst. Die Investitionszuschüsse werden gemäß dem gesetzlichen Gliederungsschema nach dem Eigenkapital gesondert ausgewiesen. Die Entwicklungen der Investitionszuschüsse sind in Anlage 3 ersichtlich.
Rückstellungen
Für den Bilanzstichtag 31. Dezember 2020 wurde für die Berechnung der Abfertigungsrück-stellung der Flughafen Wien AG ein versicherungsmathematisches Gutachten nach den Regeln gemäß IFRS (IAS 19) mit einem Zinsfuß von 0,6% (2019: 0,60%) nach der „Projected Unit Credit Method“ erstellt. Für das rechnungsmäßige Pensionsalter wurde das frühestmögliche Anfalls-alter für die (vorzeitige) Alterspension gemäß Pensionsreform 2004 (Budgetbegleitgesetz 2003) unter der Berücksichtigung der Übergangsregelung herangezogen, für Nachtschwerarbeiter und Schwerarbeiter wurde ein vorzeitiges Pensionsantrittsalter angesetzt. Als biometrische Rechnungsgrundlage wurden die Generationentafeln AVÖ 2018-P gemischter Bestand mit auf den Personalbestand der Flughafen- Wien-Gruppe adaptierten Invalidisierungswahrschein-lichkeiten zugrunde gelegt. Als Gehaltstrend wurde eine Steigerung von 3,31% (2019: 3,83%) angenommen. Bei Abfertigungsrückstellungen wurden die Fluktuations-wahrscheinlichkeiten analog dem Vorjahr (kombiniert mit Auszahlungswahrscheinlichkeiten), gestaffelt vom 1. bis zum 25. Dienstjahr, getrennt für Arbeiter (6,9% bei 28,2% bis 7,0% bei 85,2%) und Angestellte (8,9% bei 42,8% bis 7,1% bei 86,6%), angesetzt. Die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste in Höhe von plus T€ 4.594,3 (2019: minus T€ 6.929,2) werden unmittelbar erfolgs-wirksam im Personalaufwand erfasst.
Die Rückstellungen für Pensionen wurden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen entsprechend den Grundsätzen gemäß IFRS (IAS 19), mit einem Zinsfuß von 0,6% (2019: 0,60%) nach der „Projected Unit Credit Method“ ermittelt. Als biometrische Rechnungsgrundlage wurden die Generationentafeln AVÖ 2018-P Angestellte zugrunde gelegt. Für das rechnungs-mäßige Pensionsalter wurde das frühestmögliche Anfallsalter für die (vorzeitige) Alterspension gemäß Pensionsreform 2004 (Budgetbegleitgesetz 2003) unter der Berücksichtigung der Übergangsregelung herangezogen. Als Gehaltstrend wurde eine Steigerung von 3,31% (2019: 3,83%), als Pensionstrend eine von 2,10% (2019: 2,10%) angenommen. Da kein (2019: kein) aktiver Mitarbeiter Ansprüche aus Leistungspensionen hat, wurden keine Fluktuationswahr-scheinlichkeiten angenommen. Die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste in Höhe von minus T€ 286,0 (2019: minus T€ 858,6) werden unmittelbar erfolgswirksam im Personalaufwand erfasst.
Die Berechnung der Rückstellungen für Jubiläumsgelder erfolgte nach versicherungsma-thematischen Grundsätzen nach den Regeln gemäß IFRS (IAS 19) mit einem Zinsfuß von 0,6% (2019: 0,60 %) nach der „Projected Unit Credit Method“. Als biometrische Rechnungsgrundlage wurden die Generationentafeln AVÖ 2018-P gemischter Bestand mit auf den Personalbestand der Flughafen- Wien-Gruppe adaptierten Invalidisierungswahrscheinlichkeiten zugrunde gelegt. Für das rechnungsmäßige Pensionsalter wurde das frühestmögliche Anfallsalter für die (vorzeitige) Alterspension gemäß Pensionsreform 2004 (Budgetbegleitgesetz 2003) unter der Berücksichtigung der Übergangsregelung herangezogen, für Nachtschwerarbeiter und Schwerarbeiter wurde ein vorzeitiges Pensionsantrittsalter angesetzt. Als Gehaltstrend wur-
ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ
255
de eine Steigerung von 3,31% (2019: 3,83%) angenommen. Bei Jubiläumsgeldrückstellungen wurden die Fluktuationswahrscheinlichkeiten analog dem Vorjahr, gestaffelt vom 1. bis zum 25. Dienstjahr, ebenfalls getrennt für Arbeiter (6,9% bis 1,1%) und Angestellte (8,9% bis 1,0%) berücksichtigt. Die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste in Höhe von plus T€ 2.575,8 (2019: minus T€ 2.902,4) werden unmittelbar erfolgswirksam im Personalaufwand erfasst.
Die Rückstellungen für Verpflichtungen aus Altersteilzeitvereinbarungen werden nach ver-sicherungsmathematischen Grundsätzen nach den Regeln gemäß IFRS (IAS 19) mit einem Zins-fuß von 0,2% (2019: 0,2%) nach der „Projected Unit Credit Method“ ermittelt. Als Gehaltstrend wurde eine Steigerung von 3,83% (2019: 3,83%) angenommen. Lohnnebenkosten wurden in der Höhe von 7,28% sowie Dienstgeber-Sozialversicherungsbeiträge in der Höhe von pauschal 21,23% (bis zur ASVG-Höchstbeitragsgrundlage) berücksichtigt. Die versicherungsmathema-tischen Gewinne und Verluste in Höhe von minus T€ 958,9 (2019: minus T€ 1.482,7) werden unmittelbar erfolgswirksam im Personalaufwand erfasst.
Die Zinsaufwendungen betreffend Abfertigungs-, Pensions-, Altersteilzeit- und Jubiläums-geldrückstellungen sowie die Auswirkung aus einer Änderung des Zinssatzes werden im Per-sonalaufwand erfasst.
In den sonstigen Rückstellungen sind im Wesentlichen folgende Rückstellungen enthalten: Jubiläumsgelder T€ 31.930,9 (2019: T€ 33.426,9), Rückstellungen für Altersteilzeit T€ 21.354,1 (2019: T€ 21.300,1), nicht konsumierter Urlaub T€ 380,1 (2019: T€ 10.970,3), Prämien für das Berichtsjahr und Vorjahre T€ 2.129,1 (2019: T€ 4.374,5), noch nicht fakturierte Lieferungen und Leistungen T€ 21.635,6 (2019: T€ 34.224,3), Rückstellungen für Ermäßigungen T€ 21.536,2 (2019: T€ 84.054,8), Rückstellungen für diverse Personalaufwendungen T€ 9.721,1 (2019: T€ 8.236,6) sowie eine Rückstellung für drohende Verluste aus der für den Erwerb der Flugplatz Vöslau BetriebsGmbH von der Vienna Aircraft Handling Ges.m.b.H. eingeräumten „Put-Option“ in Höhe von T€ 6.352,8 (2019: T€ 6.352,8).
Verbindlichkeiten
Die Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:
31.12.2020
Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit
Beträge in T€
bis zu einemJahr
von einem bis fünf Jahren
von mehr als fünf Jahren
Gesamt
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
142.000,0
100.000,0
150.000,0
392.000,0
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
18.944,5
0,0
0,0
18.944,5
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbun-denen Unternehmen
83.285,7
20.000,0
45.000,0
148.285,7
4. Verbindlichkeiten gegenüber Unter-nehmen, mit denen ein Beteiligungs-verhältnis besteht
7.092,1
0,0
0,0
7.092,1
5. Sonstige Verbindlichkeiten
31.149,0
0,0
0,0
31.149,0
davon aus Steuern
0,0
0,0
0,0
0,0
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit
8.477,1
0,0
0,0
8.477,1
282.471,3
120.000,0
195.000,0
597.471,3
ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ
256
Die Restlaufzeiten des Vorjahres stellen sich wie folgt dar:
31.12.2019
Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit
Beträge in T€
bis zu einemJahr
von einem bis fünf Jahren
von mehr als fünf Jahren
Gesamt
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
25.055,0
100.000,0
175.000,0
300.055,0
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
37.359,6
0,0
0,0
37.359,6
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbun-denen Unternehmen
96.099,9
20.000,0
45.000,0
161.099,9
4. Verbindlichkeiten gegenüber Unter-nehmen, mit denen ein Beteiligungs-verhältnis besteht
8.698,3
0,0
0,0
8.698,3
5. Sonstige Verbindlichkeiten
29.822,4
0,0
0,0
29.822,4
davon aus Steuern
0,0
0,0
0,0
0,0
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit
5.629,7
0,0
0,0
5.629,7
197.035,2
120.000,0
220.000,0
537.035,2
Die „Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen“ betreffen mit T€ 70.000,0 (2019: T€ 70.000,0) die Finanzierungstätigkeit sowie u. a. die Veranlagung der liquiden Mittel der verbundenen Unternehmen bei der Muttergesellschaft und Verbindlichkeiten aus Liefe-rungen und Leistungen.
Der Posten „Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhält-nis besteht“ resultiert zum Großteil aus für die City Air Terminal Betriebsgesellschaft m.b.H. veranlagten Bankguthaben.
In den „sonstigen Verbindlichkeiten“ sind folgende Aufwendungen enthalten, die nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden: Lohn- u. Gehaltsaufwendungen in Höhe von T€ 5.608,2 (2019: T€ 6.718,5) aus der Abrechnung Dezember 2020 bzw. 2019, Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit in Höhe von T€ 8.477,1 (2019: T€ 5.629,7) sowie Zinsabgren-zungen in Höhe von T€ 141,3 (2019: T€ 154,2). Im Posten „sonstige Verbindlichkeiten“ werden auch im Zusammenhang mit dem Umweltfonds offene Zahlungsverpflichtungen aus dem Leistungsvertrag Umweltfonds – Flughafen Wien aus dem Mediationsverfahren in Höhe von T€ 2.460,5 (Vorjahr: T€ 6.088,8) ausgewiesen.
Passive Rechnungsabgrenzungen
Die passiven Rechnungsabgrenzungen bestehen im Wesentlichen aus erhaltenen Mietvoraus-zahlungen für den Flugsicherungsturm in Höhe von T€ 15.590,7 (2019: T€ 16.545,2).
Haftungsverhältnisse
Zum 31. Dezember 2020 bestehen Haftungsverhältnisse in Höhe von insgesamt T€ 98.493,8 (2019: T€ 103.612,6). Diese teilen sich wie folgt auf:
Gemäß § 7 Abs. 4 der Satzung des Abwasserverbandes Schwechat vom 10. Dezember 2003 haftet die Flughafen Wien AG für Darlehen im Zusammenhang mit der Errichtung und Erwei-terung der Verbandskläranlage in Höhe von T€ 467,0 (2019: T€ 555,8).
ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ
257
Die Flughafen Wien AG garantiert für die Bezahlung von Verpflichtungen aus Leasingver-trägen der Tochtergesellschaft Vienna Airport Business Park Immobilienbesitzgesellschaft m.b.H. in Höhe von derzeit T€ 37.335,0 (2019: T€ 42.365,1).
Die Flughafen Wien AG hat zugunsten der VIE Office Park 3 BetriebsgmbH zur Abdeckung der gegenwärtigen und zukünftigen Verbindlichkeiten eine unbefristete Patronatserklärung abge-geben. Diese Patronatserklärung ist mit einem Höchstbetrag von T€ 2.800,0 (2019: T€ 2.800,0) begrenzt.
Die Flughafen Wien AG hat zugunsten der Vienna Airport Health Center GmbH zur Abde-ckung der gegenwärtigen und zukünftigen Verbindlichkeiten eine unbefristete Patronats-erklärung abgegeben. Diese Patronatserklärung ist mit einem Höchstbetrag von T€ 3.000,0 begrenzt.
Die Flughafen Wien AG hat zugunsten der Alpha Liegenschaftsentwicklungs GmbH zur Abde-ckung der gegenwärtigen und zukünftigen Verbindlichkeiten eine unbefristete Patronatserklä-rung abgegeben. Diese Patronatserklärung ist mit einem Höchstbetrag von T€ 210,7 begrenzt.
Die Flughafen Wien AG hat zugunsten der Office Park 4 Errichtungs- und Betriebs GmbH zur Abdeckung der gegenwärtigen und zukünftigen Verbindlichkeiten eine unbefristete Patronats-erklärung abgegeben. Diese Patronatserklärung ist mit einem Höchstbetrag von T€ 54.681,0 begrenzt.
Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Für immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen bestanden zum Bilanzstichtag Erwerbsverpflichtungen in Höhe von € 15,4 Mio. (2019: € 52,3 Mio.).
Die Flughafen Wien AG hat die Kosten der Flughafen Wien Mitarbeiterbeteiligung Privat-stiftung, im Wesentlichen die Abdeckung der Körperschaftsteuer in Form von Nachstiftungen, zu tragen.
Die Verpflichtungen gegenüber Dritten aus der Nutzung von nicht in der Bilanz ausgewie-senen Sachanlagen belaufen sich wie folgt:
Restlaufzeiten von einem bis fünf Jahren
Beträge in T€
2021
2022-2025
Verbindlichkeiten aus Operating-Leasing-Geschäften
458,5
1.206,2
Verbindlichkeiten aus Operating-Leasing-Geschäften gegenüber verbundenen Unternehmen
1.946,2
7.784,6
Verbindlichkeiten aus Fruchtnießungsvertrag gegenüber verbundenen Unternehmen
8.950,0
35.800,0
Summe
11.354,6
44.790,8
Sofern ein Baubeschluss zur Errichtung der 3. Piste gefasst wird, wird im Zusammenhang mit dem Umweltfonds binnen acht Wochen ab Baubeginnanzeige eine Zahlungsverpflichtung aus dem Leistungsvertrag Umweltfonds – Flughafen Wien aus dem Mediationsverfahren, die sich aus den Flugverkehrszahlen ermittelt, ausgelöst. Auf Basis der bis zum 31. Dezember 2020 ermittelten Flugverkehrszahlen leitet sich zu diesem Stichtag ein Betrag in Höhe von rund € 20,4 Mio. ab.
ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
258
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
Umsatzerlöse
Beträge in T€
2020
2019
Airport-Erträge
110.525,6
399.943,0
Abfertigungserträge
75.614,5
150.652,8
Aviation-Umsatz
186.140,1
550.595,9
Miet-, Pacht- und Nutzungserträge, Parkerträge
58.466,2
137.966,7
Übrige Erträge
54.117,7
67.019,9
Non-Aviation-Umsatz
112.583,8
204.986,6
Umsatzerlös gesamt
298.723,9
755.582,4
davon verbundene Unternehmen1
23.529,4
31.540,8
1) Inklusive Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
Die Aviation-Umsätze betreffen Airport- und Abfertigungserträge. Die Non-Aviation-Um-sätze setzen sich aus Ver-/ Entsorgungs- und Informatikleistungen, Miet- und Konzessions-erträgen inklusive der Gästebetreuung sowie anderwärtigen Umsätzen zusammen.
Sämtliche Umsätze wurden im Inland erbracht.
Der Aviation-Umsatz ist um 66,2% auf T€ 186.140,1 gesunken. Dies ist auf die Reduktion des MTOW; geringerer Bewegungen sowie den ab Ende März nicht verrechneten Landetarifen zurück zu führen.
Der Non-Aviation-Umsatz der Flughafen Wien AG inklusive Erlöse von Konzerngesellschaften sank im Jahr 2020 um 45,1% auf T€ 112.583,8. Und resultiert im Wesentlichen aus gesunkenen Umsätzen aus Park-, Miet- und Konzessionserträgen.
Die sonstigen betrieblichen Erträge (inkl. aktivierter Eigenleistungen) betragen zum Bilanz-stichtag T€ 64.309,6 (2019: T€ 6.846,4). Diese Erhöhung ist vor allem auf höhere Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen und dem Ausweis der COVID-19-Kurzarbeitsbeihlife in Höhe von T€ 53.433,9 zurückzuführen. Die übrigen sonstigen Erträge weisen den im Zuge der COVID-19 Hilfsmaßnahmen gewährten Lockdown-Umsatzersatz mit T€ 1.374,6.aus.
Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen
Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen belaufen sich auf T€ 44.056,0 nach T€ 73.956,6 im vorherigen Geschäftsjahr. Der Materialaufwand verringerte sich aufgrund des niedrigeren Verbrauchs von Enteisungsmitteln, Treibstoffen und Materialien.
Personalaufwand
Die Personalaufwendungen der Flughafen Wien AG sanken gegenüber dem Vergleichszeitraum um 20,3% auf T€ 193.620,4 (2019: T€ 242.956,5). Im Berichtsjahr 2020 wurden T€ 8.694,9 (2019: T€ 3.183,6) an sonstigen Personalrückstellungen aufgelöst.
Die Aufwendungen für Löhne reduzierte sich um T€ 11.966,4 auf T€ 71.735,7, die Aufwendun-gen für Gehälter reduzierte sich um T€ 16.141,4 auf T€ 71.992,8.
ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
259
Die Reduktion der Aufwendung für Personal und Löhne ist im Wesentlichen auf die ab 16. März am Standort Wien eingeführte COVID-19-Kurzarbeit sowie die damit einhergehenden Maßnahmen zum Abbau von Urlaub, Überstunden und Gleitzeitguthaben zurückzuführen.
Die Aufwendungen für Abfertigungen und Mitarbeitervorsorgekassen gliedern sich wie folgt:
Beträge in T€
2020
2019
Aufwendungen für Abfertigungen
4.220,1
17.416,1
Beitragszahlungen an Mitarbeitervorsorgekasse
1.695,6
1.749,6
Summe Aufwendungen für Abfertigungen
5.915,7
19.165,7
Im Personalaufwand sind für Jubiläumsgelder nachstehende Komponenten enthalten:
Beträge in T€
2020
2019
Dotierung/Auflösung der Rückstellung für Jubiläumsgelder
in Löhne (Dotierung)
-222,5
1.413,2
in Gehälter (Dotierung)
-125,4
3.659,5
in Löhne (Verwendung)
-244,7
-310,7
in Gehälter (Verwendung)
-903,5
-809,3
Summe Veränderung Rückstellung
-1.496,0
3.952,7
Im Geschäftsjahr 2020 wurden T€ 2.958,7 (2019: T€ 3.761,2) für die Altersversorgung im Auf-wand erfasst, davon wurden T€ 2.593,8 (2019: T€ 2.733,4) an beitragsorientierte Pensionskassen geleistet, sowie T€ 364,9 (2019: T€ 1.027,8) an Leistungspensionen.
Abschreibungen
Die Abschreibungen stiegen um 8,2% bzw. T€ 7.873,6 auf T€ 104.219,6 gegenüber dem Vorjahr.
Im Geschäftsjahr 2020 wurden außerplanmäßige Abschreibungen mit T€ 8.013,2 erfasst.
ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
260
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:
Beträge in T€
2020
2019
Leistungen von Konzernunternehmen
62.734,7
89.046,8
Instandhaltungen
12.011,4
37.707,5
Fremdleistungen
5.727,9
18.194,0
Marketing und Marktkommunikation
2.749,8
10.791,2
Rechts-, Prüfungs- und Beratungskosten
2.252,1
4.288,9
Sonstige Betriebsaufwendungen
2.766,2
5.450,6
Fahrt, Reise- und Ausbildungskosten
624,2
2.389,9
Versicherungsaufwand
2.154,8
2.082,7
Miete und Pacht
2.951,5
2.819,5
Post- und Telekomaufwand
1.239,1
1.380,5
Schadensfälle
967,4
1.009,1
Zuweisungen zu Wertberichtigungen
1.564,9
13,6
Transporte
216,8
629,9
Sonstige Steuern
344,8
530,5
Verluste aus Anlagenabgängen
308,5
335,1
Übrige Aufwendungen
2.441,3
7.137,4
Summe
101.055,3
183.807,3
Zu den auf das Geschäftsjahr entfallenden Aufwendungen für den Abschlussprüfer wird auf die diesbezüglichen Angaben im Konzernabschluss der Flughafen Wien AG verwiesen.
Finanzergebnis
In den Erträgen aus Beteiligungen sind Erträge aus Ergebnisabführungen von der Organge-sellschaft Vienna Aircraft Handling GmbH in Höhe von T€ 10,5 (2019: T€ 1.286,3) enthalten.
Steuern vom Einkommen
Die Flughafen Wien AG ist seit 2005 Gruppenträger einer Steuergruppe gemäß § 9 KStG. Vom Gruppenträger werden an die Gruppenmitglieder die von diesen verursachten Körperschaft-steuerbeträge mittels Steuerumlagen belastet bzw. (im Verlustfall) gutgeschrieben. Die Steu-ern vom Einkommen und vom Ertrag (ohne latente Steuern) betrugen T€ 19.104,4 (2019: T€ 42.580,1) und betreffen den Steuerertrag (VJ: Steueraufwand) des Gruppenträgers für das laufende Geschäftsjahr sowie einen aperiodischen Ertrag in Höhe von T€ 82,7 (2019: aperiodi-scher Aufwand in Höhe von T€ 1.232,6).
Der latente Steuerertrag beträgt T€ 3.040,9 (2019: T€ 5.400,4). Der Saldo aus negativen Steuerumlagen beträgt T€ 4.155,5 (2019: T€ 300,1), der aus positiven T€ 1.511,2 (2019: T€ 7.438,1).
SONSTIGE ANGABEN
261
Sonstige Angaben
Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Nach dem Bilanzstichtag haben keine relevanten Ereignisse stattgefunden.
Ergebnisverwendung
Es wird vorgeschlagen, den Bilanzgewinn in Höhe von T€ 44.805,4 auf neue Rechnung vorzutragen.
Organe und Arbeitnehmer
Dem Aufsichtsrat der Gesellschaft gehörten im Geschäftsjahr 2020 an:
Mag. Bettina GLATZ-KREMSNER (bis 4.9.2020)
Ing. Ewald KIRSCHNER
Dr. Wolfgang RUTTENSTORFER
Mag. Robert LASSHOFER (bis 31.12.2020)
Mag. (FH) Werner KERSCHL (bis 8.7.2020)
Lars BESPOLKA
Mag. PhDr. Susanne HÖLLINGER
Dr. Ralph MÜLLER (ab 1.1.2021)
DI Herbert PAIERL
Mag. Manfred PERNSTEINER M.A. (ab 4.9.2020)
Dr. Karin REST MBA
Boris SCHUCHT (ab 1.1.2021)
Mag. Gerhard STARSICH
Vom Betriebsrat wurden delegiert:
Thomas SCHÄFFER
Heinz STRAUBY
Herbert FRANK
Thomas FAULHUBER
David JOHN
Als Aufsichtsratsvorsitzender fungierte:
Mag. Bettina GLATZ-KREMSNER (bis 4.9.2020)
Mag. PhDr. Susanne HÖLLINGER (ab 4.9.2020)
Als dessen Stellvertreter wirkten:
Ing. Ewald KIRSCHNER
Dr. Wolfgang RUTTENSTORFER
SONSTIGE ANGABEN
262
Als Vorstandsdirektoren wirkten im Geschäftsjahr 2020:
Mag. Julian JÄGER
Dr. Günther OFNER
Der durchschnittliche Personalstand (ohne Vorstandsmitglieder) betrug:
2020
2019
Arbeiter
1.890
1.920
Angestellte
1.251
1.252
Arbeitnehmer insgesamt
3.140
3.172
Die Mitglieder des Vorstands der Flughafen Wien AG erhielten für ihre Tätigkeit als Vorstand in den Geschäftsjahren 2020 und 2019 folgende Vergütungen:
Bezüge Vorstand 2020 (Auszahlungen)
in T€
Fixe Bezüge
2020
Erfolgsabhängige Bezüge für 2019
Sachbezüge 2020
Gesamtbezüge 2020
664,0
343,4
17,5
1.024,9
Bezüge Vorstand 2019 (Auszahlungen)
in T€
Fixe Bezüge
2019
Erfolgsabhängige Bezüge für 2018
Sachbezüge
2019
Gesamtbezüge
2019
696,8
686,8
17,3
1.400,9
Die Gesamtbezüge früherer Mitglieder des Vorstands beliefen sich auf T€ 475,0 (2019: T€ 464,9).
SONSTIGE ANGABEN
263
Die gesamten Aufwendungen für Abfertigungen und Pensionen ohne frühere Mitglieder des Vorstands betrugen für den Vorstand und die leitenden Angestellten T€ 317,4 (2019: T€ 363,6), für andere Arbeitnehmer fielen T€ 8.557,0 (2019: T€ 22.563,30) an.
Die Vergütungen für Sitzungsgelder (Zahlungen) an den Aufsichtsrat betrugen im Jahr 2020 T€ 160,7 (2019: T€ 177,6).
An Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats bestanden zum Bilanzstichtag keine Forderungen aus Vorschüssen und Krediten.
Schwechat, 11. März 2021
Der Vorstand
Dr. Günther Ofner
Vorstandsmitglied, CFO
Mag. Julian Jäger
Vorstandsmitglied, COO
ANLAGEN ZUM ANHANG
264
Anlagen zum Anhang
Anlage 1 zum Anhang.
Entwicklung des Anlagevermögens vom 1. Jänner 2020 bis 31. Dezember 2020
Entwicklung zu Anschaffungs- und Herstellungskosten
Kumulierte Abschreibungen
Buchwerte
Posten des Anlagevermögens
Stand
1.1.2020
Zugänge
Umbuchung
Abgänge
Stand
31.12.2020
Stand
1.1.2020
Zugänge
Zuschrei-bungen
Umbu-chungen
Abgänge
Stand
31.12.2020
Stand
31.12.2020
Stand
1.1.2020
Beträge in €
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Konzessionen und Rechte
46.221.953,18
877.537,57
4.681.339,80
189.424,98
51.591.405,57
37.542.812,10
2.721.063,36
0,00
0,00
189.421,62
40.074.453,84
11.516.951,73
8.679.141,08
Summe
46.221.953,18
877.537,57
4.681.339,80
189.424,98
51.591.405,57
37.542.812,10
2.721.063,36
0,00
0,00
189.421,62
40.074.453,84
11.516.951,73
8.679.141,08
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten, einschließ-lich der Bauten auf fremdem Grund
1.467.636.173,95
2.078.332,91
10.693.628,85
3.654.516,55
1.476.753.619,16
613.385.066,41
50.329.813,12
0,00
0,00
3.215.346,74
660.499.532,79
816.254.086,37
854.251.107,54
2. technische Anlagen und Maschinen
842.920.849,48
1.523.422,21
4.394.051,50
1.724.171,93
847.114.151,26
692.398.474,11
25.048.986,28
0,00
0,00
1.196.278,42
716.251.181,97
130.862.969,29
150.522.375,37
3. andere Anlagen, Betriebs- und Ge-schäftsausstattung
264.461.153,09
11.530.344,72
1.579.847,89
9.124.191,78
268.447.153,92
196.681.356,13
19.196.892,88
0,00
0,00
9.021.451,25
206.856.797,76
61.590.356,16
67.779.796,96
4. geleistete Anzah-lungen und Anlagen in Bau
126.696.394,31
40.540.520,60
-21.348.868,04
957.856,40
144.930.190,47
0,00
6.922.800,45
0,00
0,00
0,00
6.922.800,45
138.007.390,02
126.696.394,31
Summe
2.701.714.570,83
55.672.620,44
-4.681.339,80
15.460.736,66
2.737.245.114,81
1.502.464.896,65
101.498.492,73
0,00
0,00
13.433.076,41
1.590.530.312,97
1.146.714.801,84
1.199.249.674,18
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbunde-nen Unternehmen
268.739.778,57
0,00
0,00
0,00
268.739.778,57
17.000,00
0,00
0,00
0,00
0,00
17.000,00
268.722.778,57
268.722.778,57
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen
155.152.361,05
0,00
0,00
7.400.000,00
147.752.361,05
249.142,52
0,00
46.540,44
0,00
112.377,56
90.224,52
147.662.136,53
154.903.218,53
3. Beteiligungen
4.182.553,17
0,00
0,00
0,00
4.182.553,17
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
4.182.553,17
4.182.553,17
4. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens
659.543,52
0,00
0,00
0,00
659.543,52
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
659.543,52
659.543,52
5. sonstige Ausleihungen
732.377,39
8.022,76
0,00
36.984,44
703.415,71
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
703.415,71
732.377,39
Summe
429.466.613,70
8.022,76
0,00
7.436.984,44
422.037.652,02
266.142,52
0,00
46.540,44
0,00
112.377,56
107.224,52
421.930.427,50
429.200.471,18
Gesamt
3.177.403.137,71
56.558.180,77
0,00
23.087.146,08
3.210.874.172,40
1.540.273.851,27
104.219.556,09
46.540,44
0,00
13.734.875,59
1.630.711.991,33
1.580.162.181,07
1.637.129.286,44
TOCHTERUNTERNEHMEN UND BETEILIGUNGEN DER FLUGHAFEN WIEN AG
265
Tochterunternehmen und Beteiligungen der Flughafen Wien AG1
Anlage 2 zum Anhang.
Flughafen Wien Immobilienverwertungsgesellschaft m.b.H. (IVW)
Sitz: Schwechat
Kapitalanteil: 100% VIE
Gegenstand des Unternehmens: Die Aufgabe der IVW umfasst die gewerbliche Vermietung von Wirtschaftsgütern, insbesondere Immobilien, sowie den Erwerb von Liegenschaften und Gebäuden am Gelände der Flughafen Wien AG.
2020
2019
T€
T€
Eigenkapital
40.167,7
41.093,8
Umsatzerlöse
8.950,0
8.850,0
Jahresüberschuss
3.073,9
2.233,2
Vienna Aircraft Handling Gesellschaft m.b.H. (VAH)
Sitz: Schwechat
Kapitalanteil: 100% VIE
Gegenstand des Unternehmens:Diese Gesellschaft bietet ein Komplettserviceprogramm für alle Sparten der allgemeinen Luftfahrt, insbesondere aber für die Business Aviation, an. Die wesentlichen Umsatzträger sind das Private Aircraft Handling sowie die Erfüllungsgehilfentätigkeit für die Flug-hafen Wien AG im Rahmen der Abfertigung der Luftfahrzeuge im Rahmen der General Aviation (inkl. Betankung und Hangarierung).
2020
2019
T€
T€
Eigenkapital
8.699,8
8.699,8
Umsatzerlöse
8.475,6
13.270,4
Jahresüberschuss
10,5
1.286,3
Vienna Airport Technik GmbH (VAT)
Sitz: Schwechat
Kapitalanteil: 100% VIE
Gegenstand des Unternehmens:Die Gesellschaft erbringt Dienstleistungen am Elektroanlagen-sektor. Weiters ist sie tätig in der Errichtung von elektrischen Anlagen und Versorgungseinrichtungen, überwiegend an technischen Einrichtungen flughafenspezifischer Prägung und in der Installation elektrischer Infrastruktur.
2020
2019
T€
T€
Eigenkapital
2.704,3
3.066,9
Umsatzerlöse
24.068,9
43.530,5
Jahresfehlbetrag/-überschuss
-362,6
1.713,2
1) Österreichische Gesellschaften nach UGB
TOCHTERUNTERNEHMEN UND BETEILIGUNGEN DER FLUGHAFEN WIEN AG
266
Vienna International Airport Security Services Ges.m.b.H. (VIAS)
Sitz: Schwechat
Kapitalanteil: 100% VIE
Gegenstand des Unternehmens:Die VIAS ist für die Durchführung der Sicherheitskontrollen (Per-sonen- und Handgepäckskontrollen) im Auftrag der Flughafen Wien AG zuständig. Darüber hinaus erbringt sie Leistungen für andere Kunden aus der Luftfahrtbranche (Rollstuhltransporte, Großgepäck-skontrollen, Dokumentenkontrolle etc.). Die Gesellschaft nimmt über ihre inländischen Beteiligungen an Ausschreibungen von Sicherheitsleistungen für Flughäfen teil.
2020
2019
T€
T€
Eigenkapital
13.555,6
13.900,3
Umsatzerlöse
30.037,4
58.508,1
Jahresfehlbetrag/-überschuss
-344,7
6.294,2
VIE Liegenschaftsbeteiligungsgesellschaft m.b.H. (VIEL)
Sitz: Schwechat
Kapitalanteil: 100% VIE
Gegenstand des Unternehmens:Die Gesellschaft dient als Holding für die Tochtergesellschaften BPIB, VOPE, MAZUR, LZW, IMB, ALG, BLG, BPL, VHC und VWTC welche ihren Geschäftszweck im An-kauf, sowie in der Entwicklung und Vermarktung der in ihrem Eigentum stehenden Liegenschaften haben.
2020
2019
T€
T€
Eigenkapital
56.228,0
52.685,1
Umsatzerlöse
0,0
0,0
Jahresüberschuss
4.642,9
7.468,7
Vienna International Airport Beteiligungsholding GmbH (VIAB)
Sitz: Schwechat
Kapitalanteil: 100% VIE
Gegenstand des Unternehmens: Akquisition und Beteiligung internationaler Tochtergesellschaften und Beteiligungen, Mitwirkung bei internationalen Flughafenprivatisierungen. Die Gesellschaft dient als Holding für die Tochtergesellschaft VINT.
2020
2019
T€
T€
Eigenkapital
125.976,8
125.423,0
Umsatzerlöse
0,0
0,0
Jahresüberschuss
6.832,8
6.279,3
VIE Shops Entwicklungs- und Betriebsges.m.b.H (VIE-Shops)
Sitz: Schwechat
Kapitalanteil: 100% VIE
Gegenstand des Unternehmens: Planung, Entwicklung, Vermarktung und Betrieb von Geschäften auf Flughäfen im In- und Ausland, sowie Erwerb und Verwaltung anderer Unternehmen.
2020
2019
T€
T€
Eigenkapital
5.185,5
5.184,7
Umsatzerlöse
0,0
0,0
Jahresüberschuss/-fehlbetrag
0,7
-1,2
TOCHTERUNTERNEHMEN UND BETEILIGUNGEN DER FLUGHAFEN WIEN AG
267
City Air Terminal Betriebsgesellschaft m.b.H. (CAT)
Sitz: Schwechat
Kapitalanteil: 50,1% VIE
Gegenstand des Unternehmens: Betrieb des City-Airport-Express als Eisenbahnverkehrsunterneh-men auf der Strecke Wien-Mitte und Flughafen Schwechat sowie der Betrieb von Check-in Einrichtun-gen am Bahnhof Wien-Mitte verbunden mit der Gepäcklogistik für Flugpassagiere; die Beratung von Dritten betreffend die Organisation und Durchführung von Verkehrsanbindungen zwischen Städten und Flughäfen.
2020
2019
T€
T€
Eigenkapital
9.232,5
12.298,7
Umsatzerlöse
2.517,9
15.323,0
Jahresfehlbetrag/-überschuss
-3.066,2
174,1
SCA Schedule Coordination Austria GmbH (SCA)
Sitz: Schwechat
Kapitalanteil: 49% VIE
Gegenstand des Unternehmens:Zuweisung und Akkordierung von Zeitnischen in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Bestimmungen, den von der IATA definierten Prinzipien sowie den sonstigen an-wendbaren gesetzlichen Bestimmungen und die Realisierung von allen mit dem Unternehmenszweck direkt oder indirekt verbundenen Tätigkeiten.
2020*
2019
T€
T€
Eigenkapital
725,3
759,2
Umsatzerlöse
610,0
1.086,4
Jahresfehlbetrag/-überschuss
-33,9
152,6
*) vorläufige Werte
BTS Holding a.s. (BTSH)
Sitz: Bratislava, Slowakei
Kapitalanteil: 47,7% VIE
33,3% VINT
Gegenstand des Unternehmens:Erbringung von Service- und Beratungsleistungen für Flughäfen. Die Gesellschaft sollte zudem die geplante Beteiligung am Flughafen Bratislava halten.
IFRS-Werte
2020
2019
T€
T€
Eigenkapital
297,8
347,4
Umsatzerlöse
0,0
0,0
Jahresfehlbetrag
-49,7
-146,3
KSC Holding a.s. (KSCH)
Sitz: Bratislava, Slowakei
Kapitalanteil: 47,7% VIE
52,3% VINT
Gegenstand des Unternehmens:Unternehmenszweck der Gesellschaft ist, neben der Haltung der Beteiligung von 66 Prozent am Flughafen Košice, die Erbringung von Beratungsleistungen.
IFRS-Werte
2020
2019
T€
T€
Eigenkapital
37.365,3
38.095,2
Umsatzerlöse
0,0
0,0
Jahresfehlbetrag/-überschuss
-729,9
1.681,1
TOCHTERUNTERNEHMEN UND BETEILIGUNGEN DER FLUGHAFEN WIEN AG
268
Airport Co-Working & Conferences GmbH (ACS)
Sitz: Schwechat
Kapitalanteil: 100% VIE
Gegenstand des Unternehmens: Im Zuge des Coworking Space Konzepts ist der Unternehmens-zweck der Gesellschaft die Vermietung von der Lounge, gemeinsamen Arbeitsplätzen und flexiblen Meetingräumen.
2020
2019
T€
T€
Eigenkapital
-293,8
-77,8
Umsatzerlöse
137,4
34,6
Jahresfehlbetrag
-216,0
-108,4
Vienna Passenger Handling Services GmbH (VPHS)
Sitz: Schwechat
Kapitalanteil: 100% VIE
Gegenstand des Unternehmens: Erbringung von Bodenverkehrsdienstleistungen im Sinne des Flughafen-Bodenabfertigungsgesetz. Die Dienstleistungen entsprechen jenen des Anhanges zum Flughafen-Bodenabfertigungsgesetz.
2020
2019
T€
T€
Eigenkapital
500,1
498,4
Umsatzerlöse
5.732,5
8.852,9
Jahresüberschuss
1,8
27,2
VIE FINANCE HOLDING Ltd. (VFH)
Sitz: Kottingbrunn
Kapitalanteil: 99,95% VIE
0,05 % VIAB
Gegenstand des Unternehmens:Holdingfunktion für die Tochtergesellschaft VIE Malta Finance Ltd.
IFRS-Werte
2020
2019
T€
T€
Eigenkapital
11.324,9
16.606,3
Umsatzerlöse
0,0
0,0
Jahresüberschuss/-fehlbetrag
1.718,6
-254,9
Load Control International SK s.r.o (LION)
Sitz: Kosice, Slowakei
Kapitalanteil: 100% VIE
Gegenstand des Unternehmens: Unternehmenszweck der Gesellschaft ist die Erstellung von Load Sheets.
IFRS-Werte
2020
2019
T€
T€
Eigenkapital
-29,7
46,6
Umsatzerlöse
447,7
650,4
Jahresfehlbetrag/-überschuss
-76,3
23,0
ENTWICKLUNG DER INVESTITIONSZUSCHÜSSE AUS ÖFFENTLICHEN MITTELN
269
Entwicklung der Investitionszuschüsse aus öffentlichen Mitteln
Anlage 3 zum Anhang.
Beträge in €
Stand
1.1.2020
Abgang
Auflösung
Dotierung
Stand
31.12.2020
I. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten
572.432,08
0,00
216.303,12
0,00
356.128,96
2. technische Anlagen und Maschinen
47.380,41
0,00
20.450,72
204.721,17
231.650,86
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
11.907,16
0,00
2.889,44
0,00
9.017,72
Gesamt
631.719,65
0,00
239.643,28
204.721,17
596.797,54
ERKLÄRUNG DES VORSTANDS
270
Erklärung des Vorstands
gemäß § 124 Abs. 1 Z 3 BörseG 2018
Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungs-legungsstandards aufgestellte Jahresabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt, dass der Lagebericht den Geschäfts-verlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist.
Schwechat, 11. März 2021
Der Vorstand
Dr. Günther Ofner
Vorstandsmitglied, CFO
Mag. Julian Jäger
Vorstandsmitglied, COO
BESTÄTIGUNGSVERMERK
271
Bestätigungsvermerk
Bericht zum Jahresabschluss
Prüfungsurteil
Wir haben den Jahresabschluss der
Flughafen Wien Aktiengesellschaft, Schwechat,
bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020, der Gewinn- und Verlustrechnungfür das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Anhang, geprüft.
Nach unserer Beurteilung entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2020 sowie der Ertragslage der Gesellschaftfür das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Überein-stimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.
Grundlage für das Prüfungsurteil
Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr 537/2014 (im Folgenden AP-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Ab-schlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der Internatio-nal Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt „Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmens- und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise bis zum Datum dieses Bestätigungsvermerkes ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflicht-gemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Jahresabschlusses des Ge-schäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Nachfolgend stellen wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:
1. Werthaltigkeit des Sachanlagevermögenens
2. Ansatz von Investitionen in Sachanlagen
BESTÄTIGUNGSVERMERK
272
1. Werthaltigkeit des Sachanlagevermögens
Siehe Beilage I, Seiten 6, 11 und 21
Das Risiko für den Abschluss
Der Bewertung und dem Ansatz des Sachanlagevermögens kommt besondere Bedeutung zu, da bei der Flughafen Wien Aktiengesellschaft diese Posten mit 1.146,7 Mio EUR rund 62 % der Bilanzsumme repräsentieren.
Das Management der Gesellschaft prüft an jedem Abschlussstichtag, ob Anhaltspunkte (Triggering Events) für voraussichtlich dauernde Wertminderungen (außerplanmäßige Ab-schreibungen) vorliegen, oder dafür, dass außerplanmäßige Abschreibungen, die in früheren Perioden erfasst wurden, nicht länger bestehen oder sich vermindert haben könnten. Im Falle von Triggering Events untersucht das Management die Werthaltigkeit der betreffenden Sachanlagen durch Vergleich ihres Buchwerts mit dem beizulegenden Wert. Die Ermittlung des beizulegenden Wertes erfolgt als Barwert der zukünftig erzielbaren Zahlungsmittelströme mittels eines anerkannten Discounted Cash Flow-Verfahrens.
Der Einschätzung, ob Werthaltigkeitstests durchzuführen sind, liegen Annahmen und Schät-zungen zugrunde. Die Werthaltigkeit ist im Wesentlichen abhängig von der Einschätzung des Managements hinsichtlich der künftigen Zahlungsmittelzu- und -abflüsse für Zwecke der Discounted Cash Flow-Berechnung, von den zugrunde gelegten Diskontierungszinssätzen, Wachstumsraten sowie vom betrachteten Planungszeitraum und ist daher mit bedeutenden Schätzungsunsicherheiten behaftet.
Für den Abschluss besteht das Risiko einer Überbewertung der Sachanlagen.
Unsere Vorgehensweise in der Prüfung
Wir haben die Werthaltigkeit des Sachanlagevermögens wie folgt beurteilt:
Zur Beurteilung, ob Triggering Events vorliegen, haben wir in Gesprächen mit dem Manage-ment ein Verständnis über die Planungsannahmen sowie die relevanten Prozesse und inter-nen Kontrollen erlangt. Darüber hinaus haben wir die Wirksamkeit ausgewählter interner Kontrollen getestet. In der Folge haben wir die vorgelegte Dokumentation („Trigger Liste“) analysiert und die darin dargelegten Annahmen und Schätzungen mit unseren Erkennt-nissen aus der Jahresabschlussprüfung, insbesondere der Ergebnisanalysen, verglichen.
Wir haben die Vorgehensweise und angewendeten Methoden zur Werthaltigkeitsüberprü-fung der Sachanlagen beurteilt und kritisch hinterfragt, ob diese Prozesse geeignet sind, die Sachanlagen angemessen zu bewerten. Für jene Objekte, für die eine formale Ermittlung des beizulegenden Wertes vorgenommen wurde, haben wir in Stichproben das Bewertungs-modell, die Planungsannahmen und die Bewertungsparameter überprüft.
Die der Bewertung zugrunde gelegten Planungszahlen haben wir in Stichproben mit den vom Management genehmigten mittelfristigen Planungsrechnungen abgestimmt.
Die bei der Bestimmung der Diskontierungszinssätze herangezogenen Annahmen haben wir durch Abgleich mit markt- und branchenspezifischen Richtwerten unter Konsultation unserer Bewertungsspezialisten auf Angemessenheit beurteilt und das zur Ermittlung der Diskontierungssätze verwendete Berechnungsschema nachvollzogen.
Zur Beurteilung der Planungstreue haben wir in Stichproben sowohl die im Geschäftsjahr tatsächlich eingetretenen Zahlungsmittelströme als auch die aktuellen Planungszahlen mit den Planungszahlen der Vorperioden verglichen. Dabei beobachtete Abweichungen haben wir mit dem Management besprochen.
Die betroffenen Buchwerte haben wir mit der Anlagenbuchhaltung abgestimmt.
BESTÄTIGUNGSVERMERK
273
2. Ansatz von Investitionen in Sachanlagen
Siehe Beilage I Seite 6 und Beilage II Seite 18
Das Risiko für den Abschluss
Die im Geschäftsjahr im Sachanlagevermögen erfassten Investitionen belaufen sich auf 57 Mio EUR.
Die Gesellschaft prüft dazu ob und in welcher Höhe Aktivierungen im Sachanlagevermögen vorzunehmen sind. Insbesondere bei noch nicht abgeschlossenen Bauprojekten sind hinsicht-lich der Erfassung der bereits erbrachten Leistungen im Sachanlagevermögen Einschätzungen über den Baufortschritt erforderlich.
Aufgrund der Prüfungserfordernisse im Zusammenhang mit laufenden Bauvorhaben be-stehen Unsicherheiten hinsichtlich der Bestimmung der Anschaffungs- und Herstellungskosten von Sachanlagen und der Periodenabgrenzung.
Für den Abschluss besteht das Risiko eines unrichtigen Ansatzes von Vermögenswerten und einer damit verbundenen, unrichtigen Ermittlung des Periodenergebnisses.
Unsere Vorgehensweise in der Prüfung
Wir haben den Ansatz von Investitionen in Sachanlagen wie folgt beurteilt:
Im Zuge unserer Prüfung haben wir ein Verständnis über die für den Ansatz des Sachanla-gevermögens relevanten Prozesse und internen Kontrollen erlangt und die Wirksamkeit ausgewählter interner Kontrollen getestet.
Zur Beurteilung der Existenz und der Genauigkeit der zum Bilanzstichtag ermittelten Leis-tungsabgrenzungen haben wir aus Belegflüssen der Investitionsprojekte analysiert, in wie weit Anlagenzugänge aus Rechnungseingängen oder aus Leistungsabgrenzungen resultieren.
Auf Basis einer Stichprobe haben wir den Projektstatus und weiteren Projektverlauf mit den verantwortlichen Mitarbeitern besprochen.
Darüber hinaus haben wir im Sachanlagevermögen aktivierte Eingangsrechnungen in einer Stichprobe mit den zugrundeliegenden Belegen abgestimmt.
Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Jahresabschluss
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vor-schriften ein möglichst getreues Bild der Vermögens, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist.
Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwort-lich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen,
BESTÄTIGUNGSVERMERK
274
entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen oder haben keine realistische Alternative dazu.
Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungs-prozesses der Gesellschaft.
Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses
Unsere Ziele sind hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellun-gen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.
Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den öster-reichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.
Darüber hinaus gilt:
Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Re-aktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstel-lungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kon-trollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen an-gemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben.
Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben.
Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungs-legungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erheb-liche Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen An-gaben im Jahresabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der
BESTÄTIGUNGSVERMERK
275
Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr der Gesellschaft von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.
Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses ein-schließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvor-fälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.
Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Um-fang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontroll-system, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.
Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruf-lichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben und uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte austauschen, von denen vernünftiger-weise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.
Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss aus-getauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Jah-resabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungs-sachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.
Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen
Bericht zum Lagebericht
Der Lagebericht ist aufgrund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften da-rauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.
Zu der im Lagebericht enthaltenen nichtfinanziellen Erklärung ist es unsere Verantwort-lichkeit zu prüfen, ob sie aufgestellt wurde, sie zu lesen und dabei zu würdigen, ob diese sonstigen Informationen wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss oder unseren bei der Abschlussprüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts in Über-einstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.
Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Lageberichts durchgeführt.
Urteil
Nach unserer Beurteilung ist der Lagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält die nach § 243a UGB zutreffenden Angaben, und steht in Einklang mit dem Jahresabschluss.
BESTÄTIGUNGSVERMERK
276
Erklärung
Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des ge-wonnenen Verständnisses über die Gesellschaft und ihr Umfeld haben wir keine wesentlichen fehlerhaften Angaben im Lagebericht festgestellt.
Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 AP-VO
Wir wurden von der Hauptversammlung am 4. September 2020 als Abschlussprüfer gewählt und am 4. November 2020 vom Aufsichtsrat mit der Abschlussprüfung der Gesellschaft für das am 31. Dezember 2020 endende Geschäftsjahr beauftragt.
Wir sind ohne Unterbrechung seit dem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2007 Abschluss-prüfer der Gesellschaft.
Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt „Bericht zum Jahresabschluss“ mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der AP-VO in Einklang steht.
Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs 1 der AP-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängig-keit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.
Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer
Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Mag. Walter Reiffenstuhl.
Wien, 11. März 2021
KPMG Austria GmbHWirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft
Mag. Walter ReiffenstuhlWirtschaftsprüfer
GLOSSAR
277
Glossar
Austro Control:Verantwortlich für den sicheren und wirtschaft-lichen Ablauf des Flugverkehrs im österreichischen Luftraum
Catchment Area:Geografische Region, innerhalb derer der Flughafen Wien binnen zweier Autostunden erreicht werden kann bzw. von der aus die Anfahrt kürzer ist als zu jedem anderen gleichrangigen Flugha-fen
Flugbewegungen:Starts und Landungen
General Aviation:Allgemeine Luftfahrt
Handling:Abfertigungsdienste für Luftfahrzeuge
Home-Carrier:Heimische Fluggesellschaft
Hub:Umsteigeflughafen
Incentive:Entgeltpolitische Anreize wie das Destinations-, das Frequenz- sowie das Fre-quenzdichte-Incentive zur Förderung der Aufnahme von Flugverbindungen sowie einer Frequenzverdichtung; Transfer- Incentive zur Förderung der Hub- Funktion
Lärmgebühren:Von der Laut-stärke eines Flugzeugmodells abhängige Gebühren, die seit Juli 2010 zum Teil verrechnet werden
Lärmschutzprogramm:Verein-barung im Rahmen des Media-tionsvertrags, nach der unter bestimmten Voraussetzungen der Einbau von Lärmschutzfens-tern zum Schutze der Gesund-heit und Wohnqualität der Anrainer zumindest teilweise vom Flughafen Wien finanziert wird
Lärmzone:Jener Bereich, in dem ein bestimmter Lärmpegel überschritten wird
Maximum Take-off Weight (MTOW): Höchstabfluggewicht; vom Hersteller für jeden Flug-zeugtyp festgelegtes, maximal erlaubtes Startgewicht
Minimum Connecting Time:Kürzeste benötigte Zeit beim Umsteigevorgang auf einem Hub-Flughafen
Point-to-Point-Verkehr: Direktverbindung zwischen zwei Punkten.
Ramp-Handling:Dienstleistun-gen in Zusammenhang mit Be-/Entladung, Gepäckabfertigung, Cateringtransport, Kabinenrei-nigung und Sanitärservice, Passagiertransport etc.
Trucking:Luftfracht, die auf Lkw transportiert wird (Luftfrachtersatzverkehr)
Terminal 3:Terminalerweite-rung, die in Richtung Nordost an den bestehenden Terminal 2 anschließt
GLOSSAR
278
Berechnung der betriebswirtschaftlichen Kennzahlen
Anlagenintensität:Anlagever-mögen /Gesamtvermögen
Anlagendeckungsgrad 2:(Eigenkapital + langfristige Schulden) / Anlagevermögen
Capital Employed:Sachanlage-vermögen + immaterielle Vermögensgegenstände + langfristige Forderungen + Working Capital
EBIT nach Steuern:EBIT abzüg-lich zurechenbarer Steuern vom Ertrag
EBITDA-Marge:(EBIT + Ab-schreibungen) / Umsatz
EBIT-Marge:EBIT / Umsatz
Eigenkapitalquote:Eigenkapi-tal / Bilanzsumme
Gearing (Verschuldungsgrad):Nettoverschuldung / Eigenkapi-tal
ROE (Return on Equity after Tax):Periodenergebnis / durch-schnittliches Eigenkapital
ROCE (Return on Capital Employed after Tax):EBIT nach Steuern / durchschnittliches Capital Employed
ROS, Umsatzrendite (Return on Sales):EBIT / Umsatz
Nettoverschuldung (Net Debt):Kurz- und langfristige Finanzverbindlichkeiten – liqui-de Mittel – kurzfristige Wert-papiere – kurz- und langfristige Veranlagungen
Working Capital:Vorräte + kurzfristigeForderungen und sonstige Vermögensgegenstän-de – kurzfristige Steuer-rückstellungen – übrige kurzfris-tige Rückstellungen – Lieferanten-verbindlichkeiten – übrige kurzfristige Verbindlichkeiten
Weighted Average Cost of Capital (WACC):Gewichtete durchschnittliche Kapitalkosten für Eigen- und Fremdkapital
Abkürzungsverzeichnis
ACI:Airports Council Internatio-nal (internationale Flughafen-vertretung)
BMVIT:Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Techno-logie
CO2:Kohlendioxid
IATA:International Air Trans-port Association (Dachverband der Fluggesellschaften)
ICAO:International Civil Avia-tion Organization (Internationa-le Zivilluftfahrtorganisation)
PAX:Passagier
VE:Verkehrseinheit
IMPRESSUM
279
Medieninhaber
Telefon: +43/1/7007-0
Telefax: +43/1/7007-23001
DVR: 008613
Firmenbuchnummer: FN 42984 m
Firmenbuchgericht:
Landesgericht Korneuburg
Investor Relations
Leitung: Mag. Christian Schmidt
Telefon: +43/1/7007-23126
E-Mail:christian.schmidt@viennaairport.com
Leitung Kommunikation
Tillmann Fuchs, MBA
Telefon: +43/1/7007-22816
E-Mail: t.fuchs@viennaairport.com
Pressestelle
Peter Kleemann MAS
Telefon: +43/1/7007-23000
E-Mail: p.kleemann@viennaairport.com
Das Informationsangebot des
Website des Flughafen Wien:www.viennaairport.com
Investor Relations Flughafen Wien:www.viennaairport.com/unternehmen/investor_relations
Lärmschutzprogramm Flughafen Wien:www.laermschutzprogramm.at
Umwelt und Luftfahrt:www.vie-umwelt.at
alles zur 3. Piste:www.viennaairport.com/unternehmen/flughafen_wien_ag/3_piste
Dialogforum Flughafen Wien:www.dialogforum.at
Mediationsverfahren (Archiv):www.viemediation.at
Impressum
Grafik:
Ing.Mag.(FH) Philipp Stöhr
Disclaimer: Dieser Jahresfinanzbericht enthält Annahmen und Prognosen, die wir auf Basis aller uns bis Redaktionsschluss im März 2021 zur Verfügung stehenden Informationen getroffen haben. Sollten die den Prognosen zugrunde liegenden Einschätzungen nicht eintreffen oder Risiken, wie die im Risikobericht angesprochenen, eintreten, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den zur-zeit erwarteten abweichen. Trotz größter Sorgfalt erfolgen daher alle zukunftsbezogenen Aussagen ohne Gewähr. Die PDF-Ausga-be des Jahresfinanzberichts 2020 der Flughafen Wien Aktiengesellschaft finden Sie auf unserer Homepage www.viennaairport.com/unternehmen/investor_relationsunter dem Menüpunkt „Publikationen und Berichte“. Zugunsten der besseren Lesbarkeit wurde im Jahres-finanzbericht überwiegend die männliche Schreibweise verwendet. Selbstverständlich sind damit Frauen und Männer gleichermaßen gemeint und angesprochen. Dieser Jahresfinanzbericht wurde von der